-
"Kran, insbesondere Hochbaukran mit Laufkatzenausleger" Die Lrfindung
betrifft einen Kran mit einem in zwei Trumen herabhängenden und um eine ein- oder
mehrfache lose Rolle geführten Lastseil, an der ein Lasthaken befestigt ist, insbesondere
einen Hochbaukran mit Laufkatzenausleger.
-
Der eine Trum des Lastseils führt bei dieser in der Regel an Kränen
mit Laufkatzenausleger eingerichteten Flaschenzug-Seilführung über eine Umlenkrolle
in der Laufkatze zu einem Befestigungspunkt an der Spitze des Auslegers und der
andere Trum über eine andere Umlenkrolle in der Laufkatze sowie weitere Umlenkrollen
am Ausleger zur hubwinde. Das Seil übt dabei im wesentlichen keine Horizontalkräfte
auf die Laufkatze aus. Die genannte lose Rolle des Flaschenzugs ist meist eine doppelte,
d.h.
das Seil wird durch zwei Einzelrollen zweimal um einen rechten Winkel umgelenkt
und dabei auf den gleichen Abstand gebracht wie in der Laufkatze, so dass die beiden
Trume parallel verlaufen.
-
Kräne dieser Art werden in neuerer Zeit bis zu solcher Höhe gebaut,
dass die beiden Trume des entsprechend weit herabhängenden Lastseils der Gefahr
ausgesetzt sir, sich zu verdrillen. Kommt es zu einer solchen Verdrillung, so muss
der Hubvorgang unterbrochen werden, bis die Trume infolge der Gegendrehung wieder
voneinander freikommen; es folgt dann jedoch gewöhnlich eine Verdrillung andersherum.
Über diese Betriebsstörungen hinaus leidet das Seil.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kräne der eingangs bezeichneten
Art gegen Verdrillung des Lastseils zu sichern.
-
Gemäss der Erfindung ist zu diesem Zweck vorgesehen, dass die beiden
Trume des Lastseils mindestens ein zugleich mit dem Lasthaken hebt- und senkbares
Gestell durchlaufen, in dem sie auf Abstand gehalten sind.
-
Der zwangsweise gehaltene Abstand verhindert da, wo das Gestell sitzt,
beispielsweise auf der Hälfte der wirksamen Hubseillänge, ein Verdrillen, denn dieses
gibt es nur unter Berührung der beiden Trume. Verdrillung ist dann nur noch auf
den von dem Gestell geschaffenen Abschnitten der wirksamen Hubseillänge möglich,
die jedoch wesentlich kleiner sind und damit eine entsprechend geringere Neigung
zum Verdrillen haben. Durch mehrmaliges Aufteilen mittels einer Mehrzahl von Gestellen
können dementsprechend auch die längsten Hubseile in so kleine Abschnitte unterteilt
werden, dass die Gefahr von Verdrillungen praktisch nicht mehr besteht.
-
Damit das Gestell durch die Längsbewegung des einen Trums gegenüber
dem anderen nicht verkantet werden kann, durchläuft zweckmässigerweise mindestens
einer der beiden Trume in dem Gestell
mindestens zwei in Abstand
voneinander angeordnete Führungsorgane, derart, dass das Gestell an dem Trum in
seiner Ausrichtung gehalten ist.
-
Vorzugsweise laufen die Trume in dem Gestell jeweils über auf gegenüberliegenden
Seiten angeordnete Führungsrollen. Es können sich dabei je zwei Führungsrollen genau
gegenüberliegen. Als bevorzugte Ausführungsform wird jedoch vorgeschlagen, dass
die Trume, vorzugsweise unter leichter Umlenkung, jeweils über abwechselnd auf gegenüberliegenden
Seiten angeordnete Führungsrollen laufen.
-
Die Heb- und Senkbewegung des Gestells kann mittels eines eigenen
Seils, an dem das Gestell hängt, und durch eine eigene, "it der Lastseilwinde gekoppelte
Winde bewerkstelligt werden.
-
Das Gestell kann jedoch auch gemäss weiterer Erfindung mittels eines
im Gestell selbst angeordneten, an den Trumen angreifenden Antriebs durch die Bewegung
der Trume gegeneinander heb-und senkbar sein. Hierfür ist beispielsweise mindestens
eine Führungsrolle für den zur Lastseilwinde führenden Trum mit mindestens einer
Führungsrolle für den anderen Trum durch ein Untersetzungsgetriebe gekoppelt, etwa
einen Riemen, der über starr mit den Führungsrollen verbundene Riemenscheiben unterschiedlichen
Durchmessers gelegt ist.
-
Das Gestell sollte durch seine Winde bzw. seinen Antrieb mit solcher
Geschwindigkeit zugleich mit dem Lasthaken heb- und senkbar sein, dass es im wesentlichen
auf dem gleichen Bruchteil der wirksamen Hubseillänge bleibt, z.B. 1 Gestell in
halber Höhe, 2 Gestelle in 1/3 Höhe bzw. 2/3 Höhe o.dgl..Auf diese Weise wird erstens
sichergestellt, dass der Lasthaken auch immer im wesentlichen bis zur Auslegerspitze
angehoben werden kann ohne vorher von dem Gestell blockiert zu werden, und zweitens
kann - man wird von vorn herein meist etwa gleicqlange Abschnitte einrichten - kein
Abschnitt grösser als nötig werden
und damit die Gefahr einer Verdrillung
immer minimiert sein.
-
Weitere Massnahmen, die zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
dienen können, sind in der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen beschrieben.
-
Die Zeichnungen zeigen in Fig. 1 einen Turmdrehkran mit Laufkatzenausleger,
das Lastseil in drei verschiedenen Längenstellungen, Fig. 2 das Lastseil des Krans
nach Fig. 1 im Schema, Fig. 3 das Lastseil eines zweiten Krans im Schema, Fig. 4
das Lastseil eines dritten Krans im Schema.
-
Ein aus nicht im einzelnen dargestellten Turmschüssen zusammengesetzter
Kranturm 1 weist an seinem oberen Ende einen Drehkopf 2 auf, an dem ein aus einem
Grundausleger 3 und einem Ausleger-Vorderteil 4 bestehender Knickausleger bei 5
angelenkt ist. Der Ausleger ist durch ein am Grundausleger 3 angreifendes Seil 6,
das über einen Bock 7 zu einer auf dem Drehkopf 2 angeordneten, nicht dargestellten
Winde führt, verschwenkbar. Das Ausleger-Vorderteil 4 wird dabei durch ein von dem
Bock 7 parallel zum Grundausleger 3 und mit gleicher Länge zu einer Stütze 8 gezogenes
Abspannseil 9 sowie ein von dieser zum Ausleger-Vorderteil 4 weitergezogenes Abspannseil
10 stets waagerecht gehalten.
-
Das Ausleger-Vorderteil 4 ist mit in der Zeichnung nicht erkennbaren
Hängeschienen versehen, an denen eine Laufkatze 11 mittels eines nicht dargestellten
Seiltriebes verfahrbar ist.
-
Von einer in Fig. 2 schematisch wiedergegebenen Lastseilwinde 12,
die auf dem Drehkopf 2 angeordnet ist, führt ein Lastseil 13 über Umlenkrollen am
Bock 7 und am Ausleger zu einer Rolle 14 an der Laufkatze 11, von da in einem ersten
Trum 15 nach unten zu zwei mit einem Lasthaken 16 verbundenen losen Rollen 17, von
diesem in einem zweiten Trum 18 wieder nach oben und über eine weitere an der Laufkatze
angeordnete Rolle 19 zu
einem Befestigungspunkt 20 an der Spitze
des Aus leger-Vorderteils 4. Ein weiteres Hubseil 21 führt von einer mit der Lastseilwinde
12 gekoppelten Seilwinde 22 über eine ebenfalls an der Laufkatze 11 angeordnete
Rolle 23 zu einer in einem Gestell 24 sitzenden losen Rolle 25 und von dieser zurück
und über eine weitere Rolle 26 an der Laufkatze zu dem Befestigungspunkt 20 an der
Spitze des Ausleger-Vorderteils 4.
-
In dem Gestell 24, einem durch Streben 27 versteiften Rohrgestell,
durchlaufen die beiden Trume 15 und 18 des Lastseils 13 je zwei mit Abstand voneinander
angeordnete Führungsrollenpaare 28. Das Gestell 24 ist auf der Hälfte der wirksamen
Lastseillänge, d.h. in der Mitte der Trume 15 und 18 angeordnet.
-
Wird das Lastseil 13 eingezogen oder ausgelassen, so geschieht das
gleiche mit dem Hubseil 21, und zwar infolge einer entsprechenden Untersetzung der
Seilwinde 22 mit der halben Geschwindigkeit des
-
Unabhängig von der ausgefahrenen Länge des Lastseils 13 sitzt daher
das Gestell 24 immer in der Mitte. Der senkrechte Abstand zwischen den Führungsrollenpaaren
28 verhindert, dass sich das Gestell 24 infoige des Unterschieds der Laufrichtung
der Trume 15 und 18 relativ zum Gestell schrägstellt. Auch durch ein Gewicht an
einem von dem Gestell 24 starr nach unten ragenden Arm könnte ein Kippen des Gestells
verhindert werden.
-
Das Gestell 24 sichert die Trume 15 und 18, wie oben erläutert, gegen
Verdrillung.
-
Fig. 3 stellt die Abwandlung dar, dass andie Stelle des einen Gestells
24 zwei Gestelle 29 und 30 treten, von denen durch entsprechende Abstimmung der
betreffenden Seilwinden das Gestell 29 mit 1/3 und das Gestell 30 mit 2/3 der Hubgeschwindigkeit
des Lasthakens bewegt wird.
-
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 unterscheidet sich von den vorigen
durch einen anderen Bewegungsmechanismus für das hier mit 31 bezeichnete Gestell.
Gleich mit der vorbeschriebenen
Einrichtung sind die Lastseilwinde
12, die Rollen 14 und 19 an der Laufkatze, die losen Rollen 17 mit Lasthaken 16,
dementsprechend die Trume 15 und 18 des Lastseils 13 sowie der Befestigungspunkt
20 des Lastseils am Ausleger-Vorderteil.
-
-In dem Gestell 31 liegt der Trum 15 auf der einen Seite an zwei mit
Abstand untereinander angeordneten Laufrollen 32 und auf der anderen Seite an einer
dazwischen angeordneten Laufrolle 33 an, die das Seil etwas auslenkt und damit eine
Anpressung an alle drei Laufrollen bewirkt. In gleicher Weise sind symmetrisch zur
senkrechten Mittelebene des Gestells 31 zwei Laufrollen 34 und eine Laufrolle 35
für den Trum 18 des Lastseils 13 angeordnet. Alle Laufräder 32-35 sind gleich gross.
Die Laufräder 32 und 33 sind mit Riemenscheiben 36 starr verbunden, die Laufräder
34 und 35 mit Riemenscheiben 37 vom dreifachen Durchmesser und jeweils die beiden
oberen und die beiden unteren Laufräder 32 und 34 sowie die Laufräder 33 und 35
sind durch über die betreffenden Riemenscheiben gelegte Keilriemen 38 bzw. 39 gekoppelt.
Auf den Riemenscheiben der Laufräder 32 und 34 könnte auch insgesamt ein Keilriemen
sitzen.
-
Zieht die Lastseilwinde 12 das Lastseil 13 an, so läuft dieses im
Trum 15 nach oben; der Trum 18 bleibt stehen. Der laufende Trum 15 versetzt die
Laufrollen 32 und 33 in Drehung. Diese treiben über die Keilriemen 38 bzw. 39 die
Laufräder 34 bzw. 35 an, mittels derer das Gestell 31 an dem stehenden Trum 18 hochfährt.
Die Relativgeschwindigkeit des Seils im Trum 15 gegenüber dem Gestell 31 beträgt
3/4 der Laufgeschwindigkeit des Lastseils 13 zur Lastseilwinde, die Relativgeschwindigkeit
des Gestells 31 gegenüber dem stehenden Trum 18 1/4 der Laufgeschwindigkeit des
Lastseils. Das Gestell 31 fährt damit mit der halben Geschwindigkeit des Lasthakens
16, der mit der halben Laufgeschwindigkeit des Lastseils 13 gehoben wird.
-
Beim Absenken des Lasthakens 16 durch Freilassen des Lastseils 13
verlaufen die Vorgänge entsprechend umgekehrt.
-
Auch durch selbstfahrende Gestelle von der Art des Gestells 31
kann
die wirksame Lastseillänge mehrfach unterteilt werden.
-
Rutschen derartige Gestelle im Laufe der Betriebszeit etwas nach unten,
können sie durch Hochziehen des Lasthakens in seine obere Endstellung von der Lasthakeneinrichtung
selbst wieder an dem Seil hochgedrückt werden, wobei beispielsweise durch Betätigen
eines Anschlags auf der einen Seite des Gestells die Riemenscheiben von ihren Laufrollen
abgekuppelt werden.
-
Der beschriebene Kran ist insbesondere hestimmt für Turmbauten, wie
die Errichtung von Fernsehtürmen, bei der der Kran zusammen mit dem Turm, in Abständen
an diesem verankert, bis zu 400 m Höhe und mehr hochywächst.