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Vorrichtung zum Zerkleinern, Dispergieren und Homogenisieren von
Stoffgemischen sowie zur Durchführung chemischer Prozesse im stetigen Durchlaufverfahren
Es gibt bereits Durchlaufmischvorrichtungen mit mehreren in Serie angeordneten Arbeitsstufen,
die durch einen Stator und einen Rotor aufweisende Arbeitseinheiten gebildet sind.
Diese Vorrichtungen sind aber z. B. zum Dispergieren und Homogenisieren nicht oder
nur in beschränktem Umfang geeignet. Das Gut läuft nach dem Austritt aus einer Mischstufe
immer unmittelbar zur nächsten Stufe.
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Da man beim Homogenisieren von einem unhomogenen, verschiedenartige
und verschieden große Teile enthaltenden Rohgut ausgeht, das meist eine sehr intensive
Bearbeitung erfordert, so müßte man bei der Arbeitsweise der bekannten Durchlaufmischvorrichtungen
entweder sehr viele Arbeitsstufen vorsehen oder das Gut nach dem Durchgang durch
die Vorrichtung zur Weiterbehandlung erneut in diese bringen.
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Bei einer bekannten Vorrichtung zum Mischen, Emulgieren, Homogenisieren,
Verreiben, Zerkleinern od. dgl. ist zwar die Druckseite des Rotors mit dessen Saugseite
durch einen ringförmigen Umlaufkanal verbunden, so daß in dieser Vorrichtung eine
Rezirkulation des Gutes und damit eine längere Bearbeitung des letzteren möglich
ist. Diese bekannte, nur eine einzige Arbeitsstufe aufweisende Vorrichtung eignet
sich jedoch nicht für eine vollständige kontinuierliche Arbeitsweise, weil bei ununterbrochenem
Arbeitsvorgang die Austragung des fertig bearbeiteten Gutes durch ein durch den
Arbeitsraum strömendes luft-oder gasförmiges oder flüssiges Mittel erfolgen muß.
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Durch die Erfindung werden die geschilderten Nachteile behoben. Sie
gestattet bei verhältnismäßig wenig Arbeitsstufen die Errichtung hochdisperser undfoder
homogener Endprodukte, ohne daß man das Gut zu einem zweiten Durchgang in die Vorrichtung
zurückbringen müßte. Sie erlaubt weiter eine wirksame und wirtschaftliche Durchführung
von chemischen und physikalischen Operationen, wie z. B. Reaktionen, Oxydation,
Reduktion, Spaltung, Kondensation, Polymerisation, Koagulation u. a., mit oder ohne
Verwendung von Katalysatoren. Schließlich ermöglicht sie auch die Begasung oder
Entgasung von Substanzen.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Zerkleinern, Dispergieren
und Homogenisieren von heterogenen, grobstückige Anteile enthaltenden Stoffgemischen
sowie zur Durchführung chemischer Prozesse im stetigen Durchlaufverfahren, bestehend
aus mehreren, im wesentlichen gleichartig ausgebildeten, hintereinander angeordneten
Arbeitsstufen, von denen jede mindestens eine von einem radial beaufschlagten Rotor
und einem mit ihm scherend und prallend zusammenarbeitenden Stator gebildete Arbeitseinheit
aufweist und der Druckraum jeder Arbeitsstufe durch einen ringförmigen Umlaufkanal
mit ihrem Saugraum unmittelbar in Verbindung steht, und kennzeichnet sich dadurch,
daß der als Ringscheibe ausgebildete Stator einer Arbeitsstufe am Gehäuse unter
Belassung von Durchlässen für das Gut so befestigt ist, daß der Umlaufweg des Gutes
vom Druckraum zum Saugraum durch die Gehäusewandung und die Oberseite der Ringscheibe
bestimmt wird.
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So hat man es durch Dross.elung oder Unterbrechung des Durchlaufes
in der Hand, das Gut so lange durch wiederholten Umlauf in den einzelnen Arbeitsstufen
behandeln zu lassen, bis es den gewünschten Endzustand erreicht hat. Durch diesen
Umlauf in den einzelnen Stufen erspart man sich also eine allzu große Zahl von Stufen
und eine Wieder-
einbringung des noch nicht fertig bearbeiteten
Gutes in die Vorrichtung.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und einige Detailvarianten.
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Fig. 1 ist ein Längsschnitt der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung,
Fig. 2 ein Horizontalschnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1, Fig. 3 ein Horizontalschnitt
nach der Linie III-III der Fig. 1 und Fig. 4 ein Horizontalschnitt nach der Linie
IV-IV der Fig. 1; Fig. 5 bis 9 veranschaulichen verschiedene konstruktive Einzelheiten.
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Die Anlage gemäß Fig. 1 bis 4 hat einen Einlaßstutzen 1 am Kopfstück
2 des turmartigen Durchlaufgehäuses3 und einen Zwischenboden4 des Kopfstückes 2,
in dessen zentraler Öffnung ein Trichter 7 befestigt ist. Eine koaxial zum Gehäuse
3 in letzterem gelagerte Welle 8 wird durch einen Elektromotor 9 oder eine andere
Antriebsvorrichtung, gegebenenfalls mit veränderbarer Drehzahl, angetrieben.
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Auf der Welle 8 sind drei im wesentlichen gleichartig ausgebildete
Arbeitsstufen 28 hintereinander angeordnet, von denen jede mindestens eine von einem
radial beaufschlagten Rotor 10, 11 und einem mit ihm scherend und prallend zusammenarbeitenden
Stator 12, 13 gebildete Arbeitseinheit aufweist. Die vollen Rotorscheiben 10 tragen
Kränze von zahnfönnigen oder anders geformten Zerkleinerungsorganen 11. Anstatt
voll könnten die Rotorscheiben 10 auch durchbrochen sein, also Speichen aufweisen.
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Die Speichen können so ausgebildet sein, daß sie pumpende Wirkung
haben, so daß das Gut axial gefördert wird. Von der Nabe der Rotorscheibe 10 zu
den Organen 11 verlaufen Rippen 23, die die tangential-radiale Beschleunigung des
Gutes nach den Organenll hin begünstigen. Die Rippen23 könnten auch fortfallen oder
durchbrochen sein. Sie können radial oder in anderer Richtung verlaufen; so können
sie z. B. zur Begünstigung der Scherwirkung, der Pumpwirkung usw. in oder gegen
die Drehrichtung aus der Radialen heraus abgebogen sein. Gleiches gilt auch für
die Organe 11 und/oder 12. Die Rotororgane 11 laufen an gleich oder ähnlich geformten,
unbeweglichen Zerkleinerungsorganen 12 vorbei, die eventuell auswechselbar sein
können. Die Statororgane 12 sitzen auf Ringscheiben 13, die durch radiale oder andersgerichtete
Arme 14 am Gehäuse 3 befestigt sind. Die Rotorscheiben 10 oder eine oder zwei derselben
können derartige Zerkleinerungsorgane 11 auch an ihrer Unterseite aufweisen, wobei
dann die Statororgane entsprechend der Gesamthöhe der nach oben und unten ragenden
Rotororgane 11 bemessen werden. Die Arme 14 des Stators jeder Arbeitsstufe 28 lassen
zwischen sich Öffnungen 15 frei, die den Eintritt in einen Umlaufweg 29 bilden,
durch den das Gut zur wiederholten Zirkulation in ein und dieselbe Arbeitsstufe
28 zurückfließen kann.
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Die Vorrichtung ist an verschiedenen Stellen längs einer horizontalen
Ebene geteilt und kann deshalb aus einzelnen Arbeitsstufen 28 zusammengebaut werden.
Unter jeder der beiden oberen Rotorscheiben 10 befindet sich ein Trichter 16, der
das durch die Vorrichtung strömende Gut dem von den Rotororganen 11 der darunterliegenden
Arbeitsstufe umgebenen Raum zuführt. Die Trichter 16 können wegnehmbar
sein. Unter
der untersten Arbeitsstufe befindet sich ein Trichter 17. Derselbe sammelt das aus
der untersten Arbeitsstufe ungefähr radial hinausgeschleuderte Gut und leitet es
nach unten. Am unteren Ende des Gehäuses 3 ist ein Auslaufstutzen 20 tangential
angeschlossen (Fig. 4), welcher der Abführung des fertigen Produktes aus der Vorrichtung
dient. An jeder wichtigen Stelle sind zu Kontroll- und Reinigungszwecken mit Deckeln
22 verschließbare Luken angebracht. Die Luken können auch zum Anschließen von Rohrleitungen
oder zur Verbindung mit Behältern oder anderen Vorrichtungen dienen.
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Das Rohmaterial, beispielsweise zur Erzeugung von Zellulosepulp bestimmtes
und vorgekochtes oder chemisch behandeltes Holz, wird in zerstückelter Form mit
Wasser zusammen in der Pfeilrichtunga durch den Einlaßstutzen 1 in das Kopfstück
2 gepumpt oder unter Gefälle eingeleitet oder durch die Pumpwirkung der Vorrichtung
selbst angesaugt.
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Durch den Trichter 7 gelangt das aus Wasser und Holz bestehende Gut
in die erste Arbeitsstufe.
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Die Wirkung der Zusammenarbeit von Rotor und Stator in den als Dispergiergeräte
ausgebildeten Arbeitsstufen 28 ist z. B. in den schweizerischen Patentschriften
288 154 und 311 794 eingehend beschrieben. Wenn man die Organkränze 11 und/oder
12 als zylindrische oder konische, zur Welle 8 konzentrische Ringe ausbildet, die
ganz oder teilweise mit einen allseitig geschlossenen Querschnitt aufweisenden Durchbrechungen,
wie z. B. radialen oder vom Radius abweichenden Bohrungen, Düsen jeder Form und
Größe, versehen sind, so erzielt man ebenfalls außerordentlich hohe Feinheit des
Produktes.
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Fig. 5 zeigt z. B. eine Ausführung, bei der der äußere Statorkranz
durch einen mit Bohrungen 24 versehenen, an der Ringscheibe 13 befestigten zylindrischen
Ring 25 gebildet ist, der abnehmbar oder austauschbar sein kann.
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Man kann die aufschließende Wirkung der Arbeitsstufe steuern, indem
man die Organe 11 und/oder 12 zu ihrem freien Ende hin konisch verjüngt und axial
zueinander verschiebbar macht, so daß der radiale Spalt zwischen den Organenll und
12 erweitert oder verengt werden kann.
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Das in der ersten Arbeitsstufe 28 mehr oder weniger aufgeschlossene
Gut wird an der Peripherie dieser Arbeitsstufe unter Druck herausgeschleudert und
strömt bei direktem Durchfluß längs der Pfeillinie durch den ersten Trichter 16
in die zweite Arbeitsstufe 28. Letztere ist im Prinzip ebenso konstruiert wie die
obere Arbeitsstufe, kann jedoch dem jeweiligen Zweck angepaßt werden. So können
z. B. die Organe 11 der zweiten Arbeitsstufe gerade oder gekrümmt sein, um je nach
Bedarf die radiale Beschleunigung oder die tangentiale Beschleunigung zu begünstigen
bzw. die Scher- oder Prallwirkung zu beeinflussen.
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Entsprechendes ist zu sagen zur dritten Arbeitsstufe 28, zu der das
Gut durch den unter der zweiten Arbeitsstufe liegenden Trichter 16 gelangt.
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Die Zahl der Arbeitsstufen 28 kann vergrößert oder z. B. bis herunter
auf eine oder zwei Arbeitsstufen verringert werden. Dabei kann jede nach einer anderen
Arbeitsstufe folgende Stufe mit einer größeren Zahl konzentrisch zueinander angeordneter
Rotor- und Statororgane versehen werden. Auch können von Stufe zu Stufe, ebenso
wie von innerer zu äußerer Arbeitseinheit, eine zunehmend engere,
d.
h. feinere Teilung der Organreihen und kleinere Organquerschnitte mit zunehmend
mehr Organen und Schlitzen oder Bohrungen vorgesehen werden.
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Dies führt von Arbeitseinheit zu Arbeitseinheit bzw. von Arbeitsstufe
zu Arbeitsstufe zu wachsender Frequenz der physikalischen Effekte. Diese wachsende
Wirkung wird im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 4 wie folgt erreicht: Die
erste Arbeitsstufe 28, der das noch grobe Material, z. B. Holzschnitzel oder Astholz
oder anderes organisches oder anorganisches Material zugeführt wird, ist mit stärkeren
Organen 11, 12 und mit einer größeren Teilung zwischen den Statororganenl2 versehen
(Fig. 2). Ebenso ist in dieser Stufe die Teilung zwischen den Rotororganen 11 sehr
groß (Fig. 2), so daß das grobe Material von ihnen erfaßt, am Stator zerprallt und
so weit aufgeschlossen wird, daß es durch den grobgeschlitzten Statororgankranz
12 längs der Pfeilliniea hindurchgeschleudert wird. Die Teilung, Zahl und Form der
Rotor- und Statororgane sowie die Drehzahl des Rotors bestimmen die Frequenz der
Prall- und Scherungseffekte und andere Wirkungen.
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Das in der ersten Arbeitsstufe 28 nur vorbereitend und z. B. schonend
aufgeschlossene Material gelangt längs der Pfeillinie a in die zweite Arbeitsstufe
28.
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Diese weist mehrere konzentrische Rotor- bzw.
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Statorkränze auf. Der innerste Rotorkranz 11 besteht aus schaufelartigen
Schlägern, deren Querschnitt kleiner sein kann als derjenige der innersten Rotororgane
der vorhergehenden Arbeitsstufe, weil das in die zweite Arbeitsstufe 28 eintretende
Gut bereits teilweise aufgeschlossen ist. Aus diesem Grunde kann die Teilung zwischen
den Rotororganen 11 der zweiten Arbeitsstufe kleiner sein als in der ersten Arbeitsstufe.
Entsprechendes gilt für den Übergang von der zweiten in die dritte Arbeitsstufe
(Fig. 3).
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Um die Wirkung auf das schon weitgehend veränderte Gut allmählich
zu steigern, kann innerhalb ein und derselben Arbeitsstufe jede der Arbeitseinheiten
von innen nach außen eine zunehmend feinere Teilung aufweisen, d. h. kleinere und
dichter zusammenstehende Organe und Schlitze oder andere Öffnungen (z. B. siebartige
Bohrungen) zwischen den letzteren. Der innerste Organkranz einer Arbeitsstufe hat
dann die größte und der äußerste Organkranz die feinste Teilung. Dadurch wird eine
fortlaufend gesteigerte Verfeinerung des Gutes nicht nur von einer Arbeitsstufe
zur anderen, sondern auch innerhalb einer Arbeitsstufe von einer Arbeitseinheit
zur nächsten erzielt. Es könnte auch beispielsweise die radiale Breite der Organe
der äußersten Arbeitseinheit größer sein als diejenige einer weiter innenliegenden
Arbeitseinheit.
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Wenn das Gut, z. B. ein Gemisch aus Wasser und Zelluloseholz, die
verschiedenen Arbeitsstufen 28 bis zur untersten passiert hat, stellt es den aufgeschlossenen
Faserstoff in Wasser verteilt dar. Das aus Wasser und Zellulosefasern bestehende
Gemisch wird mittels (nicht dargestellter) Pumpen oder anderer Fördermittel durch
den Auslaß 20 abgesaugt.
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Die Abflußmenge und damit die Abflußgeschwindigkeit des Gemisches
Wasser-Zellulosefasern durch den Auslaß 20 kann durch (nicht gezeigte) Ventile oder
andere bekannte Einrichtungen konstant gehalten oder nach Bedarf gesteuert oder
ganz unterbrochen werden. Mittels des von der mit zweckentsprechendem Querschnitt
einstellbaren Einrichtung am Aus-
laß erzeugten Gegendruckes wird die Trennungsebene
Y (Fig. 1) zwischen dem aus der Peripherie einer Arbeitsstufe 28 zentrifugal gegen
das Gehäuse3 strömenden und von der Gehäusewandung durch den Umlaufkanal 29 in Richtung
zum zentralen Einlaß in den Rotor derselben Arbeitsstufe zurückströmenden Material
einerseits und dem aus der Peripherie der vorhergehenden Arbeitsstufe ausströmenden,
dem zentralen Einlaß des Rotors der nachfolgenden Arbeitsstufe zuströmenden Material
andererseits in axialer Richtung verschoben und dadurch die Strömungsgeschwindigkeit
von einer Arbeitsstufe zur nächsten und in Verbindung damit die Verweilzeit und
die Dauer der Bearbeitung des Materials in jeder einzelnen Stufe nach Bedarf gesteuert.
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Wenn man z. B. die einstellbare Auslaßeinrichtung vollständig schließt,
senkt sich die besagte Trennungsebene als Folge des sich in der Vorrichtung aufbauenden
Gegendruckes bis auf die unterste Grenze der zentrifugalen Ausströmung des Materials
aus dem Stator und bleibt konstant auf dieser Höhe, bis man eine Änderung des Querschnittes
der einstellbaren Auslaßeinrichtung vornimmt.
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Wenn man nun den Querschnitt der einstellbaren Auslaßeinrichtung
etwas öffnet, so erfolgt sofort eine Verlagerung der Trennungsebene Y nach oben
(bzw. entgegengesetzt zur Hauptströmungsrichtung des Materials in der Vorrichtung),
weil hinter der Trennungsebene des aus dem Stator ausströmenden Materials nun eine
Verringerung des Gegendruckes eingetreten ist.
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Vergrößert man den Querschnitt der einstellbaren Auslaßeinrichtung
allmählich weiter bis zu ihrem größtmöglichen Querschnitt, so verschiebt sich die
besagte Trennungsebene zunehmend nach oben (bzw. entgegengesetzt zur Hauptströmungsrichtung
des Materials in der Vorrichtung.
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Wenn man nun wieder entgegengesetzt verfährt, d. h. den Querschnitt
der einstellbaren Auslaßeinrichtung stufenlos oder stufenweise verengt, so tritt
dadurch wieder eine Senkung der Trennungsebene Y (bzw. deren Verschiebung in Richtung
der Hauptströmung des Materials in der Vorrichtung) ein. Die einstellbare Vorrichtung
ermöglicht also eine je nach Bedarf beliebige Steuerung der Rezirkulationsvorgänge
und damit der rezirkulierenden Materialmenge.
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Es kommt noch hinzu. daß durch verschiedenartige radiale Breite der
pumpenden Flanken der Organe 11 in jeder einzelnen Arbeitsstufe je nach Bedarf eine
höhere oder eine niedrigere Rezirkulationsgeschwindigkeit gleichzeitig erzielt werden
kann.
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Aus den geschilderten Vorgängen, die einzeln und zusammen durch die
erfindungsgemäß einstellbare Größe des Auslaßquerschnittes der Steuereinrichtung
am Austritt des Materials aus dem Gehäuse einstellbar sind, ergeben sich neuartige
spezifische Wirkungen und hohe wirtschaftliche Vorteile.
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Im Falle einer völligen Sperrung des Ausflusses 20 wird die ganze
Vorrichtung durch den Einlaßstutzen 1 mit Gut gefüllt. Da dasselbe unten nicht abfließen
kann, wird es durch die einzelnen Arbeitsstufen 28 längs der geschlossenen Pfeillinien
A, B, C kontinuierlich in Zirkulation versetzt und dabei zunehmend aufgeschlossen.
Durch Weglassen oder Wegnehmen der Trichter 16 können diese Zirkulationen A, B,
C insofern begünstigt werden, als keine trennenden Widerstände die Strömung im Gehäuse
3 mehr hindern. Diese kontinuierlichen Zirkulationen A
B, C des
Gutes in ein und derselben Arbeitsstufe sind möglich, weil das Gut infolge der Öffuungen
15 (Fig. 3) durch den durch die Ringscheiben 13 (Fig. 1) vom Reaktionsraum der Arbeitsstufen28hohlnngförmigen
Umlaufkanal 29 fließen kann.
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Wenn bei voller öffnung des Auslaßstutzens 20 das Gut aus der Vorrichtung
der Fig. 1 so schnell austreten kann, wie es durch den Einlaßstutzen 1 in die Vorrichtung
eingeführt wird, so wird überhaupt keine Zirkulation A, B, C des Gutes in den einzelnen
Arbeitsstufen 28 stattfinden. In diesem Falle wird das Material im großen Ganzen
dem Weg des geringeren Widerstaüdes folgen und die Vorrichtung ohne Zirkulationen
A, B, C von oben nach unten durchlaufen.
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Genügt der bei diesem direkten Durchlauf des Gutes durch die Vorrichtung
erreichte Feinheitsgrad nicht, so kann man durch Steuern der Geschwindigkeit des
Durchflusses, wie oben beschrieben, auch die Zirkuiationen A, B, C in den einzelnen
Arbeitsstufen und damit einen höheren Grad der Aufschließung erreichen. Höherer
Aufschließungsgrad wird auch dadurch erreicht, daß man bei gleichbleibender Durchlaufgeschwindigkeit
die wirksame Frequenz zwischen den Organen 11 und 12, also die Drehzahl der Welle
8, erhöht.
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In Fig. 1 und 5 ist die Trennwand zwischen dem Reaktionsraum der
Arbeitsstufen, in dem die Organe 11, 12 liegen, und dem hohlringförrnigen Umlaufkanal
durch die Stator-Ringscheibe 13 gebildet, die mittels der Arme 14 am Gehäuse 3 befestigt
ist. In den Varianten der Fig. 6 bis 9 ist der die Trennwand bildende Statorring
13 mittels zur Welle 8 also zur Hauptströmungsrichtung, ungefähr parallel laufenden
Stegen 30 an der Unterseite des Trichters 16, also an einem mit dem Gehäuse 3 fest
verbundenen Teil, befestigt. Diese Stege 30 sind auf dem Umfang des Statorringes
13 in Abständen voneinander verteilt.
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Die Stege 30 können in einer durch die Achse der Welle 8 hindurchgehenden
Meridianebene oder in einem Winkel zu dieser Ebene liegen. Zur Verminderung von
Strömungsverlusten kann der Querschnitt dieser Stege 30 wie die Leitschaufel einer
Turbine ausgebildet sein. In den Fig. 6, 7 und 9 sind an der Innenseite des Statorringes
13 ein oder mehrere, über den Umfang des letzteren verteilte Reißzähne 31 oder andere
Reißorgane vorgesehen, durch die von den Rotororganen 11 herumgeschleudertes klumpiges
oder schlieriges Material zerrissen wird, um eine Verstopfung des Rotors zu vermeiden.
Die innersten Rotororgane 11 der Fig. 6 bis 9 sind so verbreitert, daß sie wenigstens
teilweise mit ihren freien Enden in radialer Richtung vom Statorring 13 nicht verdeckt
werden und so das Gut erfassen und zerreißen können. In den Fig. 7, 8 und 9 sind
diese freien Enden der Organe 11 mit Reißzähnen versehen. Der Querschnitt des Statorringes
13 und die Unterseite 32 des Trichters 16 sind mit Rücksicht auf eine gute Führung
der Zirkulationsbewegung A, B, C des Gutes hydrodynamisch günstig gewählt.
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Fig. 7 unterscheidet sich von Fig. 6 durch zwischen benachbarten
Stegen30 angeordnete, scharnierartige Verschlußklappen 33, die sich unter dem außerhalb
der Klappen herrschenden Überdruck des Gutes selbsttätig öffnen. Diese Klappen sollen
verhindern, daß das Gut, anstatt in den zentralen Zuführungsraum des Rotors, durch
den hohlringförmigen Umlaufkanal 29 um den Stator und Rotor herumfließt.
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Dies könnte z. B. dann auftreten, wenn die Durch-
flußggeschwindigkeit
des Gutes gerade so groß ist, daß kein genügender Überdruck an der Gehäusewandung
auftritt. Eine solche Verschlußvorrichtung könnte z. B. auch gemäß Fig. 9 ausgebildet
sein, wo der hohlringförmige Umlaufkanal 29 durch eine an axial verschiebbaren Stangen34
aufgehängte Ringscheibe 35 abgeschlossen werden kann. Bei Überdruck zwischen Statorring
13 und Gehäuse 3 wird die Scheibe 35 selbsttätig gehoben und öffnet den Umlaufkanal
29, während sie bei Fehlen eines genügenden Überdruckes selbsttätig in die Schließstellung
herunterfällt. Wenn erwünscht, kann der in der Vorrichtung bei ganz oder teilweise
geschlossenem Auslauf auftretende Überdruck dazu benutzt werden, denselben aufzuheben
oder periodisch zu unterbrechen, zu vermindern oder sogar zu kontrollieren.
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Dies erfolgt durch Kupplung der scharnierartigen Verschlußklappen
33 beispielsweise über die Scharnierachse mit dem Auslaufventil, eventuell unter
Zwischenschaltung optischer, elektrischer oder hydraulischer Übertragungs- oder
Verstärkungssysteme an sich bekannter Art. Der gleiche Zweck kann erreicht werden
durch Kupplung der Hub- und Führungsstangen 34 mit dem Auslaßventil, nötigenfalls
auch unter Einschaltung an sich bekannter tÇbertragungs-oder Verstärkersysteme.
Auch kann auf die gleiche Weise eine Steuerung bzw. Kontrolle des Einlasses des
Gutes in die Vorrichtung erfolgen.
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Fig. 8 unterscheidet sich von den Fig. 6, 7 und 9 dadurch, daß der
Statorring 13 und die Rotorscheibe 10 drei Kränze von Organen 12 bzw. 11 tragen,
d. h. daß die Arbeitsstufe drei Arbeitseinheiten umfaßt.
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Man könnte z. B. auch die Statororgane direkt am Trichter befestigen
und dann in der Trichterwandung Öffnungen vorsehen, die durch Abschlußorgane ähnlicher
oder anderer Art als in den Fig. 6 bis 9 dargestellt und ähnlich oder anders gesteuert
als in bezug auf diese Figuren beschrieben, verschließbar sind. Der Umlaufweg würde
dann durch den Trichter hindurchführen. Solche verschließbare Öffnungen im Trichter
könnten auch dann vorgesehen werden, wenn die Statororgane nicht am Trichter befestigt
sind.
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Anstatt wie in Fig. 7 um horizontale Achsen könnten die Klappen auch
um vertikale Achsen schwenkbar sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann z. B. auch in zwei oder mehr
Teile zerlegt sein. So kann beispielsweise der oberste Teil der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform mit der ersten Arbeitsstufe als besonderes Teilaggregat aufgestellt
und unabhängig von diesem Teilaggregat der restliche Teil der Vorrichtung allein
zusammengebaut und darunter oder daneben aufgestellt sein. In diesem Falle erfolgt
die Überführung des aus dem ersten Teilaggregat ausströmenden Gutes in das zweite
Teilaggregat durch Verbindungsorgane, z. B. Trichter, Rohrleitungen, Pumpen oder
auch durch natürliches Gefälle.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch in jeder anderen Lage,
z. B. horizontal oder geneigt angeordnet werden, wobei geeignete Fördervorrichtungen,
z. B. Pumpen, das zu bearbeitende Gut der Vorrichtung zuführen können. Auch können
die Teile der Vorrichtung einzeln oder in Teilgruppen angetrieben werden.
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Sowohl das feste zu zerkleinernde oder zu zerfasernde Gut als auch
das flüssige Medium, z. B.
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Wasser, können auch für sich getrennt zugeführt werden,
wobei
die Vermischung dann innerhalb der Vorrichtung erfolgt.