DE2449689B2 - Verfahren zum Sortieren von Kommunal- und Gewerbemüll - Google Patents
Verfahren zum Sortieren von Kommunal- und GewerbemüllInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 näher bezeichneten Art.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-PS 6 37 056
bekannt.
Bei dem Verfahren werden zunächst die ferromagnetischen Müllbestandteile magnetisch abgeschieden und
anschließend die Glasbestandteile mechanisch aussor-
u> tiert. Im weiteren Verlauf des Sortiervorganges werden
Papier- und Stoffbestandteile durch ein mit Stacheln bewehrtes Transportband ausgetragen und die harten
Papiere mit Saugunterstützung über einen Fallschacht in einen Behälter geleitet.
.15 Bei einem weiteren bekannten Sortierverfahren
(DE-AS 2350374) wird der Müll grob zerkleinert und anschließend in eine Grobfraktion und eine Feinfraktion
mittels eines Siebs zerlegt. Aus der Feinfraktion werden die Eisenbestandteile durch den Magnetabscheider
aussortiert und der restliche Teil der Feinfraktion, im wesentlichen organische Abfälle, über eine Hammermühle und einen Kollergang weiterverarbeitet. Die
Grobfraktion wird durch ein Horizontalgebläse in eine Leichtfraktion und eine Schwerfraktion zerlegt, wobei
die Leichtfraktion elektrostatisch aufgeladen und in Abhängigkeit von der elektrostatischen Ladung in eine
Kunststoffraktion und eine Papier- und Textilfraktion
zerlegt wird. Aus der Schwerfraktion werden wiederum durch einen Metallabscheider die ferromagnetischen
so Teile entfernt; aus der Restfraktion werden wiederum durch elektrostatische Aufladung die Kunststoffe
gewonnen.
Die mit den bekannten Sortierverfahren gewonnene Papierfraktion enthält noch zahlreiche Verunreinigun
gen und Nicht-Papierbestandteile, welche eine Weiter
verarbeitung der Papierfraktion erschweren.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgemäß darin, das Verfahren der eingangs erwähnten Art dahingehend
zu verbessern, daß sich eine größere Ausbeute des für
die papiertechnische Weiterverarbeitung bestimmten
Faserstoffanteiles bei gleichzeitiger Verbesserung seiner Reinheit erzielen läßt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden nach erfolgter Schrottabscheidung die schrottfreien Müllbestandteile vor Beginn der Sichtungs- und Trennvorgänge einer Grobzerkleinerung unterworfen. Durch ein
solches Vorgehen bleiben die natürlichen Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Müllkomponenten weitgehend
erhalten und erleichtern ihre spätere Separierung. Ferner wird hierbei vermieden, daß, im Gegensatz
zu den bekannten Verfahren, bei denen in der Regel die Zerkleinerung des Mülls mit Hilfe von Schlagwerkzeugen
erfolgt, der Müll nicht mehr durch die in ihm regelmäßig enthaltenen Feinbestandteile und vegetabilen
Abfälle verunreinigt und durchfeuchtet wird. Erfahrungsgemäß erschwert gerade das Verkleben der
Müllbestandteile mit den Feinbestandteilen aber eine spätere Abtrennung dieser Feinfraktion oder macht sie
unter Umständen vollständig unmöglich. Des weiteren erfolgt eine Windsichtung, bei der das zu bearbeitende
gut einem horizontal gerichteten Luftstrom ausgesetzt wird. Damit läßt sich in einem Verfahrensgang eine
Trennung der Müllbestandteile gleichzeitig in mehrere Teilfraktionen erreichen, wobei sich gezeigt hat, daß die
Leichtfraktion hierbei bereits in einer, für die Weiterverarbeitung in der Papieraufbereitung als optimal
anzusehenden Qualität anfällt Die übrigen Fraktionen sind nach ihrem Gewicht und ihrer Flugfähigkeit
klassifiziert und zeigen Eigenschaften, die eine Weiterverarbeitung, insbesondere eine Separierung ihres
Faserstoffanteiles, erleichtern.
Zur vollständigen Aufbereitung des anfallenden Mülls hat es sich als vorteilhaft erwiesen, vor dem
magnetischen Trennverfahren eine Eingangs-Zerkleinerungsstufe in Form eines Reißverfahrens vorzuschalten,
mit dem Ziel, Müllgebinde zu zerlegen oder gefüllte Säcke aufzureißen, um auch deren Inhalt dem
Trennverfahren zuzuführen.
Um zu verhindern, daß leichtflugfähige Bestandteile des Mülls, insbesondere vegetabile Abfälle, Sand, Asche,
Staub bei Durchführung der ersten Windsichtung in die Leichtfraktion gelangt und die Reinheit des Papier- und
Zellstoffanteils dieser Fraktion beeinträchtigen, wird vorzugsweise bereits vor Beginn dieses Windsichtungsverfahrens
ein Siebvorgang eingeschaltet, bei dem diese Feinfraktion von den übrigen Müllbestandteilen abgetrennt
wird. Dies hat weiterhin den Vorteil, daß die hierbei gewonnene Feinfraktion für sich einer Aufbereitung
als Kompost zugeführt werden kann.
Da erfahrungsgemäß Müll immer einen gewissen Feuchtigkeitsgrad aufweist und dieser die Neigung der
einzelnen Bestandteile, sich während der mechanischen Vorgänge zusammenzuballen, entgegenkommt, wird
ferner, vorzugsweise vor und gegebenenfalls auch zwischen den einzelnen Verfahrensschritten der Müll
aufgelockert.
Im Hinblick auf eine schonende Behandlung des Mülls im Sinne der Erhaltung seiner ursprünglichen charakteristischen
Eigenschaften ist es erfindungswesentlich, bei der Grobzerkleinerung in Form einer Schneidzerkleinerung,
Abmessungen des Schneidgutes zwischen 200—300 mm für zwei Dimensionen einzuhalten.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Flußdiagramms näher erläutert
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Flußdiagramms näher erläutert
Der in einem Bunker 1 gelagerte Müll wird einer Aufreißanlage 2 zugeführt, in der eine Auflockerung in
Verbindung mit einer gewissen Zerkleinerung stattfindet Hier werden beispielsweise Säcke aufgerissen,
ίο Bündel zerlegt, sperrige Holzstücke gebrochen, Flaschen,
sofern sie nicht durch einen gesonderten Flaschenauswahlvorgang bereits ausgelesen wurden,
angebrochen.
Ein Magnetabscheider 3 entfernt die schweren Eisenschrottbestandteile des Mülls und führt sie einer
Schrottverwertung zu. Die verbleibenden Müllbestandteile werden sodann einem Scherzerkleinerer 4
zugeführt, in dem der Müll grob derart zerschnitten wird, daß die sperrigen Teile des Mülls die Anlage
blockieren können. Der so vorbereitete Müll läuft anschließend über ein Sieb 5, in dem die Feinfraktion,
die im wesentlichen organische Bestandteile wie Küchenabfälle und anorganische feinkörnige Bestandteile
wie Sand, Asche, Glasscherben u.dgl. enthält, abgetrennt wird. Diese Fraktion eignet sich, ohne daß
weitere Behandlungsschritte notwendig sind, für die Kompostierung. Noch in ihr enthaltene Glasscherben
können selbstverständlich vorher abgesiebt werden.
Nach Abscheidung der Schrott- und Feinfraktion gelangt der verbleibende Müll in einen Flugsichter 6.
Hier erfolgt eine Separierung der Müllbestandteile in 3 Fraktionen, nämlich in eine Leichtfraktion, die im
wesentlichen Papier in Blattform und Kunststoffolien sowie Leichttextilien enthält, eine Mittelfraktion, in der
j5 sich Kartons, schwerere Kunststoffteile, Textilien sowie
zusammengeballte Papierbündel u. dgl. niederschlagen, und eine Schwerfraktion, in der sich unter anderem
Restanteile von Schrott und Glas mit schwereren Büchern, gebündelten Zeitschriften u. dgl. finden.
Während die Leichtfraktion nach Durchlaufen eines Siebs 7 ohne weiteres der papiertechnischen Aufbereitung
zugeführt werden kann, wird die mittelschwere Fraktion durch eine Stachelwalze 8 aufgelockert. In
einem Mehrstufen-Gegenstromsichter 9 wird nochmals eine Leichtfraktion von einer Schwerfraktion des Mülis
getrennt. Diese Leichtfraktion wird in einem Zyklonabscheider 10 gewonnen und der aus dem Flugsichter 6
entnommenen ersten Leichtfraktion zugeschlagen. Aus der abgeschiedenen Schwerfraktion werden mit Hilfe
eines Siebs 11 nochmals letzte Kartonanteile von der Restfraktion getrennt, letztere wird schließlich der
Papierverwertung zugeführt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Sortieren von Kommunal- und Gewerbemail, bei dem zunächst ferromagnetische
Schrottbestandteile magnetisch entfernt und gegebenenfalls vorhandene Glasbestandteile nachträglich mechanisch aussortiert werden, gekennzeichnet durch die zeitliche Folge folgender
weiterer Verfahrensschritte:
a) Grobzerkleinerung der nach erfolgter Schrott- und Glasabscheidung verbleibenden Müllbestandteile durch ein Breitenschneidverfahren, bei dem die
Schnittabstände im Bereich zwischen 200 bis 300 mm gewählt werden, und
b) Beaufschlagen der grob zerkleinerten Müllbestandteile mit einem horizontal gerichteten Luftstrom, bei solcher Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit, daß die Müllbestandteile nach Maßgabe des Gewichts und ihres Luftwiderstandes in
eine leichte, mittelschwere und schwere Fraktion zerfegt und voneinander getrennt werden (erste
Windsichtung in Form einer Flugsichtung), wobei die leichte Fraktion im wesentlichen loses Papier in
Blattform, Kunststoffolien und leichte Textilien, die Mittelfraktion Kartons, schwerere Kunststoffteile,
grobe Textilien und zusammengehaltene oder geballte Papierbündel u. dgl. und die Schwerfraktion
Restanteile von Schrott, Steine, Holz, Bücher und gebündelte Papiere u. dgl. enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1: dadurch gekennzeichnet, daß dem magnetischen Abtrennvorgang
ein Reißvorgang vorgeschaltet wird, mit dem Ziel, Müllgebinde zu zerlegen oder aufzureißen, um den
Inhalt gefüllter Säcke oder Beutel den sich anschließenden Behandlungsschritten zugänglich zu
machen, ohne dabei die ferromagnetischen Müllbestandteile zu beeinträchtigen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn des Verfahrensschrittes b) (erste Windsichtung), vorzugsweise vor
dem Verfahrensschritt a), der Müll mindestens einem ersten Siebvorgang unterworfen wird, bei solcher
Wahl der Maschenweite, die erlaubt, daß eine Feinfraktion die im wesentlichen anorganische
Kleinteile und organische vegstabile Abfälle sowie durchfeuchtetes, minderwertiges Papier enthält,
abgesiebt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor und/oder zwischen
den einzelnen Verfahrensstufen Auflockerungsvorgänge eingeschaltet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Durchführung des Verfahrensschrittes b) gewonnene Mittelfraktion, gegebenenfalls nach Nachauflockerung
und/oder weiterer Zerkleinerung, einem zweiten Luftstrom (zweites Windsichtungsverfahren) ausgesetzt wird, bei solcher Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit, daß die für die papiertechnische
Aufbereitung geeigneten Leichtbestandteile, die im wesentlichen Papier- und Kunststoffolien enthalten,
von den schwereren Bestandteilen, im wesentlichen Pappen und Kartons, getrennt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Grobzerkleinerung
gemäß Verfahrensschritt a) durch ein Breitenschneidverfahren durchgeführt wird, bei dem nach
Maßgabe der gewählten Schnittabstände 2 Dimen-
sionen der Müllbestandteile bestimmbar, vorzugsweise als 200—300 mm, sind, während ihre dritte
Dimension beliebig ist
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Durchführung des Verfahrensschrittes b) gewonnene Mittelfraktion, gegebenenfalls nach Nachauflockerung
und/oder weiterer Zerkleinerung, einem zweiten Luftstrom (zweites Windsichtungsverfahren) ausgesetzt wird, bei solcher Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit, daß die für die papiertechnische
Aufbereitung geeigneten Leichtbestandteile, die im wesentlichen Papier- und Kunststoffolien enthalten,
von den schwereren Bestandteilen, im wesentlichen Pappen und Kartons, getrennt werden, indem die
Leichtbestandteile vom Luftstrom erfaßt und mitgetragen werden, während sich die schwereren
Bestandteile niederschlagen.
Priority Applications (8)
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