DE2453210A1 - Fungizides mittel - Google Patents
Fungizides mittelInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
0 K Ncv. \$]k
Fungizides Mittel
Die vorliegende Erfindung betrifft die spezielle Verwendung
des bekannten 2-/J',5'-Dimethylpyrazolyl-(1 ·^-benzimidazole
als fungizides Mittel zur Bekämpfung von Pilzen der Gattung Helminthosparium.
Es ist bereits bekannt geworden, daß allgemein 2-/Pyrazolyl-(1
* ^/-benzimidazole eine gute fungizide und bakterizide Wirkung
besitzen (vgl. hierzu die Deutsche Offenlegungsschrift 2 130 030). Über eine Wirkung der Verbindungen aus dieser
Klasse speziell gegen phytopathogene Pilze der Gattung Helminthosporium wurde jedoch noch nichts bekannt.
Es wurde nun gefunden, daß speziell das 2-/31,5'-Dimethylpyrazolyl-(1'!/-benzimidazol
der Formel
(D
eine starke fungizide Wirkung gegen Pilze der Gattung Helminthosporium
besitzt.
Überraschenderweise zeigt die erfindungsgemäß verwendbare Verbindung insbesondere gegen Helminthosporiumarten eine be
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achtliche fungitoxische Wirksamkeit und übertrifft darin alle
bekannten Verbindungen aus der Klasse der 2-Pyrazolylbenzimidazole.
Die Bekämpfung von phytopathogenen Pilzen der Gattung Helminthosporium
ist ein wichtiges Problem für die Landwirtschaft. So verursacht der Pilz Helminthosporium gramineum, der Erreger
der Streifenkrankheit der Gerste, hohe Ertragsausfälle. Seine erfolgreiche Bekämpfung stellt daher einen beachtlichen technischen
Fortschritt dar.
Die erfindungsgemäß verwendbare Verbindung ist bereits bekannt
(vgl. Deutsche Offenlegungsschrift 2 130 030 bzw. die entsprechende
Britische Patentschrift 1 334 348). Die Darstellung erfolgt durch Umsetzung von 2-Hydrazino-benzimidazol mit Acetylaceton
(vgl. Herstellungsbeispiel).
Wie erwähnt, besitzt der erfindungsgemäß verwendbare Wirkstoff eine sehr gute Wirkung gegen Helminthosporiumarten, vor allem
gegen Helminthosporium gramineum, den Erreger der Streifenkrankheit der Gerste. Er kann daher insbesondere zur Saatgutbehandlung
(Saatgutbeizung) verwendet werden.
Der erfindungsgemäß verwendbare Wirkstoff ist gut pflanzenverträglich.
Er besitzt nur eine geringe Warmblütertoxizität und ist wegen seiner Geruchlosigkeit und seiner guten Verträglichkeit
für die menschliche Haut nicht unangenehm zu handhaben.
Der erfindungsgemäße Wirkstoff kann in die üblichen Formulierungen
übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese, werden in bekannter
Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln,- unter Druck
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stehenden verflüssigten Gasan und/oder festen Trägerstoffen,
gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden
Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z.B. auch organische Lösungsmittel als
Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Präge: Aromaten, wie Xylol,
Toluol, Benzol oder Alky!naphthaline, chlorierte Aromaten oder
chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie öyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester,
Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder
Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid
und Dirnethylsulfoxid, sowie "Wasser; mit verflüssigten gasförmigen"
Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe,
z.B. Freon; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide,
Quarz, Attapulgit, Montmorillonit und Diatomeenerde, und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid
und Silikate; als Emulgier- und/oder schaumerzeugende
Mittel: nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie PoIyoxyäthylen-Fettsäureester,
Po^yoxyäthylen-Fettalkohol-äther,
z.B. Alkylarylpolyglycol-äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate,
Arylsulfonate, sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel:
z.B. Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Der erfindungsgemäß verwendbare Wirkstoff kann in den Formulierungen
in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen, wie Fungiziden, Insektiziden, Akariziden, Nematiziden,
Herbiziden, Schutzstoffen gegen Vogelfraß, Yiiuchsstoffen,
Pflanzennährstoffen und Bodenstrukturverbesserungsmitteln.
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Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und
90 fo.
Der Wirkstoff kann als solche, in iorm seiner Formulierungen
oder der daraus durch weiteres Verdünnen bereiteten Anwendungsforinen,
wie gebrauchsfertige lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Pulver, Pasten und Granulate, angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Trockenbeizen,
Feuchtbeizen, Naßbeizen, Schlämmbeizen oder Inkrustieren.
Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen von 0,01 bis 50 g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise
0,5 bis 5 g, benötigt.
Die Verwendungsmöglichkeit geht aus dem nachfolgenden Beispiel
hervor:
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-A-
0/1096
Beispiel A; . ζ,
Saatgutbeizmittel-Test / otreifenkrankheit der Gerste
(samenbürtige Mykose)
Zur Herstellung eines zweckmäßigen Trockenbeizmittels verstreckt
man den Wirkstoff mit einem Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Talkum und Kieselgur zu einer feinpulverigen
Mischung mit der gewünschten Wirkstoffkonzentration.
Zur Beizung schüttelt man Gerstensaatgut, das durch Helminthosporium
gramineum natürlich verseucht ist, mit dem Beizmittel in einer verschlossenen Glasflasche. Das Saatgut setzt man auf
feuchten Filterscheiben in verschlossenen Petrischalen im Kühlschrank
10 Tage lang einer Temperatur von 4°C aus. Dabei wird die Keimung der Gerste und gegebenenfalls auch der Pilzsporen
eingeleitet. Anschließend sät man die vorgekeimte Gerste mit 2 χ 50 Korn 2 cm tief in Fruhstorfer Einheitserde und kultiviert
sie im Gewächshaus bei Temperaturen um 180C in Saatkästen,
die täglich 16 Stunden dem Licht ausgesetzt werden. Innerhalb von 3 bis 4 Wochen bilden sLch die typischen Symptome der
Streifenkrankheit aus.
Nach dieser Zeit bestimmt man die Anzahl der kranken Pflanzen in Prozent der insgesamt aufgelaufenen Pflanzen. Der Wirkstoff
ist umso wirksamer je weniger Pflanzen erkrankt sind.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen im Beizmittel, Beizmitte
lauf wandmengen und Anzahl der erkrankten Pflanzen gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
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Tabelle
Saatgutbeizmittel-Test / Streifenkrankheit der Gerste
Saatgutbeizmittel-Test / Streifenkrankheit der Gerste
Wirkstoff
Wirkstoff- Beizmittelkonzentration aufwandmönge
in Beizmittel in g/kg Saatin Gew.-^ gut
Anzahl streifenkranker Pflanzen in io der i nsgesamt
aufgelaufenen Pflan-
ungebeizt
Bekannte Vergleichsverbin
dungen:
dungen:
52,5
47,9
19,6
41,8
16,9
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SG9820/1096
Ta be 1 1 e (Fortsetzung)
Saatgutbeizmittel-Test / ritreifenkrankheit der Gerste
Wirkstoff
Wirkstoff- Beizmittel- Anzahl strei-konzentration aufwandmenge fenkranker
im Beizmittel in g/kg Saat- Pflanzen in in Gew.-$ gut $ der insgesamt
aufgelaufenen Pflanzen
Ii . 1H2O
30
40,8
0-CH,
30
37,4
20,9
0-CH2-CH2-O-CH3
36,4
30 10
2 2
0,0 3,1
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888 g (6 Mol) 2-Hydrazino-benzimidazol werden in 6,6 1 2n-Salzsäure
unter Rühren bei 400G gelöst. Man fügt auf einmal 720 g (7,2 Mol) Acetylaceton hinzu. Es fällt alsbald ein Niederschlag
aus. Nach Abklingen der Reaktion erwärmt man noch während 3 Stunden auf eine Temperatur von 800G, läßt sodann
auf 65 G abkühlen, gibt 2,4 1 Methanol'hinzu und neutralisiert durch Zugabe von Kristallaoda. Das ausgefallene Reaktionsprodukt
wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen und abgeprei3t. Der Fp. des Rohproduktes liegt bei 130-1320G. Zur Reinigung
erwärmt man letzteres unter Rühren in einer Mischung aus 9 Wasser und 550 ml konz. Salzsäure bis zur Lösung, klärt mit
Tierkohle, fügt 3 1 Methanol hinzu und neutralisiert mit Kristallsoda, wobei das Produkt ausfällt. Man isoliert das
Produkt wie oben beschrieben und trocknet bei einer Temperatur von 800G, bis Gewichtskonstanz eingetreten ist. Man erhält
1150 g (das sind 90 $>
der Theorie) 2-/3 ', 5'-Dimethylpyrazolyl-(1'17-kenzimidazol
vom Fp, 133,5-135°C.
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Claims (4)
- Patentansprüche:.Fungizides Mittel zur Bekämpfung von Pilzen der Gattung Helminthosporium, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2-/3Γ5'-Dimethylpyrazolyl-(1f )7-benzimidazol der Formel
- 2) Verfahren zur Bekämpfung von phytopathogenen Pilzen der Gattung Helminthosporium, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-/J1 ,5t-Dimethylpyrazolyl-(1 ' )7-benzimidazol gemäß Anspruch 1 auf Pilze der Gattung Helminthosporium oder deren lebensraum einwirken läßt.
- 3) Verwendung von 2-/3 ' , 5'-I>imethylpyrazoly 1-(1 ' i7~benzimidazol gemäß Anspruch 1 zur Bekämpfung von phytopathogenen Pilzen der Gattung Helminthosporium.
- 4) Verfahren zur Herstellung von fungiziden Mitteln zur Bekämpfung von Pilzen der Gattung Helminthosporium, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-/3' ,5'-Dimethylpyrazolyl-(i ' \J_ benzimidazol gemäß Anspruch 1 mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.Le A 16 055 - 9 -609820/1096
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