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Presse jür die Entwässerung von Schlämmen oder ähnlichen Suspensionen
Die Erfindung betrifft eine Presse für die Entwässerung von Schlämmen oder ähnlichen
Suspensionen, insbesondere Doppelsiebpresse, bestehend aus einer Anzahl von Walzen,
um die ein erstes endloses oberes siebband geschlungen ist, und einer weiteren Anzahl
von Walzen, ujp die ein zweites unteres ebensolches Siebband geführt ist, wobei
zwischen den berührenden Stellen beider Siebbänder die Hauptentwässerung iii einer
Keil-, bzw. Vorpreßpartie vollzogen wird und der Stoffeinlauf auf der Oberseite
des horizontal laufenden Trumes des Obersiebes erfolgt.
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Es ist bekannt, zur Entwässerung von Schlämmen Siebpressen zu verwenden,
wobei sich als vorteilhafte Einrichtung die sogenannte Doppelsiebpresse nach OE-PS
198 131 bewährt hat. Diese besteht aus einer Anzahl von Walzenpaaren, wobei über
die oberen, bzw. unteren Walzer jc ein endloses Siebband geschlungen ist. Im Kontaktbereich
der beiden Siebbänder wird die Entwässerung vollzogen. Um den Ent-.wässerungsvorgang
zu beschleunigen bzw. einen guten Wirkungsgrad zu
erzielen, wird
die Walzenanordnung je nach fortschreitene;i Entwässerungsgrad entsprechend angeordnet.
So gibt es für die Vorentwässerung eine sogenannte Keilpartie, die unmittelbar nach
dem Stoffeinlauf angeordnet ist. Die Keilpartie besteht aus horizontal angeordneten
Walzenpaaren, wobei die Achsatstände der Walzenpaare zueinander allmählich verringert
sind, so daß sich eine Keilform der. beiden etwa horizontal laufenden Siebbänder
ergibt. Daran schließt sich die Registerpartie an, die bereits aus Walzenpaaren
besteht, die einen gewissen Druck aufeinander ausüben, wenn die beiden Siebbänder
mit der Iwiaterialbahn zwischen sie eingeführt werden. Weiterhin folgt die zur preßpartie,
die ähnlich der Registerpartie die Entwässerung weiter vorantreibt. Schließlich
ist am Ende der Maschine ein weiteres Walzenpaar angeordnet, das als Ilauptpreßpartie
dient und aus Walzen größeren Durchmessers besteht. Diese üben eine so hohen Druck
aufeinander aus, daß ein möglichst geringer Rest der Feuchtigkeit in der Materialbahn
zurückbleibt. Auch wurde vorgeschlagen, die Vorpreßwalzen in ansteigender Reihenfolge
zu lagern, um den Wirkungsgrad noch zu erhöhen. Weiterhin gibt es Einrichtungen,
bei denen die Walzenpaare versetzt angeordnet sind, um ein besseres Auswalken der
Materialbahnen zu erreichen. Solche Entwässerungsmaschinen weisen einen etwa horizontalen
Durchlauf der Materialbahn auf.
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Nachteilig wirkt sich bei diesen Entwässerungsmaschinen aus, daß
nur ein geringer Teil des Siebbandes zur Entwässerung herangezogen wird, so daß
der gewünschte Entwässerungseffekt nur durch eine große Anzahl von Walzenpaaren
erreicht werd kann.
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Auch wurde vorgeschlagen, un die Anzahl der Walzenpaare reduzleren
zu können, den Entwässerungsdruck entsprechend dem Fortschrittsgrad der Entwässerung
anzupassen, indem die versetzt
angeordnet Walzen der Vorpreßpartie
einen jeweils kleineren Durchmesser aufweisen. Schließlich wurde auch die Vorpreßpartie
su nur einem übereinanderliegenden Walzenpaar gebildet, bei der die beiden Siebbahnen
in S-förmiger Bahn herumgeführt ind-.
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Au11-i ist bekannt, das obere Trum des Obersiebbandes ebenfalls für
die Entwässerung heranzuziehen, wie aus der Zeitschrift "DAS PAPIER", 24. Jahrgang,
Heft 10A, 1970, Seite 821 hervorgeh4. Hierbei wird, wie Abb. 10 zeigt , der Stoffauflauf
nicht wie bisher üblich zwischen den Kontaktbahnen der Siebbänder durchgeführt,
sondern bereits auf der Oberseite des oberen Trums des Siebbandes. Daraus ergibt
sich eine wesentliche Verkürzung der }filtrationsdauer, da die Vorentwässerung zu
einem hohen Prozentsatz unmittelbar nach dem Stoffauflauf erfolgt.
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Schließlich ist es bekannt, durch vertikale Anordnung der Siebbänder,
wie beispielsweise aus der FR-PS 1 199 656, lig. 4, zu ersehen ist, die Schwerkraft
des Wassers für den Ent wässerungsvorgang auszunützen.
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All diese Einrichtungen haben den Nachteil gemeinsam, einerseits
die Siebbänder nicht genügend ausgenützt werden und andererseits der Durchlauf der
Materialbahn meist nur von einer Maschinenseite zur anderen erfolgt. Der Entwässerungseffekt
wird aber nur durch eine höhere Anzahl von Walzenpaaren erreicht. Die bedingt wiederum
eine große Baulänge der Maschine.
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Der Erfindung liegt die Aufgabezugrunde, eine Presse für die entwässerung
von Schlämmen oder ähnlichen suspensionen zu sch@@fen, die sehr kompakt ausgebildet
werden kann und in der trotzdem eine erö3ere Anzahl von Walzen für den Auspreßvorgang
unterzubringen ist und die aus einer Keil-, bzw. Vorpreßpartie mit uea Stoffeinlauf
an der Oberseite des horizontal laufenden Trums des Obersiebes besteht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dad die Keilpartie:.nach
abwärts geneigt gerichtet ist und anschließend die Vorpreßpartie wieder geneigt
nach oben geführt ist, wobei die beiden Preßpartien eine vorzugsweise symmetrische
V-Stellung einnehmen, die In Verbindung mit der Stoffeinlaufpartie ein Dreieck,
vorzugsweise ein gleichseitiges Dreieck, ergeben. Um die Walzen besser ausnützen
zu können, wird nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung, die Umlankwalze am
Ende der Vorpreßpartie mit der Umlenkwalze der Stoffeinlaufpartie zu einem Hauptpreßwalzenpaar
gebildet.
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Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß eine kompakte Maschine,
die dennoch eine größere Anzahl von Walzenpaaren aufweist, erzielt werden kann,
wobei die Siebbänder fast auf ihre gesamte Länge ausgenützt werden.
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Anhand eines Ausführungsbeispiels sei die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung der Siebpartien, und Fig. 2 eine
Ausbildungsvariante mit Verstelleinrichtung.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Entwässerungsmaschine
mit Dreieck-Anordnung der Siebpartien. Die Stofteinlaufpartie 1 ist horizontal angeordnet
und wird von den Umlenkwalzen 7 und 8 begrenzt. Darüber ist das obere Siebband 5
gespannt. Unterhalb des Siebbandes 5 befinden sich Abatreifleisten 17, die so angeordnet
sind, daß die untere Seite des Siebbandes 5 die Oberkanten gerade berührt, Darunter
befindet sich eine Auffangwanne 19, die zur Aufnahme des Wassers dient.
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Die Keilpartie 2 besteht gleichzeitig aus der Umlenkwalz e 8 und
10 am Einlauf und endet mit der Umlenkwalze 9 bzw. der Umlenkrolle 12. Dazwischen
sind Oberwalzen 13, Unterwalzen 14 sowie Abstreifleisten 18 eingefügt. Es ist möglich,
die ganze Keilpartie 2 mit Walzen 13, 14 zu versehen. Zur Unterstützung können zwischen
den Walzen 13, 14 auch je eine Abstreifleiste 18 angeordnet werden. Wesentlich ist,
daß die Abstreifleisten 18 wenigstens zu Beginn der Keilpartie 2 angeordnet sind
und zum Ende hin einige Walzen 13, 14 vorgesehen werden, da in diesem unteren Bereich
der Anpreßdruck so weit ansteigt, daß die Siebbänder 5,-6 einem starken spezifischen
Druck ausgesetzt sind. Die Keilpartle 2 ist nach abwärts geneigt gerichtet.
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Schließlich folgt die Vorpreßpartie 3, die mit den Oberwalzen 15
und den Unterwalzen 16 beginnt. Begrenzt ist die Vor preßpartie 3 mit der mittleren
Umlenkwalze 9 einerseits und mit der UmlenE^zalze 11 andererseits. Wesentlich ist
hier, daß die Durchmesser der Oberwalzen 15 und der Unterwalzen 16 von einer Walze
zur anderen verkleinert sind und somit dem fortschreiten den Entwässerungsgrad durch
Erhöhung des spezifischen Anpreßdrucks Rechnung tragen. Auch wird zur Steigerung
der Walkarbeil der Abstand der Walzen 15, 16 bezogen auf die Siebbänder 5, 6 allmählich
verringert. Die Vorpreßpartie 3 ist wieder nach ober geneigt, so daß nun die drei
Walzenpartien, nämlich die Stoffeinlaufpartie 1, die Keilpartie 2 und die Vorpreßpartie
3 ein Dreieck bilden. Die Praxis hat gezeigt, daß ein etwa gleichsei tiges Dreieck
die optimale Ausnützung ergibt. Selbstverstindlich ist es möglich, die Keilpartie
2 und die Vorpreßpartie 3 im Bereich der mittleren Unlenkwalze 9 außer einem Winkel
vor 60° auch mit einem spitzen bis stumpfen Winkel zu versehen.
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Dies richtet sich nach der gewunschten Anzahl der Ober- und Unterwalzen
13, 14 bzw. 15, 16. -
Das obere Siebband 5 wird also von den Walzen
7, 8 und 9 umschlungen, wobei an dessen Innenseite neben den AbstreiÍ-leisten 1?
der Stoffeinlaufpartie 1 und den Abstreifleisten 18 bzw. den Oberwalzen 13 der Keilpartie
2 die Oberwalzen 15 der Vorpreßpartie 3 anliegen.
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Das untere Siebband 6 wird um die sUmlenkwalzen 10, die Umlenkrolle
12 und die Umlenkwalze 11 geführt. An der Innenseite liegen die Abstreifleisten
18 bzw. die Unterwalzen 14 und 16 an. Wichtig ist; daß beide Siebbänder 5, 6 gemeinsam
um die mittlere Umlenkwalze 9 geführt werden.
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Die Walzen 8 und 10 ergeben den herkömmlichen Stoffeinlauf für die
Keilpartie 2. Die Walzen 7 und 11 bilden die IIauplpreßpartie 4. Sie sind in Richtung
der Pfeile 28 verschiebbar befestigt und können einerseits die Siebspannung der
Siebbänder 5, 6 variieren, andererseits kann der Anpreßdruck der fIauptpreLj partie
4 eingestellt werden, wie dies die Druckpfeile 31 andeuten.
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Ferner ist noch an der oberen Seite der Stoffeinlaufpartie 1 der
Entwässerungsstoff 20 hergestellt, der in Richtung de Pfeiles 29 eingebracht wird.
Der Entwässerungsstoff 20 läuft mit dem Siebband 5 in dessen Laufrichtung mit und
wird über ein Leitblech 21 in die Keilpartie 2 gebracht. Reinigungsdüsen 22 sorgen
für die Entfernung von festsitzenden Stoffteilchen in den Siebbändern 5,6. Das entwässerte
Material wird in Richtung des Pfeiles 30 aua der Maschine geführt.
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Fig. 2 zeigt eine Variante der Entwässerungsmaschine mit verstellbarer
Keil-, bzw. Vorpreßpartie 2, 3. Am Gestell 23 ist ein fester Rahmen 24 zur Aufnahme
der Lagerungen der Oberwalzen 13 und 15 angeordnet. Die unteren Walzen 14 und 16
sind auf einem beweglichen Rahmen oder Balken 25 gelagert. Die Lagerung
der
Balken 25 ist außerhalb der Verbindungslinie der einzelnen Walzenmittelpunkte im
Bereich der mittleren Umlenkwalze 9 vorgesehnen. Es kann aber auch die Balkenlagerung
so ausgeführt sein da' die Drehpunkte 27 mit dem Mittelpunkt der Umlenkrolle 12
Cusammenfallen oder auf dem Schnittpunkt der unteren Walzen mittélpunkt-Verbindullgslinie
liegen. An der Oberseite der Maschine wird durch eine Verstelleinrichtung 26 der
Keilwinkel der Keilpartie 2 sowie der Anpreßdruck der Vor-, bzw. der Hauptpreßpartie
4 reguliert. Die Verstelleinrichtung 26 bestellt aus einer Kurbel mit gegenläufigem
Gewinde, die eine Verstellung der Balken 25 bewirkt.
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Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, daß die Presse die Vorteile
der kompakten Bauweise enthält und darüber hinaus dennoch eine große Anzahl von
Preßwalzen aufnehmen kann. Außer dem werden unnötige Walzen eingespart, indem man
den Umlenkwalzen mehrere Funktionen erteilt. So dient die Umlenkwalze 7 des Stoffeinlaufs
1 und die Umlenkwalze 11 der Vorpreßpartie 3 gleichzeitig als Walzenpaar der Hauptpreßpartie
4. Desgleichen erfüllt die Umlenkwalze 8 die Begrenzung des Stoffeinlauf 1 und dient
als Umlenkwalze der Keilpartie 2.
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Aufgrund dieter Ausbildung ergibt sich eine gute Raumausnützung der
Maschine, eine gute Ausnützung der Siebbänder d eine wesentliche Steigerung des
Wirkungsgrades.