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HINTERGRUND
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Systeme zum Nachweisen von Zielionen
in Körperflüssigkeiten.
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Es
besteht ein klinischer Bedarf, Zielionen in Körperflüssigkeiten wie Blut, Plasma,
Urin und Spinalflüssigkeit
zu detektieren bzw. nachzuweisen. Unter den Ionen, die gewöhnlich detektiert
werden, sind Ca++, Na+ und
Cl–.
Eine Vorrichtung, die zum Nachweisen von Ionen genutzt wird, ist
eine Elektrode, die eine meßbare
elektronische Veränderung
bei Kontakt mit Zielionen enthaltenden flüssigen Proben erzeugt.
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Eine
weitere Einrichtung, die zum Nachweisen von Ionen verwendet wird,
ist eine ionenspezifische Dünnfilmoptode.
Diese Optoden enthalten einen Zielionophor, welcher mit dem Zielion,
falls vorhanden, einen Komplex bildet, und einen Indikatorionophor,
der eine Anzeige einer solchen Komplexbildung, wie beispielsweise
durch einen Farbwechsel, liefert (vgl. beispielsweise Seiler et
al., Clin. Chem. 37(8), 1350–1355).
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Ein
Problem, das diesen beiden Vorrichtungen häufig zugeordnet ist, liegt
darin, daß sie
mit gewöhnlich
verwendeten Techniken zum Nachweisen organischer Verbindungen in
Körperflüssigkeiten
nicht kompatibel sind. Organische Verbindungen werden typischerweise
unter Verwendung von einem photometrischen System, in welchem Reagenzien
mit einer Probe der Körperflüssigkeit
unter Nutzung eines Pipettenzuliefersystems kombiniert werden, detektiert,
und dann werden die Reagenzien nach dem Verwenden verworfen. Im Gegensatz
dazu werden Elektroden und Dünnfilmoptoden
in Kontakt mit der Probe gebracht, gesäubert und dann wiederverwendet.
Dementsprechend benötigt
eine klinische diagnostische Ausrüstung zwei verschiedene Systeme,
eine wegwerfbare, fließfähige, auf
Reagenzien basierende und eine andere auf wiederverwendeten Vorrichtungen
basierend. Dies erhöht
die Kosten der klinischen diagnostischen Ausrüstung, weil zwei unabhängige Meßsysteme
und die diesbezügliche
Hardware in einem Teil der Ausrüstung
kombiniert werden müssen.
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Eine
andere Schwierigkeit mit herkömmlichen
Ionennachweissystemen ist die Notwendigkeit, die Vorrichtung wiederholt
nach jedem Gebrauch zu reinigen, was zu den Kosten des diagnostischen
Verfahrens hinzukommt.
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Ein
drittes Problem, das herkömmlichen
Ionennachweissystemen zugeordnet ist, liegt darin, daß nur Ionophore
mit niedriger Affinität
verwendet werden können,
und zwar aufgrund der Notwendigkeit, die Zielionen von der Elektrode
oder Optode nach jedem Gebrauch auszuwaschen, damit die Elektrode
oder Optode für
eine neue Probe verwendet werden kann. Wenn ein Ionophor mit hoher
Affinität
verwendet wird, treten Schwierigkeiten beim Auswaschen des Zielions
auf, mit dem Ergebnis geringerer Durchsatzraten durch ein Instrument.
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Dementsprechend
besteht ein Bedarf nach einem Verfahren zum Nachweisen eines Zielions
in einer Probe einer Körperflüssigkeit,
das die Ausrüstung
nutzen kann, die mit derjenigen kompatibel ist, die zum Analysieren
in Körperflüssigkeiten
vorhandener organischer Verbindungen verwendet wird, die nicht konstantes Waschen
erfordert und die mit Hochaffinitätsionophoren verwendet werden
kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorliegende Erfindung genügt
diesen Bedürfnissen,
indem sie ein Nachweisverfahren zum Nachweisen eines Zielions in
einer Probe einer Körperflüssigkeit
unter Nutzung eines neuartigen Detektors bereitstellt. Der neuartige
Detektor umfaßt
eine Vielzahl von Optoden suspendiert in einer wäßrigen Lösung, beispielsweise einem
Latex. Jede Optode umfaßt
ein Teilchen, das einen Durchmesser von etwa 10 Nanometer bis etwa
20 Mikrometer aufweist. Die Teilchen sind in der Körperflüssigkeit
unlöslich
und weisen darin verteilt einen Zielionophor für das Ion und einen Indikatorionophor
auf. Der Zielionophor ist befähigt,
einen Komplex mit dem Zielion zu bilden, und der Indikatorionophor
ist befähigt,
ein detektierbares Signal als Folge der Komplexbildung des Zielionophors
mit dem Zielion in der Probe zu erzeugen. Der Detektor kann durch
das Anwenden von Standardionophoren bei bzw. auf einem herkömmlichen
Latex gebildet werden.
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Jede
Optode kann eine Vielzahl von gleichmäßig in dem Teilchen verteilten
Zielionophoren und Indikatorionophoren umfassen. Ferner kann jede
Optode in einem Detektor den gleichen Zielionophor oder verschiedene
Zielionophore zum Nachweisen verschiedener Ionen umfassen. Der Detektor
kann auch verschiedene Optoden zum Nachweisen verschiedener Zielionen
umfassen. Der Indikatorionophor kann ein pH-Wert anzeigender Chromoionophor
oder ein pH-Wert anzeigender Fluoroionophor sein.
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Das
Zielion kann aus einer Gruppe, bestehend aus Natrium, Kalium, Calcium,
Ammonium und Chlorid, ausgewählt
werden. Der Detektor kann mit einer Vielzahl von Körperflüssigkeiten,
einschließlich
Urin und Blut, verwendet werden.
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In
dem Assay bzw. Nachweisverfahren der vorliegenden Erfindung wird
die Probe mit dem neuartigen Detektor in einem Analysator in Kontakt
gebracht. Typischerweise umfaßt
die Probe eine Körperflüssigkeit,
die für
die Analyse, beispielsweise durch das Puffern mit einem pH-Wert-Puffer,
behandelt wurde. Die Bedingungen, beispielsweise pH-Wert und Temperatur,
im Analysator werden derart beibehalten, daß der Zielionophor einen Komplex
mit dem Zielion bildet und der Indikatorionophor ein detektierbares
Signal, wie einen Farbwechsel, erzeugt. Im Allgemeinen wird die
Temperatur bei Raumtemperatur beibehalten. Das detektierbare Signal wird
dann nachgewiesen, typischerweise unter Verwendung eines Spektrophotometers.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft nicht nur dieses Nachweisverfahren,
sondern auch den neuartigen Detektor und die Optoden, die den Detektor
aufbauen. Aufgrund der geringen Größe der Optoden sind diese pipettierbar.
Daher sind sie wie jedes andere fließfähige Reagenz verwendbar, das
in kommerziellen Analysatoren verwendet wird, und sind daher mit
Systemen auf Reagenz-Basis, die für organische Verbindungen verwendet
werden, kompatibel. Die Optoden sind preiswert und entsorgbar, so
daß sie
nicht gesäubert
und wiederverwendet werden müssen,
wie dies bei Elektroden und Dünnfilmoptoden
der Fall ist. Dies vereinfacht kommerzielle klinische Nachweissysteme
in einem hohen Maß.
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ZEICHNUNG
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Diese
und andere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden durch die folgende Beschreibung, die beigefügten Ansprüche und
die begleitende Zeichnung, in der 1 die
Absorptionsspektren bei zwei verschie denen pH-Werten für einen
Latex zeigt, der mit 126 nm Oxazin 750 beladen wurde, besser verstanden.
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BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweisen eines
Zielions in einer Probe einer Körperflüssigkeit
unter Nutzung neuartiger Detektoren, die eine Vielzahl von in einer
wäßrigen Lösung suspendierten
Optoden umfassen. Jede Optode umfaßt ein Teilchen, das ausreichend
klein ist, um pipettierbar zu sein. Jedes Teilchen weist darin verteilt
einen Zielionophor für
ein Ion und einen Indikatorionophor auf, um anzuzeigen, wenn ein
Zielionophor mit einem Zielion einen Komplex bildet.
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Die
Erfindung ist auf alle Sorten von Proben von Körperflüssigkeiten, einschließlich Vollblut,
Spinalflüssigkeit,
Blutserum, Urin, Speichel, Samen, Tränen usw., anwendbar. Die flüssige Probe
kann unverdünnt oder
nach Verdünnung
oder nach der Behandlung mit einem Puffer untersucht werden.
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Die
Optoden werden durch das Kombinieren der Indikatoren mit Latexteilchen
gebildet. Die Latexteilchen sind normalerweise wasserunlösliche,
hydrophobe organische polymere Teilchen wie Polystyrol, Polyparamethystyrol,
Polymethylmethacrylat, Polyethylmethacrylat, Polyethylendimethacrylat,
Polyvinylidenchlorid, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polypropylen,
Methylmethacrylat-Styrol-Copolymer, Polyacrolein, Polybutadien und
Polydivinylbenzol.
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Der
Polymerlatex enthält üblicherweise
grenzflächenaktive
Mittel als Stabilisatoren. Jedoch können die Teilchen stabilisierende
geladene Gruppen auf ihren Oberflächen aufweisen, in diesem Fall
werden grenzflächenaktive
Mittel nicht benötigt.
Polymerlatexteilchen können
auch von dem Einbringen von Plastifiziermitteln profitieren.
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In
dieser Erfindung werden zuweilen andere Additive in den Optoden
zu der Verstärkung
der Extraktion des Zielions aus der wäßrigen Probe und der Migration
des Zielions in die Phase der organischen Teilchen genutzt. Dies
kann durch das Bereitstellen von lipophilen anionischen Stellen
bewirkt werden. Beispiele solcher Additive sind:
NaTm(CF3)2PB (Natriumtetrakis[3,5-bis(trifluormethyl)phenyl]borat),
ETH500
(Tetradodecylammoniumtetrakis(p-chlor-phenyl)borat)
und KTpClPB
(Kaliumtetrakis(4-chlorphenyl)borat).
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Die
Größe der Latexteilchen
ist eine Funktion konkurrierender Kriterien. Ein Faktor, der die
obere Teilchengröße beeinflußt, ist
die Tatsache, daß die
Teilchen gleichmäßig in einer
Suspension einer wäßrigen Flüssigkeit
verteilt bleiben müssen.
Dies begrenzt die Teilchen auf eine maximale Größe von etwa 20 Mikrometer. Die
Mindestteilchengröße wird
durch die Notwendigkeit festgelegt, die Teilchen mit den Ionophoren
zu beladen und übermäßige Lichtstreuung
während
des Nachweisverfahrens zu vermeiden. Die Teilchen können alternativ
eines nach dem anderen beobachtet werden (beispielsweise in einem
Durchflußzytometer).
In diesem Fall liegt die bevorzugte Größe in dem Bereich von 1–20 Mikrometer.
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Es
wurde bestimmt, daß wirksame
Teilchen einen Durchmesser von etwa 10 nm bis etwa 20 Mikrometer
aufweisen, vorzugsweise von etwa 50 nm bis etwa 300 nm, und am bevorzugsten
von etwa 100 nm bis etwa 200 nm. Die Größe der Teilchen wird durch
eine Lichtstreuungstechnik gemessen, wie sie von The Dawn Instrument,
hergestellt von Wyatt Technology in Santa Barbara, Kalifornien,
U.S.A., verwendet wird.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet herkömmliche Ionophore. Es können jedoch,
da die Optoden in der vorgestellten Erfindung nicht wieder verwendet
werden müssen,
Zielionophore mit einer hohen Affinität für das Zielion verwendet werden.
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Während die
vorliegende Diskussion primär
Chromoionophore, wie pH-Wert-Indikatoren
als der Indikatorionophor, betrifft, ist die Verwendung von Fluoroionophoren
ebenso anwendbar. Das Signal ist nicht auf Farbwechsel beschränkt; eine
Modifikation der Fluoreszenz oder der Chemilumineszenz ist auch
verwendbar. Viele pH-Wert-Indikatoren (wie Fluoreszein und Oxazin
750) zeigen einen Wechsel bezüglich
der Fluoreszenzintensität
oder des Fluoreszenzspektrums in verschiedenen Protonisierungszuständen.
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Tabelle
I stellt Beispiele von Analyten und verwandten Zielionophoren bereit,
die in der Umsetzung der Erfindung verwendbar sind. Tabelle II zeigt
repräsentative
Indikatorionophore, die typischerweise ein Chromoionophor oder ein
Fluoroionophor sind, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können.
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TABELLE
I
Analyt | Zielionophor |
Ammonium | Monactin |
Ammonium | Monactin |
Natrium | ETH2120 |
Natrium | ETH4120 |
Chlorid | Chlor(octaethylporphyrinato)indium |
Kalium | Valinomycin |
Calcium | ETH
1001 |
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TABELLE II
Indikatorionophore
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- ETH 5350
- ETH 2439
- ETH 5294
- ETH 2412
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Dies
sind gebräuchliche
Namen für
diese Materialien. Die chemischen Namen sind folgende:
ETH# | CHEMISCHER
NAME |
ETH2120 | [N,N,N',N'-Tetracyclohexyl-1,2-phenylendioxydiacetamid] |
ETH4120 | [4-Octadecanoyloxymethyl-N,N,N',N'-tetracyclohexyl-1,2-phenylendioxydiacetamid] |
ETH
1001 | [(-)-R,R)-N,N'-Bis-[11-(ethoxycarbonyl)undecyl]-N,N'-4,5-tetramethyl-3,6-dioxaoctan-diamid; Diethyl-N,N'-[(4R,5R)-4,5-dimethyl-1,8-dioxo-3,6-dioxaoctamethylen]bis(12-methylaminododecanoat)] |
ETH5350 | [9-(Diethylamino)-5-[(2-octydecyl)imino]benzo[a]phenoxazin] |
ETH2439 | [9-Dimethylamino-5-[4-16-butyl-2,14-dioxo-3,15-dioxaeicosyl)phenylimino]benzo[a]phenoxazin] |
ETH5294 | [9-(Diethylamino)-5-octadecanoylimino-5H-benzo[a]phenoxazin] |
ETH2412 | [5-Octadecanoyloxy-2-(4-nitrophenylazo)phenol] |
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Im
allgemeinen sind die beiden Ionophore verschiedene Moleküle. Jedoch
ist es in der Ausübung
dieser Erfindung möglich,
eine Verbindung zu verwenden, in welcher der Indikatorionophor und
der Zielionophor in einem Molekül
verbunden sind. Zum Beispiel beschreiben Vaidya et al., Anal. Chem.
1995, 67, 4101–4111 zwei
verwendbare neue Kronenether-Verbindungen, N,N'-Bis(2-hydroxy-5-nitrobenzyl)-4,13-diazadibenzo-18-Krone-6(CCE)
und N,N'-Bis(7-hydroxy-4-methylcoumarin-8-methylen)-4,13-diazadibenzo-18-Krone-6(FCE),
in welchen beide funktionellen Molekularstrukturen in der gleichen
Verbindung vorhanden sind. Ebenfalls Nakamura et al., Analytica
Chimica Acta, 139 (1982) 219–227,
der die chromogenen Kronenether (2-Hydroxy-3,5-dinitrophenyl)oxymethyl-18-Krone-6,
der Kalium detektiert, und (2-Hydroxy-3,5-dinitrophenyl)oxymethyl-15-Krone-5,
der Natrium detektiert, beschreibt.
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Jede
Optode kann verschiedene Zielionophore und verschiedene Indikatorionophore
enthalten. Somit kann eine Suspension von Optoden zum Nachweisen
von mehr als einem Zielion verwendet werden.
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Die
festen Latexteilchen dieser Erfindung enthalten vorzugsweise den
Indikatorionophor und den Zielionophor in einem molaren Verhältnis von
etwa 0,1 zu 100 und mehr bevorzugt in einem molaren Verhältnis von
etwa 0,5 zu 25.
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Die
festen Latexteilchen enthalten typischerweise den Indikatorionophor
und den Zielionophor in kombinierten Mengen von gleich zu etwa 0,1
Gew.-% bis etwa 90 Gew.-%, basierend auf dem Gesamtgewicht der beladenen
Latexteilchen, und vorzugsweise von etwa 25 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-%.
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Ein
zufriedenstellendes Verfahren zum Beladen der Ionophore in Latexteilchen
basiert auf Verfahren, die zum Anfärben oder Färben von Latexteilchen verwendet
werden. Ein typisches Verfahren (zurückzuführen auf John W. Vanderhoff
von der Lehigh Universität)
wird auf den Seiten 41 und 42 von „Uniform Latex Particles", veröffentlicht
von Bangs Laboratories, Inc., Carmel, Indiana, beschrieben.
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Das
Beladen der Latexteilchen mit dem Zielionophor und dem Signalio nophor
kann auf folgende Weise durchgeführt
werden. Die Teilchen werden vorübergehend
mit den Ionophoren in einer Lösungsmittel-Lösung gequollen,
um die Ionophore in die Teilchen zu bringen; dann wird das Lösungsmittel
abdestilliert, wobei die Ionophore in den Teilchen festsitzend zurückgelassen
werden. Die Teilchen kehren annähernd
zu ihrer vorherigen Größe zurück (keine
permanente Quellung). Die detaillierten Schritte sind wie folgt:
- a. Die zu beladenen Latexteilchen werden mit
einem Feststoffanteil von <10%
in Wasser hergestellt.
- b. Es werden Öl-lösliche Ziel-
und Indikatorionophore mit einer ziemlich minimalen Wasserlöslichkeit
ausgewählt.
Die Ionophore sind vorzugsweise überwiegend Öl-löslich, müssen aber
eine minimale Löslichkeit in
Wasser haben, da die Diffusion von dem Emulsionströpfchen durch
die wäßrige Phase
zu dem Latexteilchen eine Voraussetzung dieser Vorgehensweise ist.
- c. Das Ziel („target") und die Indikatoren
werden in Xylol, Methylenchlorid oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel
wie Benzol, Toluol, Chloroform, Dioxandimethylformamidacetat, Methylethylketon
gelöst. Das
ausgewählte
Lösungsmittel
sollte folgende Eigenschaften aufweisen: (1) niedrige Löslichkeit
in Wasser; (2) ein „gutes" Lösungsmittel
für den
Polymerlatex; (3) einen viel geringeren Dampfdruck als die Ionophore.
- d. Die Konzentrationen der Ziel- und Indikatorionophore werden
nahe der Sättigung
verwendet, um ein maximales Beladen der Teilchen zu erreichen; es
können
sich jedoch einige Ionophor-Kristalle in der wäßrigen Phase bilden, wenn die
Grenze der Löslichkeit überschritten
ist. Somit sollte die Ionophor-Konzentration zumindest leicht unterhalb
der Sättigung
sein.
- e. Es werden 1 bis 3 Teile der Lösungsmittel-Lösung pro
Teil der Latexfeststoffe verwendet (man nehme für 0,1 Mikrometer Teilchen etwa
1 Teil Lösungsmittel
pro Teil Latexfeststoff; für
1 Mikrometer Teilchen nehme man bis zu 3 Teilen Lösungsmittel
pro Teil Latexfeststoff). Das Verhältnis der Ionophor-Lösung, die
mit dem Latex gemischt wird, muß so
sein, daß sie
vollständig
von den Latexteilchen absorbiert werden kann. Andernfalls bleiben
einige Ionophor-Emulsionströpfchen
nicht-absorbiert übrig
und können
ein Farbstoffpräzipitat
im Wasser bilden, wenn das Lösungsmittel
entfernt ist. Das Verhältnis
des Lösungsmittels,
das durch die Teilchen absorbiert werden kann, erhöht sich
mit dem Ansteigen der Teilchengröße und der
Abnahme der Polymer/Wasser-Grenzflächenspannung.
- f. Die wäßrige Latexsuspension
(<10% Feststoff)
wird unter dem tropfenweisen und sehr langsamen Hinzufügen der
Ionophor-Lösung
leicht gerührt.
Man halte das Rühren
regelmäßig an,
um zu sehen, ob Lösungsmitteltröpfchen zu
der Oberfläche
schweben (Xylol) oder sich absondern (CH2Cl2), um eine separate Phase zu bilden. Wenn
eine Phasentrennung erfolgt, fahre man mit dem Rühren fort, man verlangsame
jedoch die Rate der Zugabe der Ionophor-Lösung, so daß das Lösungsmittel von den Teilchen
so schnell aufgenommen wird, wie es zugefügt wird. Die passende Zugaberate
kann nur ein Tropfen alle paar Sekunden sein. Dieser Zugabeschritt
kann von wenigen Stunden bis zu einigen Tagen dauern. Wenn die Ionophor-Lösung zu
schnell zugegeben wird, kann sie zu viel von der Lösungsmittel-in-Wasser
Emulsion bilden. Dann können
sich die Latexteilchen in der emulgierten Lösungsmittelphase unter dem
Bilden von großen „klebrigen" Kügelchen
aus Ionophor/Lösungsmittel/Polymer
lösen (anstatt
daß sich
Lösungsmittel
und Ionophore in den Polymerteilchen lösen). Das Quellen ist vollständig, wenn
die Teilchen beim Anhalten des Rührens sämtliches
Lösungsmittel
und Ionophore aufgenommen haben und das Lösungsmittel keine separate
Phase mehr bildet.
- g. Das Lösungsmittel
wird durch das Verwenden eines Rotationsevaporators (wie von Rinco
oder Buchi/Brinkmann hergestellt) unter reduziertem Druck abdestilliert.
Die Suspension kann auf 40–50°C erwärmt werden,
um den Dampfdruck zu erhöhen.
Das Lösungsmittel
wird mit Wasser unter Bildung eines Azeotrops abdestilliert, wodurch
die Ionophore in den Teilchen zurückbleiben. Die Destillation
wird fortgeführt,
bis kein weiteres Lösungsmittel
mit dem Wasser herüberkommt.
Es kann notwendig sein, regelmäßig Wasser
hinzuzugeben, um den Latex vom Austrocknen abzuhalten. Ein grenzflächenaktives
Mittel kann in diesem Schritt zugegeben werden, um die Teilchenstabilität, falls
notwendig, zu unterstützen.
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Eine
wäßrige Suspension
des Detektors, der Probe und von jeglichem vorliegenden Puffer wird üblicherweise
zu einer Reaktionskammer oder zu einer Küvette in einen Analysator gegeben.
Dies liefert eine im wesentlichen einheitliche Dispersion der Latexteilchen
in der gepufferten Probe.
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Die
Optoden werden in einem Analysator durch das Inkontaktbringen der
Probe mit einer Vielzahl an Optoden, die in einer wäßrigen Lösung suspendiert
sind, verwendet. Wenn ein Zielion vorhanden ist, bildet der Zielionophor,
der vorzugsweise spezifisch für
das Zielion ist, Komplexe mit dem Zielion und der Indikatorionophor
liefert ein detektierbares Signal als ein Ergebnis der Komplexbildung
des Zielionophors mit dem Zielion. Der pH-Wert und die Temperatur
in dem Analysator werden beibehalten, so daß diese Komplexbildung eintreten
kann und der Indikatorionophor ein detektierbares Signal erzeugen
kann.
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Die
wäßrige Lösung des
beladenen Latex und die Probe werden gewöhnlich zu einem Reaktionsgefäß durch
eine Pipette hinzugefügt.
Das resultierende Gemisch ist eine im wesentlichen gleichmäßige bzw.
einheitliche Dispersion der Latexteilchen in dem pH-Wert gepufferten
Reaktionsgemisch.
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Ein
Lichtstrahl wird dann durch die Küvette oder die Reaktionskammer
geleitet und das nicht von dem Inhalt der Küvette absorbierte Licht wird
gesammelt und von einem Photodetektor analysiert. Das auftreffende Licht
kann sogenanntes „weißes" Licht sein und das
nicht-absorbierte Licht wird zur Analyse in seine farbigen Komponenten
zerlegt.
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Wenn
alternativ der Indikatorionophor ein Fluoreszenzsignal entwickelt,
wird anregendes Licht durch die Küvette geleitet und ein Photodetektor
mißt das
emittierte Fluoreszenzlicht.
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Herkömmliche
Lichtquellen und Nachweissysteme können verwendet werden. Jedes
Ion von Interesse verursacht, wenn es mit dem Zielionophor in Kontakt
kommt, eine Veränderung
des Signals, das von dem Zielionophor erzeugt wird. Somit kann die
Konzentration des Zielions von Interesse in der Küvette durch
die Analyse des Lichts, das den Photodetektor erreicht, bestimmt
werden.
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Häufig ist
es notwendig, die Konzentration der Wasserstoffionen zu kontrollieren,
um die Konzentration der Zielionen zu bestimmen. Dies wird am schnell sten
durch das relative Konstanthalten der Wasserstoffionenkonzentration
durch pH-Wert gepufferte
Reaktionsgemische erreicht. Einige Proben sind inhärent gepuffert. Blut,
Serum und Plasma sind Beispiele für solche gepufferten Proben.
Verschiedene Muster weisen verschiedene pH-Werte auf, so daß der pH-Wert
unabhängig
zur Feststellung der Zielionenkonzentration gemessen werden muß, wenn
der inhärente
Puffer der Probe genutzt wird.
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Jedoch
ist es bevorzugt, den pH-Wert des Reaktionsgemischs mit einem Puffer
zu kontrollieren. Dies reduziert Effekte, verursacht durch Abweichungen
in dem Proben-pH-Wert, und erlaubt die Wahl eines optimalen pH-Werts
für die
Optode. Das Verhältnis
der Probe in einem Reaktionsgemisch wird zum Teil von der Pufferkapazität der Probe
bestimmt. Ein ausreichend kleines Verhältnis der Probe muß gewählt werden
um zuzulassen, daß der
Puffer den pH-Wert des Gemisches dominiert.
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Die
den pH-Wert anzeigenden Ionophore der Wahl weisen hohe pK-Werte auf und die
Latexsuspensionen, die diese pH-Wert-Indikatoren enthalten, werden
vorzugsweise nahe dieses pK-Werts gepuffert. Somit wird die wäßrige Lösung üblicherweise
so gepuffert, daß sie
den pH-Wert bei oder um den pKa, bei welchem der pH-Wert-Indikatorionophor
die Farbe wechselt, beibehalten. Geeignete Puffersysteme für die oben
diskutierten pH-Wert-Indikatorsysteme sind bereits bekannt. Typische
Puffer sind Natriumphosphat und Tris(hydroxymethyl)aminomethan.
Somit ist es in dem Assay bevorzugt, daß der pH-Wert des Reaktionsgemischs
bei etwa dem pH-Wert, bei dem der Indikatorionophor die Farbe wechselt,
beibehalten wird.
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Es
ist möglich,
mehrere Ionenanalysen gleichzeitig in einer einzigen Probe durch
das Verwenden eines Latexcocktails mit verschiedenen Farbindikatorionophoren,
die verschiedenen Zielionophoren zugeordnet sind, durchzuführen. Alternativ
können ähnliche
Färbungen
verwendet werden, wenn die Optoden eine nach der anderen, wie in
einem Durchflußzytometer,
ausgelesen werden.
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1 ist eine Spektrophotometer-Kopie
der optischen Dichte von Suspensionen von Oxazin 750 beladenem Latex
bei verschiedenen pH-Werten. Spur 2 zeigt einen Verlust der Höchstwerte
der dekadischen Extinktion in dem Bereich von 620 nm, nachdem der
pH-Wert des Mediums auf über
10 mit Natriumhydroxid erhöht
wurde. Dies wurde von einem deutlichen Farbwechsel von blau nach
rosa begleitet.
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Dies
demonstriert die Retention des pH-Wert-Ansprechens, wenn der Indikator
in Polystyrol-Latex beladen wurde, was eine notwendige Bedingung
für eine
zufriedenstellende Optode ist.
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Die
folgenden Beispiele sind für
die Erfindung erläuternd.
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Beispiel I – Calcium-Nachweisverfahren
bzw. -Assay
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Latex-Formulierung (Latex
1)
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- 120 nm Polystyrol-Latex, beladen unter Verwendung von Xylol
als Lösungsmittel
mit
- 8 Gew.-% ETH 1001 Calciumionophor
- 2 Gew.-% ETH 5294 pH-Wert-Indikator
- 4 Gew.-% NaTm (CF3)2PB-Additiv
mit lipophiler anionischer Stelle, verdünnt auf 1% Feststoffe im Assay-Puffer 1,
der vorstehend beschriebenen „Beladen
von Teilchen"-Methode
folgend.
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Assay-Puffer 1
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- 10–3 M
Zitronensäure,
mit 0,1 N NaOH auf pH-Wert 6,5 eingestellt
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Reaktionsgemisch
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- Latex, suspendiert zu 0,1% Feststoffe (30 Mikroliter Latex
1) 5 Vol.-% Serum (Probe) (15 Mikroliter)
- Puffer auf ein Gesamtvolumen von 300 Mikroliter (255 Mikroliter)
ausgleichen
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Messung
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- Messen der dekadischen Extinktion bei 660 nm in 5 mm Küvette
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Beispiel II – Kalium-Assay
(künftiges
Beispiel)
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Latex-Formulierung (Latex
II)
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- 120 nm Polystyrol-Latex, beladen unter Verwendung von Xylol
als Lösungsmittel
mit
- 1 Gew.-% Valinomycin-Kaliumionophor
- 0,5 Gew.-% ETH 5294 pH-Wert-Indikator
- 0,5 Gew.-% NaTm KTpClPB-Additiv mit lipophiler anionischer Stelle,
verdünnt
auf 1% Feststoffe im Assay-Puffer II, der vorstehend beschriebenen „Beladen
von Teilchen"-Methode
folgend.
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Assay-Puffer II
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- 0,02 M Natriumacetatsäure,
auf pH-Wert 5,1 mit 1 M Essigsäure
eingestellt
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Reaktionsgemisch
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- Latex, suspendiert zu 0,1% Feststoffe (30 Mikroliter Latex
II) 5 Vol.-% Serum (Probe) (15 Mikroliter)
- Puffer auf ein Gesamtvolumen von 300 Mikroliter (255 Mikroliter)
ausgleichen
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Messung
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- Messen der dekadischen Extinktion bei 660 nm in 5 mm Küvette
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Obwohl
die vorliegende Erfindung in beträchtlichem Maße ausführlich in
Bezug auf bestimmte bevorzugte Versionen davon beschrieben worden
ist, sind andere Versionen möglich.
Zum Beispiel wurde die vorliegende Erfindung dahin beschrieben,
daß der
Detektor eine Vielzahl von Optoden umfaßt, wobei jede Optode befähigt ist,
ein einziges Zielion nachzuweisen, und wobei alle Optoden für das bestimmte
Zielion sind. Alternativ kann jede der Optoden mehrere Zielionen
nachweisen oder ein Detektor kann eine Vielzahl von verschiedenen
Optoden umfassen, um eine Vielzahl von verschiedenen Zielionen nachzuweisen.
Alternativ kann der Detektor eine einzelne große Optode enthalten, in diesem
Fall ist die obere Grenze der Teilchengröße nicht etwa 20 Mikrometer,
sondern vielmehr etwa 200 Mikrometer. Die maximale Größe wird
in diesem Fall von der Größe der Durchflußleitungen
oder der Proben oder Pipetten, die zum Transport der Optode verwendet
werden, bestimmt.