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Selbstspurendes Fahrgestell für Kraftfahrzeuganhänger Die Erfindung
betrifft ein selbstspurendes Fahrgestell für Kraftfahrzeuganhänger, das sowohl als
Hinterachsaggregat für Sattelaufleger wie auch als Nachläufer für überlange Lasten
verwendet werden kann.
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Die bekannten Spuraggregate für Kraftfahrzeuganhänger haben verschiedene
Nachteile, die darin bestehen, daß die den Lenkeinschlag bewirkenden Organe aus
komplizierten zwischengelagerten Winkelarmsystemen mit Traversen und Lenkern bestehen,
die sehr verschleißanfällig sind und schon nach kurzer Betriebszeit ungenau arbeiten;
außerdem lassen die bekannten Spursteuerungen nur einen begrenzten Benkeinschlag
bis etwa 140 zu.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein zwei- oder
dreiachsiges Hinterachsaggregat für Kraftfahrzeuganhänger aufzuzeigen, bei dem mit
überraschend einfachen Mitteln nicht nur eine, z.B. für ausziehbare Sattelaufleger
einstellbare Spurführung der Vorderachse, sondern auch ein Benkeinschlag von über
400 erzielt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Spuraggregat für Kraftfahrzeuganhänger
mit schwenkbarer Vorderachse, ein oder zwei starren Hinterachsen und einen den Mittendrehkranz
tragenden Rahmen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Schwenkung
der
Vorderachse ein zwischen dieser und dem Rahmen angeordneter Drehkranz dient, dessen
unterer Kugelring mit dem oberen Kugelring des Mittendrehkranzes durch eine Kuppelstange
gelenkig verbunden ist0 Zur Verbindung der Kuppelstange mit dem unteren ~Kugelring
des Vorderachsen-rehkranzes ist dieser mit einem U-Profil-Rahmen mit Querprofil
verschraubt, in welchem ein das eine Ende der Kugelstange aufnehmender Kugelgelenkbolzen
fest verankert ist, und zur Verbindung der Kuppelstange mit dem oberen Kugelring
des iüittendrehkranzes ist dieser mit einer Platte verbunden, in welcher ein das
andere Ende der tuppelstange aufnehmender Kugelgelenkbolzen in einer Schlitzführung
verschieblich und feststellbar angeordnet ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Schlitzführung für
den Kugelgelenkbolzen in der Platte des Mittendrehkranzes als Kreisbogen gestaltet,
dessen Radius der Länge der im Kugelgelenkbolzen des Vorderachsen-Drehkranzes zentrierten
Kuppelstange entspricht.
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Da die die Radachsen verbindenden Seitenträger den Lenkeinschlag der
Räder begrenzen, weil die Seitenträger in Radhöhe liegen, wird zur Vergrößerung
des Lenkeinschlages ferner vorgeschlagen, die Seitenträger unter dem Mittendrehkranz
im unteren Längsbereich etwa zur Haißte auszuklinken und die Restprofilstege auf
ihrer Länge durch einen sich nach unten verjüngenden Kastenträger mit etwa dreieckigen
Querschnitt miteinander zu verbinden bzw. zu versteifen.
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Die patentbegründenden Vorteile des erfindungsgemäßen Spuraggregats
sind offensichtlich. Mit Hilfe einer einfachen
Kupplungsstange,
die vom Mittendrehkranz aus unmittelbar die Vorderachse lenkt, wird eine saubere
Kinematik erreicht und durch die Versteifung der ausgeklinkten Seitenträger mit
einem sich nach unten verjüngenden Kastenträger wird ein bis jetzt nicht für möglich
gehaltener Lenkeinschlag erzielt. Dabei ist die Höhe des Spuraggregats nur um etwa
80 mm größer (Höhe des Drehkranzes) als die verwendeten Radreifen -Anstelle von
Pendelfedern in bekannten Spuraggregaten verwendet das erfindungsgemäße Spuraggregat
Einzelfedern mit breiter Federspur. Hierdurch werden Seiten-und Laufstabilität des
Aggregats gegenüber den bekannten Konstruktionen bedeutend verbessert. Schließlich
ist noch darauf hinzuweisen, daß das erfindungsgemäße Spuraggregat zweifach genutzt
werden kann und zwar als selbstspurendes Fahrgestell unter Sattelauflegern und -
wenn für die Länge der Ladung der Sattelaufleger nicht ausreicht - als Nachläufer,
wobei durch Schwenken der Kuppelstange bzw. des Kugelgelenkbolzens in der Platte
des Mittendrehkranzes der Lenkausschlag der Länge der Ladung angepaßt werden kann.
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Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Aggregats entfällt demzufolge
die Doppelsteuer für zwei Fahrzeuge, von welchen immer eines ungenutzt herumsteht
(tote Steuer), so daß durch die Erfindung die irtschaftlichkeit der Transportunternehmen
beachtlich verbessert wird.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
veranschaulicht und nachfolgendbes-chrieben, es zeigen: Fig,l eine Draufsicht auf
ein zweiachsiges selbstspurendes Fahrgestell für Kraftfahrzeuganhänger, Fig.2 einen
Schnitt nach A-B-C-D von Fig.1,
Fig.3 einen Schnitt nach E-F von
Fig*1 Fig.4 einen Schnitt nach G-H von Fig.1, Fig05 eine schematische Darstellung
eines als Nachläufer mit dem Motorwagen verbundenen Spuraggregats in Geradeausfahrt
und Fig06 Motorwagen und Spuraggregat in Kurvenfahrt.
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Von den beiden Kugelringen des Mittendrehkranzes ist der obere Ring
1 mit der Platte 2 und der untere Ring 3 mit dem aus den Seitenträgern 4,5 und den
Querträgern 6,7 bestehenden Rahmen verschraubt. Am vorderen Ende dieses Rahmens
ist unten der obere Kugelring 8 des Vorderachsen-Drehkranzes befestigt, wahrend
der untere Kugelring 9 mit einem U-Profil-Rahmen 10 mit Querprofil 11 fest verbunden
ist. Im Bogenschlitz 12 der Platte 2 ist der Kugelgelenkbolzen 13 verschieblich
und feststellbar gelagert, wohingegen der Kugelgelenkbolzen 14 im Querprofil 11
des U-Profil-Rahmens 10 fest verankert ist. Beide Kugelgelenkbolzen sind durch eine
Kuppelstange 15 miteinander verbunden, deren Enden einmal Rechts- und einmal Linksgewinde
aufweisen zum Einschrauben in die mit entsprechenden Gewindelöchern ausgestatteten
Kugelgelenke. Am vorderen Drehkranz verlaufen die Einzelfedern 16,17 unterhalb der
Achse 18; sie sind mit Klemmbriden 19,20 an dieser befestigt. Die Einzelfedern sind
vorne in den Federlagern 21 fest und hinten in den Federlagern 22 gleitbar gelagert;
beide Federlager sind am U-Profil-Rahmen verankert.
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Die mit Klemmbriden 23,24 an der Achse 25 befestigten Einzelfedern
26,27 verlaufen oberhalb der Radachse und sind vorne in den Federlagern 28 fest
und hinten in den Federlagern 29 gleitbar gelagert. Diese Federlager sind unmittelbar
am Rahmen befestigt. Zur Versteifung der ausgeklinkten Seitenträger
unterhalb
des Mittendrehkranzes dient der aus Blech gefertigte Kastenträger 30, der wegen
seines dreieckigen Querschnittes einen maximalen Lenkeinschlag der Räder 31 zuläßt.
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Die Lenksteuerung des Mittendrehkranzes bewirkt der Drehschemel 32.
In Fig.5 und 6 bezeichnen 33 den Motorwagen, 34 die Ladung, 35 die lenkbare Vorderachse
und 36 die starre Hinterachse des Spuraggregats.