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Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen von Packungszuschnitten oder
dergleichen für die tabakverarbeitende Industrie Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Entnehmen von Pakkungszuschnitten oder dergleichen für die tabakverarbeitende
Industrie, insbesondere von Zuschnitten für Zigarettenpackungen, zwecks Zuführung
zu Verpackungsvorrichtungen, wobei aus einem unterseitig abgestützten Stapel von
Zuschnitten jeweils der zuunterst liegende Zuschnitt unter Abwinkeln seiner Enden
entnommen wird.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Entnehmen von
Packungszuschnitten oder dergleichen für die tabakverarbeitende Industrie, insbesondere
von Zuschnitten für Zigarettenpackungen, zwecks Zuführung zu Verpackungsvorrichtungen,
mit einem einen Stapel von Zuschnitten aufnehmenden, an seiner Unterseite mit einer
Entnahmeöffnung versehenen Behälter sowie der Entnahmeöffnung zugeordneten Stütz-
und Entnahmemitteln für die Zuschnitte.
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Verfahren und Vorrichtungen der obigen Gattung sind beispielsweise
in der deutschen Patentschrift 962.869 beschrieben, Mit Hilfe der bekannten Vorrichtung
gemäß vorstehender Patentschrift wird jeweils ein Blatt aus einem Stapel von Blättern
an dessen Unterseite dadurch entnommen, daß das jeweilige Blatt an einem oder an
beiden gegenüberliegenden Enden zunächst leicht nach unten abgewinkelt und anschließend
in Richtung der Blattebene aus dem Stapel herausgeschoben wird.
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Verfahren bzw. entsprechende Vorrichtungen dieser Art haben sich in
vielen Fällen als unzureichend erwiesen, da insbesondere
die in
der Zigarettenindustrie verwendeten Zuschnitte für sogenannte Hinge-Lid-Packungen
eine Vielzahl von vorgestanzten Einschnitten und vorgeprägten Faltkanten aufweisen.
Der Prägevorgang und insbesondere der Stanzvorgang hat zwangsläufig Verformungen
der Zuschnitte zur Folge, die bei der Weiterverarbeitung infolge von Luftfeuchtigkeit
und anderen Einflüssen noch verstärkt werden. Dadurch kommt es bei zwecks Weiterverarbeitung
in einem, Stapel übereinanderliegenden Zuschnitten in allen Richtungen der Blattebene
zu gegenseitigen Verhakungen der Zuschnitte, die somit nicht mehr einwandfrei dem
Stapel entnommen werden können, d.h.
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es werden zeitweise entweder mehrere Zuschnitte gleichzeitig oder
überhaupt kein Zuschnitt entnommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtungen
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß eine störungsfreie Entnahme einzelner
Zuschnitte aus einem Stapel und damit eine kontinuierliche Versorgung nachgeschalteter
Verpackungsvorrichtungen gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine an zwei
einander gegenüberliegenden Enden eines Zuschnittes angreifende Abstützung des Stapels
entfernt wird, nachdem ein Entnahmemittel in eine Stützstellung zwischen den Enden
des Zuschnittes bewegt worden ist, und daß nach dem Abwinkeln der gegenüberliegenden
Enden des Zuschnittes durch das Entnahmemittel die Abstützung des Stapels ihre Ausgangslage
wieder einnimmt, wonach Zuschnitt und Entnahmemittel mit einer im wesentlichen quer
zur Zuschnittebene gerichteten Bewegungskomponente vom Stapel entfernt werden.
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Die vom Stapel entnommenen Zuschnitte werden durch nachfolgende Verpackungsoperationen
entlang den vorgeprägten Faltkanten um die zu verpackenden Artikel, wie Zigaretten,
herumgefaltet,
wozu sie möglichst genau auf den entsprechenden Faltvorrichtungen,
wie Hohldornen oder dergl., fixiert werden müssen. Eine leichtere und genauere Fixierung
und damit auch eine exakt mit der vorgeprägten Faltnaht übereinstimmende Faltung
der Zuschnitte ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dadurch
gewährleistet, daß die Enden eines Zuschnittes um 900 quer zur Zuschnittebene abgewinkelt
werden. Auf diese Weise passen sich die Zuschnitte nachträglich leichter den folgenden
Verpackungsoperationen an.
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Eine antriebsmäßig besonders einfach zu steuernde Entnahme eines Zuschnittes
ist gemäß einem weiteren Vorschlag dadurch möglich, daß die Zuschnitte durch eine
Schwenkbewegung von der Unterseite des Stapels entfernt werden.
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Um den anschließenden Weitertransport der Zuschnitte zu Verpackungsförderern
und Verpackungsvorrichtungen zu erleichtern, werden nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
die Enden der Zuschnitte nach dem Entfernen der Zuschnitte vom Stapel wieder in
ihre gestreckte Lage zurückbewegt, wonach die Zuschnitte vom Entnahmeglied zur Weiterverarbeitung
abgenommen werden.
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Eine genaue Positionierung der Zuschnitte während der Entnahme aus
dem Stapel und eine besonders einfache und sichere Unterstützung zum Zwecke des
Abwinkelns der Enden wird nach einem weiteren Vorschlag dadurch erreicht, daß die
Zuschnitte während der Entnahme aus dem Stapel der Haltekraft von Saugluft ausgesetzt
sind.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des eingangs genannten Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß das Entnahmemittel aus wenigstens einem mittleren,
alternativ zu den StUtzmitteln des Behälters in eine Stützstellung gegen den Stapel
bewegbaren
Stützkörper und einander gegenüberliegenden seitlichen Schwenkkörpern zum Abwinkeln
der Enden eines Zuschnittes gebildet und eine im wesentlichen quer zur Ebene des
Zuschnittes gerichtete Bewegung ausführend ausgebildet ist.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung,
bei der die Schwenkkörper um 900 gegenüber der Stützfläche des Stützkörpers schwenkbar
ausgebildet sind, erhalten die vorgeprägten Faltnähte bereits vorzeitig eine größere
Biegsamkeit, wodurch ihre Handhabung bei den eigentlichen, späteren Verpackungsoperationen
wesentlich erleichtert wird und mit größerer Genauigkeit durchführbar ist.
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Es wäre denkbar und möglich, das Entnahmemittel als Hubglied auszubilden.
Ein besonders unkomplizierter Antriebsmechanismus ist jedoch nach einem weiteren
Vorschlag dadurch gegeben, daß das Entnahmemittel um einen Drehpunkt schwenkbar
ist.
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Besondere, komplizierte Klammerelemente oder dergl. zur genauen Positionierung
und Abwinkelung der Zuschnitte auf dem Entnahmemittel sind gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung dadurch überflüssig, daß das Entnahmemittel mit einem in seine Stützfläche
einmündenden, steuerbaren Saugluftanschluß versehen ist.
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Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn die der Entnahmeöffnung des Behälters
zugeordneten Stützmittel aus zwei gegenüber dem Behälter seitlich verschwenkbaren
Winkelstützen bestehen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß dem
Entnahmemittel mit diesem in dessen vom Behälter distanzierten Position zusammenwirkende,
ihrerseits mit einer Fördertrommel zum Abfördern der übergebenen Zuschnitte zusammenwirkende,
um einen Drehpunkt verschwenkbare Ubertragungszangen zugeordnet sind, wobei zu diesem
Zweck einer der Schwenkkörper des Entnahmemittels mit Ausnehmungen zum Eingriff
der Übertragungszangen versehen ist.
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Die Erfindung-wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen :-Figur 1 eine erfindungsgemäße Entnahmevorrichtung in der
Seitenansicht, Figur 2 den Zuschnitt einer Hinge-Lid-Packung in der Draufsicht nach
der Linie II-II gemäß Figur 1 una Figuren vereinfacht dargestellte Verfahrensschritte
der 3a - 3h Entnahme eines Zuschnittes aus einem Vorratsbehälter.
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Figur 1 zeigt ein Teilaggregat einer Zigarettenpackmaschine, bestehend
aus einem Entnahmemittel 1, welches einem Vorratsbehälter 2 zugeordnet ist, welcher
zu einem Stapel 3 aufeinandergeschichtete Zuschnitte 4 für -Hinge-Lid-Packungen
enthält.
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Der Vorratsbehälter 2 ist an seinem unteren Ende mit einer Entnahmeöffnung
6 versehen, welcher wiederum zwei an beiden Seiten des Vorratsbehälters 2 gelagerte
Stützmittel in Form von Winkelstützen 7 und 8 zugeordnet sind, welche jeweils um
eine Achse 9 bzw. 11 verschwenkbar sind.
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Das unterhalb des Vorratsbehälters 2 angeordnete Entnahmemittel 1
ist an einem um eine Achse 12 verschwenkbaren Arm 13 befestigt und besteht aus einem
mittleren Stützkörper 14 und zwei gegenüberliegenden Schwenkkörpern 16 und 17, welche
jeweils um eine Achse 18 bzw. 19 um einen Winkel von 900 zur Stützfläche des Stützkörpers
14 verschwenkbar sind. Der mittlere Stützkörper 14 sowie die beiden seitlichen Schwenkkörper
16 und 17 weisen je einen Saugluftanschluß 21 bzw. 22 bzw. 23 auf, welche in der
dem Vorratsbehälter 2 zugewandten Stützfläche des Stützmittels 1 Saugöffnungen 24
bzw. 26 bzw. 27 bilden. Der Stützkörper 14 und die Schwenkkörper 16 und 17 weisen
jeweils mehrere solcher über ihre gesamte Länge verteilte Saugöffnungen 24 bzw.
26 bzw. 27 auf, wie aus Figur 2 zu ersehen ist. Der Schwenkkörper 17 ist darüber
hinaus an einer Seite mit Ausnehmungen 28 versehen. Die Zuschnitte 4 selbst weisen
mehrere vorgeprägte Faltkanten 29 und 31 in Längsrichtung und Faltkanten 33 in Querrichtung
sowie jeweils doppelt vorhandene, den beiden Seitenlappen 34 und 36 des Zuschnittes
4 zugeordnete vorgestanzte Einschnitte 37, 38 und 39 auf, wie der Figur 2 entnommen
werden kann.
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Dem Entnahmemittel 1 sind darüber hinaus mehrere, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel entsprechend der Anzahl der Ausnehmungen
28
mit vier um eine Achse 41 verschwenkbare Übertragungszangen 42 zugeordnet, jeweils
bestehend aus einer starren Zangenhälfte 43 und einer längsaxial gegenüber der Zangenhälfte
43 bewegbaren Zangenhälfte 44. Zu diesem Zweck sind die beiden Zangenhälften 43
und 44 mittels zweier schwenkbarer Koppelglieder 46 und 47 miteinander verbunden,
von denen das die Zangenhälfte 44 antreibende Koppelglied 47 um einen festen Zapfen
48 verschwenkbar und am freien Ende mit einer Steuerrolle 49 versehen ist, welche
mit einer in Pfeilrichtung 51 angetriebenen Steuerscheibe 52 zusammenwirkt.
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Den Übertragungszangen 42 ist wiederum eine in Pfeilrichtung 53 angetriebene
Fördertrommel 54 zugeordnet, welche an ihrer Umfangsfläche mit radial abstehenden
Anschlägen 56 sowie mit mehreren um einen Zapfen 57 verschwenkbaren Klemmgliedern
58 versehen ist, welche jeweils eine durch eine Kurvenscheibe 59 geführte Steuerrolle
61 aufweisen.
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Nachfolgend sei die Wirkungsweise der Entnahmevorrichtung anhand der
Figuren 3a bis 3h näher erläutert.
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Gemäß Figur 3a wird der Stapel 3 von Zuschnitten 4 durch die in die
Einlaßöffnung 6 eingeschwenkten Winkelstützen 7 und 8 im Vorratsbehälter 2 gehalten.
Das in einer Wartestellung unterhalb des Vorratsbehälters 2 befindliche Entnahmemittel
1 wird anschließend um die Achse 12 nach oben in eine Stützstellung zwischen die
Winkelstützen 7 und 8 geschwenkt (Figur 3b). Danach werden die Winkelstützen 7 und
8 um die Achsen 9 und 11 auswärts geschwenkt (Figur 3c). Es folgt das Auswärtsschwenken
der Schwenkkörper 16 und 17 um die Achsen 18 bzw. 19 bis in die Stützebene des Stützkörpers
14 (Figur 3d). Anschließend werden die Saugluftanschlüsse 21 bis 23 mit Saugluft
beaufschlagt, so daß der zuunterst liegende
Zuschnitt 4' auf dem
Stützkörper 14 sowie auf den Schwenkkörpern 16 und 17 des Entnahmemittels 1 durch
Saugkraft gehalten wird. Die Seitenlappen 34 und 36 des auf diese Weise festgehaltenen
Zuschnittes 4' werten danach gemäß Figur 3e durch Einwärtsschwenken der Schwenkkörper
16 und 17 entlang der beiden Faltkanten 29 und 31 um 900 nach unten abgewinkelt.
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Auf diese Weise werden die zuvor im Bereich der vorgestanzten Einschnitte
37, 38 und 39 mit den übrigen im Vorratsbehälter 2 befindlichen Zuschnitten 4 verhakten
Seitenlappen 34 und 36 des Zuschnittes 4' gelöst und anschließend die Winkelstützen
7 und 8 wieder in die Stützstellung unter die Entnahmeöffnung 6 des Vorratsbehälters
2 einwärts geschwenkt (Figur 3f). Nach diesem Arbeitsvorgang wird durch erneutes
Verschwenken des Armes 13 um die Achse 12 das Entnahmemittel 1 abgesenkt, wonach
die Seitenlappen 34 und 36 durch Auswärtsschwenken der Schwenkkörper 16 und 17 in
die Stützebene des Stützkörpers 14 in die gestreckte Lage zurückbewegt werden (Figur
3h). Diese Stellung des Entnahmegliedes entspricht auch der in Figur 1 dargestellten
Stellung, in welcher nunmehr die Übertragungszangen 42 in die Ausnehmungen 28 des
Schwenkkörpers 17 eintauchen und mit den beiden Zangenhälften 43 und 44 den Zuschnitt
4' ergreifen. Anschließend schwenken die Übertragungszangen 42 unter Mitnahme des
Zuschnittes 4' in die gestrichelt eingezeichnete Position, in welcher der Zuschnitt
4' durch den Anschlag 56 auf der Fördertrommel 54 aufgehalten wird, so daß die Übertragungszangen
42 vom Zuschnitt 4' abgleiten.
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Während die Übertragungszangen 42 den Zuschnitt 4' loslassen, wird
dieser von einem Klemmglied 58 der Fördertrommel 54 erfaßt und zur Weiterverarbeitung
zu nicht dargestellten, nachgeschalteten Verpackungsvorrichtungen abgefördert.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß insbesondere
an kritischen Stellen in einem Stapel untereinander verhakte Zuschnitte vor der
Entnahme aus dem Vorratsbehälter mit Sicherheit voneinander getrennt werden, so
daß eine störungsfreie und in jedem Fall einzelne Entnahme der Zuschnitte gewährleistet
ist. Darüber hinaus wird zusätzlich durch das Abwinkeln der Seitenlappen der Zuschnitte
während ihrer Entnahme aus dem Vorratsbehälter die Biegsamkeit der beiden Längs-Faltkanten
erhöht, so daß spätere Faltoperationen erleichtert werden und exakt an den vorgesehenen
Stellen erfolgen.
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- Patentansprüche -