DE2460543B2 - Kleber und bzw. oder beschichtungsmasse auf wasserglasbasis - Google Patents
Kleber und bzw. oder beschichtungsmasse auf wasserglasbasisInfo
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- C09D1/02—Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, based on inorganic substances alkali metal silicates
Description
Die Erfindung betrifft einen Kleber und bzw. oder eine Beschichtungsmasse auf der Basis von Wasserglas
mit einem Zusatz an mineralischen Stoffen.
Solche Beschichtungsmassen können als Korrosionsschutzmassen, Unterbodenschutzmassen, als Schutzmassen
gegen Chloridangriff, aber auch als Unteranstrich für Träger vor dem Aufbringen von Isolierungen
als Beschichtung oder Kleber für Isolierungen und als Kleber allgemein Verwendung finden.
Aus der US-PS 25 09 875 ist eine Alkali-Silikat-Zusammensetzung bekanntgeworden, die als Schutzüberzugsmasse
auf Metall oder anderen Oberflächen verwendet werden kann und aus Natriumsilikat und fein
verteilten Metallen, wie Zink und Aluminium oder Legierungen davon besteht.
Durch die Verwendung von metallischem Zink, Aluminium oder Legierungen davon ist eine solche
Masse auf spezielle Anwendungsfälle beschränkt, weil sie wirkungsvoll nur auf Unterlagen aus Metallen
aufgebracht werden kann, welche edler als die in der Masse verwendeten Metalle sind. Für Isolierungen aus
Mineralfasern beispielsweise ist eine solche Masse unbrauchbar, weil solche Isolierungen von der Masse
angegriffen werden würden. Schließlich ist die Verwendung von Metallstäuben auch aus Kostengründen im
allgemeinen nicht zu empfehlen.
Ferner gehört zum Stande der Technik ein aushärtendes
Überzugsmittel auf Kalium-Silikat-Basis (DT-PS 12 82215). Dieses bekannte Überzugsmittel auf der
Basis wäßriger Kalium-Silikat-Lösung mit Siliziumdioxidpulver und silikatischen Füllstoffen besteht aus 25 bis
42% Kalium-Silikat-Lösung, 55 bis 68% Siliziumdioxidpulver, 1 bis 4% Talk und 1 bis 7% Nephelinsyenit. Es
haftet au/ einer Vielzahl von Stoffen, beispielsweise Metall und Keramik, soll aber auch für die Verwendung
durch Aufbringen auf biegsame Materialien, etwa aul ■■' Papier, brauchbar sein.
Der hohe Festkörperanfeil von bis zu 79% und dei
hohe Anteil an reinem SiO2 sowie die relativ grobe
Körnung dieser Substanzen lassen eine vergleichsweise starke Sprödigkeit der Massen erwarten, so daß dei
ι» Erfolg für den Fall des Aufbringens auf biegsame
Materialien in Zweifel gezogen werden muß. Da Klebei und Bindemittel auf der Basis von Wasserglas von Hau:
aus zur Sprödigkeit neigen, sollte man ohnehin die Zugabe von Substanzen vermeiden, die die Sprödigkeil
r> nur noch erhöhen können.
Durch die Erfindung soll ein Kleber und bzw. odei eine Beschichtungsmasse auf der Basis von Wasserglas
mit einem Zusatz an mineralischen Stoffen geschaffer werden, die nicht nur eine Funktion als Kleber und bzw
:<> oder Beschichtungsmasse zu erfüllen vermag, sonderr sich insbes. durch geringe Sprödigkeit und gute
Verträglichkeit mit Mineralfasern sowie Wasserbeständigkeit auszeichnet.
Man hat bereits erkannt, daß bei Verwendung vor -'>
Wasserglas oder Natriumsilikat als Bindemittelkomponente bei der Herstellung von überzogenen odei
gebundenen Glasfaserkörpern wegen der hohen Natriumionenkonzentration in handelsüblichen Natriumsilikaten
eine Zerstörung oder ein Angriff auf die 1» Glasfasern erfolgen kann, so daß damit das Isoliermaterial
schwach und brüchig wird.
Die US-PS 30 02 857 nennt Bedingungen, die an eine Überzugs- oder Bindemittelzusammensetzung für Glasfasern
oder -filme zu stellen wären:
ii (1) Die Bestandteile der Zusammensetzung müsser eine gute Bindung mit den Oberflächen dei Glasfasern oder des Glasfilmes bei einer Tempera tür unterhalb der Schmelztemperatur des die Fasern bildenden Glases aufweisen. Diese Bindung w soll sich in verhältnismäßig kurzer Zeit von ca. 0,2i bis 60 Minuten und bei einer Temperatur untei 6500C und vorzugsweise im Bereich von 315°C bis 6500C aufbauen.
ii (1) Die Bestandteile der Zusammensetzung müsser eine gute Bindung mit den Oberflächen dei Glasfasern oder des Glasfilmes bei einer Tempera tür unterhalb der Schmelztemperatur des die Fasern bildenden Glases aufweisen. Diese Bindung w soll sich in verhältnismäßig kurzer Zeit von ca. 0,2i bis 60 Minuten und bei einer Temperatur untei 6500C und vorzugsweise im Bereich von 315°C bis 6500C aufbauen.
(2) Die Massen dürfen durch Feuchtigkeit nichi ·»■>
beeinträchtigt werden und sollen unter Feuchtigkeitsbedingungen nach dem Absetzen auf der
Oberflächen des Isoliermaterials nicht quellen.
(3) Die Bestandteile der Masse dürfen Glasfaserr nicht, wie es beispielsweise bei Natriumsilikat dei
ίο Fall ist, angreifen, wenn sie in Form einei
Zusammensetzung vorliegen, die mit den Oberflächen der Glasfasern oder Glasfilme in Berührung
kommt. Außerdem dürfen sie Festigkeit, Biegsam keit und andere wünschenswerte Eigenschaften dei
■r> Glasfasern oder -filme nicht nachteilig beeinflussen
(4) Die Masse darf selbstverständlich gegenüber den Trägermaterial, bei dem es sich im allgemeinen un
Metall handelt, nicht korrodiert wirken.
(5) Die Masse sollte sich mit geringen Kosten und au; no verhältnismäßig leicht verfügbaren Materialier
herstellen und mit üblichen Einrichtungen aufbrin gen lassen, um zu einem verbesserten Produkt zi
kommen, ohne die Kosten wesentlich erhöhen zi müssen.
h--> Zur Erfüllung dieser Aufgabe schlägt die US-Pi
30 02 857 eine Zusammensetzung in Form eine: wäßrigen Systems vor, bei dem die in der Zusammenset
zung enthaltenen Materialien mit den Glasfaseroberflä
chen bei den oben angegebenen, vergleichsweise hohen Temperaturen reagieren und ein glasartiges Material
entsteht, das sich fest mit den Glasfaseroberflächen verbindet
Abgesehen davon, daß die Herstellung einer solchen Beschichtung die Anwendung der angegebenen unwirtschaftlichen
hohen Temperaturen erfordert, wird mit einem solchen Binde- oder Überzugsmittel lediglich ein
Überzugsmaterial für die einzelnen Fasern, ggfls. nur für die oberflächig liegenden Fasern, geschaffen, das mit
den Glas oder anderen Mineralfasern reagiert. Es entsteht offenbar keine zusammenhängende Schicht auf
dem aus derartig behandelten Fasern hergestellten Produkt, sondern lediglich eine an jeder einzelnen Faser
fest gebundene Umhüllung, um die Fasern so zu modifizieren, daß die aufgestellten Forderungen erfüllt
werden können.
In der US-PS 30 02 857 ist auch bereits die Verwendung von Füllmitteln in Form von Ton oder
anderen wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Silikaten, Karbonaten, Hydroxiden oder Oxiden von
Metallen erwähnt, die gewöhnlich in Glas vorhanden sind.
Die Erfindung ist ein Kleber und bzw. oder eine Beschichtungsmasse auf der Basis von Wasserglas mit
einem Zusatz von mineralischen Stoffen und ist gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung in
Gewichtsteilen:
r>
Wasserglas mit einem Feststoffanteil | 60-95 | 1» |
zwischen 25 und 43% | 4-16 | |
Tonmineralische Stoffe | ||
Oxide oder Karbonate der Erdalkalien | ||
oder des Zinks, Oxide oder Hydroxide | ||
des Aluminiums und bzw. oder | 1-5 | |
Bariumsulfat | 0-5 | |
Pigmente | ||
in einer der Aufbringungstechnik angepaßten Verdünnung mit Wasser.
Vorzugsweise werden die Zusätze zum Wasserglas w
möglichst fein verwendet.
Als tonmineralische Stoffe eignen sich Kaolin, Ton o. dgl., Talk bzw. entsprechende Mischungen dieser
Zusätze.
Als Pigmente wählt man vorzugsweise Fe2O3, 4">
FeOOH, TiO2, Cr2O3.
Zur weiteren Verringerung der Sprödigkeit können für diese Zwecke an sich bekannte Stoffe, wie
Phosphate oder Borate ein- bis dreiwertiger Metalle bis zu 5% in gelöster bzw. feinteiliger Form zugesetzt r>
<> werden.
Durch die Wahl der Zusätze zum Wasserglas, ihren prozentualen Anteil und insbes. die Feinheit der Zusätze
läßt sich ein zusammenhängender dauerhafter Film bilden, so daß es nicht zu einer Rißbildung infolge r>
Versprödung und damit zu einem örtlichen Freilegen des überzogenen Gegenstandes kommen kann.
Durch die Wahl der Zusätze an Oxiden oder Karbonaten der Erdalkalien und des Zinks, Oxiden oder
Hydroxiden des Aluminiums und bzw. oder Bariumsul- ho
fat in den angegebenen Grenzen ist sichergestellt, daß die aufgetragene Masse nicht versprödet und damit eine
Rißbildung vermieden ist.
Der Zusatz von tonmineralischen Stoffen stellt sicher, daß die erfindungsgemäße Masse das Material nicht t,r>
angreift, auf das sie aufgetragen wird. Außerdem trägt er zur Elastizität der Masse bei.
Einen allenfalls erwünschten Farbkontrast erreicht man durch Einsatz von Pigmenten, die so gewählt
werden, daß sie die tonmineralischen Anteile wenigstens ersetzen können.
Ferner wird durch den Zusatz der tonmineralischen Stoffe und der Pigmente, die sich wechselseitig
ergänzen oder ersetzen können, und durch die Begrenzung der wasserunempfindlich machenden Stoffen
nach oben sichergestellt, daß die Masse nicht versprödet. Dabei ist von besonderer Bedeutung die
Einhaltung eines Trocknungsgrades dahingehend, daß unter den für die Reaktion der Härter notwendigen
Bedingungen getrocknet wird.
Die erfindungsgemäße Masse läßt sich wegen der in sehr feinem Zustand vorliegenden Füllstoffe ohne
weiteres durch Zugabe von Wasser im Hinblick auf die gewünschte Aufbringtechnik verdünnen und damit
streich- und spritzfähig einstellen.
Im folgenden sollen Ausfiihrungsbeispiele näher
erläutert werden, wobei mit der Abkürzung FS der Anteil an Festsubstanz bezeichnet ist und mit der
Abkürzung M. V. das Molverhältnis angegeben wird:
Beispiel I
62 Gewichtsteile Natrium-Wasserglas FS 25%,
62 Gewichtsteile Natrium-Wasserglas FS 25%,
M. V. 3,3
16 Gewichtsteile Τοη<5μ
16 Gewichtsteile Τοη<5μ
3 Gewichtsteile Kalziumkarbonat < 10 μ
Diese Masse eignet sich für die Beschichtung von M ineralf aserkörpern.
Beispiel II
89,5 Gewichtsteile Natron-Wasserglas FS 25%,
89,5 Gewichtsteile Natron-Wasserglas FS 25%,
M. V. 3,3
8 Gewichtsteile Κ3θΗη<10μ
2,5 Gewichtsteile ZnO <1 μ
geeignet als Kleber.
Beispiel IH 82 Gewichtsteile Kali-Wasserglas FS 29%,
M. V. 4,1
5 Gewichtsteile Kaolin < 10 μ 5 Gewichtsteile ZnO <1 μ
4 Gewichtsteile FeOOH < 1 μ
4 Gewichtsteile Natriumpolyphosphat
Diese Masse eignet sich besonders als Korrosionsschutzmasse.
Beispiel IV 72 Gewichtsteile Natron-Wasserglas FS 32%,
M. V. 3,8
11 Gewichtsteile Kaolin < 10 μ
3 Gewichtsteile Aluminiumoxid < 5 μ 2 Gewichtsteile TiO2
<1 μ
Beispiel V
85 Gewichtsteile Navron-Wasserglas FS 43%,
85 Gewichtsteile Navron-Wasserglas FS 43%,
M. V. 2,1
8 Gewichtsteile Τβ^<10μ
2 Gewichtsteile BasO4 gefällt 2 Gewichtsteile Cr2O3 <1 μ
2 Gewichtsteile BasO4 gefällt 2 Gewichtsteile Cr2O3 <1 μ
78 Gewichtsteile Kali-Wasserglas FS 35%,
M. V. 3,3
14 Gewichtsteile
14 Gewichtsteile
2 Gewichtsteile g^
3 Gewichtsteile MgCO3 < 10 μ 3 Gewichtsteile Fe2O3
<1 μ
Claims (5)
1. Kleber und bzw. oder Beschichtungsmasse auf der Basis von Wasserglas mit einem Zusatz an
mineralischen Stoffen, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:
60 bis 95 Gewichtsteile Wasserglas mit einem Feststoffanteil zwischen 25 und 43%,
4 bis 16 Gewichtsteile tonmineralische Stoffe,
1 bis 5 Gewichtsteile Oxide oder Karbonate der Erdalkalien oder des Zinks, Oxide oder Hydroxide des Aluminiums und bzw. oder Bariumsulfat,
0 bis 5 Gewichtsteile Pigmente
4 bis 16 Gewichtsteile tonmineralische Stoffe,
1 bis 5 Gewichtsteile Oxide oder Karbonate der Erdalkalien oder des Zinks, Oxide oder Hydroxide des Aluminiums und bzw. oder Bariumsulfat,
0 bis 5 Gewichtsteile Pigmente
in einer der Aufbringungstechnik angepaßten Verdünnung mit Wasser.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als tonmineralische Stoffe Kaolin, Ton, Talk
bzw. Mischungen davon verwendet sind.
3. Masse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Pigmente Fe2O3, FeOOH,
T1O2, Cr2O3 verwendet sind.
4. Masse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung 1 bis 5
Gewichtsteile MgO, MgCO3, CaCO3, Al2O3, Al
0(OH) enthält.
5. Masse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphate oder Borate einbis
dreiwertiger Metalle bis zu 5% in gelöster bzw. feinteiliger Form enthält.
Priority Applications (14)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8239 | Disposal/non-payment of the annual fee |