DE2446571C3 - Brückenlagerung - Google Patents
BrückenlagerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ableitung der horizontalen äußeren Längskräftc von Brücken auf
an beiden Enden des Brückenüberbaus angeordnete feste Lager bei zwängungsfreier Längenänderung
infolge innerer Längskräftc
Brücken sind allgemein an einem Ende fest uitd an
dem anderen Ende beweglich gelagert. Das feste Lager dient dazu, die in Brückenlängsrichtung auf das
Tragwerk einwirkenden äußeren Kräfte in den Unterbau zu übertragen. Diese LängskräTie können bedeutende
Werte annehmen und bis zu einigen 100 I betragen.
Jedoch sind nicht nur äußere Kräfte in den Unterbau abzuleiten, es muß zugleich die freie Ausdehnung des
Tragwerkes durch Temperaturdiffercnzer. gewährleistet bleiben. Bei längeren Eisenbahnbrücken sind zur
Aufnahme der Vcrschiebungswege im Gleis Schienenauszüge erforderlich, die jedoch bei modernen Schnellsireckcn
unerwünscht sind. Bei kürzeren Eisenbahnbrücken bis etwa 60 m Länge sind keine Schienenauszüge
notwendig, da erfahrungsgemäß bei kleineren Verschiebungswegen der Brücke Verwerfungen des
Gleises nicht auftreten. Bei längeren Brücken ist man dazu übergegangen, das feste Lager nicht an einem der
Brückenenden anzuordnen, sondern in der Mitte an einem Pfeiler. Bei längeren Talbrücken werden hierfür
auch mehrere Pfeiler verwendet. Dadurch werden die Bewegungen an den Brückenendcn unterteilt, wobei in
Kauf genommen wird, daß die Bremskräfte an einer ungünstigen Stelle, d.h. über einen Pfeiler, abgeleitet
werden müssen. Sobald nicht nur ein Pfeiler, sondern mehrere herangezogen werden können, sind die pro
Pfeiler abzuleitenden Kräfte zwar kleiner, die Pfeiler erhalten jedoch zusätzlich aus der Temperaturdehnung
des zwischen ihnen liegenden Brückenteils eine Biegebeanspruchung. Bei den üblichen Ausführungen
der POilor in Stahlbeton ist die erforderliche Elastizität
zwar meist vorhanden, jedoch ist die Kraftableitungnur
durch zusätzliche Bewegung und größere Fundamente möelich Deshalb wurde in neuerer Zeit eine Vorrichtung
zur Entlastung der Kräfte in an den Brückenenden befindliche feste Lager entwickelt. So ist durch die
Zeitschrift »Der Bauingenieur«, 1961, Seite 305, ein ölhvdraulisches Bremslager beschrieben, das aus zwei in
Widerlagern verankerten hydraulischen Zylindern besteht die durch mit der Brücke verbundene Kolben in
zwei gleichgroße Kammern unterteilt sind. Die Kammern beider Widerlager sind wechselseitig miteinander
durch Leitungen verbunden, so daß bei Dehnungen., der
Brückentafel Hydraulikflüssigkeit aus einer Kammer des einen Hydraulikzylinders heraus und in eine
Kammer des auf der anderen Brückenseite angeordneten Hydraulikzylinders eingeleitet wird. Hierdurch ist
ein zwängungsfreier Dehnungsausgleich gewährleistet. Beim Einleiten einer äußeren Kraft, z. B. einer
Bremskraft, welche die Biückentafel in eine Längsrichtune
zu verschieben sucht, entstehen in beiden Druckzylindern gleich große Drücke, wodurch die
Bremskraft zu gleichen Teilen in die beiden Widerlager abgeleitet wird Nachteilig hierbei ist der verhältnismäßig
hohe technische Aufwand durch Verwendung von Druckzylindern und das damit verbundene Verlegen der
Druckleitungen. Hydraulikanlagen sind nicht in erwünschtem Maße wartungsfrei und betriebssicher.
Dieser Unsicherheitsfaktor hat in der Praxis u.a. dazu «eführt, daß trotz der Verwendung der ölhydraulischen
Bremslager die Pfeiler bei großen Brücken so bemessen sind, daß sie im Notfall die Bremskraft aufnehmen und
ein Versagen der Bremslager keine Überbeanspruchungen hervorruft.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Brcmslagerung der eingangs genannten Art so zu gesiültcn. daß der Unsicherheitsfaktor der vorbekannter.
Ausführung beseitigt und die Funktionsfähigkeit ohne Wartungsaufwand zuverlässig aufrechterhalten
bleibt. , , .
Erfindungsgemäß ist die Lösung durch jeweils einen, gelenkig am einen bzw. anderen festen Lager zu beiden
Seiten des Brückenüberbaus befestigten und untereinander durch einen unabhängig vom Brückenüberbau
verschiebbaren Stcuerstab verbundenen stabförmigen Bremsträger gekennzeichnet, an denen der Brücken-Überbau
mit seinen Enden mit Abstand von den festen Lagern gleichfalls gelenkig so befestigt ist, daß die
Stababschnitte zwischen den jeweils beiden Befesti-
bild d M bi
Stababschnitte zwisce j
gungspunkten Hebelarme bilden, deren Momente bei einer auf den Brückenüberbau einwirkenden äußeren
Längskraft einander entgegengesetzt gerichtet sind.
Bei der erfindungsgemäßen Bremslagerung liegt der Bewegungsruhepunkl bei Temperaturdehnungen des
Brückenüberbaus nicht an einem Brückenendc, sondern ebenso wie bei der bekannten hydraulischen Ausführung
an beliebiger Stelle zwischen den beiden Brückenenden. Dadurch verteilt sich der Gesamtverschiebungswcg
auf beide Brückenenden. Gleichfalls ist die Anwendung bei Hängebrücken und bei längeren
Talbrücken möglich, bei denen es statisch und konstruktiv vorteilhaft ist, den Bewegiingsruhepunkt in
der Brückenmitte anzuordnen. Andererseits ist das System aus Steuerstab und Bremsträgern nicht den
Nachteilen einer hydraulischen Anlage unterworfen.
Bei mehreren hintereinander liegenden Brückenüberbauten erstreckt sich der Steuerstab zweckmäßigüber die
Gesamtlänge aller Brückenüberbauten und sind zusätzlich zwischen den einzelnen Brückenüberbauten Brems-
träger angeordnet, an denen einenends der Steuerstab und andernends. entsprechend versetzt einen Hebelarm
bildend, die Brückenüberbauten angelenkt sind.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeiipiele der Erfindung schenuitisch dargestellt und erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Lagerung einer Brückentafel '.nid
Fig. 2 die Ausführung einer Bremslagerung für mehrere hintereinandergesetzte Brückentafeln.
Zu beiden Seiten des Brückenüberbaus 1 Pefinden sich feste Lagt/ 2.7 bzw. 2ft, an denen stabförmige
Bremsträger 3a bzw. Ib gelenkig angeschlossen sind.
Untereinander sind die Bremsträger 3a und 36 durch einen Sieuerstab 4 verbunden. Die Gelenkverbindungen
zwischen dem Steuerstab 4 und den Bremsträgern 3a bzw.3ftsind mit 4a bzw. Ab bezeichnet. Die Brückentafel
ist mit ihren beiden Enden an den Bremsträgern 3;; bzw. 36 gelenkig befestigt. Die Stababschnitte der Bremsträger
3a und ib zwischen den Anlenkungspunkten der Festlager und der Brückentafel bilden Hebelarme, deren
Momente beim Einleiten einer äußeren Längskrall 5 zueinander entgegengesetzt gerichtet sind, so dall diese
äußere Kraft in beide feste Lager abgeleitet werde'
kann.
Die brücke gemäß F i g. 2 setzt sich aus den einzelnen BrücktTiüberbauten la. I ft und Ic zusammen, /u isehen
ihnen sind jeweils /.usät/liehe Bremsträ^er ϊι-bzv,. iJ
gelenkig angeschlossen. Die VerbindungspuiKte zwischen
den zusätzlichen Breimträgern und dem Sieuerstab
4 sind mit 4c bzw. Ad bezeichnet. Mit diusc
Ausbildung der ßremslagcrung können äußere l.an^
kräfte ebenfalls in die beiden festen Lager 2a und 2/1 eingeleitet werden, ohne daß die freie Dehnung intulgc
Temperaturänderungen behindert ist. Die freie Deh nung der Brüekentafeln bewirkt gleichgerichtete Bewe
gungen der BremMräger. so daß in die lösten Lager 2.^
und 2ftdaraus keine Kräfte eingeleitet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Ableitung der horizontalen äußeren Längskräfte von Brücken auf an beiden
Enden des Brückenüberbaus angeordnete feste Lager bei zwängungsfreier Längenänderung infolge
innerer Längskräfte, gekennzeichnet durch jeweils einen gelenkig am einen bzw. anderen festen
Lager (2a bzw. 2b) zu beiden Seiten des Brückenüberbaus (1) befestigten und untereinander durch
einen unabhängig vom Brückenüberbau verschiebbaren Steuerstab (4) verbundenen stabförmigen
Bremsträger (3a bzw 36), an denen der Brückenüberbau
ir.it seinen Enden mit Abstand von den festen Lagern gleichfalls gelenkig so befestigt ist, daß die
Stababschnitte zwischen den jeweils beiden Befestigungspunkten Hebelarme bilden, deren Momente
bei einer auf den Brückenüberbau einwirkenden äußeren Längskraft (5) einander entgegengesetzt
gerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren hintereinanderliegenden
Brückenüberbauten der Steuerstab (4) sich über die Gesamtlänge aller Brückenüberbauten (la, Ib und
Ic) erstreckt und zusätzlich zwischen den einzelnen Brückenüberbauten (1 a und 1 öbzw. 1 bund 1 c) Bremsträger
(3c bzw. 3d) angeordnet sind, an denen einenends der Steuerstab (4) und andernends, entsprechend
versetzt einen Hebelarm bildend, die Brückenüberbauten angelcnkt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742446571 DE2446571C3 (de) | 1974-09-30 | Brückenlagerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742446571 DE2446571C3 (de) | 1974-09-30 | Brückenlagerung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2446571A1 DE2446571A1 (de) | 1976-04-08 |
DE2446571B2 DE2446571B2 (de) | 1976-10-07 |
DE2446571C3 true DE2446571C3 (de) | 1977-05-12 |
Family
ID=
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