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Elektrisches Kontaktmaterial Die Erfindung betrifft ein elektrisches
Kontaktmaterial zur Herstellung von elektrischen Kontakten sowie ein Verfahren zu
seiner Herstellung.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Kontaktmaterial für elektrische
Kontakte zu schaffen, die einen hohen Widerstand gegen Verschweißen haben, bei denen
Funken bzw. Lichtbogen beim Öffnen der Kontakte schnell gelöscht werden, die einen
relativ niedrigen Kontaktwiderstand haben und die einfach und billig herzustellen
sind, Die Erfindung sieht hierzu ein elektrisches Kontaktmaterial vor, das aus einem
Gemisch aus Kupfer und etwa 2,5 bis 20 Gewichtsprozent Kadmiumoxid besteht, wobei
das Kadmiumoxid in der Kupfermatrix in einer feinen gleichmäßigen Verteilung vorhanden
ist.
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Vorteilhafterweise enthält das Material auch Silber, wobei der Kupferanteil
etwa 0,1 bis 97,4 Gewichtsprozent beträgt, wobei das Kadmiumoxid in der Silber-Kupfer-Matrix
in Form einer feinen gleichmäßigen Dispersion vorhanden ist.
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Ein erfidnungsgemäßes Verfahren zur Erzeugung von elektrischen Kontaktmaterialien
sieht vor, daß unregelmäßiges Kupferpulver mit einer Partikelgröße nicht mehr als
durch ein Sieb mit 350 Maschen Je Zoll (1 Zoll = 2,54 cm) und Kadmiumoxidpulver
mit einer Partikelgröße von nicht mehr als 1 Mikron gemischt werden, um eine Mischung
mit etwa 2,5 bis 20 Gewichtsprozent gleichmäßig in dem Kupfer verteiltes Kadmiumoxid
zu bilden, worauf die Mischung in die gewünschte Form verpreßt und der Preßling
in einer inerten Atmosphäre gesintert wird.
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Zweckmäßigerweise wird vor dem Verpressen unregelmäßiges Silberpulver
mit einer Partikelgröße von nicht mehr als 350 Maschen je Zoll mit dem Kupfer und
dem Kadmiumoxid gemischt, wodurch eine feine gleichmäßig verteilte Mischung mit
etwa 0,1 bis 97,4 Gewichtsprozent Kupfer, 2,5 bis 20 Gewichtsprozent Kadmium und
dem Rest Silber entsteht, Das Pulver wird verpreßt und in einer inerten Atmosphäre
gesintert.
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Ein Material für elektrische Kontakte, das sich besonders für mittlere
bis schwere Beanspruchungen eignet, besteht aus einem Gemisch aus Kupfer und etwa
2,5 bis 20 Gewichtsprozent Kadmiumoxid.
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Das gleichmäßig verteilte Kadmiumoxid bewirkt eine Vereprodung von
eventuellen Verschweißungen, die sich bilden können, wenn eine Berührung zwischen
elektrischen Kontakten hergestellt wird.
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Der Kadmiumdampf, der im Lichtbogen beim Unterbrechen der Kontakte
vorhanden ist, reduziert die mittlere Elektronenenergien im Lichtbogen und er bewirkt
einen Austausch in der Verteilung der Elektronenenergien im Lichtbogen, um Elektronen
mit hoher Energie zu eliminieren.
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Es wurde festgestellt, daß der Kontaktwiderstand des Kadmiumoxid enthaltenden
Materials bei einer Mindest-Kadmiumexid-Konzentration von etwa 2,5 Gewichtsprozent
demjenigen von Kupfermaterial überlegen war, wie die folgende Tabelle zeigt.
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Material Versuchsbedingungen
Nach der Herstellung Nach 16 Stunden |
der Kontakte Aufenthalt in einer |
Feuchtigkeitskammer |
Kupfer 0,51 Ohm 53,0 Ohm |
Kupfer - 2,5% |
Kadmiumoxid 0,53 Ohm 4.5 Ohm |
Während des 16-stündigen Aufenthalts in der Feuchtigkeitskammer wurde die Temperatur
auf etwa 93 0C und die relative Feuchtigkeit auf etwa 97% gehalten. Sämtliche Kontaktwiderstände
wurden bei 2 Gramm Kontaktkraft gemessen unter Verwendung eines Testsignales von
15 mV.
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Ein weiteres Kontaktmaterial, das sich ebenfalls für mittlere bis
schwere Beanspruchungen eignet, besteht aus einem Gemisch aus Silber, etwa 0,1 bis
97,4 Gewichtsprozent Kupfer und etwa 2,5 bis 20 Gewichtsprozent Kadmiumoxid, das
gleichmäßig in dem Silber und dem Kupfer verteilt ist. Das gleichmäßig verteilte
Kadmiumoxid bewirkt eine Versprödung von Verschweißungen, die sich nach der Bildung
des Kontaktes bilden können, wobei der Kadmiumdampf die Löschung der Lichtbögen
beim Unterbrechen der Kontakte unterstützt.
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Die Kontaktmaterialien nach der Erfindung werden zweckmäßigerweise
auf pulvermetallurgischem Wege hergestellt.
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So wird zweckmäßigerweise feines, unregelmäßiges Kupferpulver und
ultrafeines Kadmiumoxidpulver innig miteinander gemischt, so daß der Kadmiumoxidanteil
der Mischung im Bereich von etwa 2,5 bis 20 Gewichtsprozent liegt.
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Vorzugsweise wird feines, sauberes, dendritisches Kupferpulver verwendet,
wobei die Größe und die Form; der Pulverpartikel wichtig für die optimalen Eigenschaften
der Kupfer-Kadmiumoxid-Materialien sind, wobei die beiden Pulver vorzugsweise so
fein sind, wie es wirtschaftlich möglich und wertretbar ist. Vorzugsweise wird daher
unregelmäßiges Kupferpulver verwendet, mit einer Partikelgröße, die höchstens einem
Sieb mit 350 Maschen je Zoll entspricht, während die Korngröße der Kadmiuatoxidpartikel
nicht mehr als 1 Mikron beträgt und diese eine im wesentlichen kubische 0brm haben.
Die Verwendung von feinen Pulvern gewährleistet, daß eine feine gleichmäßige Verteilung
des Kadmiumoxides in den elektrischen Kontakten erreicht wird.
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Folgende handelsüblich verfügbaren Materialien können beispielsweise
verwendet werden.
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Feines Kupferpulver (hergestellt von MCKbchnie Bros.) mit dendritischer
Gestalt, wobei 99,8% der Kupferpartikel eine Korngröße haben, die durch ein Sieb
mit 300 Maschen Je Zoll geht. Eine chemische Analyse ergab folgende Zusammensetzung:
Kupfer in Form von Cu mindestens 99,o Blei als Pb maximal 0,2% Sauerstoff als 02
maximal 0,2% Die kleinen Anteile von Blei und Sauerstoff haben, so wurde festgestellt,
keinen merklichen Einfluß auf die elektrischen Kontakte, die aus einem Material,
das das genannte Kupferpulver enthält, hergesteblt wurden.
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Das Kupfer hat ferner eine scheinbare Dichte im Bereich von 1,8 bis
2,1
Gramm/cm3, ferner einen mittleren geometrischen linearen Abschnitt (intercept) von
8,4 Mikron, Standardabweichung 2,1 und einen mittleren geometrischen linearen Abschnitt
auf einem poliertem Teil von 4,6 Mikron, Standardabweichung 1,8.
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Dieses handelsüblich käufliche Kupferpulver wird abgesiebt, um die
Pulverpartikel zu trennen, die nicht durch ein Sieb mit 350 Maschen gehen.
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Hierzu kommt ein handelsüblich käufliches Kadmiumoxidpulver (hergestellt
von Hopkins und Williams), das durch Verbrennen von Kadmium und durch Kondensation
des Rauches erzeugt wird und das eine kubische Gewalt hat, wobei die Korngröße weniger
als 1 Mikron beträgt. Eine chemische Analyse ergab folgende Zusammensetzung: Kadmiumoxid
als Cdo mindestens 99,0% Chlorid (C1) maximal 0,005% Sulfat (SO4) maximal 0,005%
Eisen (Fe) maximal 0,001% Kalium (K) maximal 0,002% Natrium (Na) maximal 0,01* Die
kleinen Anteile der zusätalichen Stoffe C1, SOI, Fe, K und Na haben keine merkliche
Wirkung auf die Herstellung und die Eigenschaften der elektrischen Kontakte, die
unter UÆwendung des Kadmiumoxid-Pulvers hergestellt wurden.
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Diese handelsüblich verfügbaren Materialien sollten sauber und trocken
gelagert werden,lum eine Feuchtigkeitsaufnahme und Oberflächenoxidation zu verhindern
(was insbesondere für Kupfer gilt).
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Die Lagerung kann beispielsweise unter Verwendung von Entfeuchtern
erfolgen.
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Die enge Mischung der genannten Pulver kann unter Verwendung einer
Trommelmühle
erreicht werden, in der die Pulver trocken gemischt werden. Hierbei werden zweckmäßigerweise
folgende Bedingungen eingehalten.
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Die Partikelgrößen sollten die oben genannten Werte haben. Die Pulver
sollten unter Verwendung von Entfeuchtern gelagert werden, oder sie können zusammen
mit anderen Materialien gelagert werden, die die Aufnahme von Feuchtigkeit und eine
Oberflächenoxidation verhindern. Das Volumen der zu mischenden Pulver sollte wenigstens
50 Gramm oder mehr betragen. Die xffsktive Mischzeit hängt von der Menge des Mischgutes
ab. Der Kadmiumoxid-Anteil solltestm Bereich von etwa 2,5 bis 20 Gewichtaprozent
liegen. Das Volumen der Trommel sollte etwa das 2- bis 10-fache des Volumens des
zu mischenden Pulvers betragen, um eine Einschränkung der Bewegung des Pulvers zu
vermeiden. Die relative Feuchtigkeit innerh}b der Trommel sollte im Bereich von
etwa 0 bis 70% und die Innentemperatur der Trommel sollte im Bereich von etwa 10
bis 300C liegen. Höhrere Temperaturen als die genannten können zu einer Oberflächenoxidation
des Kupfers während des Mischens führen, was Jedoch unerwünscht ist. Die Drehgeschwindigkeit
der Trommel sollte so gewählt werden, daß die Pulver kontinuierlich während des
Mischvorganges in Bewegung sind. Eine Erhöhung der Drehgeschwindigkeit bzw. Drehzahl
der Trommel führt zu einer Abnahme der Mischzeit und zu einer Verringerung der Neigung
der Oxide sich zusammenzuballen. Wenn Jedoch die Drehzahl, bzw. Drehgeschwindigkeit
zu hoch ist, kann wegen der Zentrifugalkraft eine gute Durchmischung behindert werden.
Die Mischzeit hängt im allgemeinen von dem Kadmlumoxid-Anteil des Pulvers ab, wobei
die Mischzeit umso länger ist Je größer der Kadmiumoxid-Anteil ist.
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Bei einem Kadmiumoxidgehalt von 2,5 Gewichtsprozent sollte die Mischzeit
etwa 12 Stunden betragen, während bei einem Kadmiumoxid-Gehalt von 10 bis 15%Gewichtsprozent
did Mischzeit etwa 24 Stunden betragen sollte. Sind die Mischzeiten kürzer, insbesondern
bei Pulvern mit hohem Feuchtigkeitsgehalt, so kann dies
,uur Folge
haben, daß eventuell gebildete Aggregationen nicht vollständig zerbrochen und durchmischt
werden. Andererseits führen zu lange kontinuierliche Mischzeiten lnsbesondere bei
feuchten Pulvern,¢ z.B. Mischzeiten von einiges über 100 Stunden manchmal zu einer
Entmischung infolge des Wachstums von Kadmiumoxid-Aggregationen.
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Eine wichtige Größe bei Aer Erreichung einer feinen gleichmäßigen
Dispersion des Kadmiumoxides in dem Kontaktmaterial ist daher die absolute und die
relative Größe der verwendeten Pulverpartikel, von der auch der Mischvorgang abhängt.
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Geeignete Mischbedingungen bei Mischvolumen im Bereich von 50 bis
1000 Gramm und bei einem Kadmiumoxid-Anteil im Bereich von 2.5 bis 15 Gewichtsprozent
sind beispielsweise folgende: Das Tronmelvolumen wahr'etwa 2 bis 10 mal so groß
wie das Volumen der zu mischenden Pulver. Der Mischvorgang wurde bei 20°C (Bereich
von 17 bis 230C) durchgeführt bei einer relativen Feucht«gkeit von etwa 60% (Bereich
von 45 bis 65%). Die Drehzahl der Trommel war 160 Umdrehungen/Minute. Die Mischzeit
betrug 21 Stunden.
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Unter diesen Mischbedingungen ergab sich ein gleichmäßig gemischtes
Pulvergemisch. Wenn das Kadmiumoxid-Pulver einen zu hohen Feuchtigkeitsgehalt hat
und daher eine erhöhte Neigung zur Aggregation bzw.
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Zusammenballung besteht, ist es zweckmäßig, das Pulver nach einer
Mischzeit von 24 Stunden durch ein Sieb mit der Maschengröße 350 abzusieben und
dann erneut über eine weitere Periode von 24 Stunden in der Trommel zu mischen.
Das Pulvergemisch wird dann unter Verwendung von Formen in die gewünschte Form für
die elektrischen Kontakte verpreßt.
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Die Preßlinge werden dann gesintert, d.h. in einer inerten Atmosphäre,
z.B. trockenem Argon, über eine Zeitdauer von etwa 2 Stunden erhitzt.
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Die obere Temperaturgrenze für den Sintervorgang beträgt 767 0C, d.h.
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lie liegt beim Siedepunkt des Kadmiums. Um zu erreichen, daß sehr
wenig Kadmiumoxid während des Sintern verloren geht und um besondere Schutzmaßnahmen
für die Atmosphäre zu vermeiden, wird zweckmäßigerweise eine Temperatur unterhalb
des Siedepunktes des Kadmiums benutzt, beispielsweise eine Temperatur von etwa 700°C.
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Bei der Herstellung von Materialien aur Silber, Kupfer und Kadmiumoxid
wird feines unregelmäßigen Kupferpulver und Silberpulver sowie ultrafeines Kadmiumoxidpulver
eng miteinander gemischt, um bine feine Mischung mit gleichmäßiger Verteilung zu
erzeugen, die etwa 0,1 bis 97,4 Gewichtsprozent Kupfer, etwa 2,5 bis 20 Gewichtsprozent
Kadmiumoxid und als Rest Silber enthält.
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Vorgezogen wird auch hier sauberen feines dendritisches Kupferpulver,
wobei die Größe und die Form der Kupferpartikel von großer Bedeutung bei der Herstellung
der Silber-Kupfer-Kadmiumoxid-Materialien ist, wobei ferner alle Pulvern fein sein
sollen, wie es wirtschaftlich möglich ist. Hiersu werden unregelmäßige Kupfer- und
Silber-Pulver verwendet, mit einer Partikelgröße nicht größer als einem Sieb mit
350 Maschen entspricht (British Standard meah size 350) sowie ein Kadmiumoxid-Pulver
mit kubischer Gestalt und einer Partikelgröße von nicht mehr als 1 Mikron. Die Verwendung
von solchen feinen Pulvern ermöglicht es, eine feine Mischung mit glaichmäßigar
Verteilung der Bestandteile herzustellen.
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Als Kupferpulver und als Kadmiumoxid-Pulver können die oben genannten
handelsüblichen Pulver verwendet werden. Ein geeignetes handelsüblich käufliches
Silberpulver ist unter der Bezeichnung "Thessco" bekannt (registriertes Warenzeichen
für die Firma Scheffield Smelting Company), hergestellt von der Firma Sheffield
Smelting Companu. Dieses Silberpulver, das ein ausgefälltes Pulver mit handelaüblichsr
Reinheit ist, hat eineunregelmäßige Gestalt und eine Partikelgröße, die einem Sieb
mit 300 Maschen ent-.
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spricht, (BrAtlsh Standard Meah size 3v0). Seine scheinbare Dichte
ist 1,9 Gramm/cm³. Die Material hat einen mittleren linearen geometrischen Abschnitt
bei Feinstruktur-Untersuchung von 17,8 Mikron, Standardabweichung 2,0 und einen
mittleren linearen geometrischen Abschnitt (intercept) auf einem polierten Tei von
4,1 Mikron, Standardabweichung 2,0. Diese handelsübliche Fulver wird vor der Verwendung
abgesiebt, UM Pulverpartikel abzuscheiden, die größer sind als einem Sieb mit der
Maschengröße 350 entspricht.
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Das Silberpulver sollte sauber und trocken gelagert werden, um eine
Feuchtigkeitzaufnahme und Oberflächenoxidation zu vermeiden, Die Lagerung kann beispielsweise
unter Verwendung von Entfeuchtern vorgenommen werden.
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Beim trockenen Trommelmischen des Silbers, Kupfers und des Kadmiumoxidpulvers,
können die oben in Verbindung mit Kupfer und Kadmiumoxidpulver genannten Mischbedingungen
angewandt werden. Die Pulvermischung wird in die gewünschte Form warpreßt und die
Preßlinge werden dann gesintert durch Erhitzen in einer inerton Atmosphäre über
eine Zeitdauer von etwa a stunden.
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Um die optimalen Sinterbedingungen für die Silber-Kupfer-Kadmiumoxid-Mischung
zu bestimmen, wurden Versuche mit dem binären System Silber # 5 bir 95 Gewichtsprozent
Kupfer durchgeführt. Es wurde gefunden, daß bei Konzentrationen und Temperaturen,
bei denen eine vollständige feste Löslichkeit von einem Element in dem anderen vorhanden
ist, eine Sintertemperatur von bis zu 90o°C verwendet werden kann, Im Temperaturbereich
von 7790C (der outektischen Temperatur) bis 900°C werden sunächst um die Silber-und
Kupferpartikel in dem Preßling flüssige Phasen erzeugt, die den Sinterprozess fördern.
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Bei Konzentrationen, in denen ein zweiphasiger Gleichgewichtszustand
existiert, entweder ein Flüssig-Fest-Zustand oder ein Fest-
Fest-Zustand,
können Sintertemperaturen unter der eutektischen Temperatur von 779°C benutzt worden.
Bei diesen Temperaturen erfolgt die Sinterung nur durch Diffusion im festen Zustand
und die Sinter-Struktur ist oft inhomogen, weil die seit nicht ausreicht, um eine
vollständige Diffusion zur Erreichung eines Gleichgewichte herbeizuführen. Unter
diesen Bedingungen kann auch eine Sinterung in flüssiger Phase vorgenommen werden
bei einer Temperatur über 7790C, vorausgesetzt, daß der Anteil der entstehenden
flüssigen Phase einen optimalen Wert hat, der durch die Partikelgröße, die effektive
Sintertemperatur und den Zusammensetzungsbereich bestimmt wird.
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Nach den Sintern kann die Dichte des Materials gegebenenfalls erhöht
werden durch einen weiteren Preß- oder Prägevorgang mit eines Preßdruch von bis
su 7t/cm2 Beim Verpressen des Kupfer-Kadmiumoxid-Pulvers und des Gemisches aus Silber,
Kupfer und Kadmiumoxid-Pulver wurde festgestellt, das bei einer Scheibe, die in
fester Phase gesintert worden ist mit einem Durchmesser von etwa 10mm und einer
Dicke von etwa lmm und mit einem Kadmiumoxidanteil von 10 oder 15 Gewichtsprozent
Prerücke von mehr als 7t'cm2 zu einer sehr leichten expansion des Freßlings nach
dem Sintern führen und daß Preßdruücke von 6,2 und 7t/cm² praktisch keine Veränderungen
der Abmeszungen des Presslings nach dem Sintern zur Folge haben, während Preßdrücke
von weniger als etwa 6 bis 6,2t /cm² zu einer Abnahme der Dimensionen des Presslings
nach dem Sintern führen, wobei diese Abnahme mit abnehmenden Preßdrücken größer
wird.
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Da es wirtzchaftlich von Vorteil ist, eine Form mit genormter Größe
sowohl für das Verpressen wie auch für das Prägen (Nachpressen) zu verwenden, wird
zweckmäßigerweise mit einem Preßdruck gearbeitet, der keine Veränderung oder eine
geringe Abnahme der Abmessungen des Preßlinge nach dem Sintern zur Folge hat. Es
wurde daher gefunden, daß ein Preßdruck von etwa *,7 bis
6,2 t/cm²
besonders geeignet ist, wobei der effektiv ang.wendete Preßdruck empirisch für jede
herzustellende Größe und Form bestimmt wurde.
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Bei Preßlingen mit konstanter Dicke unter etwa 4mm bzw. bis zu etwa
4mm, einem Verhältnis von Durchmesser zu Dicke von weniger als 5:1 wurde ein Preßdruck
von 6,2t/cm2 (40t/Quadratzoll) angewendet, Dies ist möglich, weil solche Preßlinge
eine einigermaßen gleichmäßige Rohdichte haben. Bei komplexeren dickeren Rohlingen
mit einem großen Verhältnis von Länge zu Durchmesser oder bei sehr niedrigem Kadmiumoxidgehalt
wurden niedrigere Preßdrücke, beispielsweise 4,7t/cm² (30t/Quadratzoll) benutzt.
Beispiels von Preßlingen, die mit 4,7 t/cm2 verpreßt worden sind sind folgende.
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Preßlinge für die 8pitzen von elektrischen Kontakten mit einem Kadmiumoxidgehalt
von 10 oder 15 Gewichtsprozent, mit Abmessungen von etwa 1,5 cm * 1,25 cm 0,25 cm
und mit einer abgerundeten Fläche. Es wurde ein Preßdruck von i,7 t/cm2 benutzt
weil das Verdichtungsverhältnie in der Nähe der Enden der abgerundeten Fläche effektiv
höher ist, was zu höheren Dichten in der Nähe der Enden führt. Bei Verwendung eines
Preßdruckes von 6,2 t/cm² schnürt sich der Preßling nach dem Sintern ein und die
Enden der Kontaktspitzen erweitern sich, so daß der Preßling nicht in der ursprünglichen
Preßform nachgepreßt oder geprägt werden kann.
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Ferner wurden rechteckige Blöcke mit 10 oder 15 Gewichtsprozent Kadmiumoxid-Gehalt
hergestellt mit den Abmessungen 1,4 cm . 2,8 cm 0,8 cm. Obwohl bei einem solchen
einfachen Preßling keine Enden rungen beim preßt oder Verdichtungsverhältnis auftreten,
wird zweckmäßigerweise ein Preßdruck Von 6,2 t/cm² nicht angewandt, weil festgestellt
wurde1 daß der rohe Preßling beta Aubwerfen aus der Preßform zerbrechen kann. Dieses
Zerbrechen wird durch Sichte-Gradienten hervorgerufen, die in Richtung der Dicke
des Preßlings wegen der Reibung in der Form entstehen, was beim Abbau der
elastischen
Spannungen in der. Preßling heim Auswerfen zu beträchtlichen Spannungsunterschieden
längs den Kanten des Preßlings führt und einen Bruch zur Folge haben kann.
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Schließlich wurden Scheiben mit 2mm Dicke und 9 mm Durchmesser und
einem Kadmiumoxidgehalt von 2,5 Gewichtsprozent hergestellt. Der niedrige Kadmiumoxid-Gehalt
reicht nicht aus, um die Bildung von geschlossenen Gasporen während des Preßvorganges
zu verhindern.
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Werden dann Drücke angewandt, die wesentlich höher als 4,7 t/cm2 sind,
so kann es geschehen, daß sich die Preßlinge beim Sintern aufblähen.
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Der effektiv anzuwendende Preßdruck hängt somit von einigen Faktoren
ab, weshalb er zweckmäßigerweise empirisch bestimmt wird.
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Bei der Herstellung von elektrischen Kontakten mit einer Breite von
1,25 cm, einer Länge von 1,9 cm und einer Dicke von 0,3 cm, sowie einem Kadmiumoxidanteil
von 10 oder 15 Gewichtsprozent wurde das gemischte Pulver mit einem Druck von 4,7
t/cm2 verpreßt, worauf der Preßling bei einer Temperatur von 7000C in einer trockenen
Argon-Atmosphäre während einer Zeitdauer von etwa 2 Stunden gesintert wurde. Danach
wurde der Preßling mit einem Druck von 7t/cm2 nachgepreßt.
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Die trockene Argon-Atmosphäre kann erreicht werden indem Argon durch
einen Eis-Fänger und durch ein Ü-Rohr geleitet wird, das Kupferspäne enthält, die
auf einer Temperatur von etwa 5000C gehalten werden. Bei Verwendung der genannten
Temperturen und Drücke bei der Herstellung der Kontakte aus Kupfer und Kadmiumoxid
haben diese eine Dichte von wenigstens 98% der theoretischen Maximaldichte. Dies
ergab sich insbesondere bei Verwendung der genannten Korngrößen und bei einem Kadmiumoxid-Gehalt
von entweder 10 oder 15 Gewichtsprozent. Die Drücke und Temperaturen können
jedoch
yeändert werden, wenn Pulver anderer Gestalt oder orngröße verwendet werden.
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Die Kontakte aus Kupfer und 10 Gewichtsprozent Kadmiumoxid sowie aus
Kupfer und 15 Gewichtsprozent Kadmiumoxid, die erfindunysgemäß hergestellt worden
sind, zeigen einen weitaus besseren Widerstand gegen Verschweißungen als Kontakte
aus gesintertem Kupfer, aus handelüblichem Silber oder aus gesintertem Silber-Kadmiumoxid.
Die entsprechenden Vergleiche wurden mit Arbeitsströmen von 1600 Ampere durchgeführt
unter Benutzung der Entladung einer Kondensatorgruppe von 16000 Mikrofarad, die
auf 125 Volt geladen wurden und bei einer Kontakt-Schließgeschwindigkeit von 30cm/sec.
Die Kontakte aus Kupfer und Kadmiumoxid sind auch hinsichtlich der Lichtbogenbildung
bzw. der Lichtbogenlöschung Kontakten aus reinem Kupfer überlegen.
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Beispiele für Kontakte aus Silber, Kupfer und Kadmiumoxid sind folgende.
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Es wurden flache zylindrische Platinen hergestellt, bestehend aus
Kupfer, 18 Gewichtsprozent Silber und 10 Gewichtsprozent Kadmiumoxid, wobei das
Pulvergemisch mit einem Preßdruck von 4,7 t/cm2 verpreßt wurde, wobei die Preßlinge
einer Sinterung in fester Phase ausgesetzt wurden, unter Verwendung einer trockenen
Argonatmosphäre und einer Sinterzeit von etwa 2 Stunden bei einer Temperatur von
700°C. Die gesinterten Preßlinge wurden dann mit einem Druck von 7t/cm² nachgepreßtf.
Alternativ kann die Pulvermischung auch unter einem Druck von etwa 0,8 t/cm2 vorgepreßt
werden worauf die Preßlinge 2 Stunden lang bei einer Temperatur von 600°C vorgesintert
werden, worauf sie in einer trockenen Argonatmosphäre auf eine Temperatur von 8000C
erwärmt und schließlich 2 Stunden lang in flüssiger Phase gesintert werden. Das
Nachpressen erfolgt dann bei einem Druck von 7t/cm2. Beide Methoden eignen sich
beispielsweise zur Herstellung von flachen zylindrischen
Platinen,
bestehend aus Kupfer, etwa 17 Gewichtsprozent Silber und etwa 15 Gewichtsprozent
Kadmiumoxid.
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Es wurden ferner flache zylindrische Platinen hergestellt, bestehend
aus Kupfer, etwa 81 Gewichtsprozent Silber und etwa 10 Gewichtsprozent Kadmiumoxid
wobei das Pulvergemisch bei einem Druck von etwa 3 t/cm2 verpreßt wurde. Die Preßlinge
wurden dann in fester Phase gesintert bei einer Temperatur von 700°C, einer Zeitdauer
von 2 Stunden und unter Verwendung einer trockenen Argonatmosphäre. Das Nachpressen
erfolgte mit einem Preßdruck von 7t/cm2. Alternativ kann das Pulvergemisch mit einem
Druck von etwa O,8£/cm2 verpreßt werden, worauf die Rohlinge bei einer Temperatur
von 6000C 2 Stunden lang vorgesintert werden, worauf sie auf eine Temperatur von
8000C erwärmt und in einer trockenen Argonatmosphäre in flüssiger Phase 2 Stunden
lang gesintert werden. Mit diesen Verfahren können beispielsweise flache zylindrische
Platinen hergestellt werden, bestehend aus Kupfer, etwa 76,5 Gewichtsprozent Silber
und etwa 15 Gewichtsprozent Kadmiumoxid.
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Beim Vorsintern und beim Sintern in flüssiger Phase ist bei den Materialien
aus Silber, Kupfer und Kadmiumoxid darauf zu achten, daß die Pulver im wesentlichen
vollständig entgast sind, ehe die Verfestigung beginnt, weshalb eine Aufheizgeschwindigkeit
von 200°C je Stunde angewendet wurde.
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Die Eigenschaften der Kontakte aus Silber, Kupfer und Kadmiumoxid
sind mit denen bekannter Kontakte aus Silber und Kadmiumoxid vergleichbar oder auch
überlegen, sie sind jedoch wegen des wenigstens teilweisen Ersatzes des Silbers
durch Kupfer billiger als Kontakte aus Silber und Kadmiumoxid.