DE2454572C3 - Verfahren zur Abtrennung von Epoxidations- und Hydroxylierungskatalysatoren aus Destillationsrückständen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Epoxidations- und Hydroxylierungskatalysatoren aus DestillationsrückständenInfo
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Description
Es ist bekannt, daß Verbindungen bestimmter Übergangsmetalle besonders wirksame Katalysatoren bei
der Epoxidation bzw. Hydroxylierung von olefinischen Verbindungen sind.
Epoxidations- wie Hydroxylierungskatalysatoren sind in erster Linie Verbindungen von den Übergangsmetallen Zirkon, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Rhenium, Uran.
Diese Katalysatoren werden häufig in Form ihrer Salze verwendet, aber auch als metallorganische Verbindüngen. Die Katalysatoren werden oft - wenn sie als
organische Verbindungen verwendet werden - in Gegenwart von basischen Komponenten eingesetzt, wie
Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium, Magnesium, Calcium, Strontium oder Barium (vergleiche z. B.
US-PS 33 51 635).
Jedoch werden auch Heteropolysäuren von Elementen der VI. Gruppe des Periodischen Systems verwandt
(vergleiche US-PS 27 54 325).
Als Oxidationsmittel dienen organische Peroxide, Hydi'operoxide, Wasserstoffperoxid.
Bei den Verfahren zur katalytischen Epoxidation und
Hydroxylierung von olefinischen Verbindungen fallen Destillationsrückstände in, die hochsiedende, zum größten Teil polymere organische Verbindungen sowie die
Katalysatorverbindungen enthalten.
Diese hochsiedenden organischen Verbindungen können technisch nicht genutzt und müssen deshalb vernichtet werden. Da es sich bei den obengenannten Kata·
lysatoren um Verbindungen handelt, die wertvolle Me-(alle enthalten, ist die Rückgewinnung dieser Metalle
von großer Wichtigkeit.
Destillationsrückstände in Abwesenheit von Katalysatoren führt in einem normalen Verbrennungsofen zu
erheblichen Schwierigkeiten, die eine Verbrennung sogar praktisch unmöglich machen (vergleiche DE-OS
22 52938).
Dsher soll nach dem Verfahren dieser Offenlegungsschrift der katalysatorhaltige Destillationsrückstand in
einem Verdampfer mit schwingendem Blatt bis zur Trockne eingedampft werden; einmal, um dta überwie
genden Teil der organischen Komponenten in einer ver
brennbaren Form zu erhalten, zum anderen, um den Katalysator weitgehend abtrennen zu können.
Ein so konstruierter Verdampfer unterliegt einem relativ hohen Verschleiß, wodurch in den ausgetragenen
js Feststoff Fremdmetalle gelangen, die mit dem abgetrennten Katalysator extrahiert werden können. Sie reichern sich mit der Zeit so weit an, daß eine Rezyklierung
des Katalysators nicht mehr möglich ist Außerdem enthält der so ausgetragene Feststoff noch verkohltes Ma-
terial, das bei der Extraktion des Katalysators, z. B. mit Wasser oder organischem Lösungsmittel, zum Teil löslich ist und bei der nachfolgenden Wiederverwendung
des Katalysators zu erheblichen Störungen führen kann. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
vollständige Rückgewinnung der Metalle aus den Katalysatorverbindungen wie auch eine umweltfreundliche
Verbindung der hei der katalytischen Epoxidation bzw. Hydroxylierung von olefinischen Verbindungen in den
Destillationsrückständen enthaltenen hochsiedenden
und zum größten Teil polymeren Verbindungen zu erreichen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Abtrennung von Epoxidations- und Hydroxylierungskatalysatoren aus
Destillationsrückständen, die hochsiedende organische
Verbindungen und den Katalysator enthalten, durch
Verbrennung der organischen Komponenten in Anwesenheit des Katalysators gefunden, bei dem der Destillationsrückstand in ein in wirbelnder Bewegung befindliches inertes Material mit der Korngröße von 0,1 -5 mm
eingebracht wird, die im Destillationsrückstand enthaltenen organischen Komponenten mit Sauerstoff oder
sauerstoffhaltigen Gasen bei Reaktortemperaturen zwischen 500 und etwa 10000C, bzw. zwischen 500° C und
den Schmelzpunkten der bei der Verbrennung entste
henden anorganischen metallhaltigen Verbindungen,
wenn diese 10000C nicht erreichen, verbrannt werden, und die Metallverbindungen des Katalysators auf dem
inerten Wirbelgut bzw. in dem oder den dem Reaktor nachgeschaltetei/ Feststoffabscheidern abgelagert wer
den.
Als Wirbelgut kann jedes beliebige harte, chemisch inerte Material verwendet werden, wie z. B. Quarzsand,
Siliziumcarbid, hochgebrannte Tonerde (z. B. Korund) und hochgebrannter Ton (z. B. Schamotte). Die Korn
größe beträgt vorzugsweise 0,5 -1J5 mm.
Als Wirbelschichtreaktor dient ein Reaktor beliebiger Bauart. Er kann so konstruiert sein, daß der kontinuierliche oder diskontinuierliche Austausch des im Reaktor
befindlichen, mit dem Katalysator belegten Wirbelgutes
gegen frisches Wirbelgut nach zwei prinzipiell verschiedenen Methoden erfolgen kann.
Nach der ersten Methode wird aus dem unteren Teil des Reaktors kontinuierlich oder diskontinuierlich eine
bestimmte Menge des mit dem Katalysator belegten
es Wibelgutes ausgetragen. Etwa gleichzeitig wird in dem Wirbelschichtreaktor kontinuierlich oder diskontinuierlich die gleiche Menge an frischem Wirbelgut
gegeben.
Nach der zweiten Methode ist der Wirbelschichtreaktor
mit einem Überlauf versehen, wobei nach der kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Zugabe von frischem
Wirbelgut die gleiche Menge an zum überwiegenden Teil mit dem Katalysator belegten Wirbelgut
kontinuierlich oder diskontinuierlich Ober den Überlauf, z. B, in einen nachgeschaltt ten Zyklon, abfließt
Neben Sauerstoff werden sauerstoffhaltige Gase, vor allem Luft, eingesetzt Die verwendete Gasmenge muß
so geregelt sein, Jaß das Wirbeln des gesamten Kornspektrums vom Wirbelgut gewährleistet ist
Soll, was aus Gründen des Umweltschutzes unbedingt anzustreben ist, die Verbrennung der organischen Komponenten
des Destillationsrückstandes in dem Wirbelschichtreaktor vollständig sein, d. h, daß das A.bgas nahezu
frei von Kohlenmonoxid ist dann ist durch die vorgegebene Gasmenge gleichzeitig die maximal durchsetzbare
Produktmenge festgelegt Das Gas kann gegebenenfalls durch die heißen Abgase vorgewärmt werden.
Die Reaktortemperaturen werden durch Kühlung mit üblichen Kühleinrichtungen und Kühlmitteln geregelt
und konstant gehalten. Dabei kann die durch das Kühlmittel abgeführte überschüssige Verbrennungswärme
zur Energieerzeugung genutzt werden, z. B. zur Dampferzeugung
oder zum Betreiben einer Turbine. Als überschüssige Verbrennungswärme wird die Wärme bezeichnet,
die nach Abzug der Wärmemenge, die für das Aufheizen der Einsatzstoffe auf die Reaktionstemperatur
benötigt wird, und nach Abzug der durch der. Reaktor
abgestrahlten Wärmemenge, übrig bleibt
Kühleinrichtungen können z. B. die Reaktorwand und in der Wirbelschicht angebrachte Kühlrohre oder Kühlplatten sein. Als Kühlmittel können z. B. die bekannten
Nitrit-/Nitratschmelzen verwendet werden.
Das Abgas, das die Feststoffteilchen enthält wird im Anschluß an den Reaktor über einen bekannten Feststoffabscheider,
vorzugsweise einen Zyklon, geleitet, wo der überwiegende Teil der mitgeführten Feststoffteilchen
abgelagert wird. Anschließend kann man das Abgas gegebenenfalls in bekannter Weise einer weiteren
Reinigung unterziehen, indem auch der im Feststoffabscheider nicht abgeschiedene Feinststaub (Teilchengröße
unterhalb ca. 10-30 μ) abgetrennt wird, z. B. durch Filter bzw. durch eine Naßwäsche mit Wasser.
Der einzusetzende Destillationsrückstand wird in bekannter Weise, z. B. mit Hilfe von Umlaufverdampfern
oder Dünnschichtverdampfern, gewonnen.
Die Metallverbindungen der Katalysatoren fallen praktisch vollständig auf dem Wirbelgut und in den
Feststoffabscheidern an. Die Art der Umwandlung von den zurückgewonnenen Metallverbindungen in einen
frischen Katalysator hängt von der Art der wiedereinzusetzenden Katalysatoren ab. Einige Möglichkeiten dafür
sind in den Beispielen angegeben.
Die Erfindung wird an Hand der Figur erläutert: Der den Katalysator enthaltende Destillationsrückstand
wird — falls er nicht pumpfähig ist — entweder durch Erwärmen oder durch Verdünnen mit Wasser, wobei
auch erwärmt werden kann, in einen pumpfähigen Zu- w> stand gebracht.
Der Reaktor wird auf die gewünschte Temperatur erhitzt, d. h. auf mindestens 5000C. Die Erhitzung kann
mit Hilfe eines Anfahrerhitzers erfolgen, indem der Wirbelschichtreaktor entweder direkt durch die heißen
Rauchgase bzw. durch in dem Anfahrerhitzer durch Wärmeaustausch erhitzte Luft auf die zum Start der
Verbrennungsreaktion nötige Temperatur gebracht
wird. Nach Beginn der Verbrennungsreaktion im Wirbelschichtreaktor
wird die überschüssige Reaktionswärme durch ein Kühlsystem abgeführt,
Der Destillationsrückstand wird über Leitung 1 in den unteren Teil des Reaktors 6 gepumpt. Gleichzeitig wird
über die Leitung 2 Luft durchgeblasen, um eine evtl. Verstopfung zu vermeiden. Die Hauptmenge der zur
Verbrennung und zum Wirbeln benötigten Luft wird über Leitung 3 zugeführt und ist evtl, über den Wärmeaustauscher
12 vorgeheizt
Bevorzugt wird zum Aufheizen des Wirbelschichtreaktors
ein Salzbad 5, das z. B, die bekannten Nitrit-Nitrat-Schmelzen enthält eingesetzt Das Salzbad dient
nach Inbetriebnahme des Reaktors als Wärmeüberträger. Die überschüssige Verbrennungswärme kann dabei
z. B. durch einen in dem Salzbad angebrachten Wärmeaustauscher 19 zur Energieerzeugung, wie z. B. Dampferzeugung,
benutzt werden. Die Zugabe des Wirbelgutes erfolgt über die Leitung 7, die Abnahme zusammen
mit den Metallverbindungen der Katalysatoren Ober Leitung 4.
Das Wirbelgut, das diese Metallverbindungen enthält gelangt in einen Behälter 14, wo es ausgewaschen wird,
z. B. mit Wasser, Laugen, Säuren oder organischen Lösungsmitteln, wie aliphatischen Alkoholen — wenn eine
Rückgewinnung beabsichtigt ist.
Das Wirbelgut wird dann von der Lösung abgetrennt getrocknet und über Leitung 17 dem Wirbelschichtreaktor
wieder zugeführt Die Abluft, die aus Umweltgründen wenig Kohlenmonoxid enthalten soil, gelangt über
die Leitung 8 in den Zyklon 9, wo mitgeführte Feststoffe abgeschieden werden. Diese Feststoffe werden über
Leitung 10 ebenfalls dem Waschbehälter 14 zugeführt. Die noch heiße Abluft dient zum Aufheizen der Frischluft
12 und wird einer Reinigung zur Abtrennung des Feinstaubs unterzogen, z. B. durch ein Filter oder eine
Wäsche 13.
Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß der gesamte kohlenstoffhaltige
Anteil des Destillationsrückstandes bei Anwesenheit von metallhaltigen Katalysatoren in einer einzigen
Stuf·· verbrannt wird. Die dabei anfallenden Metallverbindungen der Katalysatoren sind also weder durch organische
Nebenprodukte noch durch Fremdionen verunreinigt
Bei der Epoxidation bzw. Hydroxilierung von Allylalkohol mit wäßrigem Wasserstoffperoxid zu Glycid bzw.
Glycerin in Gegenwart von Natriumhydrogenwolframat fällt ein Destillationsrückstand an, der zu 20 G%
aus dem Katalysator besteht, während der Rest Glycerin bzw. Polyglycerin ist. Dieser Destillationsrückstand
wird mit Wasser im Verhältnis 4-8:1 (Destillationsrückstand zu Wasser) vermischt und auf 70-800C erhitzt.
Das nun pumpfähige Gemisch wird unten in den Reaktor eingespeist (ca. 2 kg/h), wobei gleichzeitig ca.
8 NmVh Luft einge'Jasen werden. Über einen Anströmboden werden weitere 16 NmVh auf ca. 3500C vorgeheizte
Luft zugeführt.
Der Wirbelschichtreaktor (Höhe 2400 mm, 0 150 mm, Cr-Ni-Stahl) ist von einem Salzbad (Nitrit-Nitrat-Schmelze)
umgeben, das zuerst als Heizung dient, und nach Inbetriebnahme des Reaktors als Wärmeakzeptor.
0,5-1,5 mm. Die überschüssige Verbrennungswärme wird dabei durch einen in dem Salzbad
angebrachten Wärmeaustauscher zur Dampferzeugung genutzt. Als Wirbelgut dien' Qiiarzsand der Korngröße
0,5- 1,5 mm.
Der Reaktor wird mit Hilfe des Salzbades auf 54O0C
erwärmt. Nach Beginn der Verbrennung liegen die Temperaturen im Reaktor bei 580-6500C. Die Verbrennung ist vollständig, so daß im Abgas nur geringe
Mengen an Kohlenmonoxid (etwa 0,1 V%) vorhanden sind.
Jede Stunde werden ca. 2 — 3 Liter Sand ausgetauscht. Der ausgetragene Sand, der das Wolframat enthält, wird
mit der entsprechenden Menge Wasser ausgelaugt, so daß eine ca. 4-8%ige Wolframatlösung erhalten wird.
Der ausgewaschene Sand wird abgetrennt, getrocknet und dem Reaktor wieder zugeführt.
Die wäßrige WolframatlOsung läßt sich direkt zur Epoxidation bzw. Hydroxilierung von Allylalkohol mit
Wasserstoffperoxid einsetzen.
Dip vnrr. Abgas mitgeführten Sand- und Wolframatteilchen werden in einem Zyklon abgetrennt und eben-
falls ausgewaschen. Die noch heiße Abluft wird dazu verwendet, in einem Wärmeaustauscher die zum Verbrennen notwendige Frischluft zu erhitzen. Anschließend werden die abgekühlten Abgase zwecks weiterer
Reinigung über eine Wäsche geleitet. Das anfallende Waschwasser, das geringe Mengen Wolframat enthält,
wird zur Verdünnung des Destillationsrückstandes verwendet.
Bei der Epoxidation von Cyclohexen mit Cumolhydroperoxid in Gegenwart von Vanadylacetylacetonat
zu 1,2-Epoxycyclohexan fällt ein Destillationsrückstand
an, der die Vanadinverbindung enthält. Dieser Destillationsrückstand wird analog dem Beispiel I verbrannt.
Das dabei entstandene Vanadinpentoxid wird auf dem Wirbelgut bzw. im Zyklon abgeschieden. Von dem
Wirbelgut wird das Vanadinpentoxid mit Laugen herabgelöst. Aus diesen wäßrigen Vanadatlösungen können
das Vanadin b/w. seine Verbindungen nach herkömmlichen Methoden gewonnen werden. Durch Erhitzen des
vanadinpentoxidhaltigen Wirbelgutes mit einem Alkohol, z. B. Propanol, kann das Vanadinpentoxid in den
entsprechenden Vanadinsäureester Übergeführtwerden.
Bei der Epoxidation von Propylen mit tert. Butylperoxid in Gegenwart von Niobnaphthalat zu Propylenoxid
fällt ein Destillationsrückstand an, der die Niobverbindung enthält. Dieser Destillationsrückstand wird analog
dem Beispiel 1 verbrannt. Das dabei entstehende Niobpentoxid wird auf dem Wirbelgut bzw. im Zyklon abgeschieden. Von dem Wirbelgut wird das Niobpentoxid
mit Laugen herabgelöst. Nach herkömmlichen Methoden werden diese Waschlösungen aufgearbeitet.
Claims (3)
1. Verfahren zur Abtrennung von Epoxidatjons-
und Hydroxylierungskatalysatoren aus Destillationsrückständen, die hochsiedende organische Verbindungen und den Katalysator enthalten, durch Verbrennung der organischen Komponenten in Anwesenheit des Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß der Destillationsrückstand in ein in
wirbelnder Bewegung befindliches inertes Material mit der Korngröße von 0,1—5 mm eingebracht wird,
die im Destillationsrückstand enthaltenen organischen Komponenten mit Sauerstoff oder sauerstcffhaltigen Gasen bei Reaktortemperaturen zwischen
500 und etwa 10000C, bzw. zwischen 5000C und den
Schmelzpunkten der bei der Verbrennung entstehenden anorganischen metallhaltigen Verbindungen, wenn diese 10000C nicht erreichen, verbrannt
werden, tnd die Metallverbindungen des Katalysators auf dem inerten Wirbelgut bzw. in dem oder den
dem Reaktor nachgeschalteten Feststoffabscheidern abgelagert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wirbelgut Quarzsand, Siliziumcarbid, hochgebrannte Tonerde und hochgebrannter
Ton eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirbelgut in einer Korngröße
von 0,5-1,5 mm eingesetzt wird.
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