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Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich
auf einen Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer um eine Drehachse klappbaren
Rückenlehne, die erst nach Betätigen eines am seitlichen Rückenlehnenrahmen befindlichen
Betätigungselements, dessen Bewegung über einen Bowdenzug o. ä. auf eine Verriagelungsvorri
chtung übertragen wird, nach vorn klappbar ist.
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Sitze dieser Art sind beispielsweise aua der DT-OS 1 555 857, DT-OS
2 057 857 und aus dem deutschen Gebrauchsmuster 6 607 720 bekannt.
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Bei den bekannten Sitzen ragt das Betätigungselement in Form eines,
im allgemeinen mit einem Knopf o. ä. versehenen Rebeis aus dem seitlichen Rückenlehnenrahmen
heraus und muß zum Auslösen der Verriegelungsvorrichtung nach oben gezogen werden.
Um die Rückenlehne dieser bekannten Sitze nach vorn, d. h. zur Sitzfläche des Sitzes
hin zu klappen, muß also zunächst eine Bewegung nach oben und anschließend eine
Bewegung nach vorn vorgenommen
Werden aa der aus dem seitlichen
Rickenlehnenrahmen hervorragende Knopf bzw. hebel nur verhältnismäßig klein ist,
wird man zum Umklappen der Rückenlehne daher im allgemeinen beide Hände benutzen
müssen, um mit der einen das Betätigungselement nach oben zu ziehen und mit der
anderen die Rückenlehne nach vorn zu klappen.
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Ausgehend von einem bekannten Sitz der eingangs genannten Art liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diesen so auszugestalten, daß das Vorklappen
der Rückenlehne vereinfacht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Betätigungselement
in der Weise ausgebildet und angeordnet ist, daß die Betätigungsrichtung des Betätigungselements
zumindest annähernd der Vorklapp-Bewegung der Rückenlehne entspricht.
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Dadurch ergibt sich ein optimaler Bedienungskomfort, weil es in einfacher
Weise möglich ist, mit einem einzigen nach vorne gerichteten Griff sowohl die Verriegelungsvorrichtung
aus,ulösen als auch die Rückenlehne nach vorn zu klappen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Betätigungselement
als Schiebetaste ausgebildet, welche in einer im seitlichen Rückenlehnenrahmen eingelassenen
Griffmulde verschiebbar gelagert und formschlüssig mit dem Bowdenzug o.ä. zum Auslösen
der Verriegelungsvorrichtung verbunden ist. Yoraugsweise ist die Griffmulde dabei
im Bereich der hinteren Rückenlehnenkante angeordnet und umfaßt einen Teil der Rückenfläche
der Rückenlehne, so daß die Schiebetaste durch einen Griff hinter die Rückenlehne
verschiebbar ist.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindang ist im
seitlichen Rückenlehnenrahmen eine Griffmulde eingelassen und der zum Ausläsen der
Verriegelungsvorrichtung dienende Bowdenzug offen und leicht zugänglich durch diese
Griffmulde hindurchgeführt, so daß er unmittelbar in die Betätigungsrichtung
auslenkbar
ist.
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Anhand einiger In der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
werden die Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung erläutert.
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In der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung Figur 1 den Sitz
eines Kraftfahrzeuges mit einer nach vorn klappbaren Rückenlehne und einem am seitlichen
Rückenlehnenrahmen angeordneten Betätigungselement zum Auslösen einer Verriegelungsvorrichtung,
Figur 2 die Anordnung des in Figur 1 gezeigten Betätigungselementes im Detail, Figur
3 eine abgewandelte Ausführung des Betätigungselementes, Figur 4 eine besonders
einfache Ausgestaltung des Betätigungselementes und Figur 5 eine schematisehe Skizze
der beiden seitlichen Bückenlehnenrahmen des Sitzes mit Teilen der verriegelungsvorrichtungen.
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In den Zeichnungen sind nur die für das Verständnis der Erfindung
notwendigen. Einzelheiten dargestellt. Das Sitzpolster 2 des Sitzes 1 ist von einem
nur angedeuteten Sitzrahmen 6 getragen.
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Die Bückenlehne 3 des Sitzes besitzt an ihren beiden Seiten jeweils
einen Rückenlehnenrahmen 4, welcher mittels eines Gelenkbolzens 5 gelenkig an einer
am Sitzrahmen 6 befestigten Wange 7 angelenkt ist. Die Rückenlehne 3 ist in üblicher
Weise mittels einer Verriegelungsvorrichtung 13 gegen
unbeabsichtigtes
Verschwenken zur Sitzfläche hin gesichert.
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Diese bekannte Verriegelungsvorrchtung kann durch ein an der Rückenlehnenseite
angeordnetes Betätigungselement 8, dessen Bewegung über einen Bowdenzug o. ä. auf
die Verriegelungsvorrichtung übertragen wird, ausgelöst werden. tirfindungsgemäß
ist das Betätigungselement so ausgestaltet, daß es zum Auslösen der Verriegelungsvorrichtung
im Gegensatz zu den bekannten Sitzen nicht nach oben, sondern nach vorne, d. h.
in Fahrzeuglängsrichtung, verschoben werden muß. Die Betätigungsrichtung des Betätigungselementes
entspricht somit zumindest annähernd der Vorklapp-Bewegung der Rückenlehne 3. Eine
in Fahrzeuglängsrichtung auf das Betätigungselement 8 ausgeübte Kraft F bewirkt
zunächst über einen mit dem Betätigungselement verbundenen, in Figur 1 nicht weiter
dargestellten Bowdenzug ein Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung und danach ein
Vorklappen der Rückenlehne 3. Diese Vorklapp-Bewegung der Rückenlehne 3 ist durch
einen nicht weiter bezifferten Pfeil angedeutet. Erfindungsgemäß ist däs Betätigungselement
als Schiebetaste ausgebildet, welche in einer im seitlichen Rückenlehnenrahmen eingelassenen
Griffmulde verschiebbar gelagert und formschlüssig mit dem Bowdenzug o. ä. zum Auslösen
der Verriegelungsvorrichtung verbunden ist. In den Figuren 2 und 3 sind Einzelheiten
dieser Anordnung dargestellt. Bei der in Figur 2 gezeigten Anordnung ist die Griffmulde
9 im Bereich der hinteren Bückenlehnenakante 11 der Rückenlehne angeordnet. Sie
umfaßt einen Teil der Rückfläche 31 der Rückenlehne. Die Schiebetaste 10 ist daher
in einfacher Weise durch einen Griff hinter die Rückenlehne 3 zu verschieben. Der
im Innern der Rückenlehne hinter dem seitlichen Ruckenlehnenrahmen 4 verlaufende
Bowdansug 12 ist in den Figuren 2 bis 4 strichpunktiert angedeutet. Er ist mit der
Schiebetaste 10 formschlüssig, z. B. mittels einer Schraube, verbunden, so daß eine
Auslenkung der Schiebetaste in Pfeilrichtung zu einer Zugbewegung des Bowdenzuges
12 und damit zu einer Entriegelung der Verriegelungsvorrichtung führt.
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In Figur 3 ist eine weitere mögliche Ausbildung und Anordnung des
Betätigungselementes gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Griffmulde 9
nicht im bereich der hinteren Rückenlennenkante 11, sondern im mittleren Bereich
des seitlichen Rückenlehnenrahmens 4 im Rückenlehnenrahmen eingelassen. Der übrige
Aufbau des Betätigungselementes B sowie dessen Funktionsweise stimmt mit dem in
Figur 2 dargestellten.
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Ausführungsbeispiel überein. Im Gegensetz zum Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 2 greift man beim Vorklappen der R4ckenlehne 3 nicht mehr hinter die
Rückenlehne, sondern in die Seite der Rückenlehne, um die Schiebetaste 10 nach vorne,
d. b. in Fahrzeuglängsrichtung zu drücken. Auch diese Ausgestaltung des Betätigungselementes
8 besitzt den wesentlichen Vorteil, daß mit einer Bewegung sowohl die Entriegelung
der Verriegelungsvorrichtung als auch das Vorklappen der Rückenlehne besorgt werden
kann. Es ist also ohne weiteres eine Einhandbedienung möglich.
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In Figur 4 ist eine besonders einfache Ausgestaltung des Betä.tigungselemen.tes
8 dargestellt. Im seitlichen Rückenlehnenrahmen 4 ist eine im A.usführnngsbeispiel
runde Griffmulde 9 eingelassen. Diese Griffmulde ist mit ? Löchern 14 versehen,
durch welche der zum Auslösen der Verriegelungsvorrichtung dienende Bowdenzug 12
hindurchgeführt ist. Dieser, bzw. dessen Seele,liegt somit offen und leicht zugänglich
in der Griffmulde 9. Durch einen Griff in die Griffmulde 9 kann daher pnmittelbar,
d. h. ohne. Zwischenschaltung einer besonderen Schiebetaste.
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Zug auf den Bowdenzug 12 ausgeübt werden. Auch mit diesem sehr einfach
ausgestalteten Betätigungselement kann mit einer in Pfeilrichtung gerichteten Bevegung
gleichzeitig die Verriegelungsv'or.
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richtung des Sitzes entriegelt und die Rückenlehne nach vorn geklappt
werden. Die innerhalb der Griffmulde 9 -offenliegende Seele dea Bowdenzuges 1? Icann
beispielsweise mit einer Plastikhülse o. ä. ummantelt werden, um einerseits den
optischen Eindruck zu verbessern und andererseits den BedienuBgskomPort zu erhöhen.
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Grundsätzlich ist die Erfindung nicht auf die Anwendung bei einer
ganz bestimmten Verriegelungsvorrichtung beschränkt.
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Entscheidend ist lediglich, daß zur Verriegelung der Rückenlehne des
Sitzes, eine Verriegelungsvorrichtung verwendet wir-d, welche beispielsweise mit
Rilfe eines Bowdenzuges entriegelt werden kann.
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In Figur 5ist die prinzipielle. Funktionsweise der Erfindung nochmais
erläutert. Dargestellt sind lediglich. die beiden durch eine Querstrebe 41 miteinander
verbundenen seitlichen Ruckenw lehnenrahmen 4'. Die Rückenlehne 3 und die übrigen
Teile des Sitzes 1 sind hier nicht gezeigt. Der der Fahrzeugaußenseite zugewandte
Rückenlehnenrahmen 4 besitzt einen U-förmig nach innen gekröpften Teil 42. In diesem
Bereich des Bückenlehnenrahmens wird das Betätigungselement 8 montiert. Die Schenkel
des U-förmig abgekröpften Teiles 42 sind jeweils mit einem Loch 17 versehen, durch
welche der Bowdenzug 12 hindurchge führt ist. Der ansonsten hinter den Rückenlehnenrahmen
4 verlaufende Bowdenzug 12 verläuft im Bereich dieser U-förmigen Abkröpfung 42 somit
vor dem Rückenlehnenrahmen. Br kann daher in einfacher Weise mit der Schiebetaste
eines in diesem Bereich montierten Betätigungaelementes 8 entsprechend den Figuren
2 und 3 verbunden werden. In einfacher Weise kann auch das in Figur 4 gezeigte Betätigungselement
8 in diesem abgekröpften Bereich des Rückenlehnenrahmens montiert werden. Am unteren
Ende des Rückenlehnenrahmens 4 ist jeweils ein Sperrhaken 15 angeordnet, weicher
normalerweise in die nicht weiter dargestellte, mit dem Sitzrahmen verbundene Verriegelungsvorrichtung
eingreift.
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Diese Sperrhaken 13 sind um eine Achse 15 drehbar gelagert. Die beiden
Sperrhaken 13 sind mit dem Bowdenzug 12 verbunden, so daß sie durch Betätigung des
Bowdenzuges um die Achse 15 geschwenkt werden können. Der Bowdenzug 12 verläuft
jeweilshinter den Rückenlehnenrahmen 4, wobei er zwischen den beiden Rückenlehnenrahmen
in einem besonderen Führungsrohr 16 geführt- wird. Eine beispielsweise über eine
Schibetaste 10 entsprechend den Figuren 2 und 3
auf den Bowdenzug
12 aufgebrachte graft F wirkt auf den exakt geführten Bowdenzug, der die Sperrhaken
13 in Richtung F1 bewegt und die Y'erriegelungsvorrichtung somit entriegelt. Ein
weiter auf die Schiebetaste und damit auf den Bowdenzug einwirkende Kraft F bewirkt
danach das Yorklappen der Rückenlehne 3 in Richtung F2.
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Der erfindungsgemäß Sitz weist neben dem Vorteil seiner optimalen
Bedienbarkeit den weiteren wesentlichen Vorteil auf, daß das Betätigungselement
8 praktisch in einer Ebene mit der Seitenfläche der Rückenlehne liegt und aus dieser
nicht störend herausragt.