DE2447604B2 - Teilschnittvortriebsmaschine zum auffahren von strecken oder tunnels - Google Patents
Teilschnittvortriebsmaschine zum auffahren von strecken oder tunnelsInfo
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Description
35
Gegenstand der Erfindung ist eine Teilschnittvortriebsmaschine zum Auffahren von Strecken oder
Tunnels, die mit einem allseitig schwenkbaren Tragarm ausgerüstet ist, der einen mittels Stellzylinder um eine
zur Streckensohle und zur Ortsbrust parallele Achse schwenkbaren Ausleger trägt, an welchem eine
Schrämwalze um eine zur Ortsbrust parallele Achse umläuft und mit dem innerhalb des Tragarmes
befindlichen Antriebsmotor über ein im Ausleger befindliches Untersetzungsgetriebe verbunden ist
(DT-OS 23 00 605).
Es sind Bergwerksmaschinen bekannt, die mit einem ausfahrbaren Auslegerarm ausgestattet sind, der an
seinem der Ortsbrust zugewandten Ende ein Lösewerkzeug trägt. Dieser Auslegerarm besitzt ein ausfahrbares
und ein um seine Längsachse drehbares Bauteil und kann daher den Tisch, auf welchem sich eine
Vorrichtung zum Hereinbrechen der Ortsbrust befindet, um die Längsachse des Auslegerarmes schwenken
(DT-OS 22 34 875).
Auch ist eine Maschine für den Streckenvortrieb und zur Gewinnung in der DT-OS 2 20 15 903 beschrieben
worden, die mit einem oder mehreren Schlaggeräten bestückt ist. Getragen werden die Schlaggeräte von
einer Zylinder· Koibeneinheit, welche teleskopartig mi
ausfahrbar und mittels eines an ihrem hinteren Ende vorhandenen Schwenktriebes um ihre Längsachse
drehbar ist.
Durch die deutsche Auslegeschrift 12b8 5b2 ist eine
Abbaumaschine bekanntgeworden, die einen durch 1,5
Hubzylinder heb- und senkbaren Ausleger aufweist, der an seinem vorderen Ende eine kippbar gelagerte, mit
mehreren Schlagwerkzeugen versehene Schaufel trägt.
Auch dieser Ausleger besitzt einen Schwenkantrieb, der eine Drehung der Schlagwerkzeuge um die Auslegerlängsachse
ermöglicht. Ferner werden auf den Seiten 614 bis 617 der Zeitschrift »Glückauf« 1974, Schlagkopfvortriebsmaschinen
beschrieben, die eine den Schlagkopf tragende, um die Auslegerlängsachse drehbar
gelagerte Lafette haben.
Alle vorgenannten Vortriebsmaschinen sind mit Schlagwerkzeugen ausgestattet, die entweder über
Kabel oder über Schläuche und daher vom Maschinentragarm unabhängig, mit der zur ihrem Betrieb
notwendigen Antriebsenergie versorgt werden. Den Tragarmen bzw. Auslegern dieser Maschinen fällt daher
nur die Aufgabe zu, das Werkzeug zu halten und es in die jeweils geforderte Position zur Ortsbrust zu bringen.
Darüber hinaus sind aber auch bereits schneidend arbeitende Vortriebsmaschinen bekannt, bei denen, wie
die US-Patentschrift 35 96 997 zeigt, der Ausleger, der ihn tragende Arm und auch das Schneidwerkzeug selbst
um je eine auf die Ortsbrust gerichtete, zur Streckensohle parallele Achse schwenkbar gelagert sind.
Ferner gehört auch ein Bagger mit Mitteln zum Lösen von Gestein zum vorbekannten Stand der Technik,
dessen Grundausleger um eine zur Ortsbrust parallele Achse schwenkbar und mit einem Ausleger besetzt ist,
der um eine zur Schwenkachse des Grundauslegers parallele Achse schwenkbar gelagert ist. Der Ausleger
stützt sich über einen Lenker am Oberwagen des Baggers ab. Er hält einen um eine zur Ortsbrust
senkrechte Achse schwenkbaren Träger, dessen Schneidwerkzeug um eine zur Ortsbrust etwa senkrechte
Achse rotiert und hier kreisförmig Schnitte herstellt (Deutsches Gebrauchsmuster 70 09 093).
Ebenso ist durch die deutsche Patentschrift 3 07 426 eine Teilschnittvortriebsmaschine zum Herstellen von
Strecken bekanntgeworden, die mit um die Tragarmlängsachse rotierenden und sich außerdem in entgegengesetzten
Richtungen drehenden Fräsern ausgestattet ist.
Schließlich ist bereivs vorgeschlagen worden (OS 24 37 683), den Schneidkopf einer Teilschnittvortriebsmaschine,
der an einem Tragarm angeordnet und um eine zur Ortsbrust und zum Liegenden parallele Achse
rotiert, zusammen mit dem Tragarm um die in Richtung auf die Ortsbrust verlaufende Tragarmlängsachse
schwenkbar anzuordnen.
Bei der eingangs erläuterten, durch die OS 23 00 605 bekanntgewordenen Vortriebsmaschine wird die
Schrämwalze zusammen mit dem Ausleger in Richtung ihrer Rotationsachse über die Ortsbrust hin- und
hergeführt und nach jeder dieser Bewegungen um etwa 50 mm abgesenkt oder angehoben, bevor die nächste
horizontale Bewegung erfolgt. Die Schrämwalze bestreicht so die ganze Fläche der Ortsbrust und löst das
innerhalb des Streckenquerschnittes anstehende Mineral, vorausgesetzt, die Streckenbreite ist größer als die
Schrämwalzenlänge, was bei sich nach oben verjüngenden trapez- oder bogenförmigen Streckenquerschnitten
nicht immer der Fall ist. Solche Teile eines Streckenquerschnittes, die gleich der Walzenlänge oder nur
wenig größer als die Walzenlänge sind, lassen sich mit axial schneidender Schrämwalze nur bearbeiten, wenn
man über den eigentlichen Streckenquerschnitt hinausgehende Einbrüche in Kauf nimmt.
Ziel der Erfindung ist es, Streckenquerschnitte odei
Teile von Streckenquerschnitten, die in Bewegungsrichtung der Schrämwalzeachse gleich oder nur wenig
größer als die Schrämwalzenlänge sind, mit der
eingangs beschriebenen Vortriebsdmaschine so herzustellen,
daß keine über den ausfahrenden Streckenquerschnitt hinausgehende Einbrüche erforderlich werden.
Die Erfindung geht dazu von der Vortriebsmaschine nach der DT-OS 23 00 605 aus und schlägt vor, deren
Ausleger zweiteilig auszubilden und seinen der Ortsbrust zugewandten, die Schrämwalze tragenden Teil um
die Auslegerlängsachse drehbar an dem mit den Stellzylindern verbundenen Auslegerteil zu lagern und
mit einem seine Dreh- oder Verstellbewegung erzeugenden Antriebsmechanismus getrieblich zu verbinden.
Nicht rechteckige bzw. quadratische Streckenquerschnitte, bei denen Querschnittsteile nur wenig größer
oder gar kleiner als die Schrämwalzenlänge sind, — beispielsweise der Bereich der Streckenfirst bei
Strecken mit bogenförmigem Querschnitt — kennen dann mit um 90° gedrehter Schrämwalzenachse
aufgefahren werden, wobei die vom Tragarm erzeugte hin- und hergehende Walzenbewegung vertikal verläuft
und daher innerhalb des aufzufahrenden Streckenquerschnittes liegt. Auch können durch die verbesserte
Einstellmöglichkeit der Schrämwalze jetzt die Ecken des Streckenquerschnittes an der Sohle und auch an der
First besser freigeschnitten und dadurch die Bögen des Streckenausbaus gesetzt werden.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal kann der die Schrämwalze tragende, drehbar gelagerte Auslegerteil
mit Hilfe einer Arretierung in unterschiedlichen Lagen festsetzbar sein, um den Antriebsmechanismus
während der Vortriebsarbeiten zu entlasten.
Zweckmäßigerweise wird die Dreh- bzw. Verstellbewegung durch einen dem unverdrehbaren Auslegerteil
zugeordneten steuerbaren Antriebsmotor, der mit seinem Antriebsritzel auf einen den drehbaren Auslegerteil
umgebenden Zahnkranz einwirkt, erzeugt. Dieser Antriebsmotor kann beispielsweise ein Hydraulikmotor
sein, dem die Druckflüssigkeit von einem Pumpenaggregat der Vortriebsmaschine zugeführt
wird.
Ein Alisführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt und im folgenden Teil der
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Vortriebsmaschine in Seitenansicht,
F i g. 2 die Vortriebsmaschine im Grundriß,
F i g. 3 den mit einer Schrämwalze besetzten Ausleger als Einzelheit,
Fig.4 den Ausleger nach der Fig.3 in einem
Teilschnitt.
Die Vortriebsmaschine 1 löst das anstehende Gestein mit Hilfe einer aus zwei Abschnitten 2a und 2b
bestehenden Schrämwalze 2, die um eine zur Ortsbrust 3 parallel ver'aufende Achse 4 rotiert. Sie besitzt einen um
eine quer zur Streckenlängsrichtung verlaufende, horizontale Achse 5 und um eine vertikale Achse 6
schwenkbaren Tragarm 7, der an seinem der Ortsbrust 3 zugewandten Ende einen Ausleger 8 trägt. Auch der
Ausleger 8, an welchem die Schrämwalze 2 gelagert ist, ist um eine zur Streckensohle 30 parallele Achse 9
schwenkbar, die sich am äußeren Ende des Tragarmes 7 befindet. Zwei doppelseitig beaufschlagbare Stellzylinder
10,11, die gelenkig am Tragarm 7 der Vortriebsmaschine 1 gelagert sind und mit ihren Kolbenstangen an
Ansätzen 12 des Auslegers 8 angreifen, schwenken den Ausleger 8 gegenüber dem Tragarm 7 in der Vertikalen,
während das Stellzylinderpaar 13 die horizontale und das Stellzylinderpaar 14 die vertikale Tragarmbewegung
auslöst.
Der Ausleger 8 besieht aus einem Teil 8a, der um die Schwenkachse 9 in senkrechter Richtung verstellbar
gelagert ist und an welchem die Kolbenstangen der beiden Stellzylinder 10, 11 angreifen, sowie aus einem
die Schrämwalze 2 tragenden Teil Sb, der gegenüber dem Teil 8a um die Auslegerlängsachse 15 drehbar
angeordnet ist.
Ihre Antriebsbewegung erhalten die beiden Schrämwalzenabschnitte
2a und 2b von einem nicht dargestellten Antriebsmotor der Vortriebsmaschine 1. Sie wird
ihnen über das Kegelradpaar 16, die Stirnräder 17, 18, 19, die Kegelradpaare 20, 21 und die Stirnräder 22, 23,
sowie über die in dem Auslegerteil Sb befindlichen, als Umlaufrädergetriebe ausgebildeten, nicht dargestellten
Untersetzungsgetriebe zugeführt. Die Getrieberäder 17,18,19,20 und eines der beiden Kegelräder 21 sind im
Auslegerteil 8a und das andere der beiden Kegelräder 21 sowie die Stirnräder 22, 23 in dem Auslegerteil Sb
gelagert. Letzterer liegt um die Achse 15 drehbar, in einer Büchse 24 des Auslegerteils 8a und ist mit einem
ihn umgebenden Zahnkranz 25 ausgestattet, in den das Ritzel 26 eines Antriebsmotors 27 über ein Zwischenrad
28 eingreift. Dieser Antriebsmotor, der ein Elektromotor oder auch ein Hydraulikmotor sein kann, dreht den
Auslegertei! Sb um die Längsachse 15 und bringt die Schrämwalze 2 in die gewünschte Stellung, wo sie mit
Hilfe der Arretierung 29 festgesetzt wird. Ein Zahnsegment 31, das über einen Exzenterbolzen 32 von
Hand in Richtung des Doppelpfeiles 33 bewegt werden kann, blockiert, wenn es in die Verzahnung des
Zahnkranzes 25 eingreift, den Auslegerteil Sb in seiner
augenblicklichen Lage.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Teilschnittvoitriebsmaschine zum Auffahren von Strecken oder Tunnels, die mit einem allseitig
schwenkbaren Tragarm ausgerüstet ist, der einen mittels Stellzylinder um eine zur Streckensohle und
zur Ortsbrust parallele Achse schwenkbaren Ausleger trägt, an welchem eine Schrämwalze um eine zur
Ortsbrust parallele Achse umläuft und mit dem innerhalb des Tragarmes befindlichen Antriebsmo- ι ο
tor über ein im Ausleger befindliches Untersetzungsgetriebe verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausleger (8) zweiteilig ausgebildet und sein der Ortsbrust zugewandter, die
Schrämwalze (2) tragender Teil (Sb) um die Auslegerlängsachse (15) drehbar an dem mit den
Stellzylindern (10,11) verbundenen Auslegerteil (Sa^
gelagert und mit einem seine Dreh- oder Verstellbewegung erzeugenden Antriebsmechanismus (27)
getrieblich verbunden ist.
2. Vortriebsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schrämwalze (2)
tragende, drehbar gelagerte Asulegerteil (Sb) mittels einer Arretierung (29) in unterschiedlichen Lagen
festsetzbar ist.
3. Vortriebsmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen dem unverdrehbaren
Äuslegerteil (Sa) zugeordneten steuerbaren Antriebsmotor (27), der mit seinem Abtriebsritzel (26)
auf einen den drehbaren Auslegerteil (Sb) umgebenden Zahnkranz (25) einwirkt.
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