DE2448890A1 - Verfahren zur herstellung von kaltgewalzten, siliziumlegierten elektroblechen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kaltgewalzten, siliziumlegierten elektroblechenInfo
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Description
P 2308/74-
..,,.;... ij -Ai:.-.o 549/351
iel. 5:1 /,1 -i7
iel. 5:1 /,1 -i7
Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke - Alpine Montan Aktiengesellschaft
Verfahren zur Herstellung von kaltgewalzten, Siliziumlegiert
en Elektroblechen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kaltgewalzten, siliziumlegierten Elektroblechen
mit einem Wattverlust V1n/rn von weniger als
2,3 Watt/kp aus einer ursberuhigten, weichen Stahlschmelze mit 0,03 bis O,06 Gew.~$ C, die zur Herabsetzung
ihres Kohlenstoffgehaltes auf unter 0,02 Gew.-^ vakuuraentkoh.lt xmd der zur Desoxydation zuerst
Aluminium und dann Silizium zugesetzt wird, worauf die Schmelze zu Brammen vergossen wird, die Brammen
warm- und dann kaltgewalzt werden und das kaltgewalzte ±3and oder Blech in einem Durchlaufofen zu
einer weiteren Herabsetzung des Kohlenstoffgehaltes auf unter 0,005 Gew.-^o entkohlend und rekristallisierend
geglüht wird.
Es ist bekannt, bei der Herstellung von Elektroblechen
von einem Stahl auszugehen, der einen kleinen Gehalt an Verunreinigungen hat; die Gehalte an C, Mn,
S, P, Cr und Cu sollen so niedrig wie möglich sein,
509819/0692
weil der· ¥attverlust bzw. die Koerzitivfeidstärke
durch. Störstellen von kritischer Größe, z.B. feine Oxyde, aber auch durch Spannungsfelder von Versetzungen
erhöht wird. Weiters wird angestrebt, im Stahl ein möglichst grobkörniges Gefüge zu erzeugen,
da dadurch die magnetischen Eigenschaften ebenfalls günstig beeinflußt werden.
Üblicherweise wird der Kohlenstoffgehalt einerseits durch Vakuumbehandlung von im Ausgangszustand
unberuhigtem Stahl und andererseits durch entkohlendes Glühen der kaltgexvalzten Bleche oder
Bänder in einem Durchlaufofen, bei dem auch die
Rekristallisierung des Gefüges abläuft, auf unter O,OO5 $ vermindert, wie dies z.B. in der DAS
1 458 852 und in der ÖPS 307 469 beschrieben ist.
Man ist bestrebt, die Glühzeiten im Durchlaufofen möglichst kurz zu halten, d.h. diesen mit möglichst
hohen Bandgeschwindigkeiten zu fahren, Tireshalb es
erforderlich ist t bereits den Kohlenstoffgehalt der
flüssigen Schmelze auf niedrige Werte zu bringen.
Bei der üblichen Technologie hat es sich herausgestellt, daß bei der Vakuumbehandlung des
flüssigen, unberuhigten Stahls nicht nur eine Entkohlung, sondern auch als Folge des höheren Dampfdruckes
des Mangans eine merkliche Verminderung des Mangangehaltes stattfindet. Bei Stählen mit weniger
als O,15 Gew.-^ Mangan, iirelcher Gehalt im allgemeinen
als obere zulässige Grenze für Elektroblechqualitäten angesehen wird, und einen Kohlenstoffgehalt von
weniger als 0,020 Gew.-^, insbesondere weniger als
0,010 Gew.-^, am Ende der entkohlenden Vakuumbehandlung
wurde bei den daraus hergestellten kaltgewalzten
509819/0692
Blechen ein ungünstiges Rekristallisationsverhalten
festgestellt; das Korn war relativ fein, und es wurden unzulässig hohe Wattverluste gemessen. Versuche,
den Mangangehalt zu erhöhen, brachten nur eine geringfügige Verbesserung.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von aus vakuumentkohltem Stahl hergestellten
und im Durchlaufofen entkohlend und rekristallisierend geglühten kaltgewalzten Elektroblechen
zu schaffen., bei denen das Rekristallisations— verhalten derart beeinflußt wird, daß grobes Korn
und niedrige Wattverluste entstehen; weiters soll, um einen wirtschaftlichen Betrieb des Durchlaufofens
zu erhalten, die Banddurchlaufzeit möglichst kurz
seih,
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem
Verfahren der eingangs definierten Art dadurch gelöst, daß ein Mangangehält von 0,25 bis 0,80 Gew.-$, vorzugsweise
0,35 bis 0,50 Gew.-5^, in der vakuumentkohlten
Schmelze eingestellt wird; die Brammen— temperatur t vor dem Warmwalzen - gemessen in C vor
dem Ziehen der Bramme aus einem Stoßofen - in Abhängigkeit von Mangangehalt in Gew.-^ auf einen ¥ert,
der unterhalb einer durch die Gleichung
- I^ 480
10g Mn - 9,20
gegebenen Grenztemperatur liegt, gehalten wird; das Warmwalzen unter Einhaltung einer über 84O 0C liegenden
Endwalztemperatur durchgeführt und das entkohlende und rekristallisierende Glühen des kaltgewalzten
Bandes oder Bleches während einer Dauer bis maximal k min· vorgenommen wird, wobei der Kohlenstoffgehalt
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auf unter 0,003 Gew.~$ gesenkt wird.
Das Wesen der Erfindung besteht also in einer Kombination eines gegenüber den bisherigen Erkenntnissen
relativ hoch einzustellenden Mangangehaltes mit einer davon abhängigen Temperaturführung
im Stoßofen und beim Warmwalzen; die Temperatur am
Ende des Warmwalzens soll möglichst hoch und die Temperatur beim Ziehen der Bramme aus dem Stoßofen,
also bei Beginn des Walzens, möglichst niedrig sein. Durch den hohen, mit der Temperatur abgestimmten
Manganggehalt werden niedrige Wattverluste erreicht. Die erfindungsgemäße Begrenzung der Brammentemperatur
nach oben verhindert, daß bei extrem niedrigen C-Gehalten Schwefel und Sauerstoff, die als Sulfide bzw.
Oxyde vorliegen, in Lösung gehen; wäre dies der Fall,
so wurden feinste Ausscheidungen dieser Sulfide und Oxyde den Rekrxstallisationsablauf behindern. Das
enthaltene Mangan blockiert dieses In-Lösung-gehen der Sulfide und/oder Oxyde, weshalb erfindungsgemäß
bei höheren Mangan-Gehalten im Stahl höhere Walzguttemperaturen entsprechend obiger Gleichung zulässig
sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gekennzeichnet dadurch, daß
die Brammentemperatur t auf einen Wert gehalten
wird, der unterhalb einer durch die Gleichung
- l4 480
t = lOg Mn - 9,30 ~ 273
t = lOg Mn - 9,30 ~ 273
gegebene Temperatur liegt und das Warmwalzen unter Einhaltung einer über 860 0C liegenden Endwalztemperatur
erfolgt.
509819/0692
Ein weiteres Merkmal der Erfindung bestellt darin, daß das entkohlende und rekristallisierende
Glühen des Bandes oder Bleches maximal 3 min» beträgt.
Der erfindungsgemäße Zusammenhang zwischen Walzguttemperatur und Mn-Gehalt ist in einem- beigefügten
Diagramm veranschaulicht:
Auf der Abszisse ist der Mn-Gehalt des Stahls in Gew,-^ und auf der Ordinate die Walzguttemperatur
t in C, gemessen vor dem Ziehen der Bramme aus dem Stoßofen, d.h. praktisch zu Beginn der Breitbandwalzung,
aufgetragen. Mit 1 ist strichpunktiert eine obere Grenzkurve bezeichnet, die der Gleichung
- l4 480
t = - 273
log Mn - 9,20
entspricht; und 2 ist eine vollausgezogene Kurve, die der Gleichung
- 14 480
t = - 273
10g Mh - 9,30
entspricht; vorzugsweise sollen die im Stoßofen gemessenen
Walzguttemperaturen unterhalb der Kurve 2 im schraffiert gezeichneten Feld liegen. Die
vertikalen Linien 3 und 4 zeigen den Bereich des Mn-Gehaltes, auf den die Erfindung anwendbar ist,
und die strichlierten Linien 5 und 6 kennzeichnen den bevorzugten Mn-Gehalt im Bereich zwischen 0,35
und 0,50 $>» Mit 7 ist ein Einzelwert bezeichnet, der
sich auf das folgende Ausführungsbeispiel bezieht.
F) Π .'18 1 ..) / U b 3 2
In einem 30 t~Konverter wurde nach, dem
Sauerstoffaufblasverfahren ein unberuhigter Stahl
mit der chemischen Zusammensetzung
0,051 Gew.-$ C, 0,28 Gew.-$ Mn,
0,012 Gew.-# S und 455 ppm Sauerstoff
erzeugt und anschließend einer entkohlenden Vakuumbehandlung unter Verwendung einer Vakuumheberanlage
unterworfen. Zwischen dem 18, und 22.Hub wurden 130 kp Aluminiumgranalien, zwischen dem 23· und
33.Hub 870 kp Ferrosilizium und beim 24.Hub 28 kp
Μα-affine zugesetzt; nach insgesamt ko Entgasungshüben wurde folgende Gußanalyse ermittelt:
0,009 Gew. -$> C
1,78 Gew.-$ Si, 0,37 Gew.-^ Mn t
O,O18 Gew.-^ P,
0,011 Gew.-^ S und 0,346 Gew.-^ Al.
Die zu Rohbrammen vergossenen Blöcke dieses vakuumentkohlten Stahls wurden in einem Tiefofen auf
Walztemperatur von 1220 °C erwärmt» auf einer Brammenstraße ausgewalzt und die vorgewalzten Brammen in
einem Stoßofen auf 1210 °C (Punkt 7 im Diagramm) erwärmt und dann gezogen. Nach Walzen in fünf Stichen
auf einem Vorgerüst wurde eine Auslauftemperatur
von 1050 0C gemessen; das Weiterwalzen erfolgte auf
einer halbkontinuierlichen, sechsgerüstigen Breitbandstraße, wobei ein 2,0 mm dickes Warmband erzeugt
INSPECTED
h i) 9 8 1 3 / 0 6 9 2
und eine Endwalztemperatur von 885 C bzw. eine
Haspeltemperatur von 7^0 °C eingehalten wurde.
Das ¥armband wurde in drei Stichen auf 0,5 mm kaltgewalzt
und in einem üblichen Durchlaufofen mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 26 m pro Minute
bei einer Temperatur von 910 °C rekristallisierend und entkohlend geglüht ; das entspricht einer Glühzeit (Haltezeit) bei dieser Temperatur von etwa
2,8 min, Die Korngröße nach dem Rekristallisieren lag nach ASTM zwischen h und 5>
die gemischte Epsteinprobe ergab einen Ummagnetisierungsverlust
V10/50 (bei 1000° Gauß «nd 50 Hertz nach DIN 46.400)
von 2,05 W/kp.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur beim Blockguß - wie im Ausführungsbeispiel beschrieben
- angewendet werden, sondern auch für kontinuierlich im Strang gegossene Brammen.
Es wurde festgestellt, daß die günstige
Wirkung des Mn-Gehaltes in Kombination mit den übrigen
Herstellungsbedingungen unabhängig ist von den P- und Al-Gehalten, die in üblichen Grenzen zwischen 0,005
und 0,20 Gew.-$ P bzw. 0,0 bis 0,50 Gew.-$ Al liegen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von kaltgewalzten, siliziumlegierten
Elektroblechen mit einem Wattverlust V10/~o von weniger als 2,3 Watt/kp aus einer unberuhigten,
weichen Stahlschmelze mit 0,03 his 0,06 Gew.-^ G, die zur Herabsetzung ihres Kohlenstoff
gehaltes auf unter 0,02 Gew.-^ vakuumentkoh-Lt
50981 970692
und der zur Desoxydation zuerst Aluminium und dann Silizium zugesetzt wird, worauf die Schmelze
zu Brammen vergossen wird, die Brammen warm- und dann kaltgewalzt werden und das kaltgewalzte Band
oder Blech in einem Durchlaufofen zu einer weiteren Herabsetzung des Kohlenstoffgehaltes
auf unter 0,005 Gew.-% entkohlend und rekristallisierend
geglüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
a) ein Mangangehalt von 0,25 bis 0,80 Gew.-$, vorzugsweise 0,35 bis 0,50 Gew.-^, in der
vakuumentkohlten Schmelze eingestellt wird;
b) die Brammentemperatur t vor dem Warmwalzen gemessen in C vor dem Ziehen der Bramme aus
einem Stoßofen - in Abhängigkeit von Mangangehalt in Gew.-^ auf einen Wert, der unterhalb
einer durch die Gleichung
- Ik 480
log Mn - 9,20
"" 273
gegebenen Grenztemperatur liegt, gehalten wird;
c) das Warmwalzen unter Einhaltung einer über
840 C liegenden Endwalztemperatur durchgeführt
und
d) das entkohlende und rekristallisierende Glühen des kaltgewalzten Bandes oder Bleches während
einer Dauer bis maximal 4 min vorgenommen wird, wobei der Kohlenstoffgehalt auf unter 0,003
Gew.-^ gesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brammentemperatur t auf einen Wert gehalten
wird, der unterhalb einer durch die Gleichung
509819/0692
- lh 480
t = -
lOg Mn - 9,30
gegebenen Temperatur liegt und das Yarrawalzen unter Einhaltung einer i
walztemperatur erfolgt.
unter Einhaltung einer über 860 C liegenden End-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das entkohlende und rekristallisierende
Glühen des Bandes oder Bleches maximal 3 min beträgt.
Leerseite
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