DE2435759A1 - Verfahren und mittel zur bestimmung nichtionischer tenside - Google Patents

Verfahren und mittel zur bestimmung nichtionischer tenside

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Description

  • Verfahren und Mittel zur Bestimmung nichtionischer Tenside In der neueren Literat-ttr aus dem Bereich der Umweltschutzanalytik wird besonders in letzter Zeit an mehreren Stellen zum Ausdruck gebracht, daß es keine brauchbare Schnellbestimmungsmethode für kleine Mengen (0,1 - 10 ppm) von nichtionischen Tensiden gibt (z.B. Chem. Rundschau S. 1086 (1972); Tenside 9, 241 (197); Tenside 10, 179 (1973).
  • Es sind zwar eine Reihe von Verfahren zur Bestimmung nichtionischer Tenside bekannt, wie z.B. die Fällungsmethoden von Äthoxylaten mit Heteropolysäuren, mit Kaliumjodobismutat (Dragendorffs Reagenz), mit Kaliumjodomerkurat, mit Kaliumhexacyanoferrat(II) oder mit Natriumtetraphenyloborat.
  • Man hat ferner verschiedene Verfahren dadurch verfeinert, daß Bestandteile der Fällungen empfindlicheren Nachweisen zugeführt wurden, wie z.B. eine potentiographische Titration des Wismuts nach der Fällung der Tenside mit modifiziertem Dragendorffs Reagenz oder die Bestimmung des Wolframs aus dem durch Zentrifugation abgetrennten Niederschlag aus Phosphorwolframsäure und Tensid mit Hydrochinon oder Dithiol. Außerdem wurde vorgeschlagen, das Molybdän aus der Fällung der Tenside mit Phosphormolybdänsäure nach der nuflösung des Niederschlages durch Extinktionsmessung in konzentrierter Schwefelsäure oder durch Atomabsorptionsspektralphotometrie zu bestimmen. Neben einer Reihe von spektrometrischen Bestimmungsmethoden für nichtionische Tenside sind Tensidbestimmungen mittels Ringtensiometer sowie polarographische Methoden beschrieben.
  • Alle diese Bestimmungsmethoden haben jedoch große Nachteile, die sie für eine empfindliche Schnellbestimmung von Spuren bis herab zu 0,01 ppm (bzw. 10 pg) nichtionischer Tenside unbrauchbar machen. Die bekannten Methoden erfordern einen umfangreichen apparativen Aufwand und komplizierte oder kostspielige Meßeinrichtungen sowie einen erheblichen Arbeitsaufwand, so daß sie nur in einem gut ausgerüsteten Laboratorium ausgeführt werden können.
  • Die häufig angewendete Bestimmung von nichtionischen Tensiden durch Extinktionsmessung der Lösungen von Kobaltthiocyanatkomplexen der ethoxylate im Chloroformextrakt (Analyse 80, 755(1955)) ist ebenfalls nicht empfindlich genug für die Spurenbestimmung von in wäßrigen Lösungen enthaltenen nichtionischen Tensiden, da die blaue Farbe des Komplexes in Gegenwart von weniger als 10 ppm Tenside nicht mehr zu erkennen ist. Aufkonzentrierungen zur Erhöhung der Smpfindlichkeit wie z.B. Einengen der tensidhaltigen Lösungen oder Bestimmung des Kobalts aus der Tensid-Kobaltthiocyanat-Komplexverbindung mit Nitroso-R-Salz nach dem Eindampfen der Extrakte erfordern mehrere Arbeitsgänge und scheiden daher ebenfalls als Schnellmethode aus.
  • Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein empfindliches Verfahren zur Schnellbestimmung von Spuren nichtionischer Tenside zur Verfügung ZU stellen, bei dem die geschilderten Nachteile vermieden werden und das unabhängig von einem Laboratorium an Ort und Stelle durchgeführt werden kann. Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß der Komplex aus nichtionischen Tensiden und Kobaltthiocyanat extrahiert und im Extrakt das Kobalt mit einem speziellen Reagenz bestimmt wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Bestimmung nichtionischer Tenside, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Tenside mit Kobaltthiocyanat umgesetzt, der Komplex mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln extrahiert und das Kobalt im Extrakt mit 4-[(5-Chlor-2-pyridyl)azo]-1 3-diaminobenzol bestimmt wird.
  • Ferner umfaßt die vorliegende Erfindung ein Mittel zur Bestimmung nichtionischer Tenside, enthaltend Puffersubstanzen, die einen pH-Wert zzisEchen 6 und 7 aufrechterhalten, eine wäßrige Lösung von Kobaltthiocyanat, eine gepufferte Lösung von 4-[(5-Chlor-2-pyridyl)azo]-1,3-diaminobenzol, eine Mineralsäurelösung und Standardlösungen nichtionischer Tenside.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß erstmals Spuren von z.B. in Abwässern vorkommenden nichtionischen Tensiden schnell und sicher bestimmt werden können. Damit wurde eine einfache Methode zur Verfügung gestellt, die es gestattet, in wenigen Minuten und ohne apparativen Aufwand, Routinebestimmungen von nichtionischen Tensiden an Ort und Stelle durchzuführen.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vom Kobaltthiocyanatkomplex der nichtionischen Tenside ausgegangen. Dieser Komplex bildet sich im sauren pH-Bereich. Die Lösung wird daher mit einer Puffersubstanz auf einen pH-Wert von etwa 6,5 eingestellt. Geeignet sind alle Puffersubstanzen, die einen pH-Wert im schwach sauren Bereich aufrechterhalten können, wie z.B. Acetate, tartrat, Citrate, Phthalate, Halogenide, Sulfate usw. Vorzugsweise verwendet man eine Mischung von Natriumchlorid und Natriumacetat in Zusammenwirkung mit Ammoniumthiocyanat und Kobaltchlorid. Es hat sich gezeigt, daß bei einem pH-Wert von ca. 6,5 auch eine optimale Schichtentrennung bei der Extraktion erzielt wird. Darüber hinaus wird damit die Stabilität des Verfahrens gegenüber Wasserstoff- und Hydroxylionen gewährleistet, so daß selbst 0,1 n Lösungen von Säuren oder Basen keinen Einfluß auf das Analysenergebnis haben, wenn sie anstelle von neutralen Wasser proben eingesetzt werden.
  • Das Kobaltthiocyanat wird vorzugsweise in Form einer wäßrigeqlösung von Kobaltchlorid und Amiiioniumthiocyanat zugegeben. Die Extraktion des gebildeten Komplexes erfolgt mit organischen Lösungsmittel#, die mit Wasser nioht mischbar sind wie æ.B. mit gegebenenfalls alkylierten aromatischen Kohlenwasserstoffen oder aliphatischen Halogenkohlenwasserstoffen, vorzugsweise Chloroform, Dichlormethan, oder Benzol, insbesondere Chloroform.
  • Um reproduzierbare Analysenergebnisse zu erhalten ist es wesentlich, daß die im Extrakt vorhandenen Wassertröpfchen, die überschüssige Kobalt ionen enthalten, entfernt werden. Die Komplexe aus nichtionischen Tensiden und Kobaltthiocyanat werden jedoch leicht von Filterpapieren, von den Oberflächen bekannter Trockenmittel sowie von Molekularsieben adsorbiert, so daß diese Behandlungen ausscheiden. Zur Vermeidung der in der Literatur vorgeschlagenen Zentrifugation zur Entfernung der Wassertröpfchen wird das Eluat in tubusftrmige Behälter mit kleinem Durchmesser, wie z.B. Reagenzgläser, gefüllt. Die Wassertröpfchen bleiben dann aufgrund ihrer sehr geringen Größe und der Adhäsionskräfte quantitativ an der Glaswand haften, so daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren reproduzierbare Bestimmungen bis herab zu 0,01 ppm der Tenside durchgeführt werden können.
  • Vorteilhaft ist dabei die Verwendung von Reagenzgläsern mit einem Innendurchmesser von etwa 9 mm und einer Schräglage von etwa 10 - 45 Grad, vorzugsweise etwa 15 Grad, zu einer ebenen Unterlage. EinelAbsetzzeit von etwa 5 Minuten hat sich dabei als ausreichend erwiesen.
  • Der so erhaltene Extrakt wird erfindungsgemäß einer Kobaltbestimmung mit 4-[5-Chlor-2-pyridyl)azo]-1.3-diaminobenzol (5-Ol-PADAB) zugeführt. 5-Cl-PADAS ist ein sehr selektives Reagenz auf Kobalt. Es übertrifft an Empfindlichkeit alle anderen bekannten Nachweisfarbstoffe, wie z.B. das Nitroso-R-Salz (3-Hydroxy-4-nitroso-2. 7-naphthalindisulfonsäuredinatriumsalz), um ein Mehrfaches (Anal. Chim. Acta 55, 231 (1971)). Ein Rückschluß auf die in der zu untersuchenden Probe enthaltene Konzentration an nichtionischen Tensiden ist dadurch gegeben, daß selbst bei sehr kleinen Konzentrationen die nicht ionischen Tenside direkt proportional zur tobaltmenge sind (Anal. Lett. 2, 567 (1969)» Durch die Verwendung von 5-Cl-PADAB läßt sich die Empfindlichkeit einer modifizierten Kobaltthiocyanat-Tensid-Bestimmung mindestens um den Faktor 40 - 50 steigern, so daß sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren noch Konzentrationen bis zu 0,01 ppm an nichtionischen Tensiden bei Einsatz von 1000 ml Probelösung schnell und sicher bestimmen lassen. Dies entspricht einer Absolutmenge von 10 µg nichtionischer Tenside.
  • Die Bildung des Kobaltkomplexes mit 5-Cl-PADAB in der OL'-ganischen Phase erfolgt zweckmäßigerweise in einem pH-Bereich von 6,5 - 9,5, vorzugsweise 6,8 - 7,5 . Dieses neutrale Milieu wird mit Hilfe geeigneter Puffersubstanzen erreicht, die im wasserfreien Medium löslich sind. Zu diesem Zweck eignen sich z.B. primäre, sekundäre und tertiäre Amine und deren Salze, insbesondere die quartären Ammoniumsalze und die Halogenide. Vorzugsweise werden Amin-Alkylammoniumsalze wie Triäthyiamin-Äthylammoniumchlorid eingesetzt. Puffer und 5-Ol-PADAB werden dem Extrakt in Form einer Lösung zugesetzt. Als Lösungsmittel kommen vor allem solche infrage, die Protonen abgeben können und die sowohl mit polaren als auch mit. nichtpolaren Flüssigkeiten mischbar sind. Insbesondere eignen sich primäre, sekundäre und tertiäre Alkohole mit bis zu 6 C-Atomen. Auch aprotische Lösungsmittel sind anwendbar, wobei jedoch eine geringfügige Erniedrigung der Empfindlichkeit in Kauf genommen werden muß. Aus der großen Zahl der Lösungsmittel eignen sich vorwallem Methanol, Äthanol, Propanol, Glykole, Xetrahydrofuran und Dioxan.
  • Da der Farbkomplex aus Kobaltionen und 5-Ol-PADAB erst im stärker sauren Bereich seine maximale Farbintensität hat, wird der Komplexlösung vorteilhafterweise vor der Auswertung noch eine verdünnte Mineralsäure zugesetzt, wobei sich als Ldsungsmittel für die Mineralsäure die oben genannten organischen Lösungsmittel eignen. Als Mineralsäuren kommen z.B. Perchlorsäure, Halogenwasserstoffsäuren, oder Schwefelsäure infrage, vorzugsweise Perchlorsäure in Methanol als Lösungsmittel.
  • Ein auf den Gehalt an nichtionischen Tensiden zu untersuchendes Abwasser wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst mit einer Mischung aus Natriumacetat und Natriumchlorid versetzt und dann eine wäßrige Lösung von Kobaltchlorid und Ammoniumthiocyanat zugegeben. Man schüttelt bis zur Auflösung der Salze und wartet etwa 5 Minuten, bis die Bildung des Kobaltthiocyanatkomplexes quantitativ erfolgt ist. Anschließend schüttelt man die wäßrige Lösung mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel aus, trennt die organische Schicht ab, entfernt durch Schräglage der Lösung in geeigneten Behältnissen quantitativ die Reste der wäßrigen Phase und gibt eine Lösung von 5-Cl-PADAB und Puffer in Methanol zu.
  • Nach etwa einer Minute wird mit einigen Tropfen Mineralsäure angesäuert und anschließend die kolorimetrische Auswertung durchgeführt. Es ist natürlich auch möglich, die farbige Lösung spektrophotometrisch bei 570 oder 530 nm zu messen.
  • Als Standardvergleichssubstanz dienen Lösungen bekannter Konzentrationen von Nonylphenolpolyglykoläther (10 Äthylenoxideinheiten) in bidestilliertem Wasser. Reihenversuche haben ergeben, daß sich die am häufigsten in Wasch-, Reinigungs-und Pflegemitteln verwendeten nichtionischen Tenside mit 5 - 50 Äthylenoxideinheiten sehr gut mit der gewählten Vergleichssubstanz bestimmen lassen. Auch die seltener vorkommenden Tenside, mit kleinerer und solcher mit sehr langer Polyäthylenglykolkette werden msit ausreichender Genauigkeit erfaßt.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich alle nichtionischen Tenside vom Typ der Alkylenoxidadditionsprodukte bestimmen, wie z.B. Polyäthylenglykole, Polypropylenglykole sowie deren Alkylate, wobei der Alkylatrest auch substituiert sein kann. Als Substituenten für den Alkylatrest seien beispielhaft die folgenden genannt: alkylierte, arylierte oder aralkylierte Alkohole oder Thioalkohole, Säuren, veresterte oder teilweise veresterte mehrbasische Säuren, Amide (Alkylolamide), Amine (Alkylol amine) usw.
  • Die Bestimmungsmethode ist wenig störanfällig; sie wird z.B. in Gegenwart der angegebenen Konzentration der folgenden Ionen bzw. Substanzen nicht gestört: 1000 ppm Na+, K+, Ca2+, Mg2+, NH4+, PO43-, SO42-, Cl-, SCN-, CH3COC-, CO32-; 100 ppm Sb3+, As3+, Ba2+, Be2+, Pb2+, Cd2+, Ce3+, Fe2+, Rb+, Li+, Mn2+ Mo7O246-, Pd2+, Se4+, Ag+, Co2+, Hg22+, Ni2+ 2+, 5r2+,Tl, U02 2+, VO2+, WO@2-, Zn2+, Sn2+, Citrat, Tartrat, Ascorbat, Benzoat, Oxalat, BO33-, F-, J-, Br-, PO23-, NO2-, NO3-, SO32-, S2O32-, S2O82-, ClO3-, ClO4-, OCN-, Äthylendiamintetraacetat, Huminsäuren, Phenol; 50 ppm CrO42-, Cr2O72-, Toluolsulfonsäure, Salicylsäure, Ti4+; 20 ppm Hg+; 10 ppm Fe3+, Bi3+, Cu2+, Ga3+, CN-; 5 ppm Al3+, MnO4-, Th4+, ZrO2+; 2 ppm 0r3+, S2-; 0,5 ppm Aniontenside.
  • Die ausreichende und schnelle Entfernung einiger Ionen, deren Störgrenze niedrig liegt, kann durch eine Behandlung mit einem Mischbettionenaustauscher erreicht werden.
  • Die relativ voluminösen Ionen der Anion- und Kationtenside werden dabei ebenfalls aus der zu untersuchenden Probe entfernt.
  • Beispiel 1 Zu 25 ml eines zu untersuchenden Wassers gibt man ca. 10 g einer Mischung aus 35 % Natriumacetat und 65 ffi Natriumchlorid und fügt 4 ml einer Lösung von -24 g Kobaltchlorid und 100 g Ammoniumthiocyanat in 110 ml Wasser hinzu. Man schüttelt bis zur Auflösung der Salze (ca. 15 - 30 Sek.) und gibt nach 5 Minuten 15 ml Chloroform zu. Die Mischung wird etwa 1 Minute lang (etwa 200 mal) geschüttelt und nach der Phasentrennung werden 8 ml der Chloroformschicht auf zwei Halbmikroreagenzgläser mit einem Innendurchmesser von 9 mm verteilt. Die Gläser werden 5 Minuten in einem Winkel von etwa 15 Grad schräg gelegt. Anschließend wird der Extrakt vorsichtig in eine Küvette gefüllt und 0,5 ml einer Lösung von 7,0 mg 5-Ol-PADAB, 1,4 g Äthylammoniumchlorid und 0,12 g Triäthylamin in 100 ml Methanol hinzugegeben und der Inhalt der Küvette gemischt. Nach einer Minute wird mit 2 Tropfen einer Lösung von 25 Vol.-% Perchlorsäure in Methanol angesäuert. Die kolorimetrische Auswertung erfolgt durch Vergleich mit Standardlösungen verschiedener Konzentrationen an Nonylphenolpolyglykoläther oder anhand einer Farbvergleichsskala.
  • Liegen die Konzentrationen der nichtionischen Tenside unterhalb 0,5 ppm, so werden 100 ml Wasser, 40 g der oben angegebenen Salzmischung und 16 ml der Kobaltthiocyanatlösung eingesetzt und die Analyse wie-oben angegeben durchgeführt.
  • Beispiel 2 Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode wurden Abwässer aus Zulauf, Ablauf und Vorfluter einer mechanisch-teilbiologisch arbeitenden kommunalen Kläranlage im Hinblick auf den zeitlichen Abbau von nicht ionischen Tensiden in Abwässern und zum Zwecke der Beurteilung des Wirkungsgrades von Kläranlagen untersucht. Vor der Analyse wurden die Proben durch eine Austauschersäule gegeben (30 g Mischbettaustauscher auf der Basis von Polystyrol mit Sulfonsäuregruppen und auf ebenfalls aromatischer Basis mit quartären Ammoniumgruppen, z.B. Ionenaustauscher V (Mischbettaustauscher) MERCE).
  • Dabei wurden in wiederholten Messungen die folgenden Konzentrationen an nichtionischen Tensiden ermittelt: Zulauf 2,8 2,7 -2,8 ppm Ablauf 2,2 2,2 2,2 ppm Vorfluter 2,0 1,9 2,0 ppm desgleichen nach einem Tag Zulauf 2,5 2,5 2,6 ppm Ablauf 2,0 2,1 2,0 ppm Vorfluter 1,8 1,8 1,8 ppm desgleichen nach drei Tagen Zulauf 2,3 2,3 2,4 ppm Ablauf 1,7 1,8 1,8 ppm Vorfluter 1,6 1,5 1,6 ppm desgleichen nach 13 Tagen Zulauf 1,7 1,7 1,8 ppm Ablauf 1+2 1,2 1,2 ppm Vorfluter 0,8 0,9 0,9 ppm In allen Fällen war also eine schnelle und exakte Bestimmung der nicht ionischen Tenside mögliche Beispiel 3 Zu mehreren Abwässern wurden verschiedene Mengen der Standardvergleichssubstanz gegeben, um die Methode durch sogenannte Aufstockungsversuche zu überprüfen. Analog Beispiel 2 wurden dabei folgende Konzentrationen an nichtionischen Tensiden ermittelt: Kläranlage Zulauf: gef. 2,5 ppm Tensid + 2 ppm Nonylphenolpolyglykoläther gef. 4,5 ppm Tensid 1,4 ppm Tensid + 2 ppm Nonylphenolpolyglykoläther gef. 3,4 ppm Tensid Kläranlage Ablauf: gef. 2,0 ppm Tensid + 1 ppm Nonylphenolpolyglykoläther gef. 3,0 ppm Tensid 0,6 ppm Tensid + 1 ppm Nonylphenolpolyglykoläther gef. 1,6 ppm Tensid Vorfluter: gef. 0,8 ppm Tensid + 0,5 ppm Nonylphenolpolyglykoläther gef. 1,3 ppm Tensid 0,2 ppm Tensid + 0,5 ppm Nonylpheniolpolyglykoläther gef. 0,7 ppm lensid.
  • Der verwendete Nonylphenolpolyglykoläther hatte 10 Äthylenoxideinheiten. Bei den Meßwerten handelt es sich um Mittelwerte aus jeweils drei Messungen (Streuung: # 0,1 ppm).
  • Beispiel 4 Eine Reagenzienkombination zur Durchführung von ca. 50 Bestimmungen von nichtionischen Tensiden enthält neben einer Farbvergleichsscheibe die folgenden gebrauchsfertigen Reagenzien: 1. 500 g einer Mischung aus 35 % Natriumacetat und 65 o/o Natriumchlorid 2. 200 ml einer Lösung von 24 g Kobaltchlorid und 110 g Ammoniumthiocyanat in 110 g doppelt destilliertem Wasser (Gesamtvol. ca. 210 ml).
  • 3. 25 ml einer methanolischen Lösung von 7;O mg 5-Ol-PADAB, 1,4 g Äthylammoniumchlorid und 0,12 g Triäthylamin 4. 5 ml einer 25 Vol.-%igen Perchlorsäurelösung in Methanol.
  • Beispiel 5 Etwa 0,3 Liter eines Oberflächengewässers wurden durch Filtration (mittelweitporiges Filter) von Schwebstoffen befreit. Enthält das Wasser über 0,2 ppm s2 (möglicherweise durch Fäulnisbildung) oder über 0,1 ppm ionischer Tenside, so empfiehlt es sich, die Wassermenge tropfenweise durch eine kleine Austauschersäule zu geben (ca. 30 g Ionenaustauscher V (Mischbettaustauscher) MERCK).
  • 250 ml des Wassers wurden in einen sorgfältig gereinigten, spitz zulaufenden Scheidetrichter überfillirt. Zur Entfernung eines evtl. bei normaler Spülung eingeschleppten, am Glas haftenden Tensidfilmes empfiehlt es sich, den Scheidetrichter mit Äthanol-Salzsäurelösung (ca. 80 Vol.-Äthanol und 20 Vol.-% 25 ziege Salzsäure) zu spülen und mit bidestilliertem Wasser nachzuspülen. Die Analyse wurde mit den in Beispiel 4 angegebenen Reagenzien durchgeführt.
  • Zunächst wurden 100 g der Mischung 1 und 25 ml der Lösung 2 zu der Wasserprobe in den Scheidetrichter gegeben und durch Schütteln aufgelöst. Nach 15 Minuten wurde die erhaltene Lösung zweimal mit je 10 ml Chloroform extrahiert. Die Chloroformschicht wurde abgetrennt und jeweils 4 ml davon auf schräg zu legende Reagenzgläser verteilt.
  • Nach weiteren 5 Minuten wurden die Extrakte vereinigt, in eine Küvette überführt und 0,5 ml der Lösung 3 zugegeben, die jedoch anstelle von 7 mg nur 1 mg 5-Cl-PADAB enthielt.
  • Nach einer Minute wurden zwei Tropfen der Lösung 4 zugegeben und die Farbreaktion spektrophotometrisch bei 570 nm ausgewertet. Auf diese Weise wurdn 0,028 ppm nichtionischer Tenside gefunden.
  • Beispiel 6 Zu 1 1 aufbereitetem Brauchwasser wurden 400 g der Mischung 1 und 100 ml der Lösung 2 gegeben und im Scheidetrichter durch Schütteln aufgelöst. Nach 15 Minuten wurde zunächst mit 15-ml Chloroform und dann mit weiteren 10 ml Chloroform extrahiert und aus den Extrakten je 4 ml entnommen.
  • Die weitere Behandlung der Proben erfolgte analog Beispiel 5. Auf diese Weise wurden 0,008 ppm nichtionischer Tenside gefunden.

Claims (3)

Patent@nsprüche
1. Verfahren zur Bestimmung nichtionischer Tenside durch Umsetzung der Terside mit Kobaltthiocyanat und Extraktio des gebildeten Komplexes mit mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Kobalt im Extrakt mit 4[(5-Chlor-2-pyridyl)azo]-1, 3-diaminobenzol bestimmt wird.
2. Verfahren nach Allspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daf3 man zur Abscheidung kobaltionenhaltiger Wassertröpfchen den organischen Extrak in tubasförmige Behälter kleinen Durchmessers einbringt und diese stehen läßt, vorzugswelse in einem winkel von 10 - 45 %.
3. Mittel zur Bestimmung nichtionischer Tenside, enthaltend: a) Puffersubstanzen, die einen pH-Wert zwischen 6 und 7 aufrechterhalten, b) eine wäßrige Lösung von Kobalttiocyanat, c) ene auf pH 6,5 - 9,5 eingestellte Lösung von 4-[(5-Chlor-2-pyridyl)azo]-1,3-diaminobenzol, d) eine Mineralsäurelösung, e) Standardlösungen nichtionischer Tenside.
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