DE2440866C3 - - Google Patents

Description

Im Zusammenhang mit dem programmierten Lernen werden Farbbildner bzw. Farbreaktionspartner benötigt, die eine zunächst nicht lesbare Schrift lesbar machen. Mit Hilfe solcher »Geheimtinten« erstellt man Fragebögen, zu deren Beantwortung der Befragte eines Flüssigkeitsschreibgerätes bedarf. Damit streicht er die nach seiner Ansicht richtige Antwort an. Die angesprochene Antwort wird durch Farbbildung lesbar und zugleich wird für den Befragten erkennbar, ob er richtig oder falsch »geantwortet« hat.

Für dieses an sich bereits bekannte Verfahren verwendet man vielfach die »Berliner-Blau-Reaktion«, nämlich die Reaktion zwischen Kaliumferrocyanid und 3wertigen Eisensaizen zu eben jenem unlöslichen Berliner-Blau. Dabei befindet sich das Kaliumferrocyanid in der Druckfarbe auf dem Fragebogen und die 2. Reaktionskomponente, nämlich das Fc-III-SaIz in der Schreibflüssigkcit.

Daß Druckfarbe und Schrcibflüssigkcit neben den Reaktionskomponen'cn noch Bindemittel, l'euchthaltcmitlel. Netzmittel u. a. Zusatzstoffe enthalten b/\s. enthalten können, sei am Rande crwähnl und hat keinen Einfluß auf die vorliegende Erfindung.

Die bisher bekannten Reaktionsmedien auf Basis Kaliumferrocyanid (vgl. US-PS 28 33 612) haben in der Anwendung als Geheimtinte oder Furbrcdkiionsmittcl einen wesentlichen Nachteil; Die mit ihnen erzeugten unsichtbaren Aufdrucke sind ungenügend beständig. Sie zeigen beim Lagern gegenüber Lieht und Luft eine Vorreaktion, die sich durch Verfärben der farblosen Aufdrucke bemerkbar macht Diese Vorreaktion widerspricht aber gerade dem Sinn und dem Zweck der Anwendung von Geheimtinten und Farbreaktionsmitteln. Es ist Aufgabe der Erfindung, diesen Nachteil zu beseitigen und solche Vorreaktionen weitestgehend zu verhindern.

Es ist gefunden worden, daß die hierin liegende Aufgabe damit gelöst wird, daß man der Reaktionsflüssigkeit, also der das Kaliumferrocyanid enthaltenen Flüssigkeit, Substanzen hinzufügt, die den vorzeitigen Ablauf der farbbildenden Reaktion, also die Vorreaktion, bei Anwesenheit von Licht und Luft verhindern. Insbesondere sind Stoffe aus drei Gruppen hierfür geeignet, nämlich Phosphate, Polyphosphate und A'.kali- bzw. Ammoniumfluoride. Unter den Phosphaten eignen

Μ sich besonders die unter der Bezeichnung Maddrellsches, Grahamsches oder Kurrolsches Salz bekannten Substanzen.

Die Zusammensetzung einer erfindungsgemäßen Reaktionsschreib- und Druckflüssigkeit erfolgt nach folgenden beispielhaften Rezepturen:

1. Kaliumfcrocyanid	2,5 Teile
Calgon(Polyphosphat)	1,0 Teil
Natriumfluorid	1,0 Teil
Stärkeäther	3,0 Teile
Formaldehyd	1,0 Teil
Wasser	91,5 Teile
2. Kaliumferrocyanid	2,5 Teile
Grahamsches Salz
(Natriumhexametaphosphal)	1.5 Teile
Mcthylccllulose	2.0 Teile
Wasser	94,0 Teile
3. Kaliumferrocyanid	2,5 Teile
Kurrolsches SaI/.
(Kaliummctaphosphai)	1.0 Teil
Natriumfluorid	1,0 Teil
Stärkeether	3.0 Teile
Formaldehyd	1.0 Teil
Wasser	91,5 Teile

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   1, Farbreaktionsschreib- und Druckflüssigkeit auf Basis Kaliumferrocyanid zur Erzeugung der Berliner-Blau-Reaktion, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Phosphate wie z, B, Maddrellsches, Grahamsches oder Kurrofsches Salz, die eine farbverändernde Vorreaktion verhindern, zugesetzt sind.
2. 2. Farbreaktionsschreib- und Druckflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Polyphosphate oder Natrium-, Kalium- und/oder Ammoniumfluoride zugesetzt sind.