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FUr die Tierernährung bestimmtes Milchaustauscherprodukt.
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Die ErfiDdung betrifft ein für die Tierernährung bestimmtes Mi lchaustauscherprodukt
zur Herstellung von Mi 1 chaustauscher lösungen durch Einrühren in Wasser, wobel
dleses Mi lchaustauscherprodukt aus einem Gemisch von 10 bis 40 Gew.% Fett und 90
bis 60 Gew.% Magermilch-und/oder Molkenpulver besteht und zusätzlich noch andere
pflanzliche und tierische Eiwelßträger, wle Fischmehl, Fischhydrolysat, Blutmehl,
Blutserummehl, Sojamehl, single cell Protein, Erdölhefe, Algenprotein usw., sowie
Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Lecithine und andere wachstumsfördernde
Futterzusätze beigemischt werden, und ein Verfahren zur Herstellung dieses Mllchaustauscherproduktes.
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Für die Aufzucht und Mast von Kälbern und anderen Jungtleren werden
in zunehmenden Maße Milchaustauscherprodukte eingesetzt. Als Ausgangsmaterlallen
kommen elnmal die verschiedenartigsten Fette tierlscher und pflanzlicher Herkunft
in Betracht, wle Rinderfett, Schwelneschmalz, Kokosfett und Fettbegleitstoffe wle
Lecithin; als Elweißquelle insbesondere Magermilch und Molkenpulver, sowle die oben
erwähnten Zusatzstoffe.
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Dabei geht man zur Herstellung der Mi Ichaustauscherprodukte, die
durch Elnrühren In Wasser MlIchaustauscherlösungen ergeben, entweder von flüssiger
Magermilch oder Molke aus oder aber von Magermilchpulver oder Molkenpulver. Bei
flüssiger Magermilch oder Molke als Ausgangsprodukt werden dlese Substanzen zusammen
mit Fett und Emulgatoren sowie Zusatzstoffen als fertige Emulsion versprüht, wobel
die Ausgangsemulsion hoch genug erhitzt werden muß, damit das Fett schmilzt und
slch ausreichend durch Bildung elner Emulslon in der Magermilch- und Molkelösung
vertellt. Vor allem aber sind beim Sprühtrocknen erhebliche Temperaturen erforderlich,
so daß das entstehende Produkt lelcht hitzegeschädigt wird, in dleser Form die Fettpartikel
umschließt und damit das Fett mangels entsprechender Angriffsmögllchkelten für die
Enzyme im Verdauungsapparat der Tiere schlechter verwertet wird. Dieser Nachtei
I läßt slch weitgehend vermelden-, wenn man bei der Herstellung des Mllchaustauscherproduktes
von Milch-oder Molkenpulver ausgeht, das noch mit Zusatzstoffen angereichert wird,
und in dieses Pulvergemisch erwärmtes, flüssiges Fett zusammen mit einem Emulgator
elnrührt und dleses Gemisch anschließend In hochtourigen Mixern unter entsprechender
Abkühlung zu elnem möglichst homogenen Produkt verarbeltet.
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Die Fettverdauung Ist hier wesentlich verbessert. Es ist jedoch eln
physlkaltscher Nachteil dleses Produktes, daß durch die homogene Vertellung des
Fettes in einzelnen Partikeln des Milchaustauscherproduktes auch die Perlpherle
partiell angelagertes Fett enthält und beim Elnrühren In Wasser elne ausreichende
Verteilung und Lösung nur möglich Ist, wenn durch geefgnete Mixer und durch Erhöhung
der Wassertemperatur über den Schmelzpunkt des
Fettes die Lösungsgeschwindigkelt
und Intensltät erhöht wird. Da aber üblicherweise der Landwirt oder Tierhalter elnen
solchen zusätzlichen Aufwand scheut, steht der Einführung dieser Milchaustauscherprodukte
infolge erhöhten Energie- und Arbeitsaufwandes eln erhebliches Hemmnis entgegen.
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Es besteht deshalb eln großes Bedürfnis nach einem Mllchaustauscher/produkt,
das mit mögllchst wenig apparativem und energetischem Aufwand hergestellt wird,
bel dem keine Schädigung der Bestandteile auftritt und das durch elnfaches Elnrühren
In Wasser ei-ne.
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Mi Ichaustauscherlösung ergibt, deren Fett-, Elwelß--und auch Stärkebestandtelle
opt-lmal von den lypolytischen , proteolytischen und amelolytischen Fermenten des
Verdauungsapparates erfaßt werden können, well vor allen Dlngen auch die Fettvertellung
weitgehend derjenigen der natürlichen Milch entspricht.
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Erfindungsgemäß wird dlese Aufgabe durch eln Milchaustauscherprodukt,
bestehend aus einem Gemisch von 10 bis 40 Gew.% Fett und 90 bis 60 Gew.p Magermilch-
und/ oder Molkenpulver plus Zusatzstoffen gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß das Magermilch- und/oder Molkenpulver-Fettgemisch In felnster Verte-llung zusätzilch
2 bis 8 Gew.% elnes Tensids mit selbstemulgierender Wirkung enthält - bezogen auf
den Fettanteil des Gemisches bevorzugt liegt er bel 4 - 5 %.
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Es tt zwar noch nicht restlos abgeklärt, worln die überraschende Wlrkung
des erfindungswesentilchen Antells an selbstemulgierenden Tensiden liegt. Vorausslchtlich
ist die große Verbesserung der Elgenschaft des erfindungsgemäßen Mi Ichaustauscherproduktes
darin begründet, daß durch die selbstemulgierenden Tenside
die Fettei
Ichen, ggf. ganz ohne zusätzliche mechanische und thermische Einwirkung, in klelne
Tröpfchen auselnandergerissen werden und Fettkügelchen bilden, die sowohl in Ihrer
Verteilung als auch in Ihrer Größe weitgehend mit der natürlichen Milch übereinstimmen
und dadurch von den Tieren optimal aufgenommen und verwertet werden.
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Von ganz wesentlicher Bedeutung ist dabel noch, daß das Eiweiß der
Magermilch bzw. der Molke In keiner Weise durch hohe Temperaturen geschädlgt ist
und daß die Auflösung des Mi Ichaustauscherproduktes in Wasser und damit die Herstellung
der Mllchaustauscherlösung durch Einrühren In nur leicht angewärmtes, ja sogar kaltes
Wasser erfolgen -kann.
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Es liegt durchaus im Rahmen der Erfindung und ist bei Verwendung spezieller
Fettzusammensetzungen ernährungsphysiologisch sogar unerläßlich, daß das Mllchaustauscherprodukt
zusätzlich zu den Tensiden mit selbstemulgierender Wirkung noch Fettbegleitstoffe
enthält, Insbesondere Lecithine und andere Phosphatide. Dabei können diese Fettbegleitstoffe
selbst Emulgatoreigenschaften haben, wle beispielsweise säurebehandelte Lecithine.
Auch die Mltverwendung anderer Emulgatoren ohne selbstemulgierende Wirkung kommt
In Betracht, so z.B. von Fettsäure-Dlglyzerlden und -Monoglyzerlden sowie Glyzerlnpoly-äthylen
Glykorizinoleat u.ab mehr, die dann auch den Einsatz von nativem Lecithin ermöglochen.
Wesentlich ist dabel lediglich, daß der Anteil der erfindungsgemäßen Tenside mit
selbstemulgierender Wirkung mindestens 30 % des Tensid-Emulgatoren-Gemisches ausmacht.
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Als Tensid mit selbstemulgierender Wirkung enthält das Milchaustauscherprodukt
bevorzugt ein solches mit einem HLB-Wert (hydrophllic lipophilic balance) zwlschen
7 und 11. Auch hier sind die Zusammenhänge Im einzelnen noch nicht geklärt. Es hat
sich aber ergeben, daß die Wirkung der Tenside außerhalb dleses Bereiches der HLB-Werte
ganz wesentlich schlechter wird.
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Eln Optimum liegt bei Tensiden mit elnem HLB-Wert von 9.
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Bevorzugt geelgnet haben sich als Tenside mit selbstemulgierender
Wlrkung Polyoxyäthylen-Fettsäureester, und unter dlesen ganz besonders Polyoxyäthylen-Sorblt-Fettsäureester
mit elnem HLB-Wert von annähernd 9 erwiesen. Es ist aber nicht unbedingt erforderlich,
ein elnziges Tensid mit dem HLB-Wert zwischen 7 und 11 zu verwenden, sondern es
ist durchaus möglich, Tensidgemische einzusetzen, die als solche den mittleren HLB-Wert
dleses Bereiches aufweisen, deren Elnzelkomponenten jedoch oberhalb und unterhalb
dleses bevorzugten HLB-Berelches lle-gen. Der Vortell solcher Gemische llegt darin,
daß slch in der Auswahl und In der Rohstoffbeschaffung geeigneter Tenside durch
die Herstetlung von Mischungen eine größere Variationsbreite und Anpassungsfähigkeit
ergibt.
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Etn ganz wesentlicher Bestandteil der Erflndung ist das Verfahren
zum Herstellen des oben beschrlebenen Mllchaustauscherproduktes, das darin besteht,
daß 2 bis 8 Gew.% des Tensids mit selbstemulgierender Wlrkung, zweckmäßig zusammen
mit emulglerend wirkenden Fettgebleltstoffen und welteren Emulgatoren, dle nicht
selbstemulgieren sind, bel einer Temperatur von max. 60°C in das geschmolzene Fett
eingetragen und darln homogen vertellt werden und im Anschluß daran dem Magermi
Ich- und/oder Molkenpulvergemisch gegebenenfalls plus Zusatzstoffen zugemischt werden.
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Da das geschmolzene Fett zusammen mit den homogen darin verteilten
selbstemulglerenden Tensiden zweckmäßlg zusammen mit Lecithinen und üblichen Emulgatoren
einem Vorschütt aus 11agermilch- und/oder Molkenpulver und Zusatzstoffen zugegeben
wird, trifft das Fett-tensid-Gemisch jeweils auf eine analoge Menge von Magermilch-und/oder
Molkenpulver und Zusatzstoffen, so daß elne äußerst feine Verteilung gewährleistet
ist. Eine ganz bevorzugte Verfahrensvariante besteht darin, daß das Fett-Tensid-Gemisch
zunächst nur elnem Tel 1 des Magermi Ich- und/oder Molkenpulvers zugemischt wird,
und zwar zusammen mit den Zusatzstoffen und daß dann ein welterer Teil des insgesamt
erforderllchen Magermilchuhd/oder Molkenpulvers als Nachschütt dleser Vormischung
zugegeben wird. Damit ist der Vorteil verbunden, daß sämtliche Bestandteile des
so hergestellten Mi Ichaustauschers äußerst homogen und regelmäßig im einzelnen
Partikel verteilt sind und mit Hilfe des Tensids wird ein so guter Netzeffekt errecht,
daß das Mllchaustauscherpulver sich zunächst mühelos In das Wasser einrühren läßt.
Es bildet sich sofort elne Voremulsion, die dann durch den Sprite-Effekt des selbstemulglerenden
Tensids zu einer spontanen Felnstvertellung der Fettpartikel In der Milchaustauscherlösung
führt. Die Größe der Fett-Tröpfchen liegt vorwlegend im Bereich von 1 - 3 m'u.
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Die beim Einrühren In Wasser erzlelte Emulsion von Fett-Tellchen Ist
umso besser, je wirksamer bei der Herstellung des Fett-Tensid-Gemisches die Vertellung
der selbstemulglerenden Tenside in den jeweiligen Fetten Ist. Der Vertellung des
selbstemulgierenden Tensids In dem Fett kommt deshalb besondere Bedeutung zu und
es besteht eine besonders bevorzugte Verfahrensweise zur Erzlelung einer homogenen
Verteilung des selbstemulglerenden Tensids In dem Fett darin, daß
die
Mischung der verflüssigten Fette und des selbstemulgierenden Tensids durch eine
Spindelpumpe gedrückt und somit homogen vertellt wird, wobei die Spindelpumpe zweckmäßig
zwlschen dem Wiegebehälter und dem Aufbereitungsbehälter für die Fettmischung angeordnet
ist. Aus dem Aufbereitungsbehälter gelangt dann das Fettgemisch in den Mischer.,
in dem sich bereits das Vorschüttgut befindet.
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Die Rleselfähigkelt des Milchaustauscherproduktes und seine gute Verteilung
und Auflösung in Wasser wird durch einen nachgeschalteten Verfahrensschritt noch
besonders gefördert, der darin besteht, daß das ferteige Produkt beim Austragen
aus dem Mischer in einem Luftstrom von minus 18 °C unter gleichzeitiger Aufflockung
In einem hochtourigen Mixer auf ca. plus 5 oc abgekühlt wird und die felnen Fettpartikelchen
durch jede Klebrigkeit verlieren und nicht zum Zuanbacken nelgen, was die spätere
Auflösung in Wasder nachteling beelnflussen würde.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Herstellungsbeispiel näher
erläutert, ohne daß die Erfindung auf die bestimmte Zusammensetzung des Mi Ichaustauscherproduktes,
das ganz bestimmte Verfahren und die dafür verwendeten Vorrichtungen beschränkt
ist.
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Aus Vorratstanks für die verschiedenen Fettarten, In denen das Fett
auf einer Temperatur von ca. 50 °C gehalten wird, werden insgesamt 130 kg flüssigen
Fettes, bestehend aus elnem Gemisch von Rinderfett,.Schwelnefett und Kokosfett über
elne Wannenwaage und die Spindelpumpe In elnen Aufbereltungsbehälter geleltet, dem
aus Vorratsbehältern 13 kg Leclthin und aus elnem
weiteren Vorratsbehälter
für das selbstemulgierende Tensid, 7 kg Polyoxyäthylen-Sorbit-Fettsäureester mit
einem HLB-Wert von 9,2 zudosiert werden. Das Gemisch aus den Fetten, dem Lecithin
und dem selbstemulgierenden Tensid wird im Anschluß daran durch eine Spindelpumpe
mit 1.400 Umdrehungen pro Minute welter homogenisiert und in ein mit einem Rührwerk
versehenes Aufbereitungsgefäß gepumpt, in diesen 2 Minuten verrührt und dabei auf
eine Temperatur von ca. 75 °C erhitzt.
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Von dort gelangt es in den Hauptmischer, in dem sich bereits 150 kg
eines Gemisches aus Magermllchpulver und Molkenpulver und Zusatzstoffe als Vorschütt
befinden. Nach welteren 2 Minuten werden ca. 700 kg Magermilchpulver und Molkenpulver
in den Mischer zudosiert und insgesamt 4 Minuten mit dem fettreicheren Vorschütt
aus Fett, Lecithin, selbstemulgierenden Tensiden sowle Magermilchpulver, Molkenpulver
und Zusatzstoffen, vermischt. Dabei stellt sich im Mischgefäß elne Temperatur von
ca. 30 oC ein.
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Die auf diese Welse hergestellten 1000 ko Mi Ichaustauscherprodukt
werden aus dem Mischgefäß ausgetragen und von elnem Luftstrom, der in elner Kühlanlage
mit einer Lelstung von 120.000 kg/Kalorien auf minus 18 oC abgekühlt ist, erfaßt
und zu einem hochtourigen Mlxer transportiert. Dadurch macht das Produkt einen gewlssen
Kristalilsatlonsprozeß durch und wird so rieselfähig.
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Es wird schließlich über eine Packanlage entweder in Säcke verpackt
oder Silobehältern- zugeleitet.