DE245451C

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Publication number: DE245451C
Application number: DENDAT245451D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVs 245451 KLASSE 36 c. GRUPPE

FRITZ BÜRCHL in WORMS a. Rh.

Wasserstandsregler für Niederdruckdampfkessel.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. März 1911 ab.

Der Gegenstand der Erfindung dient zur selbsttätigen Regelung des Wasserstandes von Niederdruckdampfkesseln. Das Wesen der Erfindung liegt in der selbsttätigen Überführung überschüssigen Wassers aus dem Kessel in ein Hilfsgefäß. Ferner wird in an sich bekannter Weise der Wasserstand im Kessel selbsttätig aus dem Vorrat des Hilfsgefäßes ergänzt.

ίο Mit α ist ein Niederdruckdampfkessel bezeichnet, welcher mit einem Hilfsgefäß b durch ein Rohr c verbunden ist. Dieses Rohr ist innerhalb des Kessels nach oben gebogen und schneidet mit der für den niedrigsten Wasserstand vorgesehenen Höhe ab. Am oberen Teile des Kessels ist ein Dampfleitungsrohr d angeordnet, welches einerseits ein wenig unterhalb des höchsten Wassserstandes im Kessel endigt und andererseits in die Hauptwasserleitung einmündet. Oberhalb des Hilfsgefäßes b ist in das Leitungsrohr d ein von einem Ausdehnungskörper beeinflußtes Ventil eingeschaltet. Der Ausdehnungskörper e wird von dem in der Leitung befindlichen Dampf ausgedehnt, wodurch der Ventilkegel f auf seinen Sitz gedrückt und die Verbindung zwischen dem Hilfsgefäß b und einem Ableitungsrohr g verschlossen wird. Von dem Hilfsgefäß führt ein Rohr h nach der mit dem Kessel in Verbindung stehenden Kondenswasserleitung i.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Ist der Wasserbehälter b bei normalem Betriebe etwa zu drei Vierteln mit Wasser gefüllt, während der Kessel mittleren Wasserstand zeigt, und läuft durch irgendwelche Ursache in der Heizungsanlage Wasser aus dem Dampfkessel in die Anlage, so daß das Wasser im Kessel auf den niedrigsten Wasserstand herabsinkt, dann tritt Dampf durch die nunmehr freiliegende Öffnung des Rohres c in den Behälter b und drückt Wasser aus dem Behälter b durch das Rohr h und die Kondensleitung i in den Kessel a, so daß im Kessel wieder ein höherer Wasserstand erzielt wird.

Fließt aus irgendwelchen Gründen zu viel Wasser aus der Anlage in den Kessel zurück, so daß das untere, in den Kessel hineinragende Ende des Rohres d in das Wasser eintaucht, so wird der Zutritt von Dampf an den Ausdehnungskörper e des Thermoventils unterbrochen. Es tritt eine Abkühlung und Zusammenziehung des Expansionskegels e ein, wodurch der Ventilkegel f von seinem Sitz gehoben und die Verbindung zwischen Wasserbehälter b und der Außenluft durch das Rohr g hergestellt wird. Hierdurch wird es möglich, daß durch den im Kessel herrschenden Dampfdruck Wasser in den Behälter b gedrückt wird, bis das Rohr d wieder frei geworden ist und Dampf in dasselbe eintreten kann, der den Ausdehnungskörper erwärmt, so daß der Ventilkegel f wieder auf seinen Sitz gedrückt, das Ventil geschlossen und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wird. Wenn sich in dem Kessel und dem Hilfsgefäß zu viel Wasser befindet, so kann dieses, da bei diesem Zustande eine Einwirkung des

Dampfes auf den Ausdehnungskörper β des Thermoventils nicht stattfindet, aus dem Rohre g ausfließen.

Claims

Patent-Anspruch:

Wasserstandsregler für Niederdruckdampfkessel, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit der Hauptwasserzuleitung (i) durch ein Rohr (h) verbundenes Hilfsgefäß (b) ίο außerden» an eine aus dem Kessel geführte Dampfleitung (d) angeschlossen ist, deren Dampfeingang bei höchstem Wasserstande im Kessel geschlossen wird, wodurch ein von einem Ausdehnungskörper (e) beeinflußtes Ventil sich öffnet und das Hilfsgefäß mit der Außenluft durch ein Rohr (g) verbindet, so daß Wasser aus dem Kessel durch ein Rohr (c), dessen Mündung im Kessel (a) nur bei niedrigstem Wasserstand freiliegt, so lange in das Hilfsgefäß (b) gedrückt wird, bis durch Freilegung der Einmündung der Dampfleitung (d) in den Kessel das Thermoventil sich wieder schließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.