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Fußboden aus Fußbodenplatten Die Erfindung betrifft einen Fußboden
aus Fußbodenplatten, von denen jede aus einem Schaumstoff besteht und vorzugsweise
entlang ihres Randes wenigstens mit einem Abschnitt einer Nut sowie zumindest mit
einem Abschnitt einer Feder versehen ist.
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Bisher werden zu Isolationszwecken und zur Schalldämmung von Fußböden,
insbesondere auf Terrassen, Balkonen oder in Naßräumen, auf die tragende Decke in
mehreren Lagen Isoliermaterialien zur Wärmedämmung sowie zur Feuchtigkeitsisolierung
aufgebracht, auf der ein Estrich und gegebenenfalls eine Verkleidung, wie Parketten,
Klinkersteine, Fliesen, Kunststoffbeläge od. dgl. angeordnet werden. Hiebei werden
die auf den Fußboden wirkenden Lasten vom Estrich aufgenommen, da die Isolierstoffe,
wie Mineralwolle, Faserplatten od. dgl. keine ausreichende Festigkeit aufweisen.
Auf Grund deses mehrschichtigen Aufbaues ist die Herstellung derartiger Fußböden
umständlich und zeitraubend, da zahlreiche Arbeitsgänge aufeinanderfolgen und Härtezeiten,
z.B. für Estriche aus Beton, Bitumen oder für Klebstoffe, einzuhalten sind.
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Es ist daher bereits ein Fußbodenelement für aus Einzelelementen
zusammengesetzte Fußböden vorgeschlagen worden, das aus einem Schaumstoff mit holzähnlichen
Eigenschaften besteht (Deutsche Offenlegungsschrift 1 807 645); ein solcher Schaumstoff
kann z.B. ein geschäumtes Acrylnitril-Butadien-Styrol-Mischpolimerisat sein.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines fugenlosen Fußbodens
unter Vermeidung der vorstehend angeführten Nachteile.
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Diese Aufgabe wird mit einem Fußboden der eingangs erwähnten Art
dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die wie an sich bekannt in Höhenrichtung unterschiedliche
Dichte aufweisenden Fußbodenplatten unter Belassung einer tvee nebeneinander angeordnet
sind, daß die Fugen auf an sich bekannte Weise mit Schaumstoff ausgefüllt sind und
daß dieser Schaumstoff denselben chemischen Charakter aufweist wie derjenige der
Fußbodenplatten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Schaumstoff der
Fuge etwa dieselbe Dichte aufweisen wie die
größte Dichte der Fußbodenplatte.
Weiters kann der Schaumstoff der Fuge elastisch eingestellt sein.
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Die Herstellung sogenannter Integralschaumstoffe ist bekannt und
beruht auf zeitlich festgelegter Temperaturführung während des Verschäumens. In
der Regel führte eine höhere Temperatur während der Verarbeitung zu einer höheren
Dichte des Schaumstoffes und somit zu einer höheren Festigkeit desselben, wobei
eine Druckfestigkeit in der 2 Größenordnung von 40 kp/cm ohne weiteres erreichbar
ist.
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Günstig ist, wenn die Schichten der Fußbodenplatte aus geschlossenzelligem
Schaumstoff bestehen, wodurch erhöhte Festigkeit und verringerte Wasseraufnahme
erzielt werden.
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Vorzugsweise bestehen die Schichten aus einem Polyurethan-Hart-Integralschaumstoff.
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An der Unterseite der Fußbodenplatte können Ausnehmungen in den entsprechenden
Schichten vorgesehen sein; bei Vorsehung halb zylindrischer Ausnehmungen, die auch
kreuzweise angeordnet sein können, ergibt sich die Möglichkeit, Rohre, Kabel od.
dgl. in den gebildeten gewölbeartigen Kanälen unterzubringen, aber auch nach Verlegen
der Fußbodenplatten nachträglich einzuführen. Die Ausnehmungen können natürlich
auch prismatische Form aufweisen.
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Von Vorteil ist es, wenn die Oberseite der Fußbodenplatte profiliert
ist, da dies ein Ausgleiten beim Begehen verhindert. An der Oberseite der Fußbodenplatte
kann auf die entsprechende Schichte eine Deckschäcte aus einem unterschiedlichen
Material, wie Holz, Stein, Klinker, Kunststoff od. dgl. aufgebracht sein; dies bringt
fertigungstechnische Vorteile, wenn das Aufbringen der Deckschichte -zusammen mit
der Herstellung der Fußbodenplatte erfolgt, denn wegen der guten Hafteigenschaften
des Schaumstoffes erübrigt sich die Verwendung eines Klebstoffes zur sonst üblichen
Verbindung der genannten Schichten.
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Weiters ist es manchmal zweckmäßig, die Schaumstoffschicht von größerer
Dichte über die Seitenflächen der Fußbodenplatte zu verlängern, wodurch sich ein
besserer Kantenschutz und eine höhere Belastbarkeit im Bereich benachbarter Fußbodenplatten
ergibt.
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Günstig ist ferner, wenn die Schaumstoffschichte an ihrer der dichteren
Schichte abgekehrten Seite mit einer zusätzlichen Schichte desselben Materials von
größerer Dichte einstückig verbunden ist; diese Maßnahme verbessert unter anderem
die Festigkeitseigenschaften der Fußbodenplatte, wenn diese an der Unterseite mit
Ausnehmungen versehen ist.
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Weist der Schaumstoff der Fuge etwa dieselbe Dichte auf wie die größte
Dichte der Fußbodenplatte, so wird eine höhere Festigkeit im Bereich aneinandergrenzender
Fußbodenplatten erzielt. Anderseits kann aber auch der Schaumstoff der Fuge elastisch
eingestellt sein, womit bei einem großflächigen Fußbodenbelag dessen Dehnungen aufgenommen
werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert; in der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine Draufsicht
uf die Fußbodenplatte, Fig. 2 eine Seitenansicht derselben teilweise im Schnitt,
Fig. 3 einen teilweisen Schnitt durch eine Variante der Fußbodenplatte samt ausgeschäumter
Fuge, Fig, 4, 6 und 7 je einen Teilschn-itt durch weitere Varianten und Fig. 5 und
8 Ansihten des Fußbodenbelages.
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Gemäß Fig. 1 und 2 weist die Fußbodenplatte 1 quadratische Gestalt
sowie herkömmliche Abmessungen auf, z.B. 25 cm x 25 cm. Die Dicke der Fußbodenplatte
1 beträgt für die meisten AnwendungsSlle 2 bis 6 cm. An zwei benachbarten Seitenflächen
ist die Fußbodenplatte 1 mit einer Nut 2 und an den beiden anderen Seitenflächen
mit einer
Feder 3 versehen, die einstückig mit der Fußbodenplatte
1 ausgebildet ist. An der Oberseite derselben sind Rippen 4 als Gleitschutz oder
Ornament vorgesehen. Die Fußbodenplatte 1 besteht aus einer Schicht 5 aus einem
geschlossenzelligel* Polyurethanschaumstoff, dessen Dichte den geforderten Isoliereigenschaften
hinsichtlich Wärmedämmung entsprechend gewählt ist. An der Oberseite dieser Schichte
5 ist eine weitere Schichte 6 aus ebenfalls geschlossenzelligem Polyurethanschaumstoff
aufgebracht, dessen Dichte jedoch in Abhängigkeit von den erforderlichen Festigkeitseigenschaften
durch geeignete örtliche und zeitliche Temperatursteuerung auf einen höheren Wert
gebracht ist. Dies läßt sich bekanntlich durch in die Herstellungsform eingebettete
Heizelemente erreichen. Die Dicke dieser zweiten Schichte 6 sollte zumindest etwa
5 mm betragen, um eine ausreichende Festigkeit und Spannungsverteilung in der fertigen
Fußbodenplatte 1 zu erzielen.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung (Fig. 4) ist eine
weitere Schichte 7 vorgesehen, die eine Übergangszone zwischen den Schichten 5 und
6 bildet, wobei die Dichte kontinuierlich von dem Wert der Schichte 5 bis zum Wert
der Schichte 6 zunimmt. Desgleichen ist ein mehrlagiger Schichtaufbau möglich, wobei
die Dichte von unten nach oben zunimmt oder auch von der geringsten Dichte in der
mittleren Schichte nach oben und unten wächst.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 reicht die Schichte
6 höherer Dichte aus den Seitenflächen der Fußbodenplatte 1 bis zu deren Unterseite
herunter, wodurch nicht nur die Nuten 2 und Federn 3 verstärkt sondern auch Stege
von größerer Festigkeit entlang der Seiten der Fußbodenplatte 1 erhalten werden.
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Fig. 3 zeigt eine Variante der Erfindung, bei der an der Unterseite
der Fußbodenplatte 1 halbzylindrische Ausnehmungen 8 in einander kreuzender Anordnung
ausgebildet sind. Entlang der Unterseite sowie entlang der Ausnehmungen 8 ist eine
zusätzliche Schichte 9 aus demselben Schaumstoff, vorzugsweise von derselben Dichte
wie jener der oberen Schichte 6 einstückig mit der Schichte 5 verbunden, wobei die
Herstellung in einem Arbeitsgang durch geeignete Temperatursteuerung erfolgt. Demzufolge
wirkt diese zusätzliche Schichte 9 im Bereich jeder Ausnehmung 8 wie ein Gewölbe.
Innerhalb der Ausnehmungen 8 können Rohre 11 oder Kabel 12 installiert werden, die
bei flexibler Ausbildung sogar nach Verlegen der Fußbodenplatte 1 eingeführt werden
können.
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Die Ausnehmungen 8 können aber auch halbkugelförmig oder prismatisch
gestaltet sein.
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Bei Verlegen der Fußbodenplatten 1 zu einem Fußbodenbelag (Fig. 5)
werden die Fußbodenplatten 1 entweder mit ihren Nuten 2 und Federn 3 zusammengefügt
und die verbleibende Fuge 15 mit dauerplastischem Kitt od. dgl. gefüllt (Fig. 2)
oder aber unter Belassung eines gegenseitigen Abstandes angeordnet und die Fuge
bei 10 mit demselben Schaumstoff, aus dem die Fußbodenplatte 1 besteht, ausgeschäumt,
sodaß ein einheitlicher Plattenverband erhalten wird.
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Insbesondere ergibt sich in letzterem Falle die Möglichkeit, mehrere
Fußbodenplatten 1 an entfernter Stelle zu einem Fußbodenbelag vorzufertigen, sodaß
sich die Verlegearbeiten auf der Baustelle stark vermindern lassen. Da sich die
in Frage kommenden Schaumstoffe mechanisch leicht bearbeiten lassen, können auch
Fußbodenplatten 1 gemäß Fig. 1 und 2 z.B. mittels einer Formatsäge an den Rändern
abgesäumt und anschließend auf die oben beschriebene Weise
zu dem
Plattenverband zusammengesetzt werden. Dabei ergibt sich der Vorteil, daß beim Absäumen
an den Schnitträndern die Zellen des Schaumstoffes zum Großteil aufgeschnitten werden,
sodaß sich eine zusätzliche Verankerung des Fugenschaumstoffes 10 in der Fußbodenplatte
1 ergibt. Der Fugenschaumstoff 10 kann bezüglich seiner Dichte derart eingestellt
sein, daß entweder bei hoher Dichte Stege hoher Festigkeit im Plattenverband ausgebildet
sind oder bei geringer Dichte infolge der damit auftretenden Elastizität Dehnungen
des Plattenverbandes nach allen Richtungen hin aufgenommen werden. Da sich bei der
Ausschäumung der Fuge der Schaumstoff mit einer geschlossenen Haut überzieht, ist
die Fuge gänzlich wasserdicht.
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In Fig. 4 ist eine weitere Variante der Erfindung dargestellt, wobei
auf die Oberseite der Fußbodenplatte 1 eine Deckschichte 13 aufgebracht ist. Die
Deckschichte 13 kann aus einer farbigen Kunststoffolie, aus Holz (Parketten), Steinplatten,
keramischen Fliesen, Mosaik, Teppichkacheln od. dgl. bestehen. Infolge der guten
Hafteigenschaften des Schaumstoffes erfolgt die Verbindung desselben mit der Deckschichte
13 in einem Arbeitsgang während der Herstellung der Fußbodenplatte 1 durch Einlegen
der Deckschichte 13 in die Form.
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Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind als Deckschichte 13 keramische
Fliesen vorgesehen, wobei beim Verlegen der Fußbodenplatten 1 die Fugen 15 mit der
Verfugmasse 14 für die Fliesen ausgefüllt werden.