DE2436192B2 - Verwendung einer waessrigen dispersion zum ueberziehen von thermoplastischen fasern oder faeden - Google Patents
Verwendung einer waessrigen dispersion zum ueberziehen von thermoplastischen fasern oder faedenInfo
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Description
wobei (a) und die gegebenenfalls enthaltene Korn- Test wird ein standardgroßes Teppichstück in einer
ponente(b) bis zu etwa 60% vom Gesamtgewicht 15 gelenkten Umgebung einer entzündeten Hexamethylen-
der Dispersion ausmachen, zum Überziehen von tetramin-Tablette ausgesetzt. Die Prüfung wird fort-
thennoplastischen Fasern oder Fäden unter Bildung gesetzt, bis die letzte Spur von Flamme oder Glut
von die Trockenanschmutzung hemmenden Über- verschwindet oder bis die Flamme oder das Schwelen
zügen auf denselben. sich einem willkürlichen Kreis von 20,3 mm Durch-
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch ge- ao messer, dessen Mitte dem Entzündungspunkt entkennzeichnet,
daß als Ester ein Perfluoralkylester spricht, bis auf 2 V2 cm genähert hat. Man prüft
eines Citronensäureurethans, der durch Umsetzung 8 Proben jedes zu testenden Materials, und bei 7
eines Perfluoralkyläthylesters der Citronensäure der 8 Proben darf sich der verkohlte Bereich nicht
mit einem Isocyanat, welches mit der Hydroxyl- bis auf die vorgesehene Distanz von dem Kreis ergruppe
des Citronensäureesters unter Urethan- as strecken, wenn die fcntfiammbarkeit des leppichs als
bildung reagiert, erhalten worden ist, verwendet akzeptabel eingestuft werden soll.
wird. Während die Einstufung bei diesem Test als von
der Strecke abhängig spezifiziert ist, über die die
Brennzone wandert, sind weitere Erkenntnisse be-
30 züglich der Brenncharakteristiken von Teppichen durch Betrachtung der relativen, verbrannten Fläche
Zahlreiche polymere Verbindungen sind bereits und an Hand der Brenngeschwindigkeit erlangbar,
zum Ausrüsten von textlien Unterlagen verwendet Für den Einsatz als Perfluoralkylester in der gemäß
zum Ausrüsten von textlien Unterlagen verwendet Für den Einsatz als Perfluoralkylester in der gemäß
worden, um diesen öl- und wasserabweisende Eigen- der Erfindung verwendeten Dispersion sind zahlreiche
schäften zu verleihen. Es ist auch bekannt, daß man 35 bekannte Esfer von fluorierten Alkoholen und ordurch
das Aufbringen von Fluorpolymerüberzügen ganischen Säuren von Wert. Für die fluorierten
auf Teppiche aus Thermoplastkunstfasern diesen eine Alkohole oder Thioalkohole für diese Zwecke beigewisse
Beständigkeit gegen die durch das Begehen spielhaft sind (CFj)2CFO(CFiCFjJ)PCH2CH2OH, woverursachte
Trockenanschmutzung verleihen kann. rin ρ gleich 1 bis 5 ist, (CF3)2CF(CF2CF2)2CH2CH2OH,
Während die Brennbarkeit von Teppichen aus Thermo- 40 worin q gleich 1 bis 5 ist, RrSO2N(R')CH2CH2OH,
plastkunstfasern im allgemeinen beschränkt ist, liegt worin Rr Perfluoralkyl mit 4 bis 12 Kohlenstoffbei
überzogenen Fasern eine erhöhte Brennbarkeit atomen und R' H oder niederes Alkyl bedeutet,
vor. Diese Gefahr ist besonders bei Teppichen mit CnF2n+1(CH2)mOH oder -SH, worin η gleich 3 bis
einem lockeren oder verlourartigen Aufbau gegeben. 14 und m gleich 1 bis 12 ist, RrCH2C(X)H(CH2)COH,
Aus CH-PS 5 34 767 sind Perfluoralkyl-alkylmono- 45 worin r
>1 und X -O^-Alkyl, -(CH2^OH,
carbonsäureester zum Veredeln von Textilmaterialien —(CH^jOjC-Alkyl oder —OH (s eine ganze Zahl
bekannt. Auch in US-PS 36 68 233 werden Perfluor- gleich O bis 10) und Rr gleich Perfluoralkyl mit 3 bis
alkylesler zum Ausrüsten von Geweben empfohlen, 21 Kohlenstoffatomen ist, UHdRrCON(R)-(CH2)JOH,
wobei im letzteren Falle die Ausrüstung vorzugsweise worin Rr Perfluoralkyl mit 4 bis 18 Kohlenstoffmit
den polymerisierten Estern vorgenommen wird. 50 atomen, t gleich 2 bis 6 und R eine Alkylgruppe mit
Aufgabe der Erfindung ist es, nicht nur öl- und 4 bis 10 Kohlenstoffatomen ist.
wasserabweisende Üterzüge für thermoplastische Bei den bevorzugten fluorierten Estern werden
Fasern zur Verfügung zu stellen, sondern auch solche, aliphatische Perfluoralkylalkohole der Formel
die gleichzeitig die Trockenanschmutzung hemmen und CF+ (CH )mOH
die gleichzeitig die Trockenanschmutzung hemmen und CF+ (CH )mOH
dabei die Brennbarkeit der Faser nicht erhöhen. 55 " 2"+1 ! m
Die Erfindung wird im Patentanspruch !beschrieben. eingesetzt, worin η gleich etwa 3 bis 14 und m gleich
Unter dem nichtfluorierten »Vinylpolymeren« ist 1 bis 3 ist. In besonders bevorzugter Weise setzt man
ein Polymeres zu verstehen, das auf die Polymeri- Ester ein, die mit einer Mischung der Alkohole ertation
oder Copolymerisation von Vinylmonomeren halten werden, wobei η überwiegend 10, 8 und 6
(Vinylverbindungen), einschließlich Vinylchlorid und 60 und m gleich 2 ist. Diese Ester lassen sich bilden,
-acetat, Vinylidenchlorid, Methylacrylat und -meth- indem man den Alkohol oder die Alkoholmischung
acrylat, Acrylnitril, Styrol und Vinyläthern und zahl- mit Mono- oder Polycarbonsäuren umsetzt, die auch
reichen anderen, zurückgeht und für das das Vorliegen andere Substituenten aufweisen können und die
einer Kohlenstoff-Doppelbindung in dem Monomer- 3 bis 30 Kohlenstoffatome haben. Nach einer Arbeits-Molekül
charakteristisch ist, die sich während Poly- 65 weise zur Herstellung der Ester erhitzt man den
merisation öffnet, um die Kohlenstoffkette des Alkohol mit der Säure in Gegenwart katalytischer
Polymeren zu ermöglichen. Die bevorzugten Vinyl- Mengen an p-Toluolsulfonsäure und Schwefelsäure
polymeren für den Einsatz als nicbtfluorierten Be- und mit Benzol, wobei das Reaktionswasser als Co-
stillat mit dem Benzol entfernt wird. Zur Isolierung
s Esters wird das restliche Benzol abdestilliert.
ne beispielhafte Gruppe von in dieser Weise herstellten Estern mit einschlägigen physikalischen
Eigenschaften nennt die Tabelle L Die Perfluoralkylgruppe in diesen Estern ist CnF1n+1(CH1)TOOH (wie
oben genannt), wobei η gleich 6 bis 14 und m gleich 2 ist.
Perfluorattyläthylester | Esterzahl | Säurezahl | Schmelzbereich, |
(Theorie) | 0C | ||
a) Essijpäure | 102 (106) | 0,5 | 23 bis 24 |
b) OcUnsäure | 95,9 (91,5) | 1,3 | 33 bis 35 |
c) Decnnsäure | 91,8 (87,6) | 0,5 | 30 bis 32 |
d) Laurinsäure | — | 35 bis 38 | |
e) Palniitinsäure | _ | 49 bis 50 | |
f) o-CbJorvaleriansäure | — | 1,2 | 40 bis 42 |
g) Oleinsäure | 78 (75) | 3,0 | 28 bis 30 |
h) Linolsäure | 79,4 (74,9) | 4,3 | 22 bis 27 |
i) Malonsäure | 114 (108) | 0,1 | 31 bis 33 |
j) Benisteinsäure | mn λ<\ | no | 35 bis 38 |
k) Adipinsäure | 109 (103) | 0,7 | 35 bis 38 |
1) Suberonsäure | 107 (101) | 1,3 | 43 bis 48 |
m) Sebacinsäure | 104 (98) | 3,1 | 45 bis 52 |
n) Dodecandisäure | 103 (96) | 1,5 | 52 bis 58 |
o) Tridecandisäure | 119 (95) | 1,7 | 51 bis 54 |
p) Maleinsäure | 119 (106) | 0,9 | 28 bis 32 |
q) Azelainsäure | 107 (100) | 0,5 | 35 bis 39 |
r) Itaconsäure | 101 (105) | 1,9 | 45 bis 48 |
s) Benzylmalonsäure | 91 (99) | 0,2 | 40 bis 42 |
t) o-Phthalsäure | 101 (101) | 0,3 | 25 bis 27 |
u) d,l-Camphersäure | — | 1,7 | 34 bis 3ύ |
v) Citronensäure | 93 (100) | 4,8 | 42 bis 48 |
Die 2-Perfluoralkyläthanole der Formel
CnF1n+1CH1CH1OH,
CnF1n+1CH1CH1OH,
worin η gleich 6 bis 14 ist, uod vorzugsweise eine
Mischung von 2-Perfluoralkyläthanolen, deren Werte
von η der obigen Beschreibung entsprechen, lassen sich durch die bekannte Hydrolyse von 2-Perfluoralkyläthyljodiden,
CnF1n+1CH1CH1J, mit Oleum herstellen.
Die 2-Perfluoralkyläthyljodide sind durch die
bekannte Umsetzung von Perfluoralkyljodid mit Äthylen erhältlich. Die Perfluoralkyljodide können
nach der bekannten Telomerisationsreaktion unter Verwendung von Tetrafluoräthylen gewonnen werden;
jedes Perfluoralkyljodid unterscheidet sich somit um die Einheit -(CF1-CF1)-.
Ein bevorzugter Fluorester für den Einsatz in der gemäß der Erfindung verwendeten Dispersion ist
der in Tabelle I unter ν genannte Citronensäureester und insbesondere Citronensäureurethan. Der Citronensäureester
wird dabei modifiziert, indem man ihn mit einer Isocyanatverbindung, z. B. 1-Methyl-2,4-diisocyanatobenzol,
umsetzt, die mit dem -OH des Citronensäureesters zur Bildung von Urethanbindungen
reagiert. Dieses Produkt, dessen Herstellung im Beispiel 1 gezeigt ist, hat eine genügende Flüchtigkeit,
um bei einer Temperatur von ttwa 3000C entfernt
zu werden, und ergibt gute Schmutzabweisung bei Polyester- und Polyamid-Teppichen. Es ist besonders
wertvoll, da es anscheinend einer Entfernung durch Scheuerkräfte besser als viele andere Fluor-Abweisungsmittel
zu widerstehen scheint.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf eine Theorie beschränkt. Es wird jedoch angenommen, daß das
verstärkte Brennen von Bodenbelägen aus künstliehen Polymeren bei Behandlung mit fluorierten
Polymeren auf einer Erniedrigung der Oberflächenspannung des geschmolzenen Polymeren beruht, die
auf diese Weise die Geschwindigkeit herabsetzt, mit der das Polymere während des Brennens vor der
Flammenfront zurückweicht. In den Fällen, in denen die Fluor-Abweisungsverbindung während des
Brennens genügend flüchtig ist, wird sie hierdurch entfernt, und sie führt hier nicht zur Erniedrigung dei
Oberflächenspannung des geschmolzenen Materials, dessen Flammbeständigkeitscharakter auf diese Weise
erhalten bleibt. Die in der erfindungsgemäß verwendeten Dispersion enthaltenen flüchtigen Perfluor·
alkylester sind somit solche, die sich in der Nähe
oder beim Schmelzpunkt der Thermoplast-Fäden oder -Fasern verflüchtigen. Dadurch wird die gleiche
Brennbeständigkeit bewahrt, wie sie die nichtüberzogene Faser hat.
Zur Prüfung der Flüchtigkeit der fluorhal'ugen
Ester bei etwa 200 bis 3000C wird ein Tuft eines behandelten Teppichs von etwa 0,05 g Gewicht auf
einen Glas-Objektträger gegeben und 10 bis 20 Sekunden in einen Rohrofen von 450 bis 55O°C eingebracht.
Während der wenigen Sekunden im Ofen koaleszieren die Fasern in dem Tuft zu Tröpfchen
auf dem Träger. Nach Abkühlen auf 250C mißt
man den Hexadecan-Berührungswinkel an dem erstarrten Tröpfchen. Wenn die Behandlung mit dem
fluorierten Ester Oberflächenaktivität in dem Polymeren ergibt und hierdurch dessen Oberflächenspannung
gesenkt wird und wenn der Ester auch bei den Prüf-Temperatur- und Zeitbedingungen beständig
ist. so ist der Hexadecan-Berührungswinkel an dem
erstarrten Tröpfchen etwas größer als der Winkel, der an einem erstarrten Tröpfchen zu beobachten ist,
das durch Anwendung der Prüfung bei einem Tuft aus einem unbehandelten Teppich erhalten wird.
Ester, die bei dieser Prüfung nichtflüchtig sind, sind nicht für die Zwecke der Erfindung geeignet.
Die fluorierten Ester können auf Thermoplast-Kunstfasern, wie Polyester- und Polyamid-Fasern
in bekannter Weise so aufgebracht werden, daß auf der Faser, bezogen auf das Faser-Trockengewicht,
etwa 0,01 bis 1,0% des Esters verbleiben. Nach einer Aufbringungsweise kann eine wäßrige Behandlungsdispersion wie folgt zubereitet werden: Der Ester
wird durch Mischen mit einer kleinen Menge an flüchtigem Lösungsmittel, wie Methylisobutylketon
od. dgl., verflüssigt und das Produkt zur Bildung einer Zusammensetzung, die etwa 10% Ester enthält
in Wasser dispergiert, das etwas kationisches oberflächenaktives Mittel, wie ein Tetraalkylammoniumhalogenid,
enthält. Diese wäßrige Dispersion kann zur Aufbringung auf eine Textil-Unterlage, wie einen
Kunstfaser-Teppich, in Wasser verdünnt werden. Man kann die Dispersion auf die Fasern in üblicher
Weise, beispielsweise durch Spritzen oder Tauchen, gleichmäßig aufbringen und hierauf bei etwa 120
bis 1700C trocknen.
Behandelte Teppiche haben bei Gebrauchsprüfungen eine hervorragende Trockenschmutzbeständigkeit
gezeigt. Bei solchen Prüfungen wird eine Gruppe von Teppichstücken, und zwar behandelte wie auch
nichtbehandelte, der normalen Fußbegehung in einer bekannten Umgebung ausgesetzt. Zur Sicherstellung
einer gleichen Belastung aller Stücke wird die relative Lage der Prüfstücke in regelmäßigen Abständen, gewöhnlich
täglich, verändert. Die Stücke werden einmal täglich staubgesaugt, und zwar alle in genau der
gleichen Weise. Nachdem 10 000 Begehungen der Teppichstücke vorliegen (bestimmt durch automatische
Personenzählung), werden die Stücke untersucht und visuell an Hand einer Skala von 0 bis 100
im Vergleich mit dem Aussehen eines entsprechenden Teppichs eingestuft, der in der gleichen Weise wie die
behandelten Teppichstücke, aber in Abwesenheit jeglichen Abweisungsmittels während der Behandlung
behandelt wurde (wasserbehandelte Kontrollprobe).
Das während dieser Kontrollbehandlung anwesende Wasser entfernt jegliches lösliche Material von der
Faser in der gleichen Weise wie die Aufbringung des wäßrigen Abweisungsmittels bei den mit Abweisungsmittel behandelten Proben. Die Bewertungszahlen
haben folgende Bedeutung:
0 — schlechter als die wasserbehandelte Kontrollprobe,
50 — gleich der Kontrollprobe,
70 — etwas besser als die Kontrollprobe,
80 — merklich besser als die Kontrollprobe,
90 — beträchtlich besser als die Kontrollprobe,
100 — extrem schwache Anschmutzung.
70 — etwas besser als die Kontrollprobe,
80 — merklich besser als die Kontrollprobe,
90 — beträchtlich besser als die Kontrollprobe,
100 — extrem schwache Anschmutzung.
Die Unterschiede sind bei dem obengenannten Begehungsgrad, der bei den hier beschriebenen Prü-
l.; fungen in etwa 2 Wochen erreicht wurde, ganz leicht
erkennbar.
Die Bestimmung der Vickers-Härte erfolgt mit einem Vickers-Diamant-Eindrückkörper unter Verwendung
eines Prüfgerätes der Bauart Eberbach Micro Hardness Tester (Eberbach Corp., Ann Arbor, Mich.).
Die Arbeitsweise entspricht der in der ASTM-Prüfnorm
D-1474-68 für die Knoop-Härte beschriebenen mit folgenden Anpassungen:
as 1. Verwendung eines Eindrückkörpers nach
V i c k e r s anstatt nach K η ο ο ρ.
V i c k e r s anstatt nach K η ο ο ρ.
2. Anwendung einer 50-g- anstatt einer 25-g-Last.
3. Einwirkenlassen der Last für 30 anstatt 18 Sek.
4. Durchführung der Messung bei einer relativen Feuchte von 25 + 10";, anstatt 50 -» 5%.
5. Errechnen des Härtewertes nach der Vickersanstatt Knoop-Gleichung.
Die Methode zur Bestimmrng der Vickers-Härte ist in der ASTM-Prüfnorm E-92-67 beschrieben.
Der Vickers-Eindrückkörper und die Berechnung der Vickers-Härte sind nachfolgend beschrieben.
Der Begriff der »eingestellten« Vickers-Härte bezieht sich auf den Härtewert, der zwar nach der
Vickers-Gleichung errechnet, nicht aber nach der Vickers-Methode bestimmt wird. Die Vinylpolymeren,
die sich in den gemäß der Erfindung verwendeten Dispersionen zufriedenstellend verhalten, müssen eine
eingestellte Vickers-Härte von etwa 10 bis 20 auf-Aveisen. Die eingestellte Härte kann an einer Polymerprobe
bestimmt werden, die in Lösung in einem Lösungsmittel auf eine Glasplatte aufgetragen wird,
wobei man das Lösungsmittel verdampft und einen
glatten Überzug gewinnt, indem man 3 bis 5 Min. auf etwa 150 bis 1750C erhitzt. Ein glatter Überzug
ist andererseits auch erhältlich, indem man nach Verdunsten des Lösungsmittels zwischen Glasplatten
bei 100 bis 15O0C preßt. Zum Auflösen der Polymeren ist jedes zweckentsprechende Lösungrmittel verwendbar,
wobei sich Äther, Ketone und andere Löser guter Arten besonders eignen. Der Überzug soll
genügend dick sein (75 bis 250 Mikron), damit das Eindringen des bei der Prüfung verwendeten Ein-
druckkörper nicht mehr als 15% der Überzugsdicke
entspricht.
Durch Mischen der wäßrigen Dispersion des fluorierten Esters mit einem wäßrigen Latex eines
nichtfluorierten Vinylpolymeren, wie Polymethylmethacrylat, ist ein Material erhältlich, das sich in Wasser
verlängern läßt und mit diesem für die Aufbringung auf Textil-Unterlagen verdünnt werden kann. Vor
dem Verdünnen wird die Dispersion normalerweise
etwa 5 bis 15% des fluorierten Esters und 3 bis 30% des Methylmethacrylatpolymeren enthalten.
Zur Aufbringung auf Textil-Unterlagen oder -Substrate, wie Teppiche, verdünnt man die oben beschriebene
Dispersion mit Wasser noch weiter. Die Aufbringung kann in beliebiger Weise, wie oben
schon für die Aufbringung der fluorierten Ester selbst beschrieben, erfolgen. Eine wesentliche Schmutzabweisung
wird schon mit mindestens 0,1% des Fluoresters auf der Faser, bezogen auf das Fasergewicht,
erreicht. Mengen von über 1% scheinen die Abweisung nicht mehr wesentlich weiter zu verbessern.
Durch das Polymethylmethacrylat wird die Schmutzabweisung verbessert und insbesondere auch
die Dauerhaftigkeit verstärkt.
Die Menge des nichtfluorierten Vinylpolymeren soll nicht mehr als etwa 3% vom Fasergewicht betragen.
Bei höheren Beladungen ergibt sich, wie die Verkohlungsstrecke beim »Pill-Test« zeigt, eine Tendenz
zur Zunahme der Entflammbarkeit.
Nach dem Aufbringen auf den Teppich wird das Material auf den Fasern getrocknet und gehärtet,
indem man den Teppich durch einen Ofen führt und etwa 5 bis 10 Minuten Temperaturen von etwa 120
bis 170°C aussetzt.
Die in den folgenden Beispielen bei behandelten und nichtbehandelten Teppichstücken angewandten
Menge von 0,05 Teilen hinzugefügt und die Charge auf 100°C erhitzt und 1 Stunde auf dieser Temperatur
gehalten wurde. Dann wurde die Temperatur auf 80°C eingestellt und während der restlichen Reaktion
auf dieser Höhe gehalten. Nach 4 Stunden bei 80°C wurden weitere 0,05 Teile Butylzinntrichlorid
hinzugefügt. Nach einer Erhitzungs-Gesamtzeit von 28 Stunden zeigten Prüfungen, daß die — NCO-Gruppen
des Isocyanates fast vollständig reagiert hatten, worauf die Reaktion als vollständig angesehen
wurde. Der Perfluoralkylester des Citronensäureurethans, Schmelzbereich 53 bis 570C, wurde in einer
Menge von 53 Teilen gewonnen.
B) In einem mit hoher Scherkraft arbeitenden Mischer wurde eine Mischung mit einem Gehalt von
1 Teil an entionisiertem Wasser und 1 Teil einer 25%igen, wäßrigen Lösung von Dimethyloctadecylaminacetat
gebildet und diese mit 1,82 Teilen des Esters von (A) und 0,91 Teilen Methylisobutylketon
ao versetzt. Nach 10 Minuten Mischen wurden 20 Teile des wie oben erhaltenen Methylmethacrylat-Latex
von 28,1 % Feststoffgehalt hinzugefügt. Der Feststoffgehalt der Produktdispersion betrug 29,0%, wobei
die Feststoffe 14,2% Fluor enthielten. Die erhaltene Dispersion enthält somit als Feststoffe etwa 25% des
festen, fluorhaltigen Produktes von (A) und 75% des Polymethylmethacrylates.
»Oil Repellency Test« No. AATCC 118-1966T.
Alle Mengenangaben in den folgenden Beispielen beziehen sich, wenn nicht anders gesagt, auf das
Gewicht.
Poly-(methylmethacrylat)
In einen Rührkolben wurden 178,5 Teile Wasser, 19,5 Teile Aceton und 11,6 Teile einer 25%igen,
wäßrigen Lösung von Dimethyloctadecylaminacetat gegossen. Durch einstündiges Hindurchperlenlassen
von Stickstoff wurde die Lösung von Sauerstoff gereinigt. An dem Kolben wurde ein Tropftrichter
angebracht und in diesem eine Lösung von 90 Teilen Methylmethacrylat, 0,23 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat
und 0,49 Teilen Dodecylmercaptan angesetzt; der Trichterinhalt wurde ebenfalls 1 Stunde mit
Stickstoff gespült. Die Lösung im Kolben wurde auf 7O0C eingestellt und mit 1,1 Teilen einer 10%igen,
wäßrigen Lösung von α,α'-Azobisisobutyramidinhydrochlorid
versetzt. Die Methylmethacrylat-Lösung im Tropftrichter wurde im Verlaufe etwa einer Stunde
zu der wäßrigen Lösung im Kolben zugefügt, während die Temperatur durch Kühlen von außen auf etwa
7O0C gehalten wurde. Nach vollständigem Zusatz wurde die Mischung weitere 4 Stunden auf 700C
gehalten. Schließlich wurden 30 Teile Wasser zugesetzt Dabei fielen 325,5 Teile Polymerlatex mit einem
Feststoffgehalt von 28,1% an. Der Latex hatte eine inhärente Viskosität in Aceton bei 300C von 0,27.
Herstellung einer Dispersion des Perfluoralkylesters des Citronensäureurethans
A) In einen Reaktionskoiben wurden 50 Teile des Perfluoralkylesters der Citronensäure (v in Tabelle I) 65
und 2,STeile l-Methyl-2,4-diisocyanatobenzol eingegeben. Die Mischung wurde sacht erhitzt, bis sie mit Polymer des
geschmolzen war, worauf Butylzinntrichlorid in einer Handels behandelt
Die Dispersion von 1, B wurde unter Verdünnen mit Wasser und Klotzen so auf 100-%-Polyester-Velourteppich
aufgetragen, daß auf der Faser 10% der Dispersion, bezogen auf das Fasergewicht, verblieben.
Nach Trocknen und Härten bei 1300C von 10 Minuten Dauer wurden mehrere Tufts des behandelten TePPichs in der Oben
beschriebenen Weise dmh ^.^ Jn einem Qfen ufld dann Bestimmen
der Hexadecan-Berührungswinkel an den abgekühlten Tröpfchen geprüft. Die Ergebnisse nennt die Tabelle II,
wobei sowohl die Ergebnisse der Berührungswinkel-Prüfungen als auch der Prüfung des behandelten
Teppichs auf Wasser- und ölabweisung aufgeführt sind.
Zum Vergleich wurde ein Stück des gleichen Teppichmaterials mit einem fluorierten Polymeren
des Handels behandelt. Die mit »±« bezeichneten Werte der Tabelle II für die Berührungswinkel geben
Standardabweichungen wieder, wie sie sich nach zahlreichen, wiederholten Prüfungen ergaben.
Hexadecan-Berührungswinkel an erstarrten Tröpfchen
geschmolzener Teppich-Tufts
(Thermische Behandlung: 15 bis 20 Sek. bei
460 bis 5100C)
Probe Wasser/Öl- | Berührungswinkel |
Abweisung | (25°Q |
vor- zurück | |
laufend laufend |
Unbehandelt
0/0
42±8° 25+7·
90/5
78±1 73±4
709 514/428
Wie die Tabelle zeigt, waren die sich bei den unbehandelten Teppichstücken und erfindungsgemäß behandelten
Teppichstücken ergebenden Berührungswinkel etwa gleich (im Rahmen des Versuchsfehlers),
während die mit üblichen Fluorpolymeren behandelten Teppichstücke viel größere Berührungswinkel ergaben.
Dies zeigt, daß die wie üblich polymerbchan- delten Stücke das Fluorpolymere und seine oberflächenaktive
Eigenschaft während der Einwirkung der Hochtemperatur-Prüfbedingungen behielten, während
bei den mit der gemäß der Erfindung zu verwendenden Dispersion behandelten Teppichstücken
nur eine Spur der Fluorverbindung erhalten blieb.
Eine Reihe von 20,3 X 20,3-cm-Stücken des gleichen gelben Polyester-Velourteppichs wie oben wurden
durch Klotzen in dem Dispersionsprodukt von Beispiel 1, B und Auswringen so behandelt, daß auf der
Faser 10%, bezogen auf das Faser-Trockengewicht, der einen Feststoffgehalt von 29% aufweisenden
Dispersion verblieben. Die Teppichstücke wurden dann durch 10 Min. Trocknen in einem Ofen bei
130°C getrocknet und gehärtet. Die Prüfung auf Oberflächen-Entflammbarkeit ergab bei den erfindungsgemäß
behandelten Teppichstücken eine durchschnittliche Verkohlungsstrecke (Tablette bis Rand
des verbrannten Bereichs) von 2,4 cm. Die durchschnittliche Brenngesamtdauer betrug 1,73 Min. (die
verwendeten Hexamethylentetramin-Tabletten sind auf eine Brenndauer von 2 Min. ausgelegt). Der
behandelte Teppich genügte somit der Prüfung, da sich der verbrannte Bereich nur bis auf eine Distanz
von 7,6 cm von dem vorgeschriebenen Kreis von 10,2 cm Radius erstreckte. Der Prüfung wäre nicht
genügt worden, wenn sich der verbrannte Bereich an irgendeinem Punkt dem Kreis bis auf 2,5 cm oder
weniger genähert hätte.
Dann wurde ein großes Stück Egalflor-Nylonteppich durch Spritzen so mit der verdünnten Dispersion
von Beispiel 1, B behandelt, daß auf der Teppichfaser, bezogen auf deren Gewicht, 4% an der Disper
sion (1,16% Feststoffe, bezogen auf das Teppich gewicht) verblieben. Zum Trocknen und Härten wurd<
der behandelte Teppich 5 Min. einer Ofentemperatui von 1500C ausgesetzt. An Teilen des behandelter
Teppichs wurde sowohl die Abweisung als auch die Trockenschmutzbeständigkeit in Begehungsprüfunger
untersucht. Ergebnisse:
Wasser | ölabwei- | Trocken- |
abweisung | sung | schmutz- |
besländig- | ||
keit |
Zu Anfang 80 7
Nach 10 000 Be- 70 5 90+
gehungen
Beispiele 2 und 3
Es wurden zwei weitere Materialien für die Behandlung von Nylonteppich zur Ausbildung vor
Trockenschmutzabweisung hergestellt. Das eine Material
war eine wäßrige Dispersion, die 7,2% defluorierten Urethanprodukts von Beispiel 1, A enthielt
(Beispiel 2), und das zweite eine wäßrige Dispersion, die 1,6% des Produkts von Beispiel 1, A und
31,3% Polymethylmethacrylat-Feststoffe enthielt (Beispiel 3). Die beiden Dispersionen wurden auf gelben
Polyester-Veloursteppich zur Prüfung auf Oberflächen-Entflammbarkeit
und wiederum auf Nylonteppich zui Prüfung auf Trockenschmutzabweisung nach Begehung
wie im Beispiel 1 aufgebracht. Die Ergebnisse nennt die Tabelle IV. Die Aufbringung im Beispiel 2 ergab
0,29% Feststoffe auf dem Nylon- und 0,72% auf dem Polyesterteppich und im Beispiel 3 1,32% auf dem
Nylon- und 3,29% auf dem Polyesterteppich.
Tabelle IV
Teppichprüfungen
Verkohlungsstrecke,
mm
Brenndauer, Abweisung Wasser/Öl
Min.
Zu Anfang
Nach 10 000
Begehungen
Begehungen
Trockenschmutzbeständigkeit nach
10 000 Begehungen
10 000 Begehungen
2 | 36,6 | 1,55 | 70/6 | 70/4 | 70 |
3 | 56,6 | 2,56 | 70/5 | 70/0 | 80 |
Während beide Behandlungen zu Teppichen führten,
die bei der Brennprüfung genügten, ist festzustellen, daß der Teppich, der mit der Dispersion von Beispiel 3
behandelt wurde (Gehalt an Feststoffen von der fluorhalügen Verbindung her nur 5%), stärker
brannte und eine weniger dauerhafte ölabweisung ergab als der mit der Dispersion von Beispiel 2 (enthaltend ausschließlich die Fluorverbindung) behandelte. Der mit der Dispersion nach Beispiel 3
behandelte Teppich enthielt 3,1% Methacrylatpoly
meres, bezogen auf das Fasergewicht, was etwas über
dem empfohlenen Grenzwert von 3% liegt
Wie in den vorhergehenden Beispielen wurde eine Reihe von wäßrigen Dispersionen hergestellt und
geprüft. Die Prüfungen auf Oberflächen-Entflammbarkeit erfolgten ac Polyester-Veloursteppich, der
jeweils mit 10%, bezogen auf das Teppicngewicbt,
Dispersion behandelt war. Die Begehungs- und Ab-
wisungsprüfungen erfolgten an Nylonteppich, der jeweils mit 4%, bezogen auf das Teppichgewicht, an
Dispersion behandelt war. Die 4%-Behandlungen erfolgten durch Spritzen, so daß im wesentlichen die
gesamte Behandlungsdispersion auf den Faseroberfiächen
vorlag. In den Vergleichsversuchen 12, 13 und 14 wurden Dispersionen eingesetzt, die der vorliegenden
Erfindung nicht entsprechen. Ergebnisse:
Beispiel oder | Material | Verhältnis | Fest | Brennprüfung | Brenn | Abweisung | Trocken |
Vergleichs | Fluor/Nicht- | stoffe | Verkoh- | dauer, | Wasser/Öl | anschmutz | |
versuch | fluor | insge | lungs- | Zu Nach | beständigkeit | ||
samt. | strecke, | Min. | Anfang Bege | nach 10 000 | |||
/o | mm | hung | Begehungen | ||||
4 Fluorstearat/Poly- 22/78 31,7 27,7 1,67 70/0 0/0 70
methylmethacrylat
5 Fluorcitrat/Poly- 5,95 32,9 44,5 1,80 70/2 50/0 80
methylmethacrylat
6 Fluorcitrat/Poly- 22/78 32,7 27,7 1,79 70/6 50/2 80 methylmethacrylat
7 Fluorcitrat/Poly- 36/64 19,6 28,2 1,62 7O+/6 50/3 80
methylmethacrylat
8 Fluorcitrat/Poly- 54/46 11,7 27,4 1,65 methylmethacrylat
9 Fluorcitrat/Poly- 70/30 9,8 31,8 1,60 methylmethacrylat
10 Fluorcitrat/Poly- 37/63 19,6 20,3 1,67 70/6 70/2 80
styrol
11 Fluorcitrat 100/0 7,2 18,5 1,53 70/6 70/4 70
Vergleichs- Polymethylmeth- 0/100 10,0 22,4 1,65 70/0 70
versuch 12 acrylat
Vergleichs- Fluorpolymer 100/0 23,8 49,3 2,08 90/6 50/3 50
versuch 13 (Handel)
Vergleichs- Wasserbehandelte — — 19,3 1,63 0/0 0/0 50
versuch 14 Kontrollprobe
Claims (1)
1. Verwendung einer wäßrigen Dispersion aus Das Department of Commerce des United States
& b 5 Federal Government hat eine offizielle Prüfung (den
(a) 5 bis 100% von bei etwa 200 bis 300 C SOgenannten »Pill-Test«) zum Prüfen der Oberflächenflüchtigen
Perfluoralkylestern einer 3 bis 30 Entflammbarkeit von Teppichen, Läufern u. dgl. ver-Kohlenstoffatome
enthaltenden, gegebenen- öffentlicht (Federal Register, Vol. 35, No. 74, 16.
falls substituierten Mono- oder Polycarbon- Aprfl 197O)) und ^561. Test ist während der Ent-
,us λΤ«!? -LO- ,, , , ,ίο wicklung der vorliegenden Erfindung herangezogen
(b) 0bis95%mchtfluonertenVinylpolymerenmit worden um die Auswirkung des Überziehens von
einer eingestellten Vickers-Härte von etwa Tep^tasa mit den untersuchten Materialien auf die
10 bis 20, Entflammbarkeit der Faser zu bewerten. Bei diesem
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US38284373 | 1973-07-26 | ||
US382843A US3923715A (en) | 1973-07-26 | 1973-07-26 | Aqueous dispersions of perfluoroalkyl esters and vinyl polymers for treating textiles |
GB3365474A GB1478355A (en) | 1973-07-26 | 1974-07-30 | Aqueous dispersions of perphluoroalkyl esters for treating textiles |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2436192A1 DE2436192A1 (de) | 1975-07-03 |
DE2436192B2 true DE2436192B2 (de) | 1977-04-07 |
DE2436192C3 DE2436192C3 (de) | 1977-11-24 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE817445A (fr) | 1974-11-04 |
GB1478355A (en) | 1977-06-29 |
JPS6028948B2 (ja) | 1985-07-08 |
JPS5493197A (en) | 1979-07-24 |
DE2436192A1 (de) | 1975-07-03 |
JPH0428829B2 (de) | 1992-05-15 |
JPS545039B2 (de) | 1979-03-13 |
JPS62169860A (ja) | 1987-07-27 |
CA1042128A (en) | 1978-11-07 |
FR2257645B1 (de) | 1979-10-19 |
US3923715A (en) | 1975-12-02 |
FR2257645A1 (de) | 1975-08-08 |
JPS5042196A (de) | 1975-04-17 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |