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Mehretagenheißpresse zur Herstellung von Spanplattes od.dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehretagenheißpresse zur Herstellung
von Spanplatten od.dgl.
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Mehretagenpressen haben gegenüber sogenannten Eineta@npressen dan
Vorteil einer höheren Kapazität, da bei jeder Pressenspiel eine Vielzahl von Platten
gepreßt werden können. Solche Mehretagenheißpressen bestehen regelmäßig aus einem
beheizten oberen und unteren Pressenholm sowie zwischen den Pressenholmen angeordneten
Zwischenbeisplatten. Zur Gewährleistung gleichmäßiger Pressraumhöhen werden ferner
in den einzelnen Etagen Distanzelemente in Form von beispielweise in die Pressräume
eingelegten Distanzleisten vorgesehen.
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Diese Mehretagenheißpressen haben jedoch auch eine Reihe von Nachteilen.
Zunächst wird es als nachteilig empfunden, daß die Zwischenheizplatten auf ihrer
Ober- und Unterseite nicht mit verschiedenen Temperaturen beaufschlagt werden können.
Wird beispielsweise eine Transportunterlagen für das zu pressende Gut verwendet,
lassen sich kaum gleichmäßige Temperaturbedingungen auf der Unter- und Oberseite
des zu pressenden Gutes erzielen, da die Unterlage ein anderes Temperaturgefälle
bedingt und somit auf der Oberseite eine höhere Temperatur herrscht als auf der
Unterseite des zu pressenden Gutes. Genau umgekehrt liegt der Fall, wenn ohne Transportunterlage
gepreßt wird. Durch den längeren Kontakt der Unterseite mit der Heizplatte, nämlich
gegenüber der Oberseite zusätzlich die Zeit vom Beschicken der Presse bis zu ihrem
Schließen, wird diese stärk@@ @@rwärmt als die Oberseite.
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Es ist ferner von Nachteil, daß die Zwischenheizplatten Wärme nach
zwei Seiten abgeben müssen, wodurch der Wärmedurchgang von den Heizplatten in das
zu pressende Gut beeintrachtigt wird, so daß die Presstemperaturen entsprechend
niedrig sind.
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Mehretagenpressen sind ferner als Unterkolbenpressen ausgebildet,
bei denen der Druckkolben etwa in der Pressplattenmitte angreift. Das bedingt einmal
sehr aufwendige Fundamentierung und erheblichen Unterflur-Raumbedarf. Dies trifft
insbesondere dann zu, wenn in die einzelnen kragen
einfahrbare flexible
Transportunterlagen für das pressende Gut vorgesehen werden, wobei die Transportunterlagen
nach erfolgter Pressung unterhalb der Mehretagenpresse zur Forzstation zurückgeführt
werden müssen.
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Ferner besteht die Gefahr, daß durch den in dr Mitt: der Presse angreifenden
Druckkolben bei geschlossener Presse durch die Kolbenkraft der Pressraum in gewissen
Grenzen verformt wird, was zu größeren Dicketoleranzen in der gepreßten Platte führt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mehretagenheißpresse
zu schaffen, bei der a) gleichmäßige Temperaturbedingungen an der Ober- und Unterseite
des zu pressenden Gutes eingestellt werden können; b) höhere Heiztemperaturen vorgesehen
werden können und c) mit geringen Dickentoleranzen gepreßt werden kann.
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Die lösung dieser Aufgabe besteht in einer Mehretagenheißpresse zur
Herstellung von Spanplatten od.dgl. mit beheiztem oberen und unteren Pressenholm
sowie zwischen den Pressenholmen angeordneten Zwischenheizplatten und in den einzelnen
Etagen angeordneten Distanzelementen, bei der die Zwischenheizplatten in Form eines
biegesteifen Holmes ausgeführt sind und an ihrer Ober- und Unterseite getrennt regelbare
Heizplatten tragen, sowie an zwei gegenüberliegenden Seiten
der
Presse jeweils wenigstens ein Presskolben vorgesehen ist und die Distanzelemente
jeder Seite in den zugehorigen Presskolbenachsen liegen.
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Bei dieser Presse ermöglicht die Konstruktion der Zwischenheizplatten
als biegesteifer I1olm einmal schon von Hause aus eine exacte Pressraumkalibrierung
über die gesamte Pressfläche, die noch durch die seitliche Anordnung der Presskolben
unteren stützt wird. Zum anderen wird durch die biegesteifen holme der Weg frei,
auf der Ober- und Unterseite getrennt regelbare Heizplatten vorzusehen, die wiederum
gleiche Temperaturbedingungen an der Ober- und Unterseite des zu pressenden Gutes
ermöglichen, 90 daß auch mit hoher Presstemperatur und damit kürzeren Presszeiten
gefahren werden kann.
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Schließlich wird die bereits erwähnte Pressraumkalibrierung gerade
durch die in der zugehörigen Presskolbenachse liegenden Distanzelemente noch exakter
gewährleistet, so daß mit geringstmcglichen Dickentoleranzen gepreßt werden kann.
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Eine weitere Erhöhung der Pressgenauigkeit wird erreicht, wenn erfindungsgemäß
ferner vorgesehen wird, daß an zwei. gegenüberliegenden Seiten jeweils zwei und
mehr Presskolben vorgesehen sind. Natürlich ist die Anzahl der Presskolben auch
abhängig von der Pressengröße.
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Nach einem weiteren Merkmal der L'rfindung ist vorgesehen, daß die
Distanzelemente auch über die eigentliche Pressflache
hinausragenden
Tragarmen der Zwischenheizplatten angeordnet sind.
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Ferner empfiehlt es sich, die erfindungsgemäße Mehretagenpresse als
Oberkolbenpresse auszubilden, und zwar insbesondere dann, wenn in die einzelnen
Pressetagen einfahrbare flexible lransportunterlagen für das zu pressende Gut vorgesehen
sind, die nach erfolgter Pressung unterhalb der Mehretagenpresse zur Formstation
zurückgeführt werden. Unter Formstation ist dabei diejenige Stelle zu verstehen,
an der das Spänevlies oder anderweitige zu pressende Gut auf die Transportunterlage
aufzeschüttet wird.
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Schließlich sieht die Erfindung vor, daß der obere und u untere Pressenholm
mit einer Gegenheizung versehen sind, die auf dGr Oberseite des Oberholmes bzw.
Unterseite des Unterholmes angeordnet ist. Damit wird in ansich bekannter Weise
ein ii!folge unterschiedlicher Wärmeausdehnung unerwünschtes Verziehen der Pressholme
vermieden.
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Gesäß dar Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Presse mit einer
Simultan-Schließeinrichtung ausgerüstet wird. Darunter Sind Schließeinrichtungen
zu verstehen, die ein gleichzeitiges öffnen und Schließen sämtlicher Etagen ermöglichen.
Die einschlägige Technik hat hierzu Mechanismen unterschiedlicher bauart entwickelt.
Am besten hat sich diejenige Bauart bewährt, bei der auf zwei gegenüberliegenden
Pressenseiten am oberen Pressenholm je ein um eine waagerechte Achse schwenkbarer
Arm sowie am unteren Holm je eine am freien Ende des zugehörigen
Schwenkarms
gelenkig angreifende Druckstange angebracht und die einzelnen Etagenplatten durch
entsprechend angeordnete Zugglieder mit den Schwenkarmen gelenkig verbunden sind.
iC Zugglieder greifen dabei. in der Reihenfolge der Etagenplatten von oben nach
unten gerechnet in proportional größer werden den Abständen von der Schwenkachse
an dem betreffenden Schwer arm an. In dieser Anordnung muß die Presse als Unterkolbenpresse
ausgeführt sein. ei einer Oberkolbenpresse, wie sie erfindungsge-:näß durch vorgesehen
isu, wird die Anordnung genau umgekehrt getroffen. insbesondere ist dabei die Druckstange
an dem oberen heb- und senkbaren Holm angeordnet. Solche Simultan-Schließeinrichtungen
sind beispielsweise in der DT-PS 1 198 057 beschrieben.
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in der Zeichnung ist die Erfindung all Hand eines Ausführungsbeispieles
näher veranschaulicht. Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung durch
die Mehretagenpresse und Fig. 2 eine Seitenansicht der Presse.
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Die als sogenannte Oberkolbenpresse ausgebildete Mehretagenpresse
weist einen feststehenden, unteren Pressenholm 1 auf, der auf einen nicht näher
dargestellten Fundament 2 r££it, slso ortsfest angeordnet ist. Es sind ferner ein
beweglicher Oberholm 3 vorgesehen sowie zwischen den beiden Holmen 1 und 3 mehrere
Zwischenheizplatten 4. Der Einfachheit halber sind
in der Zeichnung
lediglich zwei solcher Zwischenhflizp½tten 4 dargestellt, selbstverständlich können
jedoch auch wesentlich mehr vorgesehen werden.
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Auf den Ober- und Unterseiten der Zwischenheizplatten 4 sind desweiteren
besondere Heizplatten 5 angeordnet, die erfindungsgemäß getrennt regelbar sind.
Diese Heizplatten 5 bilden die eigentliche Pressfläche für das zu pressende Gut
wie beispielsweise Spanplatten. Im übrigen sind die Zwiscrenheizplatten 4 als biegesteife
Holme ausgebildet.
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Den Heizplatten 5 entsprechende Heizplatten 5a sind auch auf der Unterseite
des oberen Holme 3 sowie auf der Oberseite des unteren Holmes 1 vorgesehen. Die
beiden Holme 1 und 3 tragen ferner noch Gegenheizplatten 5b auf ihren Ober- bzw.
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Unterseiten, um so ein Verziehen der Holme durch unterscaiedliche
Erwärmung zu verhindern.
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Sowohl die beiden Holme 1 und 3 als auch die Zwischenheizplatten 4
besitzen an zwei gegenüberliegenden Seiten Tragarme 6,6a und 6b, die über die eigentlichen
Pressflächen seitlich hinaus ragen. Auch die Tragarme 6 der Zwischenheizplatte 4
und die Tragarme 6a des unteren Holmes 1 sind Distanzplatten 7 gelegt, die die Pressräume
8 der einzelnen Etagen kalibrieren.
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An den Tragarmen ob des oberen Holmes 3 greifen die Kolbenstangen
9 von ortsfest gelagerten Druckzylindern (nicht gezeichnet) an, die sich zum Schließen
der Presse aus der gezeigten Öffnungsstellung in Richtung der Pfeile a in Schließstellung
bewegen.
Dabei ist im übrigen die Anordnung so getroffen, daß die Distanzplatten 7 genau
in der als sich punktierte Linie b angedeuteten Presskolbenachse liegen.
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Bei geschlossener Presse können somit die Pressräume 8 nicht durch
die Kolbenkraft verformt werden, so daß auch geringe Dickentoloranzen bei dem zu
pressenden Gut gewährleistet sind.
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Die ortsfeste Anbringung der Druckzylinder kann - wie jedoch nicht
mehr dargestellt - beispelsweise dadurch erfolgen, daß an den Druckzylindern zwei
sich gegenüberliegenden Zugstangen angebracht sind, die mit ihren freien Enden an
dem unteren Holm 1 befestigt werden. Zwischen den beiden Zugstangen wird dann die
Kolbenstange 9 gerührt. werner kann eine - ebenfalls nicht dargestellte- bekannte
Simultan-Schließeinrichtung vorgesehen werden, wie sie eingangs bereits beschrieben
worden ist.