DE2436543A1

DE2436543A1 - Anlage zur verarbeitung von muell

Info

Publication number: DE2436543A1
Application number: DE2436543A
Authority: DE
Inventors: Guenter Heuer; Franz Dipl Ing Schreiner
Original assignee: Voest Alpine Hebetechnik und Brueckenbau AG
Current assignee: Voest Alpine Hebetechnik und Brueckenbau AG
Priority date: 1973-08-20
Filing date: 1974-07-30
Publication date: 1975-03-06
Also published as: ATA723073A; AT326590B; IT1020005B

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Kompost oder Müll, die insbesondere zum Mischen, Vorzerkleinem und Sieben von Abfallprodukten, wie Stadtmüll, Klärschlamm, Fäkalien und dgl. eingesetzt werden kann.
Es sind bereits Müll- und Siebvorrichtungen bekannt, die Misch- bzw. Siebtrommeln mit kreisförmigem Querschnitt aufweisen. Sie haben den Nachteil, daß das Material in der Trommel nur ungenügend umgewälzt wird und dadurch beim Mischen und beim Sieben nur ein geringer Misch- bzw. Siebeffekt erreicht wird. Außerdem neigen diese Trommeln zum Verstopfen; sie können auch nicht intensiv genug mit Luftsauerstoff versorgt werden, wie dies bei Schnellhygienisierungsverfahren erforderlich ist.
Die -Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und hat insbesonders zum Ziel,eine Vorrichtung zu schaffen, die universell für alle oben erwähnten Arbeitsvorgänge eingesetzt werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel eine polygonartige Querschnittsform aufweist, wodurch das Umwälzen des Materials in der Trommel verbessert wird.
Vorteilhaft ist zwecks Regelung der Verweilzeit des Materials in der Trommel die Neigung der Trommelachse zur Horizontalen veränderbar. Dabei bewegt sich das Material entsprechend einer unterbrochenen Schraubenlinie vom Anfang der Trommel zum Ende derselben hin. Da die Trommel keinen kreisförmigen sondern einen polygonartigen Querschnitt hat, wird das Material immer wieder plötzlich abgeworfen und somit eine gute Durchmischung erzielt. Infolge der Wurfbewegung kommt es auch zu einer guten Vorzerkleinerung und Homogenisierung des Materials.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können im Inneren der Trommel auswechselbare Dorne vorgesehen sein, die bei Verwendung der Vorrichtung als Misch- oder Zerkleinerungseinrichtung die Bildung von Materialwalzen verhindern bzw. sie im Entstehungsstadium zerteilen. Wenn die Vorrichtung als Siebeinrichtung verwendet wird, hat sie infolge ihres polygonartigen Querschnitts einen besseren Siebungseffekt als Trommeln mit kreisförmigem Querschnitt. Sie neigt nicht zur Verstopfung. Bei entsprechend großer Bemessung des Trommelquerschnittes kann sogar Sperrmüll mitverarbeitet werden, ohne daß die Gefahr einer Verstopfung besteht.
Zweckmäßig ist die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel stufenlos regelbar, wobei der Antrieb über einen Zahnradantrieb oder über Reibräder erfolgen kann.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist - bei Verwendung der Vorrichtung zum Sieben - die Siebtrommel in zwei oder mehrere Abschnitte mit verschiedener Sieblochgröße unterteilt, wobei in Arbeitsrichtung vorteilhaft die Sieblochgröße von kleineren zu größeren Korngrößen zunimmt. Damit ist ein fraktioniertes Absieben möglich. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann hiebei die Siebtrommel mit gegeneinander verschiebbaren Siebmantelflächen ausgebildet sein, die längliche, miteinander mehr oder weniger zur Deckung bringbare Löcher aufweisen. Durch Verschieben der Mantelflächen können die Sieblöcher geschlossen oder ihre Größe stufenlos verändert werden.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Siebtrommel, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie Fig. 2 - Fig. 2 der Fig. 1. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Siebmantelflächen einer Siebtrommel mit veränderbarer Sieblochgröße. Schließlich ist in Fig. 4 die Seitenansicht einer kombinierten Gär- und Siebtrommel dargestellt.
In der Zeichnung ist mit 1 eine Siebtrommel bezeichnet, die einen achteckigen Innenquerschnitt 2 aufweist, wie aus Fig. 2 ersichtlich. Sie ist mit Laufkränzen 3 und 4 auf Laufräderpaaren 5, 6 gelagert, wobei der Antrieb über'die mit Reibflächen beschichteten Laufräder erfolgt. An dessen Stelle könnte auch ein Zahnradantrieb vorgesehen sein. Die Längsachse 7 der Trommel ist gegen. die Horizontale geneigt, wobei das Heben und Senken zweckmäßig durch einen Spindelantreib erfolgt. Zur Lagesicherung der Trommel 1 in Längsrichtung ist das Stützrad 8 vorgesehen, welches sich an dem flanschförmigen Teil 9 des Laufkranzes 4 abstützt. Die Siebtrommel nach Fig. 1 ist zweiteilig, wobei in Förderrichtung des Materials die Sieblochgröße zunimmt. Die Löcher 10 des Einlaufteiles der Siebtrommel haben einen kleineren Durchmesser als die Löcher 11 des Auslaufteiles. Der Antrieb der Trommel ist zweckmäßig so ausgestaltet, daß die Umlaufgeschwindigkeit stufenlos veränderlich ist, so daß sie in Abhängigkeit von der Korngröße und der Sieblochgröße dem Material anpaßbarist. Mit Sieblöchern verschiedenen Durchmessers läßt sich eine fraktionierte Abscheidung erzielen. Natürlich können auch mehr als zwei Abschnitte mit verschiedenen Sieblochgrössen vorgesehen sein. Jeweils eine Rolle des Laufrollenpaares 5 und 6 ist vorteilhaft quer zur Längsachse der Trommel verschieb- und einstellbar, damit sie an den Laufkranz angestellt werden kann und ein ruhiger Lauf der Trommel gewährleistet ist. Dies ist in Fig. 2 durch den Schlitz 12 und den Doppelpfeil angedeutet. Es kann aber auch der Lagerbock 13.selbst verschiebbar sein.
Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht die Siebtrommel aus zwei gegeneinander verschiebbaren Mantelflächen 14 und 15, die längliche Sieblöcher 16 und 17, welche gleich gestaltet sind, aufweisen. Durch Verschieben der Mantelflächen gegeneinander können, wie in Fig. 3a dargestellt, die Löcher-16, 17 zur Deckung gebracht werden, in welchem Fall die Sieblochgröße gleich ist der Größe der öffnungen 16, 17. Gemäß Fig. 3b sind die Löcher teilweise zur Deckung gebracht, womit die Sieblochgröße en5çredwmdiEEer ist wie die Größe der öffnungen 16, 17, und in Fig. 3c sind die Löcher gegeneinander versetzt, in welchem Fall kein Siebdurchgang offen bleibt. Wenn auf diese Weise die Löcher geschlossen sind, kann die Trommel als Misch-, Zerkleinerungs- oder Homogenisierungseinrichtung verwendet werden. ßei teilweiser oder vollständiger öffnung arbeitet die Einrichtung je nach der Einstellung als Sieb-oder Fraktioniereinrichtung.
Die Einrichtung kann, wie in Fig. 1 dargestellt ist, mit nach innen ragenden Dornen 18 ausgestattet sein, die zweckmäßig abnehmbar sind. Sie haben den Zweck, die Bildung von Materialwalzen zu unterbinden. Diese Dorne haben sich sowohl beim Mischen als auch beim Sieben und Fraktionieren als vorteilhaft gezeigt. Die erfindungsgemäße Einrichtung kann weiters mit Einrichtungen zum Einblasen und Absaugen von Luft und/oder Wasserdampf ausgestattet sein, was im einzelnen nicht dargestellt ist. Die Behandlung des Materials mit Sauerstoff kommt hauptsächlich bei den Schnellhygienisierungsverfahren in Betracht, bei welchen ein aerober Abbau der Abfallstoffe und eine Entseuchung des Materials bewirkt wird. Verwendet man die erfindungsgemäße Einrichtung für solche Hygienisierungs- bzw. Gärprozesse, so wird sie zweckmäßig mit einem über den größeren Teil ihrer Längserstreckung reichenden voll ausgebildeten Mantel und mit einem Siebteil am Austragsteil ausgestattet. So kann der Abbauprozeß und das Sieben mit der gleichen Einrichtung erfolgen. Der erzeugte Kompost wird am Ende der Trommel nach gewünschter Korngröße gesiebt und ausgetragen, so daß eine eigene Absiebung entfallen kann. Eine solche kombinierte Einrichtung ist in Fig. 4 dargestellt, worin 19 den aus vollem Material bestehenden Gärteil und 20 den Sieblöcher aufweisenden Siebteil bezeichnen. Der Materialfluß ist von links nach rechts, die Horizontalachse ist gegenüber der Horizontalen nur schwach geneigt, so daß die Verweilzeit des Materials entsprechend länger ist als bei der Ausführungsform nach Fig. 1.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Aufbereitung von Müll bzw. Kompost mit einer rotierenden Trommel, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (1) einen polygonartigen Querschnitt (2) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Regelung der Verweilzeit des Materials in der Trommel die Neigung der Trommelachse zur Horizontalen veränderbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verhinderung der Bildung von Materialwalzen im Inneren der Trommel auswechselbare Dorne (18) vorgesehen sind.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel (1) stufenlos änderbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 zum Sieben, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebtrommel (1) in zwei oder mehr Abschnitte mit verschiedener Sieblochgröße unterteilt ist, vorteilhaft zunehmend von kleineren zu größeren Korngrößen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebtrommel gegeneinander verschiebbare Siebmantelflächen (14, 15) aufweist, die zwecks Schließung der Sieblöcher bzw. zwecks stufenloser Veränderung der Sieblochgröße längliche Löcher (16, 17) besitzen, die gegeneinander mehr oder weniger zur Deckung bringbar sind.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil (19) der Trommel ohne Löcher als Gärtrommel und ein anderer Teil (20) mit Löchern als Siebtrommel ausgebildet-ist.