DE24557C - Reinigungsanlage für Gase - Google Patents
Reinigungsanlage für GaseInfo
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Classifications
-
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D46/00—Filters or filtering processes specially modified for separating dispersed particles from gases or vapours
- B01D46/30—Particle separators, e.g. dust precipitators, using loose filtering material
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 4O: Hüttenwesen.
HEINRICH MACCO in SIEGEN. Reinigungsanlage für Gase.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Januar 1883 ab.
Die Mittel, welche man bisher zur Reinigung der Gichtgase oder der Gase von Generatoren
und bei anderen Verbrennungsprocessen behufs weiterer Verwendung der Gase anwendet, wie
z. B. die Einschaltung von weiten Röhren, von Wasserflächen in Kanälen oder die Einspritzung
von Wasser in die Gasleitung, erfüllen ihren Zweck nur unvollkommen, weil den Gasen unverbrennliche,
also zur Erzielung höherer Temperaturen ungeeignete Verunreinigungen beigemengt bleiben.
Es sind nicht sowohl die von den Gasen mechanisch mitgerissenen festen, staubartigen
Bestandteile, wie Flugasche, sondern hauptsächlich die Sublimate flüchtiger Metalle, welche
die ungestörte Verwendung und die vollkommene Verbrennung dieser Gase beeinträchtigen.
Ein rationelles Verfahren zur Reinigung hat die Verdichtung der rauchförmigen, schädlichen
Beimengungen in erster Linie, und zwar ohne zu grofse Abkühlung der Gase zu bewirken, so
dafs die Abscheidung der körperlichen Producte mechanisch erfolgreich zu gestalten ist, ohne
die Nachtheile der bisherigen Methoden.
Aus solchen Gründen ist die relativ widerstandslose Ausdehnung der zu reinigenden Gase
in weiten Röhren oder Kanälen und die Verwendung von Wasser zu vermeiden, vielmehr
noch, auch im intermittirenden Betriebe, eine abschreitend stufenweise Wärmemagazinirung zu
bewirken, mit der sich Mittel für mechanische Abscheidung der Sublimate vereinigen lassen.
Zu dem Ende führe ich die Verbrennungsproducte über regelmäfsig oder unregelmäfsig
. geschichtete oder gestellte Lagen indifferenter, rauher Materialien, in der Art, dafs die Widerstände
bei dem Streichen der Gase durch solche Schichten wechseln. Ich construire also abwechselnd
vorwiegend Wärme magazinirende und demnach Niederschlagsschichten, ohne in beiden Fällen der mechanischen Reinigung Abbruch
zu thun.
In Fig. ι der beiliegenden Zeichnung ist eine moderne Hochofenanlage mit einem Reinigungsthurm
im Durchschnitt dargestellt.
Fig. 2 ist die Seitenansicht der .Reinigungsanlage, aus der erkenntlich ist, dafs zwei Reinigungsthürme,
von denen nur je einer im Betriebe ist, zur Verwendung kommen.
Fig. 3 ist ein Theil des Grundrisses von Fig. 2,
Fig. 4 eine Reinigungsanlage in horizontaler Form,
Fig. 5 ein Querschnitt zu Fig. 4.
In den Reinigungsthürmen sind am besten aus ^erforirtem Kesselblech dargestellte Etagen
gebildet, auf welchen das Wärme aufnehmende und bezw. reinigende Material in abwechselnd
verschiedener Form oder Menge Platz findet. Die Etagenböden sind durch seitliche Oeffnungen
von aufsen begehbar und zum gelegentlichen Aufkippen um eine Mittelachse eingerichtet, damit
auch eine vollständige Entleerung des Reinigungsthurmes leicht bewirkt werden könne.
Als Wärme magazinirende und reinigende Substanzen kann ich jedes poröse, rauhe, indifferente
Material zur \7erwendung bringen, wie Koks, Tuffstein, Kies oder Conglomerate,
wie sie in manchen Gegenden billig gefunden werden. Aus ökonomischen Rücksichten verwende
ich aber auch Stücke von Ziegel- oder Schlackenstein.
Die Lagerung des Materials erfolgt in abwechselnd dickeren oder dünneren Schichten,
noch besser aber, wie auf der Zeichnung angegeben, in abwechselnd concaven und convexen
Haufen, so dafs der Strom von Gasen, welcher zunächst einen concaven Haufen trifft, auf
diesem in der Mitte mehr staubförmige Producte ablagert, aber weniger verdichtend wirkt,
während derselbe Gasstrom auf dem convexen Schichtungsmaterial zunächst im Vergleich mehr
Wärme abgiebt und dabei die Verdichtung der Sublimate bewirkt.
Beim Beginn der Arbeit eines neu beschütteten Thurmes werden die mit ι und 2 bezeichneten
Etagen allerdings die bezweckte Arbeit verrichten, aber eine unvortheilhafte Abkühlung
der Gase resultiren, die im längeren Verlauf der Reinigungsarbeit durch die Magazinirung
von Wärme vermindert wird, so dafs alsdann eine dritte und vierte Etage für die mechanische
Ablagerung der Sublimate von gröfserer Wirkung ist.
Im grofsen Ganzen werden vier Etagen zur Reinigung in der Regel und namentlich da genügen,
wo die zur Verhüttung kommenden Erze nicht reich an Beimengungen von Zink gefunden
werden. Ich mache aber dennoch in die Reinigungsthürme eine gröfsere Anzahl von Etagen
und chargire abwechselnd die vier oder fünf obersten, oder die drei und vier untersten, wie
dies dem Charakter der Verunreinigungen bei dem von Zeit zu Zeit wechselnden Hüttenprocefs
am besten entsprechen mag. Dabei können die unbenutzten Etagenböden auch aufgekippt
gestellt werden.
Zeigt sich nach längerer Arbeit, dafs die Beschüttung an Reinigungsmaterial wegen Aufnahme
von Beimengungen ungenügend durchlassend geworden ist, so wird der Gasstrom auf den zweiten Thurm übergeleitet und es genügt
darm zunächst, im ersten Thurm eine Umschaufelung des Reinigungsmaterials vorzunehmen oder
eine theilweise Neufüllung zu bewirken.
In solchem Falle mache ich in der Regel aus der concaven eine convexe Schichtung und
umgekehrt, und erst nach längerem Betriebe wechsele ich, und zwar zunächst das Material
der oberen Etagen, vollständig aus.
Bei dem Mangel an Luftzutritt und der verhältnifsmäfsig geringen Temperatur der Gase in
den unteren Etagen des Thurmes hat sich dort anstatt mineralischer Schüttung Schanzenholz
(Reisig) durchaus bewährt.
In Fig. 4 ist eine horizontale Reinigungsanlage mit fünf Serien von Reinigungsschichten dargestellt.
Die vierte und fünfte, von links nach rechts, sind theilweise auch mit Reisig ausgefüllt,
die einzelnen Wände aber am besten aus Schlackensteinen, ohne oder mit wenig Bindemittel,
so aufgebaut, dafs die Gase nur in auf- und absteigender Linie passiren.
Um auch bei dieser horizontalen Anordnung nach dem Princip, wechselnd Wärme absorbirend
und Verdichtungsproducte abscheidend, arbeiten zu können, sind die Mittel ebenfalls
verschieden. Zunächst kann man das durch die Anzahl der Wände in jeder einzelnen Reinigungsserie bewirken, so dafs z. B. die erste Serie
aus drei oder mehr Wänden besteht, die vorherrschend magaziniren, während eine darauf
folgende Serie von zwei, aber in den Räumen zwischen den einzelnen Steinen enger gestellten
Wänden vornehmlich die Ablagerung der verdichteten Sublimate herbeiführt.
Aber auch innerhalb derselben Serie von Reinigungsvvänden kann diese Wirkung durch
die Art des Aufbaues der Schlacken oder anderer Steine erzielt werden. Die Entfernung der Reinigungsanlagen
von den . Gas producirenden Oefen und die Beschaffenheit der Gase selbst
bezw. der beigemengten Verunreinigungen entscheidet über solche Modification. Um die Flugasche
abzusondern, kann die erste Wand unten überhaupt dicht gesetzt sein und bei der zweiten,
innerhalb derselben Serie, oben eine wesentliche Verengung der Querschnitte mit dem Aufbau
eintreten. Durch solchen Wechsel und die mehr oder minder weite Entfernung der einzelnen
Wände von einander ist damit zugleich eine zweckdienliche Circulation der Gase im
Reinigungsapparat herbeigeführt.
Auch bei der horizontalen Anlage sind Zugänge von oben und von der Seite einzurichten,
die während des Betriebes dicht geschlossen oder vermauert bleiben; und es- dienen auch
bei der horizontalen Anlage zwei Colonnen, wie durch Fig. 4 dargestellt, zum wechselweisen
Betrieb, ähnlich wie bei den verticalen Apparaten gezeigt ist.
Ob die zu reinigenden Gase in die Colonnen von oben eingeführt und von unten horizontal
oder vertical abgeführt werden, oder umgekehrt, ist für das Verfahren selbst irrelevant. In dem
Abgangs-Kanal oder -Rohr befindet sich aber ein stellbarer Schieber, damit der Zug im Apparate
der höchstmöglichen Temperatur entsprechend regulirt werden könne. Das ist umsomehr
zu beachten erforderlich, als bei der allmälig steigenden Häufung von Ablagerungen
in den Etagen und andererseits Colonnenwänden der Zug sich veränderlich gestaltet.
Claims (1)
- Patent-An spruch:Eine Reinigungsanlage für Gase von Hochöfen und anderen Verbrennungsapparaten, bestehend in der Anordnung etagenförmig oder colonnenweise gelagerter oder aufgebauter Schichten aus nicht chemisch wirkenden rauhen, mineralischen oder vegetabilischen Materialien, welche die Wärme aufspeichern und die Verunreinigungen zurückhalten.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE24557C true DE24557C (de) |
Family
ID=301047
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT24557D Active DE24557C (de) | Reinigungsanlage für Gase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE24557C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1015174B (de) * | 1953-08-03 | 1957-09-05 | Strikfeldt & Co W | Verfahren und Anlage zur Entstaubung heisser Abgase, insbesondere Kupolofenabgase |
US3334389A (en) * | 1965-06-07 | 1967-08-08 | Pipe Linings Inc | Troweling device |
US4031590A (en) * | 1974-12-20 | 1977-06-28 | Midcon Pipeline Equipment Co. | Pipe scraper |
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0
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---|---|---|---|---|
DE1015174B (de) * | 1953-08-03 | 1957-09-05 | Strikfeldt & Co W | Verfahren und Anlage zur Entstaubung heisser Abgase, insbesondere Kupolofenabgase |
US3334389A (en) * | 1965-06-07 | 1967-08-08 | Pipe Linings Inc | Troweling device |
US4031590A (en) * | 1974-12-20 | 1977-06-28 | Midcon Pipeline Equipment Co. | Pipe scraper |
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