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Modifizierte Polycarbonate und ein Verfahren zu ihrer
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Herstellung Polycarbonate aus aromatischen Dihydroxyverbindungen sind
bekannt und haben aufgrund ihrer interessanten technologischen Eigenschaften Eingang
in viele Anwendungsgebiete gefunden. Ebenso bekannt sind Polycarbonate, die am Aromaten
Methylsubstituenten (DOS 2 063 050 (Le A 13 359))., Halogensubstituenten (DT-PS
1 221 012 (Ue 1818)) oder ungesättigte Substituenten (DOS 1 595 703 (Le A 10.389))
tragen.
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Ein gewisser Nachteil von aromatischen Polycarbonaten für spezielle
Anwendungen besteht allerdings in der Unbeständigkeit gegen organische Lösungsmittel
und in der Empfindlichkeit gegen Spannungsrißbildung.
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Bekannt war außerdem, spezielle Polycarbonate mit Elektronenstrahlen
zu vernetzen (siehe DT-OS 2 615 038 (Le A 16 842)).
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Überraschenderweise wurde gefunden, daß thermoplastische aromatische
Polycarbonate mit aromatisch gebundenen Halogen-, primären Alkyl-, sekundären Alkyl-
und/oder Alkenyl-Substituenten nach Zusatz von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 Gew.-t bis 3 Gew.-%, bezogen auf Gewicht an Polycarbonat, an Photoinitiatoren
durch W-Belichtung modifiziert werden können, so daß sie eine hervorragende Beständigkeit
gegen organische Lösungsmittel und eine hohe Beständigkeit gegen Spannungsrißkorrosion
bekommen. Darüberhinaus können die modifizierten Polycarbonate durch Zumischen eines
F.Lammschutzmittels vor der W-Bestrahlung auf einfache Weise äußerst flammfest (VO
nach UL Subj. 94) gemacht werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Modifizierung
von thermoplastischen aromatischen Polycarbonaten mit aromatisch gebundenen Halogen-,
primären Alkyl-, sekundären Alkyl- und/oder Alkenyl-Substituenten, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man diese Polycarbonate nach Zusatz von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf Gewicht an.Polyearbonat, an Photoinitiatoren
und gegebenenfalls von 0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 .Gew.-% bis
2 Gew-%, bezogen auf Gewicht an Polycarbonat, an Flammschutzmitteln, mit W-Licht
bestrahlt, wobei vorzugsweise eine Bestrahlungsdauer zwischen 15 sek. und 180 sek.
eingehalten wird.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem modifizierte Polycarbonate,
erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise das erfindungsgemäße
Verfahren zur Modifizierung von thermoplastischen aromatischen Polycarbonaten mit
aromatisch gebundenen Halogen-, primären Alkyl-, sekundären Alkyl- und/ oder Alkenyl-Substituenten,
die in bekannter Weise aus
a) O - 95 Mol-% (bezogen auf die Summe
der Mole Diphenole I und II) an Diphenolen der Formel 1
b) 5 - 100 Mol-% (bezogen auf die Summe der Mole Diphenole I und II) an Diphenolen
der Formel II
c) 1 bis 5 Mol-% (bezogen auf die Summe der Mole Diphenole I und II) an Monophenolen
der Formel III
hergestellt sind, sowie die daraus nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen
modifizierten Polycarbonate.
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In den Formeln i, II und III bedeuten X eine Einfachbindung,
C1-C8-Alkylen,
C2-C8-Alkyliden, C5-C1 5-Cycloalkylen, C5-C15-Cycloalkyliden, O, S, SO, S02 und
R Halogen, beispielsweise Chlor oder Brom, primäres Alkyl, beispielsweise mit 1
- 18 C-Atomen, sekundäres Alkyl, beispielsweise mit 3 bis 18 C-Atomen, und Alkenyl,
beispielsweise mit 2 - 18 C-Atomen, m 0 oder 1, insbesondere 1, n1,n2 ganze Zahlen
zwischen 0 und 4, vorzugsweise 1 bis 2 und insbesondere 2, wobei die Summe n1 und
n2 jeweils mindestens 1 sein muß, D Wasserstoff, Halogen, beispielsweise Chlor oder
Brom, Alkyl, beispielsweise mit 1 - 18 C-Atomen, und ß, rungesättigtes Alkyl, beispielsweise
mit 3 bis 18 C-Atomen und n eine ganze Zahl von 1 bis 5.
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Beispiele für primäre Alkyl-Reste R sind Methyl, Xthyl, Propyl, Butyl,
Isobutyl, Pentyl, Isoamyl, Neopentyl, Dodecyl und Stearyl.
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Beispiele für sekundäre Alkyl-Reste Rtslnd Isopropyl, sek.-Butyl,
2-Octyl und 2-Octadecyl.
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Beispiele für Alkenyl-Reste.R sind Vinyl, Isopropenyl, Allyl, methallyl,
Crotylj Buten-(1)-yl, Isobutenyl, Penten- (1) -yl, 2-Methyl-buten- (1) -yl, 3-Methyl-buten-
(1) -yl und Octen-(1)-yl.
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Beispiele für die Alkyl-Reste D sind die primären und sekundären Alkyl-Reste
R, dazu auch tert.-Alkyl-Reste wie tert.-Butyl oder tert.-Amyl.
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Beispiele für B, r -ungesättigtes Alkyl sind Allyl, Methallyl und
Crotyl.
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Die zur Modifizierung geeigneten thermoplastischen aromatischen Polycarbonate
mit aromatisch gebundenen Halogen-, primären Alkyl-. sekundären Alkyl- und/oder
Alkenyl-Substituenten haben mittlere Molekulargewichte Mw zwischen etwa 10 000 und
200 000, ermittelt mittels Gelchromatographie nach vorheriger Eichung.
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Es sind sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate geeignet.
Das Minimum an den für die W-Bestrahlung wichtigen aromatisch gebundenen Halogen-,
primären Alkyl-, sekundären Alkyl- und Alkenyl-Substituenten richtet sich einerseits
nach Art und Menge des zugesetzten Photoinitiators und nach Bestrahlungsdauer und
Bestrahlungsintensität. Im allgemeinen, unter den oben aufgeführten Modifizierungsbedingungen,
sind etwa mindestens 2 dieser aromatisch gebundenen Substituenten im zu bestrahlenden
Polycarbonatmolekül erforderlich. Das Maximum an diesem
aromatisch
gebundenen Substituenten ist im Prinzip nicht limitiert, sondern findet seine natürliche
Grenze in der Herstellbarkeit der zu modifizierenden Polycarbonate.
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Für die Herstellung der zur Modifizierung geeigneten thermoplastischen
aromatischen Polycarbonate geeignete Diphenole sind beispielsweise Hydrochinon,
Resorcin, Dihydroxydiphenyle, Bis- (hydroxyphenyl) -alkane, Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide, Bis-(hydroxyphenyl)-äther, is-(hydroxyphenyl)-sulfoxide,
Bis- (hydroxyphenyl)-sulfone und α,α'-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole,
sowie deren kernhalogenierte, durch primäre Alkylgruppen alkylierte, durch sek.-Alkylgruppen
alkylierte und kernalkenylierte Verbindungen.
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Derartige Diphenole sind beispielsweise in den US-Patenten 3 028 365,
3 692 870, 2 999 835, 3 148 172, 3 271 368, 2 991 273, 3 271 367, 3 280 078, 3 014
891 und 2 999 846, sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 1 570 703, 2 063
050, 2 036 052, 2 211 956, 2 211 957, der französischen Patentschrift 1 561 518
und in der Monographie H. Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Interscience
Publishers, New York, 1964, beschrieben.
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Bevorzugte Diphenole gemäß Formel I sind beispielsweise Hydrochinon,
4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-äther, Bis- (4-hydroxyphenyl) -sulfid, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-butan,
Bis- (4-hydroxyphenyl) -methan und α,α'-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol.
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Besonders bevorzugte Diphenole gemäß Formel I sind beispielsweise
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-äther, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfid
und Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon.
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Bevorzugte Diphenole gemäß Formel II sind beispielsweise: Allylhydrochinon
Dial lylhydrochinon 2,2-Bis-(3-allyl-4-hydroxylphenyl)-propan 3,3'-Diallyl-4,4'-dihydroxydiphenyl
3-Allyl-4,4'-dihydroxydiphenyl 2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxylphenyl)-propan 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxylphenyl)-propan
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxylphenyl)-methan 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxylphenyl)-propan
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxylphenyl)-sulfon 2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxylphenyl)-cyclohexan α-α'-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxylphenyl)-p-diisopropylbenzol
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxylphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxylphenyl)-propan.
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Besonders bevorzugte Diphenole gemäß Formel II sind beispielsweise
2,2-Bis- (3-allyl-4-hydroxyphenyl) -propan, 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxylphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxylphenyl)-propan, 2,2-Bis- (3, 5-dibrom-4-hydroxyphenyl)
-propan.
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Es können auch beliebige Mischungen der vorgenannten Diphenole verwendet
werden.
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Geeignete Monophenole gemäß Formel III sind Phenol, Halogenphenole,
Alkyl-phenole und Phenole mit ß,
-ungesättigten Alkylresten.
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Bevorzugte Monophenole gemäß Formel III sind Phenol, 2,4-Dimethylphenol,
p-Isopropylphenol, p-tert . -Butylphenol, p-Allyl-phenyl, 2,4-Dichlorphenol, 4-Chlorphenol,
4-Bromphenol und 214,6-Tribromphenol.
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Die zur Modifizierung geeigneten thermoplastischen, aromaischen Polycarbonate
können durch den Einbau geringer Mengen, vorzugsweise von Mengen zwischen 0,05 und
2,0 Mol-% (bezogen auf eingesetzte Diphenole), an drei- oder mehr als dreifunktionellen
Verbindungen, insbesondere solchen mit drei oder mehr als drei phenolischen Hydroxylgruppen
verzweigt sein.
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Polycarbonate dieser Art sind z.B. in den deutschen Offenlegungsschriften
1 570 533, 1 595 762, 2 116 974, 2 113 347, der britischen Patentschrift 1 079 821,
der US-Patentschrift 3 544 514 und in der deutschen Offenlegungsschrift 2 500 092
(Le A 16 142) beschrieben.
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Die Herstellung der erfindungsgemäß modifizierbaren Polycarbonate
kann im wesentlichen nach folgenden zwei bekannten Verfahren (vgl. H. Schnell, Chemistry
and Physics of Polycarbonates, Polymer Rev., Vol. IX, Seite 27 ff., Interscience
Publishers) erfolgen: 1. In heterogener Phase
(nach dem Phasengrenzflächenverfahren)
und 2. in homogener Phase (nach dem sogenannten Pyridinverfahren).
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Für das erfindungsgemäße Verfahren zur Modifizierung der Polycarbonate
sind im Prinzip alle Polycarbonat-verträglichen Photoinitiatoren geeignet, so beispielsweise
Photoinitiatoren auf Basis aliphatischer und aromatischer Ketone im weitesten sinne
wie beispielsweise unter Einbeziehung von Glyoxalaten und irxmen. Ketone im engeren
Sinne und Glycxalate sind beispielsweise Acetophenon, Benzil, Benzoin, Benzoinmethyläther,
Benzoinisopropyläther, Benzophenon, p-Chlorbenzophenon, p-Benzoylbenzophenon, Dibenzalaceton,
Benzoylaceton, Benzylaceton, Desoxybenzoin, 2, 4-Dimethylbenzophenon, 2,5-Dimethylbenzophenon,
3,4-Dimethylbenzophenon, 4-Benzoyldiphenyl, 9-Fluorenon, 4,4-Bis-(dimethylamino)-benzophenon,
4-Dimethylaminobenzophenon, Dibenzy Lketon, 4-Methylbenzophenon, Propiophenon, Benzanthron,
Xthylphenylglyoxalat, tert.-Butylphenylglyoxalat, Trimethylsilylphenylglyoxalat
und andere.
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Die aromatischen Ketone bzw. Glyoxalate sind bevorzugt.
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Insbesondere werden Benzophenon, Benzoin, p-Benzoylbenzophenon, tert.
-Butylphenylglyoxalat, Trimethylsilylphenylglyoxalat bevorzugt.
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Ebenfalls können als Photoinitiatoren Chinone verwendet werden, z.B.:
Anthrachinon, 1-Chloroanthrachinon, 2-Chloroanthrachinon, 2-Äthylanthrachinon, 1-Methylanthrachinon,
2-Methylanthrachinon, 2-Phenylanthrachinon und andere.
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Bevorzugte Chinone sind 2-Methylanthrachinon, 2-Chloroanthrachinon
und 2-Xthylanthrachlnon.
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Andere geeignete Photoinitiatoren sind dem Fachmann bekannt und können
den folgenden Veröffentlichungen entnommer werden: J. Kosar, Light-Sensitive Systems
John Wiley & Sons, New York, 1965, Chapters 4 ("Unsaturated Compounds"), 5 (Photopolymerization
Processes") und 8 (Photopolymerization of Vinyl Monomers), "Chem. Revs. 68, 125-151
(1968); J.F.Rabek zPhotosensitized Processes in Polymer Chemistry: A. Review", Photchem.
Photobiol. 7, 5-;7 (1968), G. Delzenne, "Sensitizers of Photopolymerization", Inc.
Chim. Belge 24, 739-764 (1959); C. M. McCloskey and J. Bond, "Photosensitizers for
Polyester-vinyl Polymerization", Ind. Eng. Chem. 47, 2125-2129 (1955).
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Die für das erindungsgemäße Verfahren zur Modifizierung der Polycarbonate
erforderliche Uv-Bestrahlung erfolgt mit UV-Licht unter Verwendung von handelsüblichen
W-Strahlern, beispielsweise Philips HTQ 4 oder 7,-Hanovia-Strahlern und anderen.
Die Bestrahlungsdauer liegt je nach Gehalt an eingesetzten Photoinitiatoren und
je nach Probenbeschaffenheit bei 15 bis 180 Sekunden.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren zur Modifizierung der Polycarbonate
geeigneten Flammschutzmittel sind beispielsweise die für die Flammfestmachung von
Polycarbonaten bekannten und geeigneten Verbindungen und synergistisch Wirkenden
Substanzen, wie sie in den DT-OS 1 930 257 (Le A 12 278), DT-OS 2 049 358 (Le A
13 263), DT-OS 2 112 987 (Le A 13 619), DT-OS 2 253 072 (Le A 14 723) und anderen
Literaturstellen beschrieben sind.
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Geeignet sind z.B. Alkalisalze, insbesondere die in Polycarbonat löslichen,
wie z.B. Kaliumisooctanat, Natriumisooctanat, Lithiumisooctanat, Kaliumperfluoroctanat,
Natriumperfluoroctanat, Lithiumperfluoroctanat, Kaliumsalze der 5-Äthyl-dioxan-1,3-yl-(5)-carbonsäure,
Rubidiumisooctanat, Rubidiumperfluoroctanat, und die Alkali salze der Perfluoralkansulfonsäure
I wie Kaliumperfluormethansulfonat, Kaliumperfluoroctansulfonat und Kaliumperfluorbutansulfonat.
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Des weiteren können Alkalisalze der Laurinsäure, Stearinsäure, Ölsäure,
des Phthalsäuremonobenzylesters, des Adipinsäuremonobutylesters, der p-Octylbenzoesäure,
p-tert.-Butylbenzoesäure, der 3-(3,5-di-tert.-Butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure
und des Diglykolsäuremonodecylesters verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Modifizierung der Polycarbonate
erfolgt in zwei Stufen. Die erste Stufe ist die Einarbeitung des Photoinitiators
und gegebenenfalls eines Flammschutzmittels über a) Lösung und Isolierung als Film,
oder über b) eine Compoundierung bei 280 - 330°C zu Granulat, und die zweite Stufe
ist die W-Bestrahlung bis zur Vernetzung, gegebenenfalls nachvorheriger Formgebung
zu Platten oder anderen Spritzgußteilen,
Weitere Varianten des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Modifizierung der Polycarbonate sind, gegebenenfalls
nach Einarbeitung von Flammschutzmitteln, Tauchen oder Besprühen entsprechender
Polycarbonatformkörper in bekannter Weise beispielsweise analog dem Verfahren der
DT-OS 2 211 641 (Le A 14 234) und beispielsweise unter Verwendung von Lösungen der
einzusetzenden Photoinitiatoren in gegenüber Polycarbonat inerten Lösungsmitteln.
Die Menge des zu applizierenden Photoinitiators richtet sich vor allem nach der
zu vernetzenden Oberfläche und Struktur der Polycarbonatformkörper sowie nach der
Intensität der angestrebten Vernetzungsreaktion. Die zu applizierenden Mengen an
Photoinitiator liegen jeweils in der Größenordnung von 10-3 g/cm² Polycarbonatoberfläche
bei einer zu vernetzenden Oberflächenschicht von durchschnittlich 100 um Die so
behandelten Polycarbonatformkörper werden dann in bekannter Weise getrocknet und
mittels W-Bestrahlung modifiziert.
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Benutzt man für das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine andere
energiereiche Strahlung, beispielsweise Elektronenstrahlung, insbesondere Kathodenstrahlung,
so läßt sich bei geeigneter Sensibilisierung die erfindungsgemäße Modifizierung
der Polycarbonate ebenfalls erreichen.
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Die erfindungsgemäß erhältlichen modifizierten Polycarbonatformmassen
sind gegenüber organischen Lösungsmitteln beständig und zeichnen sich gegenüber
herkömmlichen Polycarbonaten durch eine verbesserte Spannungsrißbeständigkeit aus.
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Sofern ihnen zusätzlich Flammschutzmittel zugesetzt wurden, erhält
man schon bei geringen Zusätzen Produkte, die nach UL Subj. 94 mit VO beurteilt
werden
Die erfindungsgemäß erhältlichen modifizierten Polycarbonate
können als Folien und Formkörper überall dort eingesetzt werden, wo hohe Beständigkeit
gegen organische Lösungsmittel bei hoher Spannungsrißbeständigkeit gefordert wird.
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Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern.
Die angegebenen relativen Viskositäten wurden in Methylenchlorid bei 25 0C und einer
Konzentration von 5 g/l gemessen.
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Beispiel 1 Herstellung von hochmolekularem Copolycarbonat aus 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan
und 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (95/5 Mol-Tl.) mit Kettenabbrecher 2 ,6-Dimethylphenol.
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In 600 ml Wasser werden 18,4 g (0,46 Mol) NaOH gelöst und dann unter
Rühren 600 ml Methylenchlorid, 54 g (0,19 Mol) 2,2-Bis- (3 ,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)
-propan, 2,3 g (0,01 Mol) 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und 0,585 g (0,0048 Mol)
2,6-Dimethylpenol zugegeben. Dann werden unter kräftigem Rühren 49,5 g (0,5 Mol)
Phosgen gasförmig eingeleitet. Nach dem Einleiten des Phosgens werden 2,02 g (0,02
Mol) Triäthylamin zugegeben und 3 Std. lang kräftig gerührt. Die gesamte Reaktion
wird unter Stickstoff und bei 20 - 25CC durchgeführt. Während des Phosgeneinleitens
wird ein pH-Wert von 11 - 13 und nach der Triäthylaminzugabe ein pH-Wert von 13
durch Zutropfen von 50 %iger NaOH aufrechterhalten. Im Anschluß an das Nachrühren
wird der Ansatz aufgearbeitet. Die organische Phase wird mit 1 1 Methylenchlorid
verdünnt und dann 2mal mit 1 1 5-%iger wäßriger Phosphorsäure und anschließend mit
Wasser elektrolytfrei gewaschen.-Die Aufarbeitung erfolgt durch Abdampfen des Lösungsmittels
in geeigneten Ausdampfaggregaten, wie z.B. einer Ausdampfschnecke. Die relative
LösungsviskositSt beträgt 1,30.
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Das daraus resultierende Molekulargewicht (Gewichtsmittel) beträgt
38.000.
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Beispiel 2 Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wird ein
Polycarbonat hergestellt aus 87 Mol % 2,2-Bis<4-hydroxyphenyl)-
propan
10 Mol % 2,2-Bis (3-allyl-4-hydroxyphenyl) -propan und 3 Mol % p-tert.-Butylphenol.
Die relative Lösungsviskosität beträgt 1,30. Das daraus resultierende Molekulargewicht
(Gewichtsmittel) beträgt 40.000.
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Beispiel 3 Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wird ein
Polycarbonat hergestellt aus 86,5 Mol % 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan, 10 Mol
% 2,2-Bis- (3 ,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan und 3,5 Mol % 2,4-Dimethylphenol.
Die relative Lösungsviskosität beträgt 1,30. Das daraus resultierende Molekulargewicht
(Gewichtsmittel) beträgt 40.000.
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Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel) Nach dem in 3eispiel 1 beschriebenen
Verfahren wird ein Polycarbonat aus 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und p.-tert.-Butylphenol
als Kettenregler hergestellt. Die relative Lösungsviskosität beträgt 1,29. Das daraus
resultierende Molekulargewicht (Gewichtsmittel) beträgt 32.000.
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Die Polycarbonate aus den Beispielen 1 bis 4 werden in Methylenchlorid
gelöst und nach Zugabe von 2 Gew.-% Benzophenon zu 100 /Wfl starken Filmen verarbeitet
und bei 1200C über Nacht getrocknet. Anschließend werden die Filme 15 und 180 Sekunden
beidseitig im Abstand von 15 cm mit einem W-Strahler Philips HTQ 4 (Quecksilberdampfhochdruckbrenner)
bestrahlt. Die Filme werden mit Methylenchlorid behandelt und die vernetzten Anteile
als unlösliche Fibrillen bzw. Filmstücke abfiltriert und nach Trocknung gravimetrisch
bestimmt.
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Als Folge der unterschiedlichen Vernetzung der Polycarbonate der Beispiele
1 bis 4 unterliegen die Filme unterschiedlicher Spannungsrißkorrosion. Zur Messung
werden 1 cm breite, 100 um dicke Filmstreifen zu einer Schlaufe mit einem Radius
von 3 cm gebogen und in Tetrachlorkohlenstoff getaucht. Die Zeit bis zum Zerspringen
der Filmschlaufen infolge auftretender Spannungsrisse wird gemessen. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle I zusanmnengefaßt.
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Tabelle 1 Belichtungs- unlöslicher Beständigkeit zeit Anteil in Tetrachlorkohlenstoff
sec in Gew.% sec Beispiel 1 15 20 40 180 60 90 Beispiel 2 120 75 180 Beispiel 3
180 70 180+) Beispiel 4 180 - (1 (Vergleichsbeispiel) +) nach 180 Sek. wurde der
Test abgebrochen Beispiel 5 3916 g des Polycarbonats aus Beispiel 1 werden zusammen
mit 80 g (2 Gew.-%) p-Benzoylbenzophenon und 4 g (0,1 Gew.-%) Kaliumperfluorbutansulfonat
in einer Doppelwellenschnecke bei 3100C gemischt und extrudiert.
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Beispiel 6 3876 g des Polycarbonats aus Beispiel 2 werden mit 120
g (3 Gew.- Benzophenon und 4 g (0,1 Gew.-%) Kaliumperfluorbutansulfonat in einer
Doppelwellenschnecke bei 310°C vermischt und extrudiert.
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Beispiel 7 3916 g des Polycarbonats aus Beispiel 3 werden mit 80 g
(2 Gew.-%) Benzophenon und 4 g (0,1 Gew.-96) Kaliusnperfluorbutansulfonat in einer
Doppelwellenschnecke bei 310°C vermischt und granuliert.
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Beispiel 8 (Vergleichsbeispiel) 3876 g des Polycarbonats aus Beispiel
4 werden mit 120 g (3 Gew.-%) Benzophenon und 4 g (0,1 Gew.-%) Kaliumperfluorbutansulfonat
in einer Doppelwellenschnecke bei 310°C vermischt und extrudiert.
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Die modifizierten Polycarbonate aus den Beispielen 5, 6, 7 und 8 werden
zu Normprüf stäben verspritzt.und 45 Sek. mit einem Philips HTQ 4 Quecksilberhochdruckbrenner
im Abstand von 15 cm beidseitig belichtet. Anschließend werden die Prüfkörper nach
UL Subj. 94 geprüft.
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Tabelle 2 UL Subj. 94 1/8" 1/169 Beispiel 5 VO VO Beispiel 6 VO VO
Beispiel 7 VO VO Beispiel 8 (Vergleichsbeispiel) V 2 V 2