Knet-und Mischwerk
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Knet-und Mischwerk mit einem Behälter und mindestens einem Arbeitsorgan, welches der Innenwandung des Be hälters entlang rotiert und mit dieser zur Bearbeitung des Gutes knetend und mischend zusammenwirkt, wobei das Gut längs der Behälterinnenwandung aus dem Bereich des Arbeitsorgans herausgepresst wird.
Bekannte Knet-und Mischwerke dieser Art haben besondere pumpende Mittel (Schaufeln), die das Gut in einen vom Boden des drehenden Körpers nach aussen ansteigenden, mit Arbeitsorganen versehenen Kanal fördern. Das Gut wird nur am Boden des Körpers in den Kanal gefördert und muss im relativ engen Kanal in Längsrichtung der Arbeitsorgane aufwärtssteigen. Es wird also jeweils nur die unmittelbar über dem Boden liegende Schicht des Gutes in den Knet-und Mischvorgang einbezogen. So wird zum Beispiel ein über dem Boden liegender schwerer Gegenstand im Kanal aufwärtsgetrieben, um am obern Kanalende gegen das Zentrum des Behälter- raumes zu fallen und nachher auf der Oberfläche des Gutes zu liegen, bis er allmählich im Umlauf des Gutes wieder in den Bereich des Kanaleintrittes gelangt.
Das erfindungsgemässe Knet-und Mischwerk unterscheidet sich von den bekannten dadurch, dass die mit der Behälterinnenwand zusammenwirkende Arbeitsflanke des pumpend wirkenden Arbeitsorgans von jeder Stelle des vom Organ umkreisten Zentralraumes aus über einen Weg zugänglich ist, der in einer zur Rotationsachse senkrechten Ebene liegt, und dal3 mindestens die Behälterinnenwand mit dem Arbeitsorgan zusammenarbeitende Erhöhungen oder Vertiefungen aufweist. Das Gut muss nun nicht mehr durch einen Kanal kriechen, sondern gelangt gleichzeitig in allen am Arbeitsbereich des oder der Arbeitsorgane liegenden Schichten quer zur Längenausdeh- nung der Organe direkt zur Bearbeitungsstelle.
Auch sind besondere Pumporgane nicht mehr notwendig, denn die Arbeitsorgane besorgen selbst die Pumparbeit.
Das Gegenstand der Erfindung bildende Knetund Mischwerk ist nicht zu verwechseln mit einer Dispergiervorrichtung von der im Schweizer Patent Nr. 311794 gezeigten Art, wo das Gut von rotierenden Zähnen gegen relativ zu diesen sich bewegende Zähne geschleudert wird, zwischen denen das Gut dann quer zu den Zähnen in den freien Raum eines Behälters austritt.
Mit dem erfindungsgemässen Knet-und Misch- werk kann Gut in allen Aggregatzuständen, also festes, plastisches, zäh-bis dünnflüssiges Gut, allein oder in den verschiedensten Kombinationen, zum Beispiel mit gasförmigem Gut, verarbeitet und können homogene Mischungen oder Dispersionen hergestellt werden.
Beiliegende Zeichnung zeigt einige beispielsweise Ausführungsformen des erfindungsgemässen Knetund Mischwerkes.
Fig. 1 ist ein Schnitt nach der Linie A-. 4 der
Fig. 2, welche einen Schnitt B-B der Fig. 1 des ersten Beispiels darstellt.
Fig. 3 bis 13 sind Axialschnitte durch weitere Ausführungsformen.
Im Beispiel der Fig. 1 und 2 ist ein nach oben geöffneter glockenförmiger Behälter l, dessen von einem Heiz-oder Kühlmantel 14 umgebene Innenwandung kreisförmigen Querschnitt hat und mit Zähnen 1 versehen ist, auf einem Sockelgehäuse feststehend aufgebaut und dient als Stator der Vorrichtung.
Koaxial zur Innenwandung des Behälters 1 liegt dicht auf dem Boden ein sternförmiger Körper 2 mit zehn mit der Behälterwand knetend, scherend, reibend, zerreissend und zerschlagend zusam menwirkenden Arbeitsorgane bildenden Armen 3 mit zwischen die Zähne la der Behälterinnenwandung greifenden äussern Zähnen 3b. Der Sternkörper 2 ist an einer Hohlwelle 4 befestigt, die von einer Kraftquelle 5 über ein Getriebe 6 (zum Beispiel ein Schaltwechselgetriebe) zum Regulieren der Drehgeschwin digkeit und ein Schneckengetriebe 7 in Rotation versetzt wird, so dass die Arme 3 an der Wandung des Behälters 1 entlanglaufen.
Durch eine an sich be kannte, nicht dargestellte Hilfsvorrichtung kann die Hohlwelle 4 mit dem Sternkörper 2 senkrecht verschoben werden, so dass der Abstand der Arme 3 von der Innenwandung des Behälters 1 reguliert werden kann. Von allen Stellen des von den Armen 3 a umgebenen Zentralraumes aus kann die mit der Innenwand des Behälters zusammenwirkende Arbeitsflanke der Arme 3 auf einem Weg erreicht werden, der in einer zur Rotationsachse senkrechten Ebene liegt.
Man füllt den Behälter 1 nach Öffnen des Dekkels 8 von oben mit der zu bearbeitenden Masse.
Versetzt man nun den Sternkörper 2 mit seinen Armen 3 in Drehung, so wird die Masse infolge der Pumpwirkung der Arme 3 aus dem zentralen, von den Armen umgebenen Hohlraum nach aussen gesaugt und zwischen den Armen 3 hindurch gegen die gezahnte Wandung des Behälters 1 gepresst und von den gezahnten Armen 3 an derselben geknetet, zerschert und zerrieben. Sobald die Masse genügend zerkleinert und homogenisiert ist, wird der Auslass 9 mittels des Handrades 10 geöffnet. Die pumpenden Arme 3 werfen dann die Masse durch den Auslass 9 aus dem Behälter 1 hinaus.
Fig. I und 2 zeigen noch einen zweiten Sternkörper 2a, dessen Arbeitsorgane bildende gezahnte Arme 3a ebenfalls divergieren, während an der äussern Kante vorgesehene Zähne 3c mit Zähnen 3d der Innenkante der Arme 3 zwecks Erreichung einer Scherwirkung zusammenarbeiten. Da der Sternkörper 2a an der ebenfalls von der Antriebsquelle 5 in Drehung versetzten Zentralwelle 4a befestigt ist, diese Zentralwelle 4a jedoch durch das Vorgelege 7a relativ, zum Beispiel entgegengesetzt zur Hohlwelle 4 gedreht wird, rotieren die von den Armen 3 und den Armen 3a gebildeten konischen Käfige relativ zueinander um eine gemeinsame Achse.
Die Masse im zentralen Hohlraum wird zunächst von den Armen 3a über ihren ganzen Arbeitsbereich in Um fangsrichtung mitgenommen und dabei infolge der Fliehkraft tangential nach aussen, also in Querrich- tung zu den Armen durch die Lücken zwischen den Armen 3a gefördert und dabei von den Flanken der Arme 3a gegen die Flanken der Arme 3 gequetscht, an deren gezahnten Kanten zerschert und von den Armen 3a und 3 zerknetet, zerrieben und homogenisiert. Dann gelangt die Masse infolge der Fliehkraft weiter durch die Lücken zwischen den Armen 3 hindurch und wird von den gezahnten Flanken derselben an der gezahnten Behälterwandung entlanggeschleift, wobei sie unter dem durch die Fliehkraft hervorgerufenen Druck zerrieben und homogenisiert wird.
Da die Arme 3a die Masse dank ihrer Pumpwirkung fortgesetzt vom Zentrum in die Lücken der Arme 3 drücken, muss die an der Be hälterwandung angelangte Masse, dem Druck nachfolgender Masse und der Fliehkraft nachgebend, an der Innenwandung des konischen Behälters 1 nach oben ausweichen. Dabei entstehen Schubspannungen und Stauungen in der Masse, die dieselbe unregel mälBig von der Behälterwandung abheben und zeitweise wieder in den Bereich der scherenden Kanten der Arme 3a und 3 bringen. Daraus ergibt sich eine vielgestaltige, verfeinernde Wirkung auf die Masse.
Die an der Behälterwandung emporgedrückte Masse fällt dann kontinuierlich über dem obern Ende der Arme 3a und 3 wieder in Richtung zum Zentrum zusammen, um erneut der beschriebenen Prozedur unterworfen zu werden.
Die linke Hälfte der Fig. 1 und 2 zeigt eine Variante, indem die Arme 3a auf ihrem obern Ende durch einen konzentrischen Ring 11 verbunden sind.
Derselbe verstärkt den durch die Arme 3a gebildeten konischen Käfig für hohe Drehmomente und Biegespannungen und zwingt das zwischen den Armen 3 an der Behälterwandung aufsteigende Material, ihn zu übersteigen.
Wenn gewünscht, kann der innere Käfig mit den Armen 3a herausgenommen werden, so dal3 das Knetwerk nur aus den Armen 3 und der Behälterwandung besteht.
Fig. 3 zeigt zwei Ausführungsbeispiele mit schrau benlinienförmig nach oben verlaufenden Rippen 12 und 13 der Behälterinnenwandung. Die auf der linken Hälfte der Fig. 3 gezeigten Rippen 12 sind glatt, während die auf der rechten Hälfte der Fig. 3 gezeigten Rippen 13 gezahnt sind. Die aufsteigenden glatten Rippen 12 bewirken je nach Drehrichtung der in Fig. 1 dargestellten Arme 3 eine Beschleunigung oder eine Hemmung des Aufsteigens, während die rechts gezeigten gezahnten Rippen 13 eine zerrei ssende und scherende Zerkleinerungswirkung auf grobe Massenteile ausüben. An der Aussenseite des Behälters 1 ist ein Hohlraum 14 mit Zu-und Abfluss gezeigt, welcher zur Beheizung oder Kühlung dienen kann. Es können auch andere Heiz-und Kühlmittel vorgesehen sein.
Fig. 4 zeigt die Innenwandung eines Behälters mit von unten nach oben divergierenden, scharfkantigen Rippen lb, welche zusammen mit den in Fig. 1 dargestellten Armen 3 eine vielfache Scherung und einen starken Auftrieb der Masse bewirken.
Fig. 5 zeigt eine ähnliche Anordnung von Rippen lc, welche jedoch an ihrem obern Ende an der Wandung des Behälters 1 spitz auslaufen, wodurch eine dichte Annäherung der Arme 3 an die Behälterwandung und eine feinreibende Arbeit am obern Teil derselben erzielt wird.
Fig. 6 zeigt an der Innenwandung des Behälters 1 festsitzende, Zerkleinerungsorgane bildende Arme ld, einen innerhalb derselben rotierenden glockenför- migen Käfig mit Arbeitsorgane bildenden Armen 3 und über denselben eine Ringscheibe 17 mit nach dem Zentrum hin gebogenem Querschnitt. Diese Scheibe 17 regelt den Umlauf der Masse während der Arbeit und verhindert ihr Hochsteigen am Behälter 1 über eine erwünschte Hoche hinaus. Die Pfeillinien zeigen den Fluss der Masse im Knetwerk während der Arbeit.
Fig. 7 zeigt zwei Varianten, und zwar links am obern Ende scharf auslaufende Arme 3f und Behälterrippen le, welche zum Beispiel zur Zerkleinerung von faserigem Gut besonders geeignet sind. Die rechte Seite zeigt einen gewölbten Behälter 1 und demselben angepasste Arme 3 und ld sowie den Fluss der Masse angebende Pfeillinien.
Fig. 8 zeigt einen rotierenden Käfig mit Armen 3 und zwischen den obern Enden der Arme 3 in Lagern 16 der Arme 3 aufgehängte Reibkörper 27, welche bei rotierendem Käfig durch die Fliehkraft gegen die Innenwandung des Behälters 1 gedrückt werden und die aufsteigende Masse, wenn gewünscht, bis zum kolloidalen Zustand zerreiben. Die Reibkörper 27 können glatt an der glatten Behälterwandung anliegen oder sie können mit rauher, gefurchter oder gelochter Oberfläche versehen sein. Die Oberfläche der Reibkörper kann auch mit besonderen Belägen, zum Beispiel aus Hartmetall, Gummi, Schleifstein, Hartgestein usw. versehen sein. Dasselbe gilt für die Reibflächen des von den Reibkörpern 27 bestrichenen Teils der Behälterinnenwandung.
Die linke Seite der Fig. 8 zeigt eine Variante dieses Beispiels, wo die Rippen lc und die Arme 3 mit zahnartigen Vorsprüngen 18 versehen sind, welche zwischeneinandergreifen und so eine Erhöhung der scherenden und zerreissenden Wirkung des Knetwerkes bewirken.
Fig. 9 zeigt den Behälter, Behälterrippen lc, Arme 3, einen auf den Armen 3 befestigten Ring 19 mit konischer Reibfläche und einen am Behälter 1 montierten Ring 20 mit konischer Reibfläche. Die Reibflächen der beiden relativ zueinander rotierenden Ringe 19 und 20 werden durch das Eigengewicht des Ringes 20, wenn gewünscht auch durch andere Hilfsmittel, wie zum Beispiel Schrauben, Federn usw., zusammengedrückt. Die an der Wandung des Behälters 1 aufsteigende Masse muss zwischen den Rcibflächen der Ringe 19 und 20 hindurchpassieren und kann dabei bis zum kolloidalen Zustand zerrieben werden. Die rechte Seite der Fig. 9 zeigt als Variante zwischeneinandergreifende Vorsprünge 18 an den Rippen I e und den Armen 3.
In Fig. 10 trägt der Behälter oben eine schaufelförmig gebogene Ringscheibe 17, die zur Umleitung der Masse dient und die Nachfüllung von Masse in die Vorrichtung während des Betriebes gestattet.
Fig. 11 zeigt eine mehrstufige Anlage im Ver tikalschnitt, welche aus zwei übereinander angeordneten Einzelvorrichtungen besteht. Die oberste Vorrichtung hat wiederum einen als Stator dienenden, nach oben geöffneten glockenförmigen Behälter 1, dessen unterer Teil konisch ist und dessen Innenwandung auf ihrem konischen Teil mit Rippen Ic versehen ist. Auf dem Behälter 1 liegt ein Abschlussdeckel, durch welchen ein Einfülltrichter 21 und Einführungsleitungen 22 in den Behälter führen. In der Achse des Behälters rotiert die Welle 4a, auf welcher der Stemkörper 2 mit Armen 3 befestigt ist. Der Behälterboden 23, der auswechselbar sein kann, ist siebartig gelocht oder geschlitzt.
Die Löcher oder Schlitze lassen die durch den Trichter 21 eingeführte Masse nach unten auslaufen, wenn diese den Öffnun- gen im Boden 23 entsprechend fein oder flüssig wird.
Die rohe Masse fällt durch den Trichter 21 in die Glocke mit den Armen 3, worauf sie in der ersten Stufe auf gleiche Weise bearbeitet wird, wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben. Die bearbeitete Masse fällt oder fliesst dann nach Erreichung der nötigen Feinheit oder Homogenität durch die Locher im Boden 23 der ersten Stufe und gelangt in die von den Armen 3 der untern Stufe gebildete Glocke, die die Masse zusammen mit den Behälterrippen lb weiter bis zum gewünschten Zustand bearbeitet. Sobald dieser erreicht ist, wird der Verschluss 9 geöffnet, so dass die Masse durch das Sieb 25 der Behälterwandung über eine Rinne 26 ausfliesst. Das Sieb kann zum Beispiel die Porenweite eines Filters haben, was zum Beispiel bei der Festflüssigextraktion Vorteile haben kann. Das Sieb kann auswechselbar sein.
Die Arbeit der Vorrichtung, die auch mit mehr als zwei Stufen gleicher oder ungleicher Art übereinander ausgerüstet sein kann, kann, wenn nötig, vollkommen kontinuierlich und automatisch erfolgen, indem die Rohmasse und allfällige Zusätze durch den Trichter 21 und/oder die Leitungen 22 oben fortgesetzt zugeführt werden und der Auslauf durch den mittels des Verschlusses 9 regelbaren Querschnitt des Auslasses und durch die Feinheit des Siebes 25 mit geeigneter Geschwindigkeit erfolgt.
Das aus mehreren Abschnitten bestehende zylindrische Gehäuse des Knetwerkes kann an zweckmässigen Stellen der Wandung, des Deckels oder des Bodens mit weiteren Einlassen für Zusätze, wie Flüssigkeiten, Lösungsmittel, Reagenzien, Katalysatoren, Vulkanisatoren, Gase usw., sowie mit in der Abbildung nicht dargestellten Kontroll-, Steuer-und andern bekannten Hilfsvorrichtungen versehen werden. Ebenso kann man, wenn erwünscht, die Rippen an der Innenwandung und die Zerkleinerungskörper mit solchen Einführungsöffnungen für Zusätze versehen.
Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt durch eine Kraftquelle 5 über ein Regelgetriebe und ein Schnek kengetriebe 7 auf die zentrale Welle 4a, auf welcher die glockenförmigen Körper mit ihren Armen 3 befestigt sind.
Damit auch sehr widerstandsfähiges Material gut in die zerkleinernde Zone der Arme 3 und der Behälterwandung mit den Rippen lb eindringt, ist ein axial verschiebbarer Druckstempel 27 vorgesehen, welcher die unter ihm liegende Masse zwischen die Arme 3 presst. Unter Umständen kann die rohe Masse durch eine Förderschnecke oder durch eine oder mehrere Rohrleitungen unter Druck oben in die Anlage eingeführt und unten durch Rohrleitungen abgenommen und weitergeleitet werden.
Fig. 12 zeigt ein Beispiel mit einem Arme 3 aufweisenden rotierenden Werkzeug und mit Behälter- rippen lb. Die Arme 3 des rotierenden Werkzeuges sind mittels in der Nähe ihres obern Endes angeordneten Speichen und einer Nabe an der Antriebs- welle 4 befestigt. Die Rippen lb des Behälters 1 sind mit scharfen Messerzähnen 101 besetzt, wobei auf gleicher Höhe liegende Messerzähne je einen Zahnkranz bilden. Zwischen die Messerzähne 101 greifen Zähne 102 der Arme 3 des Werkzeuges, die vorzugsweise bedeutend breiter ausgebildet sind als die Messerzähne 101. Die untern Enden der Arme 3 sind mit einem Ring 103 verbunden, welcher mit nach unten ragenden Vorzerkleinerungswerkzeugen 104 versehen ist und während des Betriebes mit dem rotierenden Werkzeug umläuft.
Der Behälter 1 hat im Gegensatz zu den übrigen Ausführungsformen am Boden eine Öffnung 105 und befindet sich in einem weiteren Behälter 106. Auf den untern Öffnungsrand des Behälters 1 ist ein Ring 107 aufgesetzt, welcher feststehende Gegenwerkzeuge 108 zu den Vorzerkleinerungswerkzeugen 104 aufweist. Auf den obern Öffnungsrand des Behälters 1 ist ein Zylinder 109 aufgesetzt, welcher auf der Innenfläche mit Leitblechen 110 besetzt ist.
Der Behälter 1 ist mittels eines Halteringes 111 mit radial stehenden Stegen und dazwischenliegenden Öffnungen in den weiteren Behälter 106 eingesetzt.
Dank der Öffnung 105 kann der um die drehende Welle 4 in dem innerhalb der Arme des rotierenden Werkzeuges auftretende Unterdruck ausgenutzt werden, um ein pumpfähiges Gut von unten aus dem Behälter 106 durch die Öffnung 105 hindurch in den Behälter 1 einzusaugen und in diesem zu bearbeiten, wobei das Gut durch die Arme 3, deren Speichen und deren schaufelartige Zähne 102 in der durch Pfeile angedeuteten Richtung radial an die Kränze von Messerzähnen 101 gefördert wird, wo die Partikel des durchgeförderten Gutes sehr wirksam zerkleinert werden.
Das Gut verlässt dann den Be hälter 1 in mindestens annähernd axialer Richtung nach oben, wobei ein von der Pumpwirkung des rotierenden Werkzeuges herrührender Stromkreislauf des Gutes durch die Leitbleche 110 des Zylinders 109 in Axialrichtung umgelenkt wird. Eventuelle sehr grosse Partikel des zu bearbeitenden Gutes, die nicht ohne weiteres durch die Offnung 105 eintreten können, werden vorerst von den Vorzerkleinerungswerkzeugen 104 und 108 langsam in kleinere Stücke aufgearbeitet, die in den Behälter 1 eintreten können, um dort zerkleinert zu werden.
Die Antriebswelle 4 mit den rotierenden Werkzeugen kann zum Beispiel mittels einer Schraube 112 in axialer Richtung leicht verschoben werden, um das Spiel zwischen rotierenden und stationären Werkzeugen dem zu bearbeitenden Gut anpassen zu können.
Fig. 13 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel ähnlich dem in Fig. 12 dargestellten, bei welchem jedoch die feststehenden Messerzähne 101 nicht auf Rippen des Behälters 1, sondern direkt an der Innenwand dieses Behälters befestigt sind. Auch hier stehen die Messer in Umfangsrichtung ziemlich eng, so dass ganze Kränze von Messerzähnen gebildet sind. Die Zähne 102 der Arme 3 und die dazwischenliegenden Lücken haben rechteckigen Querschnitt, und die Messerzähne 101 sind an ihrer untern Kante geschliffen. Durch Heben und Senken des rotierenden Werkzeuges kann das Spiel zwischen zusammenarbeitenden Zähnen 102 der Arme 3 und Schneidkanten der Messerzähne 101 eingestellt werden.
Das erfindungsgemässe Knet-und Mischwerk kann in den verschiedenartigsten Formen und Dimensionen abgewandelt werden. So kann beispielsweise der rotierende innere Körper mit nur zwei oder nur einem Arbeitsorgan oder Arm versehen sein, wobei eventuell der nächstäussere Körper mit einer grösseren Zahl Arme und/oder der Behälter mit einer grösseren Anzahl Rippen oder andern Vorsprüngen versehen sein kann. Der Behälter kann kippbar sein.
Die Arme können wegnehmbar sein, um die Zahl derselben und/oder den Abstand zwischen denselben zu ändern. Es kann unter Umständen zweckmässig sein, ungleiche Abstände zwischen den Armen zu wählen. Die Behälterwandung und/oder die rotierenden Arme können mit Bohrungen oder andern Löchern versehen sein, welche bei ihrer Begegnung Impulse bis zu höchster Frequenz (Ultraschall) auslösen können. Die Vorrichtung kann mit oder in andern Vorrichtungen zusammen-oder eingebaut werden. Sie kann auch in jeder Lage, zum Beispiel horizontal, arbeiten, wobei die rohe Masse unter Druck eingeführt wird. So kann sie auch mit der Zufuhr unten und mit dem Austritt oben aufgestellt oder eingebaut werden, wozu die zu bearbeitende Masse unter Druck durch die Vorrichtung gepresst wird.
Es können zum Beispiel in einem Rohr mehrere Stufen hintereinander angeordnet sein, wobei durch entsprechende Wahl der Arbeitsorgane die aufeinanderfolgenden Stufen das Gut immer feiner bearbeiten.
Durch kontinuierliche Arbeitsweise der Vorrichtung und durch die vielfache Anordnung scherender, knetender und homogenisierender, eventuell mit Ansätzen, Zähnen, Haken, Messerklingen, Vertiefungen usw. versehener Arme und/oder Rippen, Zähnen, Nocken, Messern, Stiften, Vertiefungen usw. an der Behälterwandung wird eine erhebliche qualitative und quantitative Steigerung der Produktion sowie eine bedeutend vielseitigere Verwendungsmöglichkeit ge genüber den bekannten Vorrichtungen erreicht.
Die von dem rotierenden Arbeitsorgan zusammen mit dem Behälter geleistete Pumparbeit kann auch zur Entleerung des erfindungsgemässen Behälters in bzw. durch an dem Behälter angebrachte Rohrleitun- gen, zum Beispiel der in Fig. 12 in punktierten Linien angedeuteten Art, dienen.
Ausser den im Zusammenhang mit den erläuterten Ausführungsformen beschriebenen physikalischen Vorgängen des Knetens, Mischens, Zerreissens, Scherens, Reibens und Zerschlagens können auch andere Vorgänge, wie Pressen, Lösen und Kavitieren, auftreten, eventuell mit regelbarer Geschwindigkeit und Frequenz, wenn nötig unter Zufuhr oder Entzug von Wärme und, wenn gewünscht, unter Durchleitung von elektrischer Energie zur in Bearbeitung befindlichen Masse mit Hilfe an sich bekannter Mittel, wobei unter Umständen chemische Reaktionen oder andere chemische Wirkungen auftreten.
Die Arme 3 oder einzelne derselben können an ihren Aussenflanken als Vertiefungen Löcher, zum Beispiel Blindlöcher oder durchgehende Löcher, aufweisen, deren Kanten mit den Kanten von lochartigen Vertiefungen der Behälterinnenwandung scherend zusammenarbeiten.