DE2435739B2 - Keramische ein- oder mehrteilige giessform zur herstellung von komplizierten glasgegenstaenden und verfahren zur herstellung solcher formkoerper - Google Patents
Keramische ein- oder mehrteilige giessform zur herstellung von komplizierten glasgegenstaenden und verfahren zur herstellung solcher formkoerperInfo
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Description
und 2 Vol.-Tei.en
des Erfindungsge-
genSnd^Xwe^iS-dannTdaß das Trennmitte.
genstanae-De % gemahlenen Quarz,
25S_45Gew.ΐ Gfimmer und 2 bis lOGew.-o/o Kaolin
'wurif überraschenderweise ein Verfahren
, das besonders zur Herstellung vor. solchen
' Formkörpern für komplizierte G lasgegengeeignet ist. Solche Formkörper können wie
toi« hergestellt werden, indem die einzelnen Abgußteie
vom Original zu einer Gesamtform zusammengesetzt
werden und die gewünschte Wandstärke des spateren Fertigproduktes durch die Dicke der aufgetragenen
ScS? aus Wachs oder wachsähnl.chem Material
besimmt wird, wobei dann das mit Lack isolierte
Die Erfindung betrifft eine keramische ein- oder mehrteilige Gießform zur Herstellung von komplizierten
Glasgegenständen und Verfahren zur Herstellung solcher Formkörper.
Keramische Formen aus Aluminiumtitanat oder Cordierit zur Herstellung von Glaserzeugnissen sind
bereits in der DT-OS 22 49 419 vorgeschlagen worden. Der besondere Vorteil dieser keramischen Formen liegt
darin, daß sie sich nach keramischen Verformungsmethoden relativ leicht herstellen lassen und es möglich ist,
einfache Reliefdarstellungen und andere Strukturen durch Abgießen zu erhalten. Diese Methode versagt
aber, wenn komplizierte Glasgegenstände hergestellt werden sollen oder wenn für Hohlkörper zusätzlich
noch sogenannte untergriffige Kerne benötigt werden.
Es ist aber bisher kein befriedigendes Formmaterial und Verfahren bekanntgeworden, die es gestatten, den
konstruktiv schwierigen Anforderungen an keramische Gießformen in der Glasindustrie Rechnung zu tragen.
Die Erfindung bezweckt daher, einen Formkörper aus keramischem Material zu schaffen, der den Metallformen
von komplizierten Glasgegenständen besonders bei kleinen Serien überlegen ist. Ferner wird eine
Technik gesucht, bei der solche Formen insbesondere mit untergriffigen Kernen relativ billig hergestellt
werden können, da oft nur Einzelstücke gefertigt werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Formmaterial zu finden, das die üblichen Anwendungstemperaturen
von Metallformen überschreitet und andererseits, einen naturgetreuen Abguß des
Originals auch von schwierigen Modellen ermöglicht.
s Schamottemehl, Trennmittel und Hartg.ps ausge-St
wird so daß nach dem Aushärten des keramischen Materials das Wachs ausgeschmolzen werden kann, um
jo so dann den Gießhohlraum zur Aufnahme des flussigen
Glases zu erhalten. Dabei ergibt sich, daß bei dem
emgangs genannten Verfahren als Ausschmelzmatenal
Bienenwachs oder ähnliches Mater.al mit vergleichbaren
Eigenschaften verwendet wird. Außerdem ist es fur
die praktische Durchführung des erfinderischen Gedankens wichtig, das Wachsmodell mit Lack, insbesondere
Schiebednicklack, einzupinseln, wie er bei der Herstellung
von Abziehbildern in der Geschirrindustr.e benutzt wird Der Lack soll verhindern, daß beim Herausbren-
nen 'bei ca. 25O°C das Bienenwachs in die poröse
keramische Form eindringt.
Im folgenden ist der erfinderische Gedanke anhand von Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen im
einzelnen erläutert. Es zeigen: ,
F i g 1 die perspektivische Ansicht eines keramischen Formkörper, bestehend aus Kern und Mantel für eine
Glasplastik, .
F i g 2 einen Schnitt durch diese keramische Form, Fig.3 einen Schnitt durch einen Kopf mit einem
untergriffigen Kernteil, ... ■ .
F i g. 4 Umhüllen des Wachsmodells mit keramischem
Formmaterial, .
F i g 5 vollständige keramische Gießform, nachdem das keramische Material innen und außen sich verfestigt
^Έ i g. 6 fertige Gießform mit Schmelzbehälter, wie m
in den Ofen eingebracht wird.
In Fig 1 ist eine zweiteilige Form zu sehen, die au;
einem inneren Kern t besteht, den Gießhohlraum 2 unc
dem zweiteiligen äußeren Mantel 3. Ferner ist de
Riegel 5 aus feuerfestem Material insofern wichtig, da e den nötigen Abstand des Kernes in der Form bewirk!
Die Reihenfolge der Hauptarbeitsgänge des Verfahren zur Herstellung der erfinderischen Gießform ergebei
sich wie folgt: Wie bei den meisten Formgebungsverfah ren der Gießerei wird die benötigte Formteiligkei
di-rch die Gestaltung des Originals gegeben, wobei de
Werkstoff Wachs berücksichtigt werden muß. Da
Original wird gefirnißt und als Trennmittel wird wie bei der Keramik eine Mischung aus Schmierseife und öl
aufgetragen. Sodann wird ein Gipsabdruck genommen und die Form mit Schiebedruckla ;k aus den bereits
genannten Gründen eingepinselt. Nachdem man die einzelnen Gipsteile zu einer Form zusammengesetzt
hat, wird diese auf eine Bodenplatte gesetzt, auf d^r man
vorher ein Stück Plastilin für den späteren Glasauslauf 6 gegeben hat. Dann wird das warme Wachs entweder auf
die Form eingepinselt oder das ganze Modell wird mehrmals in eine Wachslösung getaucht, bis man die
gewünschte Wandstärke erreicht hat. Die Herstellung des keramischen Formmaterials erfolgt dadurch, daß
Schamottemehl und das Trennmittel zuerst in Wasser zu einem dicken Brei verrührt werden und danach der
gesondert angemachte Gips zugemischt wird. Als äußeren Halt benötigt die Arbeitsform -inen gebrannten
Schamottering 7. Die Innenfläche dieses Schamoüerings
wird ebenfals mit Schiebedrucklack isoliert, um die Aufnahme vom Wasser aus der keramischen Formmasse
zu verhindern. Die Hohlräume zwischen Wachsmodell und dem äußeren Schamottering werden mit der
aufbereiteten Mischung des keramischen Materials gefüllt. Dabei ist es zweckmäßig, schon einmal
gebrauchtes Formmaterial, das aufgemahlen worden ist, für den äußeren Mantel zu verwenden. Anschließend
muß die Form etwa drei Tage getrocknet werden oder in kürzeren Zeiträumen bei 200 bis 3000C, wobe; dann
gleichzeitig das Wachs ausgeschmolzen wird. Der Querschnitt der fertigen Gießform für eine Glasplaslik
ist aus F i g. 2 zu ersehen.
Im folgenden soll der erfindungsgemäße Gedanke anhand eines komplizierten Gegenstandes, nämlich
eines Kopfes, bei dem ein untergriffiger Kern 1 benötigt wird, durch weitere einzelne Maßnahmen näher
beschrieben werden. Von der Arbeitsform bzw. einer Mutterform wird ein Wachsmodell 11 durch schichtweises
Auftragen von zuerst flüssigem Wachs gefertigt, um die Feinheiten des Profils abzubilden, und anschließend
wird weiteres Wachs durch Bespachteln oder Begießen aufgetragen, um die Standfestigkeit des Modells zu
erzielen. In diesem Fall liegt die Schichtstärke zwischen 1,5 und 2 cm. Weiterhin wird auf dem Hals des Kopfes
ein Einlauftrichter 8 von etwa 5 cm Höhe aufgeklebt. Daraufhin wird die Innen- und Außenschicht des
Wachsmodells 11 mit Schiebedrucklack 12 behandelt, wie es aus F i g. 3 zu entnehmen ist. Anschließend wird
der untergriffige Kern 1 angefertigt, indem aus noch unbekannten Gründen keramisches Formmaterial, bestehend
aus 3 Vol.-Teilen Schamottemehl, 5 Vol.-Teilen
Trennmittel und 2 Vol.-Teilen Hartformgips, in den Hohlraum des Kopfes eingebracht wird, indem man den
umgedrehten Kopf auf eine Schaumgummi-Unterlage stellt. Gleichzeitig wurde auch der feuerfeste Riegel 5 in
diese Gießmasse eingelegt, so daß er nach der Erhärtung des keramischen Materials in seiner Position
gehalten wird. Nach der Verfestigung der keramischen Gießmasse wird der Kopf umgedreht und auf eine
Platte gesetzt und mit einem Pinsel wird weiteres Formmaterial aufgetragen, wobei am Halsteil des
Kopfes eine Manschette 9 notwendig ist, damit das Maierial nicht so leicht wegfließen kann. Dieser
Arbeitsgang ist in Fig.4 wiedergegeben. Dann kann endlich der Schamottering 7 übergestülpt werden,
dessen Innenfläche ebenfalls mit Schiebedrucklack 12 isoliert werden muß. Der entstehende Hohlraum
zwischen Wachsmodell 11 und Ring 7 wird nun mit der keramischen Masse gefüllt, und zwar diesmal im
Verhältnis 4 Vol.-Teilen Schamottemehl, 4 Vol.-Teilen Trennmittel und 2 Vol.-Teilen Hartformgips. Nun kann
das Wachs ausgeschmolzen werden, an dem besonders eine hohe Formbeständigkeit und eine geringe Schwindung
gestellt wird. Aus der F i g. 5 ist dann die fertige Gießvorrichtung zu erkennen, die dann in den Ofen
gesetzt wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit dem herkömmlichen
Herstellungsverfahren der Glastechnik solche komplizierten Glasgegenstände nicht herstellbar sind. Außerdem
werden keine hochspezialisierten Glasbläser verlangt, sondern mit einfachen Hilfskräften kann eine
fortlaufende Produktion eingerichtet werden. Besonders durch die Bildung des inneren Kernes erfolgt eine
Gewichtsersparnis, was bei großen Stücken besonders wichtig ist.
Auch läßt sich der Ausschuß dadurch verringern, da nicht mehr so große Glasspannungen im Gegensatz zu
den Vollkörpern vorhanden sind. Von der künstlerischen Seite her ist besonders noch einmal auf den
Seidenglanz der Oberfläche hinzuweisen, was dem Körper ein ästhetisches Aussehen gibt.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Keramische ein- oder mehrteilige Gießform zur Herstellung von komplizierten Glasgegenständen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) und der äußere Mantel (3) im wesentlichen aus einer
Mischung von 2 — 6 Vol.-Teilen Schamottemehl, 2 — 6 Vol.-Teilen Trennmittel und 2 Vol.-Teilen
Hartformgips besteht.
2. Keramische ein- oder mehrteilige Gießform zur Herstellung von komplizierten Glasgegenständen
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel aus 50 bis 70 Gew.-°/o gemahlenem
Quarz, 25 bis 45 Gew.-°/o Glinmer und 2 bis 10 Gew.-% Kaolin zusammengesetzt ist.
3. Verfahren zur Herstellung einer keramischen ein- oder mehrteiligen Gießform nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Abgußteile vom Original zu einer Gesamtform
zusammengesetzt werden und die gewünschte Wandstärke des späteren Fertigproduktes durch die
Dicke der aufgetragenen Schicht aus Wachs oder wachsähnlichem Material bestimmt wird, wobei
dann das mit Lack (12) isolierte Wachsmodell (11) mit einem Schamottering (7) umgeben wird und der
Zwischenraum (3) mit einem breiartigen Material aus Schamottemehl, Trennmittel und Hartformgips
ausgefüllt wird, so daß nach dem Aushärten des keramischen Materials das Wachs ausgeschmolzen
werden kann, um so dann den Gießhohlraum (2) zur Aufnahme des flüssigen Glases zu erhalten.
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742435739 DE2435739C3 (de) | 1974-07-25 | Keramische ein- oder mehrteilige Gießform zur Herstellung von komplizierten Glasgegenständen und Verfahren zur Herstellung solcher Formkörper | |
AT23975A AT346514B (de) | 1974-07-25 | 1975-01-14 | Keramische ein- oder mehrteilige giessform zur herstellung von komplizierten glasgegenstaenden |
SE7500411A SE408296B (sv) | 1974-07-25 | 1975-01-15 | Keramisk en- eller flerdelad gjutform for framstellning av komplicerade glasforemal |
FI750154A FI57737C (fi) | 1974-07-25 | 1975-01-22 | Keramisk en- eller flerdelig gjutform foer tillverkning av komplicerade glasfoeremaol |
IT48355/75A IT1029871B (it) | 1974-07-25 | 1975-02-27 | Forma di colata per la produzione di oggetti di vetro di forma complessa e relativo procedimento di impiego |
FR7511090A FR2279681A1 (fr) | 1974-07-25 | 1975-04-09 | Moule en matiere ceramique en un ou plusieurs elements pour la fabrication d'objets en verre de forme compliquee et procede de fabrication de tels objets |
AT97976A AT367380B (de) | 1974-07-25 | 1976-02-12 | Verfahren zur herstellung von komplizierten glasgegenstaenden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742435739 DE2435739C3 (de) | 1974-07-25 | Keramische ein- oder mehrteilige Gießform zur Herstellung von komplizierten Glasgegenständen und Verfahren zur Herstellung solcher Formkörper |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2435739A1 DE2435739A1 (de) | 1976-02-05 |
DE2435739B2 true DE2435739B2 (de) | 1976-09-16 |
DE2435739C3 DE2435739C3 (de) | 1977-05-05 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0013398A1 (de) * | 1979-01-08 | 1980-07-23 | Klepsch Kunst GmbH & Co. KG Galerie | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von mehrwandigen Hohlkörpern, insbesondere aus Glas |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0013398A1 (de) * | 1979-01-08 | 1980-07-23 | Klepsch Kunst GmbH & Co. KG Galerie | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von mehrwandigen Hohlkörpern, insbesondere aus Glas |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FI57737C (fi) | 1980-10-10 |
FI57737B (fi) | 1980-06-30 |
FI750154A (de) | 1976-01-26 |
SE408296B (sv) | 1979-06-05 |
DE2435739A1 (de) | 1976-02-05 |
IT1029871B (it) | 1979-03-20 |
FR2279681A1 (fr) | 1976-02-20 |
SE7500411L (sv) | 1976-01-26 |
FR2279681B3 (de) | 1977-12-16 |
ATA23975A (de) | 1978-03-15 |
AT346514B (de) | 1978-11-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8330 | Complete renunciation |