DE2447682C3

DE2447682C3 - Einrichtung zum Verschließen von künstlichen Darmausgängen

Info

Publication number: DE2447682C3
Application number: DE19742447682
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Hennig, Gerhard, Dr.-Ing, 8035 Gauting
Filing date: 1974-10-07
Publication date: 1978-02-16

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verschließen des Darmausganges bei anus praeternaturalis unter Verwendung mindestens eines Dauermagneten, der den Darmausgang umgreifend, der Bauchdecke und dem mindestens ein weiteres außen angeordnetes magnetisch anziehbares Teil zugeordnet ist, wobei das Teil als Verschlußkappe oder Verschlußplatte ausgebildet ist, gemäß Patent 2363 563. Weil bei magnetischer Anziehung ohne besondere Maßnahmen die Anziehungskraft sehr steil mit zunehmender Entfernung zwischen den angezogenen Magneten (bzw. Magneten und Weicheisenteil) abfällt, ist bei den unterschiedlichen Abständen zwischen einem beispielsweise in oder unter die Bauchdecke implantierten Magneten (Magnetsystem, Weicheisenteil) und dem, den Verschluß bewirkenden, außerhalb der Bauchdecke angezogenen Magneten (Magnetsystem oder Weicheisenteil) mit großen Unterschieden in der Haftkraft zu rechnen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesen S Nachteil zu beseitigen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst daß der Dauermagnet implantiert und als axial magnetisiertes, mit einem oder mehreren Magneten bestücktes Magnetsystem ausgebildet ist und daß der

ίο Verschlußdeckel zusätzlich zu seinen Dauermagnetoder Weicheisenteilen einen axial magnetisierten Magnetkern aufweist der in das implantierte Magnetsystem hineinragt

Um die Wirkung des Magnetkerns möglichst zu

vergrößern, wird für den Magnetkern ein Werkstoff mit hoher magnetischer Energie, z. B. von mehr als 120mWs/cm³ und hoher Koerzitivfeldstärke, z.B. SmCos, benutzt Die Magnetisierung und die Anordnung dieses Magnetkernes sind dabei so, daß bei großer Entfernung (10 bis 20 mm) zwischen dem implantierten Magneten und dem Verschlußdeckel die Anziehungskraft erhöht und bei geringer Entfernung (4 bis 8 mm) vermindert wird Um diese Wirkung von Fall zu Fall anpassen zu können, ist der Magnetkern axial verschiebbar, z. B. in einer unmagnetischen Hülse, die fest und vorzugsweise zentrisch am Verschlußdeckel sitzt.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen

F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel dieser Erfindung und
F i g. 2 eine Haftkraftkurve.

Unterhalb der Bauchdecke 1 oder im Fettgewebe der Bauchdecke 1 sitzt ein axial magnetisiertes vorzugsweise ringförmiges Dauermagnetsystem 2. Dieses Dauermagnetsystem 2 kann entweder ein geschlossener magnetischer Ring sein, der in gewebeverträglichen Kunststoff eingebettet ist oder kann mehrere einzelne Magnete enthalten. Diesem implantierten Dauermagnetsystem 2 ist ein Verschlußdeckel 3 zugeordnet, der mit einem oder mehreren axial magnetisierten Dauermagneten 4 bestückt ist. Anstelle der Dauermagnete 4 kann im Verscb'.ußdeckel auch ein Weicheisenteil Aa angeordnet sein. Vorzugsweise in der Mitte des Verschlußdeckels 3 befindet sich fest verbunden mit diesem eine hohle, nach unten abgeschlossene Hülse 5 (die Magnete 6 könnten auch unmittelbar am Verschlußdeckel 3 angeordnet sein), in der ein axial magnetisierter sehr energiereicher Magnetkern 6 vorzugsweise verstellbar angeordnet ist. Dieser Magnetkern 6 ist in der

so gezeichneten Stellung dem implantierten Dauermagnetsystem 2 nahe und wird somit von dessen Feld schon apgezogen, bevor zwischen dem Dauermagneten 2 und den (dem) Magneten 4 oder Weicheisenteil 4a im Verschiußdeckel 3 eine nennenswerte Kraftwirkung

SS entsteht. Bei tieferem Eintauchen des Magnetkerns 6 in das implantierte Magnetsystem 2, d.h. bei kleiner Entfernung zum Verschlußdeckel 3, wirkt die auf den Magnetkern 6 ausgeübte Kraft der Anziehungskraft zwischen Magnetsystem 2 und Verschlußdeckel 3 entgegen.

F i g. 2 zeigt den Verlauf der Haftkraft in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen dem implantierten Magnetsystem 2 und dem Verschlußdeckel 3 ohne Magnetkern 6 (gestrichelte Kurve) und mit Magnetkern 6 (ausgezogene Kurve).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zum Verschließen des Darmausganges bei anus praeternaturalis unter Verwendung mindestens eines Dauermagneten, der den Darmausgang umgreifend, der Bauchdecke und dem ein weiteres magnetisch anziehbares als Verschlußdekkel ausgebildetes Teil zugeordnet ist, nach Patent 23 63 563, dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet implantiert und als axial magnetisiertes, mit einem oder mehreren Magneten bestücktes Magnetsystem (2) ausgebildet ist, und daß der Verschlußdeckel (3) zusätzlich zu seinen Dauermagnet- oder Weicheisenteilen (4,4a) einen axial magnetisierten Magnetkern (6) aufweist, der in das implantierte Magnetsystem hineinragt

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das implantierte Magnetsystem Ringform besitzt

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß der Magnetkern (6) in einer mit dem Verschlußdeckel (3) verbundenen Hülse (5) sitzt

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß der Magnetkern (6) zentrisch angeordnet ist

5. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkern (6) axial in der Weise magnetisiert ist, daß er vor dem Eintauchen in das implantierte Magnetsystem (2) die Anziehungskraft zwischen Verschlußdeckel (3) und Magnetsystem (2) erhöht, beim tieferen Eintauchen jedoch diese Anziehungskraft vermindert

6. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkern (6) in der mit dem Verschlußdeckel (3) verbundenen Hülse (5) axial verschiebbar ist, z. B. durch Schrauben od. dgl.

7. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Verschlußdeckel (3) ein Dichtungsring (7) zugeordnet ist, z. B. aus weichem und/oder saugfähigem Material.