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Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem
Kunststoff Kunststoff Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung
von Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff mit einem zwischen einer Extrusionsstellung
zur Aufnahme eines Vorformlinges und einer Blasstellung zum Ausformen des Hohlkörpers
bewegbaren Schliessgestell mit Formträgern fUr die Blasformteile und mit Klemmelementen
zum Einklemmen und Abtrennen des Bodenabfalles der Hohlkörper.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser A.rt bestehen die Klemmelemente
aus Abreissplatten, die in den unteren Teilen der beiden Blasformteile schwenkbar
angeordnet sind. Die eine Abreissplatte, die mit mehreren in der horizontalen Ebene
nebeneinanderliegenden länglichen Materialaussparungen versehen ist, in welche sich
das beim Zusammenfahren der beiden Blasformteile an deren Bodenkanten abgequetschte
überflüssige Material des in die Blasform eingebrachten schlauchartigen Vorformlinges
als
Bodenabfall einpresst, ist mittels eines durch ein Schuborgan
betätigbaren Kniehebelgelenkes verschwenkbar. Die andere Abreissplatte ist unter
Federwirkung gehalten und wird zusammen mit der vom Kniehebelgelenk betätigten Abreissplatte
geschwenkt.
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Das während des Blasvorganges verfestigte Material des Bodenabfall85
wird kurz vor dem öffnen der Blasform unter völliger oder teilweiser Aufrechterhaltung
des Blasdruckes mittels der Abreißplatten durch deren Verschwenken abgerissen. Das
Abreissen muss in einem genau definierten Zeitpunkt erfolgen, nämlich dann, wenn
der Hohlkörper gerade geblasen ist und noch bevor die Form geöffnet wird, da die
beiden Abreissplatten nur in diesem Zeitraum zusammenwirken können. Durch die Anordnung
der Abreissplatten innerhalb des Bodenteiles der Blasformteile sind diese relativ
kompliziert in ihrem Aufbau. Da gerade der Bodenteil der Blasformteile wegen des
hier verdickten Materials des Hohlkörpers gut gekühlt werden muss, sind in den Abreissplatten
Kühlvorrichtungen erforderlich, die aufgrund deren Beweglichkeit gegenüber den Blasformteilen
die gesamte Vorrichtung noch komplizierter gestalten. Darüber hinaus ist durch das
Schuborgan für das Kniehebelgelenk ein besonderes Steuerorgan erforderlich, das
in einem genau bestimmten Zeitpunkt angesteuert werden muss.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art
sind schwenkbare Trennbacken im Bodenteil der Blasformteile vorgesehen, die den
Bodenabfall zusammenquetschen und mittels eines Arbeitszylinders unter Vermittlung
eines Kupplungsstückes verschwenkt werden, um den Bodenabfall vom Hohlkörper abzutrennen.
Auch diese bekannte Vorrichtung bedarf einer genauen Ansteuerung des Arbeitszylinders
und ist damit relativ kompliziert in ihrem Aufbau und in ihrem Betrieb.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, deren Klemmelemente selbsttätig ohne zusätzliche Ansteuerelemente
arbeiten, so dass ein Ansteuern der Klemmelemente in einem ganz bestimmten
Zeitpunkt
nicht erforderlich ist, und die darüber hinaus einfach und billig in der Herstellung
sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass die Klemmelemente
auf der dem Extruder entgegengesetzten Seite mit den Formträgern starr verbunden
sind und beim Schliessen der Hohlform um einen Vorformling in der Extrusionsstellung
den Bodenabfall des im vorhergehenden Arbeitstakt geblasenen Hohlkörpers zwischen
sich einklemmen und den eingeklemmten Bodenabfall bei einer Relativbewegung zwischen
den in geschlossener Stellung befindlichen Formträgetn und einer den Hohlkörper
in der Blasstellung aufnehmenden Entnahmeeinrichtung von dem Hohlkörper trennen.
Dadurch werden die Klemmelemente zwangsläufig durch die Öffnungs- und Schliessbewegungen
der Formträger gesteuert, so dass zusätzliche Ansteuerelemente für die Klemmelemente
nicht erforderlich slnd.-Die von der Bewegung der Formträger zwangsläufig gesteuerten
Klemmelemente klemmen selbsttätig beim Schliessen der Blasform in der Eitrusiorisstellung
zur Aufnahme eines Vorformlinges in die Hohlform den Bodenabfall#des im vorgehenden
Arbeitstakt geblasenen Hohlkörpers zwischen sich ein. Dieser Hohlkörper hängt regelmässig
noch am Blasdorn und ist von einer Entnahmeeinrichtung aufgenommen, die ihn mittels
zweier Greiferpaare hält. Durch eine anschliessende Relativbewegung zwischen den
in geschlossener Stellung befindlichen Formträgern, die von der Extrusionsstellung#in
die Blasstellung bewegt werden, und der Entnahmeeinrichtung wird der zwischen den
Klemmelementen eingeklemmte Bodenabfall von dem Hohlkörper getrennt.Die Relativbewegung
wird in bevorzugter Weise dadurch erfolgen, dass das die Formträger aufnehmende
Schliessgestell auf einer geneigten Ebene verfahren wird, wohingegen die Entnahmeeinrichtung
nur horizontal bewegt wird. Bei gleichmässiger Horizontalbewegung derpormträger
und der Entnahmeeinrichtung erfolgt schon allein durch die Vertikalkomponente der
Bewegung der Formträger ein Trennen des Bodenabfalles vom Hohlkörper. Sieht man
darüber hinaus auch unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten in horizontaler
Richtung vor, so kann die Trennung de#3odenabfalles vom Hohlkörper auch ohne eine
Vertikalkomponente der Bewegung
der Formträger erfolgen.
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In bevorzugter Weise sind die Klemmelemente in einem in etwa dem Abstand
zwischen den Achsen des Extruders und des Blasdornes entsprechenden Abstand von
der Mitte der Blasform angeordnet. Zweckmässigerweise wird der Abstand der Klemmelemente
von der Mitte der Blasform etwa um ein Viertel der horizontalen Länge des Bodenabfalles
grösser sein, damit dieser beim Trennen zuerst an einem Ende vom Hohlkörper gelöst
und dann langsam zum anderen Ende weiter abgezogen werden kann. Dadurch wird der
frisch geblasene Hohlkörper auf keinen Fall beschädigt.
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In der bevorzugten Ausführungsform sind die Klemmelemente aus Stempeln
und Tragarmen gebildet, die mit den Formträgern verbunden sind. Dabei weisen die
Stempel an den Stirnflächen gewölbte Gegenflächen auf, von denen die eine konvex
und die andere konkav ausgebildet sind. Zweckmässigerweise sind die Tragarme der
Stempel an den Formträgern höhenverstellbar angeordnet.
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Dadurch ist eine Anpassung an unterschiedliche Grössen von zu blasenden
Hohlkörpern möglich.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungebeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht auf eine Vorrichtung
zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff mit den erfindungsgemässen
Klemmelementen, Fig. 2 einen Schnitt durch die Trennebene der Formträger bei mittels
der Klemmelemente eingeklemmtem Bodenabfall eines Hohlkörpers, Fig. 3 eine Teilansicht
in Richtung Pfeil III in Fig. 2, Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung
in der Arbeitsphase kurz nach dem Trennen des Bodenabfalles vom Hohlkörper, Fig.
5 eine der Fig. 3 entsprechende Seitenansicht, Fig. 6 die Anordnung eines Klemmelementes
mittels eines Tragarmes am Formträger und Fig. 7 ein Detail Vilaus Fig. 5 in vergrösserter
Darstellung.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung zur Herstellung von
Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff, auch Blasformmaschine genannt, umfasst
ein Gehäuse 1, das nicht näher dargestellte Antriebselementefür ein Schliessgestellt
2 umschliesst, sowie eine außerhalb des Gehäuse 1 angeordnete Plastifiziereinheit
3 und eine neben dieser angeordnete Blasstation 4 und ferner eine Entnahmeeinrichtung
5.
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Die Plastifiziereinheit 3 ist aus einem Extruder mit einer von einem
Motor 6 angetriebenen gestrichelt dargestellten Extruderförderschnecke 7 und einem
Spritzkopf 8 gebildet, aus dem ein Vorformling 9 kontinuierlich hinausgefördert
wird.
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Ein Trichter 10 dient zur Zufuhr des zu plastifizierenden thermoplastischen
Kunststoffes. Unterhalb des Spritzkopfes 8 ist ein motorisch angetriebenes Trennmesser
11 angeordnet, das zum Abschneiden von Stücken des Vorformlinges 9 dient.
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Die Blasstation 4 besitzt einen Hubzylinder 12 zur vertikalen Hin-
und Herbewegung des Blasdornes 13.
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Die Entnahmeeinrichtung 5 besteht aus zwei übereinander angeordneten
Greiferpaaren 14, 15, die über zwei getrennte Wellen von einem Motor 16 aus zum
Öffnen und Schliessen schwenkbar sind. Die Greiferpaare 14,15 werden zusammen mit
ihren Schwenkachsen-und dem Motor 16 über eine Zylinderkolbeneinheit 17 horizontal
hin- und herbewegt. Die Zylinderkolbeneinheit 17 ist in nicht näher dargestellter
Weise mittels eines Flansches mit dem Gehäuse 1 verbunden. Das Greiferpaar 14 dient
zum Umgreifen des oberen Teiles eines zu bildenden Hohlkörpers, das Greiferpaar
15 umschliesst den unteren Teil des zu bildenden Hohlkörpers. Der Abstand der Greiferpaare
14 und 15 ist entsprechend der Höhe des Hohlkörpers einstellbar.
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Das Schliessgestell 2 ist zwischen einer durch die Plastifiziereinheit
3 gebildeten Extrusionsstellung zur Aufnahme des Vorformlinges 9 und einer durch
die Blasstation 4 gebildeten Blasstellung zum Ausformen des Hohlkörpers bewegbar.
Es besteht im wesentlichen aus zwei parallel zueinander angeordneten Formträgern
18,
19, die auf Holmen 20, 21 durch innerhalb des Gehäuses angeordnete Antriebselemente
gegeneinander zu und voneinander wegbewegt werden können. Auf ihren Innenseiten
tragen die Formträger 18, 19 die Blasformteile 22, 23. Im oberen Bereich der Formträger
18, 19 ist eine Verriegelungaeinrichtung 24 zur gegenseitigen Verriegelung der Formträger
18,19 in deren geschlossener Stellung angeordnet. Das Schliessgestell 2 ist über
eine Zylinderkolbeneinheit 25 auf einer geneigten Ebene hin- und her bewegbar. In
der Fig. 1 ist das Schliessgestell 2 in der Blasstellung unterhalb des Blasdorneß
13 dargestellt. In der Extrusionsstellung nehmen das Schliessgestell und damit die
Formträger 18,19 die in der Fig. 1 gestrichelt dargestellte Stellung ein.
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Auf der der Plastifiziereinheit 3 entgegengesetzten Seite sind mit
den Formträgern 18,19 Klemmelemente 26 starr verbunden.
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Diese sind aus Stempeln 27 und Tragarmen 28 gebildet, die mit den
Formträgern 18,19 verbunden sind. Die Stempel 27 weisen an den Stirnflächen gewölbte
Gegenflächen 29 auf, von denen die eine konvex und die andere konkav ausgebildet
sind. Die Tragarme 28 der Stempel 27 sind an den Formträgern 18,19 höhenverstellbar
angeordnet, um eine Anpassung an verschieden hohe Blasformteile 22, 23 zu ermöglichen.
Die Achsen der Stempel 27 verlaufen parallel zu den Achsen der Holme 20,21.
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Die die. Klemmelemente 26 bildenden Stempel 27 sind in einem in etwa
dem Abstand 30 zwischen den Achsen der Plastifiziereinheit 3 und des Blasdornes
13 entsprechenden Abstand 31 von der Mitte 32 der durch die Blasformteile 22,23
gebildeten Blasform angeordnet. Wie es die Fig. 2 und 3 zeigen, klemmen die Stempel
27 den Bodenabfall 34 des im vorangegangenen Arbeitstakt geblasenen Hohlkörpers
33 beim Schliessen der Hohlform um einen Vorformling 9 in der Extrusionsstellung
zwischen sich ein. Dieses Einklemmen erfolgt zwangsläufig mit dem Gegeneinanderbewegen
der Formträger 18,19 und dem dadurch erfolgenden Schliessen der Blasform. Der eingeklemmte
Bodenabfall 34 wird anschliessend bei einer Relativbewegung zwischen den in geschlossener
Stellung befindlichen Formträgern 18,19 und der den Hohlkörper 34 in der Blasstellung
aufnehmenden Entnahmeeinrichtung 5 von dem Hohlkörper
33 getrennt.
Wie es die Fig. 4 und 5 zeigen, erfolgt die Relativbewegung durch die Bewegung der
Formträger 18,19 von der Plastifiziereinheit 3 zur Blasstation 4, bei welcher Bewegung
die Formträger 18,19 auf einer geneigten Bahn abwärts geführt werden. Gleichzeitig
wird, nachdem der Blasdorn 13 aus dem von der Entnahmeeinrichtung 5 gehaltenen Hohlkörper
33 herausgefahren ist, die Entnahmeeinrichtung 5 mittels der Zylinderkolbeneinheit
25 horizontal vom Schliessgestell 2. wegbewegt. Wenn, wie im vorlLegenden Ausführungsbeispiel,
der Abstand 31 um etwa ein. Viertel-der Länge des Bodenabfalls 34 grösser gewählt
wird als der Abstand 30-, greifen# die Stempel 27 den Bodenabfall außermittig an,
so dass dieser durch die Relativbewegung zunächst im Bereich der Angriffstelle der
Stempel 27 vom Hohlkörper 33 getrennt wird, Durch die langsam fortschreitende Trennung
wird der. verbleibende Steg zwischen dem Bodenabfall 34 und dem Hohlkörper 33 ohne-Gefahr
für den Hohlkörper 33 von diesem abgetrennt.
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Die Stempel 27 sind mit den rechteckförmigen Tragarmen 28 verschraubt.
Es kann auch eine Schweissverbindung vorgesehen sein, Die Tragarme 28 sind über
Schraubverbindungen 35 mit den Formträgern 18 bzw. 19 verbunden, eine Verdrehsicherheit
der Tragarme 28 wird durch einen Absatz im Bereich der Linie 36 gegeben, der gegen
eine Seitenfläche der Formträger 18,19 zur Anlage kommt.
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Statt der konkav bzw. konvex ausgebildeten Gegenfläche 29 der Stempel
27 können deren Gegenflächen auch mit geeigneten Rifflungen oder dergleichen versehen
sein.
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Der Bodenabfall 34 wird von den Stempeln 27 regelmässig im Zeitpunkt
des Öffnens der Hohlform gelöst. Da die Hohlform immer unterhalb des Blasdornes
13 geöffnet wird, fällt der Bodenabfall 34 immer an der gleichen Stelle an und kann
somit leicht zur Wiederverarbeitung gesammelt werden.In einem oder beiden der Stempel
27 können Bohrungen zur- Zuführung von Druckluft zu den Gegenflächen 29 vorgesehen
werden; um ein evtl.- Anhaften des Bodenabfalles 34 durch einen Druckluftstoss -zu
vermeiden.
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Patent ansprüche: