DE1564315C3 - Dauermagnetsystem mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen magnetisiert sind und Verfahren zu seiner Magnetisierung - Google Patents

Dauermagnetsystem mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen magnetisiert sind und Verfahren zu seiner Magnetisierung

Info

Publication number
DE1564315C3
DE1564315C3 DE19661564315 DE1564315A DE1564315C3 DE 1564315 C3 DE1564315 C3 DE 1564315C3 DE 19661564315 DE19661564315 DE 19661564315 DE 1564315 A DE1564315 A DE 1564315A DE 1564315 C3 DE1564315 C3 DE 1564315C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
permanent magnets
coercive
field strength
magnetization
magnet system
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19661564315
Other languages
English (en)
Other versions
DE1564315B2 (de
DE1564315A1 (de
Inventor
Erich Dr. 5300 Bonn Steingroever
Original Assignee
Magnetfabrik Bonn Gmbh Vorm. Gewerkschaft Windhorst, 5300 Bonn
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Magnetfabrik Bonn Gmbh Vorm. Gewerkschaft Windhorst, 5300 Bonn filed Critical Magnetfabrik Bonn Gmbh Vorm. Gewerkschaft Windhorst, 5300 Bonn
Publication of DE1564315A1 publication Critical patent/DE1564315A1/de
Publication of DE1564315B2 publication Critical patent/DE1564315B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1564315C3 publication Critical patent/DE1564315C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Dauermagnetsystem mit mehreren Dauermagneten, bei dem die einzelnen Dauermagnete in zueinander entgegengesetzten Richtungen magnetisiert sind, sowie ein Verfahren zu seiner Magnetisierung.
Als bekanntes Beispiel für derartige Magnete sei ein streuarmes Ringspaltmagnetsystem für dynamische Lautsprecher genannt, bei dem in einem Eisentopf ein Ring und eine Platte aus Dauermagnetwerkstoff angeordnet sind (Abb. 1). Der Eisentopf ist mit 1 bezeichnet, der Polkern aus Eisen mit 2, die den Luftspalt bildende obere Polplatte mit 3. Der magnetische Fluß wird von zwei Dauermagneten geliefert, von denen einer ein Ring 4, der andere eine Platte 5 ist. Beide sind in entgegengesetzter Richtung magnetisiert, wie durch die Buchstaben N und 5 angegeben, so daß der Polkern 2 eine Nord- und die Polplatte 3 eine Süd-Polarität erhalten. Der Zusammenbau dieser Magnetsysteme erfolgt derart, daß die Magnete 4 und 5 schon vor dem Einbau in das Magnetsystem magnetisiert werden. Diese Arbeitsweise ist umständlich, denn die magnetisierten Teile üben Kräfte aufeinander aus und ziehen' Eisenspäne und -teilchen an, die später leicht in den Luftspalt geraten können und Störungen verursachen.
Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, für Dauermagnetsysteme mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzter Richtung magnetisiert sind, eine Bauweise anzugeben, die das Magnetisieren nach dem Zusammenbau erlaubt.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei einem Dauermagnetsystem mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen magnetisiert sind, die Dauermagnete abwechselnd aus zwei Werkstoffen mit derart unterschiedlichen Koerzitivfeldstärken bestehen, daß nach dem Sättigen des zusammengebauten Systems in einer bestimmten Richtung und Ummagnetisieren der niedrigkoerzitiven Dauermagnete in einem schwächeren Magnetfeld entgegengesetzter Richtung eine ausreichende Magnetisierung der hochkoerzitiven Dauermagnete in der ursprünglichen Richtung bestehen bleibt.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf die in den Unteransprüchen angegebenen Aus- und Weiterbildungen sowie auf ein Verfahren zum Magnetisieren eines derartigen Dauermagnetsystems.
Die Abbildungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Bei dem in A bb. 1 dargestellten Ringspaltmagnetsystem können zum Beispiel der Ringmagnet 4 aus einem anisotropen Bariumferrit mit einer Koerzitivfeldstärke bHc = etwa 2000 Oersted und die Magnetplatte 5 aus einem anisotropen strontiumhaltigen Ferrit mit einer Koerzitivfeldstärke bHc = etwa 4000 Oerstedt bestehen; zunächst werden, nach dem Zusammenbau, beide Magnete in gleicher Richtung gesättigt, dann wird durch ein entgegengesetztes Magnetfeld von etwa 3500 Oersted der Ringmagnet 4 umgepolt; dabei bleibt die ursprüngliche Magnetisierung der Magnetplatte 5 fast unverändert, so daß nunmehr beide Dauermagnete entgegengesetzt gepolt sind.
In Abb.2 ist ein anderes Ringspaltmagnetsystem dargestellt, dessen äußerer Magnetring 6 aus einem Werkstoff mit relativ hoher Koerzitivfeldstärke besteht, z. B. aus Bariumferrit mit bHc = 2500 Oersted, während der innere Magnet 7 aus einem Werkstoff mit niedriger Koerzitivfeldstärke und hoher Remanenz besteht, zum Beispiel aus AlNiCo 700 mit bHc = 750 Oersted. Der Magnetfluß wird in bekannter Weise durch die Bodenplatte 8, den Polkern 9 und die Polplatte 10
geführt, so daß im Luftspalt zwischen 9 und 10 ein starkes Magnetfeld besteht. Nach dem Zusammenbau wird ein solches Magnetsystem zunächst mit einem stärkeren äußeren Magnetfeld von etwa 10 000 Oersted aufmagnetisiert, wobei der innere Magnet 7 falsch gepolt wird. Dann wird der Magnet 7 einem entgegengesetzt gerichteten Magnetfeld ausgesetzt, und dadurch in der richtigen Richtung magnetisiert, ohne daß der äußere Magnet beeinflußt wird.
Bei einem Magnetsystem nach Abb.2, das unter Verwendung eines Ringes von 40 0 χ 20 0 χ 9 mm aus anisotropem Bariumferrit und eines inneren Magneten von 16 0 χ 9 mm aus AlNiCo 700 hergestellt und nach dem Verfahren gemäß der Erfindung zunächst gesättigt, dann umgepolt wurde, betrug im Luftspalt von 17,6 0 χ 16 0 χ 3 mm die Feldstärke nach dem Sättigen 3700 Oersted, nach dem Umpolen mit etwa 1800 Oerstedt 8300 Oersted.
Das gleiche Magnetsystem mit einem Kern 7 aus Eisen statt aus AINiCo 700 wies eine Feldstärke von nur 6900 Oersted auf. Das gemäß der Erfindung aufgebaute und magnetisierte System besitzt demnach eine um 20% höhere Feldstärke und eine um 44% höhere magnetische Energie im Luftspalt als das Magnetsystem in der herkömmlichen Bauweise mit einem Ferritring und einem Polkern aus Eisen.
Die Erfindung ermöglicht es, Magnetsysteme mit entgegengesetzt gepolten Magneten in sehr gedrängter Bauweise herzustellen, bei denen die Magnete mit entgegengesetzter Polung unmittelbar aneinanderstoßen. Bei den bekannten Magnetsystemen war es erforderlich, zwischen den Polbereichen Zwischenräume für die magnetische Wirkung, z. B. für die Haftkraft, keinen Beitrag lieferten. Durch die Erfindung ist es nunmehr möglich, den für den Magnetwerkstoff zur Verfügung stehenden Raum bis zu 100% auszunutzen und optimale Magnetsysteme zu bauen.
Als Beispiel hierfür ist in Abb.3 eine magnetische Haftplatte dargestellt, die aus zahlreichen Dauermagneten 11 besteht, welche auf eine Bodenplatte 12 aus Eisen aufgeklebt sind, und schachbrettartig in zueinander entgegengesetzten Richtungen senkrecht zur Plattenebene magnetisiert sind. Die benachbarten Dauermagnete bestehen gemäß der Erfindung abwechselnd aus zwei Werkstoffen mit entsprechend unterschiedlichen Koerzitivfeldstärken und stoßen unmittelbar aneinander, wodurch sich eine vollständige Ausnutzung der Haftfläche ergibt.
Als weitere Beispiele der Erfindung ist in A b b. 4 ein Dauermagnetsystem zur Erzeugung eines Magnetfeldes und in Abb.5 ein Separator-Magnetstab dargestellt. Bei dem Dauermagnetsystem nach Abb.4 sind zwei Dauermagnete 13 zwischen den Polplatten 14 angeordnet. Dazwischen bilden zwei weitere, entgegengesetzt gepolte Dauermagnete 15, die mit Polplatten 16 aus Eisen versehen sind, den Luftspalt 17. Nach dem Zusammenbau der Teile wird das System zunächst in der auf den Magneten 15, die aus einem hochkoerzitiven Werkstoff bestehen mögen, angegebenen Richtung NS magnetisiert, und dann werden die beiden äußeren Magnete 13 umgepolt, die gemäß der Erfindung aus einem niedrigkoerzitiven Werkstoff bestehen.
Die stabförmige Anordnung von Dauermagneten 18 und eisernen Polplatten 19 in Abb.5 wird erfindungsgemäß aus einander abwechselnden Dauermagneten mit hoher und mit niedriger Koerzitivfeldstärke aufgebaut und zunächst axial in der einen Richtung magnetisiert, dann die niedrigkoerzitiven Dauermagneten in die entgegengesetzte Richtung umgepolt, so daß jede Polplatte Λ9 mit zwei gleichnamigen Polen in Berührung steht.
Als Werkstoffe für die Verwirklichung der Erfindung kommen alle Magnetwerkstoffe in Frage, deren Koerzitivfeldstärken sich so weit unterscheiden, daß beim Umpolen der niedrigkoerzitiven Teile eine ausreichende Magnetisierung der hochkoerzitiven Teile in der ursprünglichen Richtung bestehenbleibt.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Magnetisieren von Dauermagnetsystemen mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzter Richtung magnetisiert sind. Dieses besteht darin, daß das Magnetisieren nach dem Zusammenbau des Systems und in den folgenden zwei Stufen erfolgt:
a) Magnetisieren aller Dauermagnete in einer bestimmten Richtung mittels einer so hohen magnetischen Feldstärke, daß die hochkoerzitiven Dauermagnete gesättigt werden;
b) Ummagnetisieren der aus dem niedrigkoerzitiven Werkstoff bestehenden Dauermagnete mittels einer magnetischen Feldstärke entgegengesetzter Richtung, deren Betrag zwischen den Beträgen der Koerzitivfeldstärken der beiden Werkstoffe liegt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann durch Anwendung von geeignet geformten Magnetisiervorrichtungen, Polstücken und/oder Abschirmungen beim Umpolen im Verfahrensschritt b) die auf die höherkoerzitiven Teile wirkende Feldstärke herabgesetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Dauermagnetsystem mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen magnetisiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauermagnete abwechselnd aus zwei Werkstoffen mit derart unterschiedlichen Koerzitivfeldstärken bestehen, daß nach dem Sättigen des zusammengebauten Systems in einer bestimmten Richtung und Ummagnetisieren der niedrigkoerzitiven Dauermagnete in einem schwächeren Magnetfeld entgegengesetzter Richtung eine ausreichende Magnetisierung der hochkoerzitiven Dauermagnete in der ursprünglichen Richtung bestehenbleibt.
2. Dauermagneten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Dauermagnete mit entgegengesetzten Magnetisierungsrichtungen unmittelbar aneinanderstoßen.
3. Dauermagnetsystem nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von Ferrit-Magnetwerkstoffen mit Barium, Strontium oder Blei für die hochkoerzitiven Dauermagnete und von AINiCo-Magnetwerkstoffen für die niedrigkoerzitiven Dauermagnete.
4. Dauermagnetsystem nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von Ferrit-Magnetwerkstoffen mit Strontium oder Blei und einer Koerzitivfeldstärke bHc von mehr als 2500 Oersted für die hochkoerzitiven Dauermagnete und von Ferrit-Magnetwerkstoffen mit Barium und einer Koerzitivfeldstärke bHc von weniger als 2000 Oersted für die niedrigkoerzitiven Dauermagnete.
5. Dauermagnetsystem nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von AINiCo-Magnetwerkstoffen mit einer Koerzitivfeldstärke bHc von mehr als 1000 Oersted für die hochkoerzitiven Dauermagnete und von AINiCo-Magnetwerkstoffen mit einer Koerzitivfeldstärke bHc von weniger als 750 Oersted für die niedrigkoerzitiven Dauermagnete.
6. Verfahren zum Magnetisieren des Dauermagnetsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetisieren nach dem Zusammenbau des Systems und in den folgenden zwei Stufen erfolgt:
a) Magnetisieren aller Dauermagnete in einer bestimmten Richtung mittels einer so hohen magnetischen Feldstärke, daß die hochkoerzitiven Dauermagnete gesättigt werden;
b) Ummagnetisieren der aus dem niedrigkoerzitiven Werkstoff bestehenden Dauermagnete mittels einer magnetischen Feldstärke entgegengesetzter Richtung, deren Betrag zwischen den Beträgen der Koerzitivfeldstärken der beiden Werkstoffe liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verfahrensschritt b) die auf die hochkoerzitiven Teile einwirkende Feldstärke entgegengesetzter Richtung durch Anwendung entsprechend geformter Polstücke und/oder Abschirmungen herabgesetzt wird.
DE19661564315 1966-03-25 1966-03-25 Dauermagnetsystem mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen magnetisiert sind und Verfahren zu seiner Magnetisierung Expired DE1564315C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM0068914 1966-03-25
DEM0068914 1966-03-25

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1564315A1 DE1564315A1 (de) 1969-09-25
DE1564315B2 DE1564315B2 (de) 1975-09-04
DE1564315C3 true DE1564315C3 (de) 1976-04-08

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3333955A1 (de) Permanentmagnet-mehrpolgebilde mit einstellbarer staerke
DE2619857A1 (de) Vorrichtung zum erzeugen eines drehzahlproportionalen signals
DE1176768B (de) Ringspalt-Magnetsystem mit geringer Streuung, insbesondere fuer Lautsprecher, Mikrophone u. dgl.
DE2347039A1 (de) Abschirmung fuer permanentmagnete
DE2352915A1 (de) Magnetaufzeichnungskopf
DE2722477A1 (de) Farbfernseh-bildroehren
DE2358595C3 (de) Verfahren zur endgültigen Magnetisierung eines gesinterten Magnetkörpers, der aus einem Material vom Typ Co5 R besteht
DE1564315C3 (de) Dauermagnetsystem mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen magnetisiert sind und Verfahren zu seiner Magnetisierung
EP0037467B1 (de) Magnetisierungseinrichtung zur Erzeugung einer magnetischen Vorzugsrichtung in magnetischen Aufzeichnungsträgern
DE19530918A1 (de) Motor mit gegeneinander bewegbaren Motorteilen
DE1564315B2 (de) Dauermagnetsystem mit mehreren Dauermagneten, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen magnetisiert sind und Verfahren zu seiner Magnetisierung
DE3533968C2 (de) Vorrichtung zur Magnetisierung von magnetisierbares Material enthaltenden Schichten
DE1279743B (de) Zerstoerungsfrei ablesbare Speichervorrichtung und Verfahren zu ihrer Ansteuerung
DE1937794B2 (de) Magnet fuer hochaufloesendes kernresonanzspektrometer
CH668858A5 (de) Magnetisierungseinrichtung zum magnetisieren der schluessel- und rotormagnete von magnetischen sicherheitsschloessern.
DE1178147B (de) Verfahren und Einrichtung zum Magnetisieren flacher, zylindrischer Dauermagnetkoerper mit einer Vielzahl von auf dem Umfang liegenden Polen
DE711557C (de) Verfahren zum Magnetisieren von Ringmagneten
DE3202074A1 (de) "dauermagnetisch erregte zentraldrehkupplung"
DE4428203C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines magnetischen Aufzeichnungsmediums
DE2230703A1 (de) Magnetische befestigungsvorrichtung fuer platten oder klischees fuer grafische zwecke
DE2500321C2 (de) Vorrichtung zur Erzeugung eines sich in einer Ebene drehenden Magnetfelds, insbesondere zum magnetischen Ausrichten optisch wirksamer Teilchen in einem Aufzeichnungsträger
DE2660210C2 (de) Anwendung eines unabgeschirmten dauermagnetischen Doppeljochsystems für Separierzwecke
DE1439075A1 (de) Dauermagnet
DE1121191B (de) Elektromagnetischer Schrittantrieb
DE1564350C3 (de) Dauermagnetsystem