-
n Mehrzweckbühne-für den Untertagebergbau und den Tunnelbau n Die
Erfindung betrifft eine Mehrzweckbühne für den Untertagebergbau und den Tunnelbau,
die an einer oder mehreren lragschienen mit Hilfe von Laufwerken aufgehängt und
angetrieben ist, die jeweils aus mehreren untereinander verbundenen Laufkatzen und
Bremsen bestehen, die in Abhangigkeit von dem Betriebszustand des Antriebes der
Bühne aufgelegt oder geöffnet sind.
-
Mehrzweckbühnen dieser Art dienen vor allem in Strecken des Steinkohlenbergbaus
zur Erleichterung der Ausbauarbeit, in dem sie z.Bv das Anheben der Kappen erleichtern
und gleichzeitig nach dem Vorpfänden als Arbeitsbünne benutzt werden
können.
Kompliziertere Ausführungsformen solcher Bühnen können zur Fertigmontage, zum Transport
und zum Einbauen des Ausbaus benutzt werden, bevor sie für andere Aufgaben als Arbeitsbühnen
eingesetzt werden. Von diesen Bühnen kann insbesondere gebohrt werden, so daß die
Bühnen sich in der Regel an der Ortsbrust festsetzen lassen und außerdem Schutz
gegen das aus der Ortsbrust hereinbrechende Gestein bieten.
-
Bühnen die für diese und andere Zwecke eingesetzt werden sollen, müssen
beweglich sein, damit sie dem Arbeitsfortschritt, insbesondere beim Auffahren von
Grubenbauen folgen können. Das wird durch die Laufwerke ermöglicht, denen in der
Firste des Baues Tragachienen zugeordnet sind, welche laufend vorgebaut werden können.
Die Bühnen können auf diese Weise Rindernisse auf der Sohle des Grubenbaues ohne
weiteres überfahren.
-
Die Bühne darf aber nicht nur mit ihrem Antrieb beweglich sein, sie
muß auch gegen unbeabsichtigte Bewegungen gesichert werden können. Das ist ntht
nur an der Ortsbrust, sondern auch auf anderen Teilen der Fahrstrecke erforderlich,
insbesondere in den Einsatzfällen, in denen die Gefällestrecken von der Bühne überwunden
werden müssen.
-
Nach einem noch nicht zuin Stande der Technik gehörigen älteren Vorschlag
ist bei einer Mehrzweckbühne der eingangs bezeichneten Gattung das Laufwerk aus
vier hintereinander laufenden Katzen aufgebaut.
-
Die mittleren beiden Katzen enthalten den Bühnenantrieb und sind mit
der nach- und der vorlaufenden Katze-durch die Bühne selbst bzw mit Hilfe von Zugstangen
verbunden. Die Bremsen befinden sich in einem mit den angetriebenen mittleren Katzen
durch einen hydraulischen Zylinder verbundenen eigenen Bremswerk, das aus einer
Laufkatze besteht, die die Bremsen enthält. Der Antrieb und das bremswert sind so
geschaltet, daß sich die Bremsen nur öffnen, wenn der Antrieb arbeitet.
-
Auf diese Weise soll bei abbeschaltetem Antrieb eine Bewegung der
Bühne, insbesondere ihr Durchgehen in Gefällestrecken unterbunden werden.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, eine Nehrzweckbühne
zu schaffen, die nicht nur bei abgeschaltetem Antrieb, sondern auch beim 7erfahren
unabhängig von den auf sie wirkenden Kräften insbesondere dem Gefälle der Strecke
gegen unbeabsichtigte Bewegungcr esichert i*, wobei außerdem eine praktisch shLzreie
wubertragung der Antriebskraft von dem Bühnenantrieb auf die Tragschiene erzie-lt
werden
soll.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß mehreren
Laufkatzen jeweils eine Bremse zugeordnet und eine der damit versehenen Laufkatzen
mit ihrer Bremse festgesetzt ist, während die andere Bremse freigegeben ist, und
daß die Verbindung der Laufkatzen aus einem flexiblen Zugmittel besteht, dessen
Enden an den Laufkatzen befestigt sind, wobei der Bühnenantrieb mtt einer der:mit
einer Bremse versehenen Laufkatzen verbunden ist und auf das flexible Zugmittel
wirkt.
-
Bei der erfindungsgemäßen ttIehrzweckbülme arbeitet der Bühnenantrieb
im Gegensatz zu dem Bühnenantrieb des älteren Vorschlages nicht mehr unmittelbar
auf die Laufschiene, nämlich über die angetriebenen Laufräder der Satzer. Statt
dessen werden mindestens zwei mit Bremsen versehene Laufkatzen benutzt, die sich
gegenläufig bewegen. Dabei ist die eine der Laufkatzen mit der ihr zugeordneten
Bremse festgesetzt und stützt über ihre Bremse die Bühne auf der Tragschiene ab.
-
Ist dagegen die andere Laufkatze festgesetzt, so steht damit auch
die Bühne und die andere Laufkatze läßt sich so weit bewegen, daß die Bühne im folgenden
Arbeitsspiel wieder um eine vorgegebene Strecke beweglich ist.
-
Diese grundsätzlich unabhängig von den beiden Bewegungsrichtungen
der
Bühne längs einer oder mehrerer ragschienen funktionierende Arbeitsweise hat den
Vorteil, daß bei Bewegung der Bühne in jedem Laufwerk immer eine Bremse aufgelegt
St, wodurch jede Bewegung der Bühne außer über ihren Antrieb unterbunden ist. Die
Bühne kann daher nicht unbeabsichtigt bewegt werden. Von wesentlichem Vorteil ist
es, daß bei stillgesetzem Antrieb alle Bremsen aufgelegt werden können. Hierdurch
ergibt sich eine erhebliche Verbesserung der Sicherheit.
-
flexiblen Die Einschaltung des/Zugmittels zwischen die Laufkatzen
hat den Vorteil, daraktisch beliebige Abstände zwischen den Laufkatzen überbrückt
werden können. Deswegen läßt sich die Erfindung unabhängig von der jeweiligen Länge
der Bühne anwenden. Außerdem ergibt sich der Vorteil, daß durch entsprechend gehaltene
Umschlingungswinkel bzw. durch Wahl geeigneter Zugmittel eine praktsich schlupffreie
Übertragung der ontriebskraft auf das Zugmittel und wegen der Bremsen auch auf die
Tragschiene möglich wird. Infolgedessen läßt sich die Bühne unabhängig von den Roeibungsverhältnissen
an der Uragschiene, die bekanntlich im Untertagebergbau stark unterschiedlich sind
mit den angegebenen Vorteilen bewegen.
-
Eine sehr einfache Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich
dadurch, daß die mittlere undeine weitere Katze von mehreren, ein Laufwerk bildenden
Katzen mit Bremsen versehen sind und an der mittleren Katze der Antrieb angeordnet
ist. Für ein solches Laufwerk benötigt man praktisch nur drei Laufkatzen, von denen
auch noch eine Laufkatze keine Bremse benötigt und dementsprechend einfach ausfällt.
-
-Zweckmäßig ist die mittleren und die nachlaufende Katze des Laufwerkes
mit Bremsen versehen; die einfache Katze ist daher die vorlaufende Katze.
-
Das ist besonders praktisch, wdi beim Vorpfänden der Bühne die vorlaufende
Katze sich unmittelbar vor Ort befindet und daher häufig nicht an einer Tragschiene
abgestützt werden kann.
-
Zweckmäßig ist ferner eine ausführungsform der Erfindung, gemäß der
das Zugmittel aus einer Kette und der Bühnenantrieb aus einem an einer Katze befestigten
Kettenhubzug besteht. Keten und Kettenhubzüge gehören nämlich zu dem Zubehör der
meisten Einschienenhängebahnen, die im Untertagebergbau eingesetzt sind und stehen
daher für die Tragschienenaufhängung der erfindungsgemäßen Bühne auf den meisten
Schachtanlagen
zur Verfügung.
-
Die Aufhängung der Nehrzweckbühne gemäß der Erfindung kann zwar in
grundsätzlich beliebiger und daher auch bekannter Weise konstruiert sein. Zweckmäßig
paßt man sie jedoch der erfindungsgemäßen Ausbildung des Laufwerkes an. Dementsprechend
ist bei einer Ausführungsform der Erfindung die AuS hängung an der vorlaufenden
Katze und an einer mit der nachlaufenden Katze verbundenen Laufkatze befestigt.
Dadurch ist es nämlich möglich, die Aufhängung konstruktiv an diejenigen Stellen
des Laufwerks zu verlegen, die relativ einfach ausgebildet sind. Die Aufhängung
braucht also nicht unmittelbar an die mit Bremsen versehenen Laufkatzen angeschlossen
zu werden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben;
es zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Bühne in Seitenansicht und Fig. 2 eine Stirnansicht
des Gegenstandes nach Fig. 1.
-
Die in der Zeichnung angedeutete Strecke 1 ist
in
demjenigen Teil, in dem die Xehrzweckbühne wiedergegeben ist, mit bekannten Ausbauprofilen
2 augebaut.
-
Der Ortsbrust der Strecke ist nicht wiedergegeben.
-
Die Mehrzweckbühne, die allgemein mit 3 bezeichnet ist befindet sich
also in der Stellung in der sie zur Orstbrust bewegt werden kann. Die Bühne selbst
hat einen aus Stahlprofilen bestehenden Rahmen 4, de eine Plattform bilden, welche
mit einem Geländer 5 aus Sicherheitsgründen begrenzt ist. An der vorderen, der Ortsbrust
zugekehrten Seite befindet sich eine Vorrichtung zur Abdeckung der Ortsbrust, die
im wesentlichen aus einem Schild 33 besteht, der hydraulisch mit einem Zylinder
6, dessen Kolbenstange 7 an der rückwärtigen Seite des Schildes 33 bei 8 angeschlossen
ist an die Ortsbrust gedrückt werden kann, wobei der Schild in einer Teleskopführung
9 an der Bühne gehalten ist.
-
Hin-ter dem Schild befindet sich auf der Bühne eine allgemein mit
37 beeichnete Ausbauhilfe.
-
Sie besteht gemäß dem dargestellten Ausführungsbei spiel aus einem
an der Bühne festen Zylinder 10, dessen Kolbenstange 11 eine Querhaupt 12 trägt,
auf dem sich Konsolen 13 bzw. 14 befinden, die gabelförmig sind, wobei die Gabelform
der Profilform des ausbaus 2 angepaßtist.
-
Die BUhne weist außerdem zwei Scheinwerferleuchten 15 und 15'auf;
diese werden ergänzt durch Hängeleuchten 16 und 17. Die Scheinwerfer dienen zur
Beleuchtung der Ortsbrust, während die insgesamt viermal vorhandenen Hängeleuchten
zu Beleuchtung des Arbeitsplatzes selbst verwendet werden. Am rückwärtigen Ende
der Bühne befindet sich eine Abstützung, welche aus einem Gestell 18 mit einem Spreizstempel
19 besteht,.weleher mit Hilfe eines Querhauptes 20 und einer Konsole 21 am Ausbauprofil
2 abgestützt werden kann. Ergänzt wird die Abstützung durch eine auf die Sohb der
Strecke 1 abstützbare Stütze 22.
-
Die verschiednen hydraulischen Anlagen der Bühne werden von einem
Hydraulikaggregat 23 versorgt, das außer der-mit einem Elektromotor 24 angetriebenen
Zahnradpumpe 25 ein Steuerorgang für die Betätigung der Arbeitsgeräte aufweist.
Wesentlich ist ferner eine Halterung 26 für ein Sprechgerät, mit dem die auf der
Bühne Arbeitenden auch gewarnt werden können.
-
Auf der Plattform 4 der Bühne 3 befinden sich zwei Kettenhubzüge 27
bzw. 28 deren Ketten 29 bzw. 30 an Laufkatzen 31 bzw. 32 angeschlossen sind. Insgesamt
sind wiederum 4 Kettenhubzüge vorhanden.
-
Die Laufkatzen 31 und 32 sind jeweils doppelt vorhanden.
-
Die Laufkatzen 31 und 32 bilden zusammen mit zwei weiteren Laufkatzen
34 ein Laufwerk. Die Bühne wird von zwei identischen Laufwerken gehalten, so daß
es genügt, nachfolgend eines der Laufwerke näher zu erläutern.
-
Die beiden mittleren Laufkatzen 34 und 35 sind mit je einer Bremse
36 versehen. Die Laufkatzen fah-ren auf den Unterflansch 39 einer Hängschiene 40.
Jede Bremse hat an jeder Seite der Hängeschiene 40 einen Zangenschenkel 41, wobei
in den Figuren jeweils nur einer der Zangenschenkel erkennbar ist. Zur Ausführung
seiner Schwenkbewegungen ist der Zangenschenkel in einer Konsole 42 gelagert, die
am Gehäuse 43 der Laufkatze befestigt ist. Am oberen Ende weist jeder Zangenschenkel
eine Elezabacke auf, die auf den Steg 45 der Hängeschiene 40 wirkt.
-
Die Anordnung ist so getroffen, daß eine 6Druckfeder 46 einem Bremszylinder
47 entgegenwirkt, d.h. die Zangen 41 in ihre Bremsstellungen drückt, in denen die
an den Zangenschenkeln mit dem Steg 45 der Tragschiene 40 vorspannt sind, während
der Zylinder 47 über seine Kolbenstange 48 die Druckfeder 46
zusammenpressen
und dadurch die Bremse lösen kann.
-
Die mit der Laufkatze 32 bei 49 gekuppelte Laufkatze 35 weist eine
Bremsenkonstruktion auf, die genau derjenigen entspricht, die sich an der Laufkatze
34 befindet und zuvor beschrieben wurde.
-
Die Laufkatze 34 tragt außerdem einen Kettenhubzug 50, der zusammen
mit dem ihm entsprechenden K8tenhubzug am benachbarten Laufwerk den Bühnenantrieb
bildet. Der Kettenhubzug 50 wirkt auf eine Kette 51, deren eines Ende bei 52 an
der vorlaufenden Laufkatze 31 und deren anderes Ende bei 53 an der Laufkatze 35
befestigt ist. Die Kette ist außerdem umgelenkt durch eine Rolle 54, welche am äußeren
Ende einer mit dem Laufkatzengehäuse 43 einstückig ausgebildeten Konsole 55 gelagert
ist.
-
Soll die Bühne in Fig. 1 nach links verfahren werden, so wird zunächst
die Bremse 36 der Laufkatze 34 aufgelegt. Dagegen ist die Bremse der Laufkatze 35
gelöst. Durch Betätigen des Antriebes 50 im Uhrzeigersinn wird die Laufkatze 35
an die Laufkatze 34 herangezogen und nimmt dabei über die Laufkatze 32 die Bühne
mit. Die Vortriebskraft wirkt jedoch auch über die Bühne 3, so daß die Laufkatze
31 auf dem Unterflansch 39 der Tragschiene
40 nach vorn bewegt
wird. Ist die verfügbare Länge der Kette 51 erschöpft, so wird bei Stillsetzung
des Antriebes 50 die Bremse 36 der Laufkatze 35 aufgelegt, bevor die Bremse 36 der
Laufkatze 34 gelöst wird. Nach Umsteuern des Antriebes 50 läuft dieser entgegen
dem Uhrzeigersinn, wodurch die Laufkatze 34 gegenüber der still stehenden Bühne
nach vorn, d.h. in Richtung auf die Laufkatze 31 vorgeschoben wird. Hierdurch wird
die verfügbare Länge der Kette 51 für den weiteren Vorschub der Bühne gewonnen.
Deshalb kann die Bühne durch wechselseitige Betätigung der beiden Laufkatzen 34
und 35 in jeder Richtung längs der Tragschiene 40 verfahren werden.
-
Soll die Bühne festgelegt werden, so kann dies auch mit Hilfe der
Laufkatzen 34 und 35 geschehen, in der immer die beiden Bremsen 36 aufgelegt werden.
-
Patentansprüche