DE2445734A1 - Verfahren und vorrichtung zum befuellen von faltbaren und festen verpackungen und behaeltnissen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum befuellen von faltbaren und festen verpackungen und behaeltnissenInfo
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Description
BASF AlctIeng3Ee21,sohaft
und 24Λ5734
Erwin Behn Verpackungsbedarf GmbH
Unser Zeichen; O.Z. 30 701 F/Rl
6700 Ludwigshafen, den 26.8.1974
Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen von faltbaren und festen Verpackungen und Behältnissen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen von faltbaren und festen Verpackungen und Behältnissen bei gleichzeitiger, zeitweiser
Ausführung einer Rüttelbewegung, insbesondere zum Befüllen von Ventilsäcken an Abfülleinrichtungen mit Fallrohren unter
gleichzeitigem Verdichten des Füllgutes, bei welchem eine vorgegebene
Füllmenge eines rieselfähigen Gutes in eine Verpackung bzw. in ein Behältnis unter optimaler Nutzung des Füllvolumens
eingebracht werden kann.
Es sind Verfahren und Vorrichtungen zum Füllen von Ventilsäcken und ähnlichen Behältern bekannt, bei welchen der in vertikaler
Lage auf einem Sackstuhl befindliche Behälter während des Füllens ständig oder zeitweise eine Rüttelbewegung zur Verdichtung des
einlaufenden Gutes erfährt. (DP 852 673 mit Zusatz 936 255) Die
Hub- und Senkbewegung des Behälters erfolgt motorisch mit verhältnismäßig großer Amplitude und niedriger Frequenz. Eine andere
Lageänderung des Behälters während der Füllung mit vertikaler Rüttelbewegung erfolgt nicht, so daß bei asymmetrischer Anordnung
einer Einfüllöffnung wegen des Fließkegels des Gutes ein freies Restvolumen verbleibt. Statt des Rütteln des Sacks durch Heben
und Senken des Sackstuhls kann nach dieser Veröffentlichung auch ein seitliches Beklopfen des auf dem Auslauf hängenden Sacks in
an sich bekannter Weise erfolgen. - Aus der DOS 1 761 727 ist eine ähnliche Rüttelvorrichtung bekannt, bei welcher der auf einer
waagerechten Unterlage befindliche Behälter mittels eines motorisch angetriebenen Exzenters zeitweise in Schwingungen von etwas
größerer Frequenz als einer Hub- und Senkbewegung versetzt werden kann.
Aus der DAS 1 226 479 ist eine Sackfüllmaschine mit selbsttätiger
und einstellbarer Schlagbewegung in vertikaler Richtung bekannt,
23/74 - 2 -
ßO98'16/O02S
" 2 - O.Z. 30 701
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bei der die Schlagbewegung durch eine Rolle vom flexiblen Boden des Behältnisses her übertragbar ist. Diese Rolle greift neben
der Senkrechten durch den Schwerpunkt des Behältnisses an und bewirkt ein wesentliches Anheben aus der ursprünglichen Position.
- Eine andere Lageveränderung des Behälters während des Füllens mit Entlastung der oberen ' feterialbahnen des Sackes erfolgt hierbei
nicht.
In ähnlichem Zusammenhang sind Ventilsackfüllmaschinen bekannt, bei denen die Sackauflage während des Füllvorgangs ihre Lage
praktisch fortlaufend ändert. Dabei ist die Sackauflage sowohl in der Ausgangs- als auch in der Endstellung des ablaufenden Füllvorganges
gegenüber der Horizontalen geneigt. (DOS 2 211 968)
Die zweckmäßigste Lage des Sackes bzw. eines anderen Behälters für einen gegebenenfalls auszuführenden Rüttelvorgang bleibt in
dieser Füllvorrichtung unberücksichtigt, desgleichen die Forderung
nach optimaler Nutzung des vorgegebenen Füllvolumens.
Schließlich ist aus der DOS 2 207 626 bereits eine Sackhalterung
mit Rutsche in Verbindung mit einer Ventilsack-Füllmaschine bekannt,
bei der das in den aufgesteckten Sa0Ck einströmende Füllgut
während des Abpackens in der Weise gerüttelt und verdichtet wird, daß am Ende einer aus zwei gelenkig miteinander verbundenen
Rutschenteilen gebildeten Sackauflage ein Stö-ssel aus der Sackauflagefläche
heraustritt und auf das obere Ende des Sackes Stoßbewegungen ausführt. - Da der größte Teil der Sackauflage an den
Rüttelbex^egungen nicht teilnimmt und im übrigen während des Füllvorganges
die Position des Sackes beibehalten wird, kann sich diese verdichtende Rüttelbewegung nicht auf die gesamte eingeflossene
Füllmenge des Gutes erstrecken»
Der Erfindung liegt gegenüber den bekannten Füllverfahren mit oder ohne Rüttelvorgang die Aufgabe zugrunde, ©in Verfahren
zu entwickeln, das es gestattet, feste oder faltbare Behältnisse, eingeschlossen Ventilsäcke«, deren Volumina bzw. Abmessungen
für ein bestimmtes einzuführendes Gut optimal klein bemessen sind, während des Füll\rorganges unter Einbeziehung von
zeitweise aufzuführenden Rüttelbewegungen in kürzester Zeit
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- tr- ο.ζ. 30 701
optimal zu füllen. Es soll insbesondere der üblicherweise nicht
zu vermeidende Totraum neben einer nicht symmetrisch angeordneten Einfüllöffnung des Behältnisses vermieden werden. Das Verfahren
und eine entsprechende Vorrichtung soll ferner so beschaffen sein, daß beim Befüllen von Ventilsäcken nach beendetem Füllvorgang das
Ventil ohne Verwendung von Klebstoffen sicher geschlossen und insbesondere selbsttätig zugedrückt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
a) die Verpackung in an sich bekannter Weise mit dem umhüllten, einfließenden Füllgut zunächst in der Schwerpunktlage am Fallrohr
(Füllschacht) hängt und in dieser Lage zu 20 bis 80 Vol. JS,
vorzugsweise zu 40 bis 60 Vol./S gefüllt wird,
b) anschließend die Verpackung ein oder mehrere Male in eine Lage bzw. Schräglage gebracht wird, bei der der Schwerpunkt des
eingeflossenen Füllgutes gegenüber dem Lot aus der Fallrohrmündung verschoben wird und der Füllvorgang in dieser Lage
unter gleichzeitigem Rütteln des Füllgutes fortgesetzt wird und daß zuletzt *
c) der Füllvorgang in der Schwerpunktlage des Füllgutes abgeschlossen
wird.
Während der Lageänderung gemäß b) kann der Füllvorgang zeitweise unterbrochen b-zw. in Teilmengen ausgeführt werden.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des obengenannten Verfahrens zeichnet sich erfindungsgemäß aus durch ein mit einem Schwingungserreger
gekoppeltes Bewegungsgestänge entsprechend einem teilweise gekröpften zweiarmigen Hebel, von dem der eine Arm den
Schwingungsimpuls erfährt und der andere Hebelarm sowohl die Schwenkbewegung auf die Verpackung und gleichzeitig die schwingende
Rüttelbewegung auf diese überträgt. - Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß bei der Anwendung der Vorrichtung
zum Befüllen von Ventilsäcken das Bewegungsgestänge mit
6 η 9 a 1Γ) / c o 2 9 . " 4 "
- a " ο.ζ. 30 701
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einem Hebelarm in die Abwurfbahn bzw. in die Rutschbahn des gefüllten
Sackes eintritt und das Sackventil durch eine streifende Berührung zudrückt.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
Es zeigt die Fig. 1 die Verpackung an einem Fallrohr in der Schwerpunktslage sowie das in dieser Lage inaktive Bewegungsgestänge;
in Figo 2 ist die zwischengeschaltete geänderte Lage der Verpackung und die aktive Lage des die Rüttelbewegung übertragenden
Bewegungsgestänges wiedergegeben und zeigt schematisch den räumlichen Aufbau einer Vorrichtung nach der Erfindung, wenn
diese in Verbindung mit einem Waagengehäuse zum Einsatz kommt. Indes ist das Verfahren und die Vorrichtung auch für beliebige
Abfülleinrichtungen ohne Wägung des Füllgutes anwendbar.
In der oberen Hälfte z.B. eines Waagengehäuses 1 ist horizontal eine Welle 2 gelagert, die von einem Motor 3 angetrieben ist. Auf
der Welle 2 ist als Schwingungserreger ein Umwuchtkörper 4, z.B.
eine Exzenterscheibe, befestigt» Unterhalb der Welle 2 und parallel zu dieser ist eine weitere Welle 5 horizontal angeordnet,
an der ein im wesentlichen vertikales und gekröpftes Bewegungsgestänge 6 starr befestigt ist» Zweckmäßig wird die Verbindung
des Gestänges 6 mit der Welle 5 justierbar ausgeführt. Das Bewegungsgestänge 6 trägt am unteren freien Ende eine Platte 7, die
sich zur Ausübung der Rüttelbewegungen und zur zeitweisen Änderung der Lage der Verpackung 11 gegen deren feste oder faltbare, nachgiebige
Grenzfläche legt und zeitweise den wesentlichen Teil des Gewichts der Verpackung einschließlich der bereits eingefüllten
Gutmenge trägt. Das obere freie Ende des Bewegungsgestänges 6 ist mit einer Platte oder einer elastischen Auflage 8 verbunden, die
sich bei der Aktivierung des aus den Teilen 2 bis 9 zusammensetzenden · fechanismus gegen den Unwuchtkörper bzw. Exzenter 4
legt und auf solche Weise die schwingende Bewegung auf die Verpackung überträgt (s. Fig. 2). Zur Ausführung der Drehbewegung
der Welle 5 mit dem daran befestigten Bewegungsgestänge 6 dient
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ein hydraulischer oder pneumatischer Zylinder 9, dessen Kolbenhub innerhalb des Punktionsablaufs der Füllvorrichtung entweder
selbsttätig oder willkürlich ausgelöst wird.
Falls.die Vorrichtung zur Befüllung z.B. von festen Emballagen,
z.B. von Verpackungstrommeln eingesetzt werden soll, ist die Auflagefläche 7 am unteren Hebelarm des Bewegungsgestänges 6 zweckmäßig
muldenförmig ausgeführt und besitzt am äußeren und unteren Ende eine vorspringende Kante, die das Abwärtsgleiten der zu befüllenden
festen Trommel verhindert»
Zur Befüllung von faltbaren Verpackungen, insbesondere von Ventilsäcken,
die nach vollständiger Füllung über eine Abwurfrutsche
12 die Füllvorrichtung verlassen, ist die räumliche Zuordnung des Bewegungsgestänges 6 gegenüber der Abwurfrutsehe so beschaffen
bzw. justiert, daß sich die Auflagefläche 7 bei Beendigung des Füllvorganges in gewissem Abstand von der Verpackung 11 in deren
abgleitender Bewegungsbahn befindet, in diese nochmals eintritt, um das Faltventil zuzudrücken.
Der gesamte Befüllungsvorgang läuft demgemäß auf folgende Weise ab:
Die Verpackung 11 wird an das Fallrohr 10 geklemmt und in der in Fig. 1 dargestellten Schwerpunktlage zunächst teilweise befüllt.
Es hat sich herausgestellt, daß bei dieser Teilfüllung bereits etwa die halbe Füllmenge eingetragen werden kann, sofern es sich
nicht um ein Gut handelt, das besonders schlechte Fließeigenschaften besitzt. Die Füllmenge wird demgemäß unabhängig von
bestimmten Gütern in der ersten Phase der Befüllung etwa 20 bis
80 Vol.# betragen, vorzugsweise 40 bis 60 Vol./S. Ist dieser
Füllungsgrad erreicht, wird das Bewegungsgestänge mit der Auslagefläche 7 durch den Zylinder 9 an die Verpackung 11 gebracht, hebt
diese mit der angenommenen Längsachse in eine fast waagerechte Lage und rüttelt hierbei das Gut unter gleichzeitigem Verdichten
derart, daß der Schüttkegel unterhalb des Fallrohrs 10 abgebaut ist (s. Fig. 2). In extremen Fällen, d.h. bei weniger gut rieselfähigen
Gütern kann die Schwenkbewegung der Verpackung 11 mittels
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des Bewegungsgestänges gegebenenfalls mehrere Male selbsttätig oder willkürlich ausgelöst werden. Danach wird das Bewegungsgestänge
6 in die',in Fig. 1 dargestellte inaktive Lage zurückgefahren,
bei der sich die Verpackung 11 wieder in der Schwerpunktlage befindet und die Oberfläche des eingetragenen Guts hierbei
wiederum eine gewisse Lageänderung erfährt. In dieser Lage erfolgt das Einbringen der restlichen Püllmenge ohne Schwierigkeiten,
so daß im Innern der Verpackung von optimal kleinem Volumen gegenüber der vorbestimmten Füllgutmenge nur eine unwesentliche
restliche Luftmenge verbleibt. - Es ist möglich, in der Schlußphase des Füllvorganges noch eine teilweise Schwenkbewegung
des Bewegungsgestänges 6 auszuführen, um bei nur unwesentlich geänderter bzw. beeinflußter Schwerpunktlage der Verpackung
11 in dieser Phase nochmals eine kurze Rüttelbewegung auf die Verpackung zu übertragen. Danach wird das Bewegungsgestänge
mit der Auflagefläche 7 so weit zurückbewegt, bis z.B. beim Abwurf von Ventilsäcken über die oben beschriebene feststehende
oder kippbar gelagerte Abwurfrutsche 12 dieses in die Rutschbahn des Sackes eintritt und durch eine streichende Bewegung das
Sackventil schließt.
Die Vorrichtung löst somit nacheinander für eine optimale Befüllung
von festen oder faltbaren Verpackungen folgende Schritte aus:
1. Ein- oder mehrmaliges Anheben aus der Schwerpunktlage in eine schräge bis waagerechte Lage,
2. übertragung von Rüttelbewegungen, die sich je nach Größe der
Auflagefläche 7 auf größere oder kleinere Wandteile der Verpackung erstrecken und jeweils unter Lageveränderung auch
wiederholt werden können,
3. Zudrücken eines Sackventils beim Sackabwurf.
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Claims (3)
1. Verfahren zum Befüllen von faltbaren und festen Verpackungen, insbesondere von Ventilsäcken an Füll- bzw. Fallrohren unter
gleichzeitigem Verdichten des Füllgutes, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Verpackung in an sich bekannter Weise mit umhüllten einfließenden Füllgut zunächst in der Schwerpunktlage am
Fallrohr (Füllschacht) hängt und in dieser Lage zu 20 bis 80 Vol./S, vorzugsweise zu 40 bis 60 Vol.35 gefüllt wird,
b) daß anschließend die Verpackung ein oder mehrere Male in eine Lage bzw. Schräglage gebracht wird, bei der der
Schwerpunkt des Füllgutes gegenüber dem Lot aus der Fallrohrmündung verschoben wird und der Füllvorgang in dieser
Lage unter gleichzeitigem Rütteln des Füllgutes fortgesetzt wird und daß zuletzt
c) der Füllvorgang in der Schwerpunktlage des Füllgutes abgeschlossen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllvorgang nach a) und derjenige nach b) bei gleichzeitigem Rütteln mehrmals wiederholt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch ein mit einem Schwingungserreger
(1-4) verbundenes Bewegungsgestänge (5-9), das die Verpackung
(11) von einer Seitenfläche her aus ihrer Schwerpunktlage anhebt und hierbei über eine mit dem Bewegungsgestänge fest verbundene
Auflagefläche (7) die Rüttelbewegungen auf die Verpackung überträgt.
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- 8 - O.Z. 30 7Cl
Vorrichtung nach Anspruch 3, angewendet zur Befüllung von Ventilsäcken, dadurch gekennzeichnet, daß das nach der Befüllung
bzgl. der Rüttelbewegung in die inaktive Lage gebrachte Bewegungsgestänge (6) in die Abwurf- bzw. Abrutschbahn des
Sackes eintritt und das Sackventil schließt.
BASF Aktiengesellschaft
Zeichn.
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