DE2434470B2 - Vorrichtung zum Abfüllen von fluidisierbarem Gut - Google Patents
Vorrichtung zum Abfüllen von fluidisierbarem GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abfüllen von fluidisierbarem Gut in vorbestimmten Mengen, mit
einem Vorratsbehälter, einer den Gutaustritt verschließenden Absperreinrichtung und einer im Vorratsbehälter
an der Austrittsöffnung angeordneten Drosseleinrichtung, die aus einer voll geöffneten Grobstromstellung
in eine teilweise geschlossene Feinstromstellung verstellbar ist, sowie mit einer Wägeeinrichtung zum
Bestimmen der abgefüllten Mengen und zum Steuern der Absperreinrichtung.
Bei einer derartigen, aus der DE-OS 2210 848
bekanntgewordenen Vorrichtung sind zwei quer zur Ausströmrichtung des Gutes verstellbare Schieber
hintereinander vorgesehen, wobei durch das Vorsehen zweier Schieber die Belastung durch die darüber
angeordnete Gutsäule jeweils geringer gehalten ist, so
daß auf diese Weise die Querverstellung einfacher durchgeführt werden kann. Die Verwendung eines quer
zum Gutstrom verstellten Verschlußschiebers gemäß der DE-OS 22 10848 verursacht starke Reaktionen, die
im geschlossenen System zwischen dem Sack und dem Gutbehälter Turbulenzen hervorrufen. Die Verwendung
von zwei Schiebern verschlimmert dieses Problem. Wenn der Schieber zum Grobschließen eingeschoben
wird, kann es vorkommen, daß er gegen einen Klumpen von zusammengebackenem Pulver stößt und ihn gegen
die entgegengesetzte Wand des Trichters drückt Dann kann schon ein geringes Einschieben dieses Schiebers
ein plötzliches Schließen des Austritts herbeiführen, bevor er in die eigentlich vorgesehene gewünschte Lage
eingeschoben ist Bei der fortgesetzten Bewegung des Schiebers zum Grobschließen kann der zusammengebackene
Klumpen zerdrückt werden, so daß der Austritt plötzlich wieder geöffnet wird und Gut nachstürzt, was
zu einem kräftigen Druckstoß und dadurch verursacht, negativen und positiven Druckreaktionen im System
führt Dies verursacht wiederum Turbulenzerscheinungen, die man unter allen Umständen aber vermeiden
möchte. Schließlich ist es bei Ausbildung der Drosseleinrichtung als quer zur Gutstromrichtung verstellbare
Schieber, wie bei der DE-OS 22 } 0 848 notwendig, daß in den entgegengesetzten Wänden des Trichters
öffnungen für die Schieber vorgesehen sind. Dies führt aber unvermeidlich zu einer gewissen Lekage und einer
lästigen Staubbildung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abfüllvorrichtung für fluidisierbares Gut zu schaffen, die
zum einen überhaupt keine öffnungen im Austritt zum Einsetzen eines Verschlusses erfordert und darüber
hinaus eine Drosselung des Austritts mit möglichst geringem Kraftaufwand gestattet, ohne daß im System
Sack-Behälter ernste Störungen entstehen können.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung
vorgesehen, daß die Drosseleinrichtung aus einem Verschlußstopfen beisteht, der innerhalb des Vorratsbehälters
im wesentlichen in der Ausströmrichtung des Gutes gegen die Austrittsöffnung bewegbar ist, um
diese teilweise zu vexschließen. Dadurch, daß sich der Verschlußstopfen beim Schließen in Richtung des
Gutstromes bewegt, wird die für die Schließbewegung erforderliche Kraft reduziert. Außerdem ist auf diese
Weise die Gefahr, daß der Verschlußstopfen durch Festklemmen von zusammengebackenem Material den
Austritt blockiert, außerordentlich gering. Die Gefahr, daß der Verschlußstopfen durch seine Bewegung ein
unabsichtliches Verstopfen des Austritts verursacht, ist nahezu ausgeschlossen, da er sich in Achsrichtung des
Austritts und nicht senkrecht zu diesem, wie die Schieber bei der eingangs beschriebenen bekannten
Anordnung, bewegt Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung besteht darin, daß der Verschlußstopfen keinen großen Kräften durch die
Schwere des Gutes im Behalter ausgesetzt ist und insbesondere keinerlei öffnungen in der Wand zwischen
dem Austritt und dem Behälter notwendig sind, um das Verschlußorgan einzusetzen oder durch eine
derartige öffnung hindurch zu betätigen. Die einzige öffnung, die im Behälter erforderlich ist, ist beispielsweise
bei einer schwenkbaren Aufhängung des Pfropfens die öffnung für die Schwenkachse. Da diese
Schwenkachse aber nicht verschiebbar, sondern nur drehbar in der Behälterwand gelagert ist, ist das
Abdichtproblem außerordentlich gering. Schließlich wäre es ja auch möglich, den Betätigungszylinder zur
Verstellung des Verschlußpfropfens im Behälter anzubringen und den Verschlußstopfen auf der Innenseite
des Bahälters zu lagern, so daß sämtliche Abdichtprobleme beseitigt wären.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung soll nachstehend an ein:gen Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnung näher beschrieben werden. Dabei zeigt
F i g. 1 im Vertikalschnitt eine Füllmaschine mit einer Absperrvorrichtung gemäß der Erfindung,
F i g. 2, 3 und 4 Abänderungen der in F i g. 1 veranschaulichten Absperrvorrichtung.
Die Fig. 1 zeigt eine Füllmaschine an sich bekannter Art, die einen Gutbehälter 1 umfaßt, an dessen oberes
Ende ein Guteinfülltrichter 2 angeschlossen ist und an dessen unterem Ende ein Gutaustritt 3 vorgesehen isu
Der Behälter 1 enthält eine Vorrichtung zur Fluidisieruiig
des Gutes unter Druck im Bereich zwischen dem Behälterboden und einem verschließbaren Schieber bei
4. Die Fluidisiervorrichtung umfaßt ein Luftzufuhrsystem 5 mit den erforderlichen Ventilen, das an ein
Einblasglied 6 mit poröser Wand im mittleren Teil des Behälters 1 und an eine Einblaskammer mit poröser
Wand 7 iw unteren Teil des Behälters angeschlossen ist,
wobei die Wand 7 die Bodenwand des Behälters bildet. Der Austritt 3 ist über ein Gummirohr 9 mit einem
Füllrohr 8 bekannter Ausführung verbunden. Das Gummirohr ist mittels einer bekannten Klemmvorrichtung
zusammenklemmbar, die allgemein mit 10 bezeichnet ist and eine guillotineartige Klemme 11 umfaßt, die
das Gummirohr 9 umgibt und deren beide beweglichen Teile mittels eines Steuergliedes 12 gegen das Rohr 9
zusammenziehbar sind. Das Füllrohr 8 ist elastisch am Gummirohr 9 getragen. Bei 13 ist ein Zylinder zum
Festklemmen des oberen Endes eines Sackes am Rohr 8 gezeigt Die oben beschriebene, bekannte Vorrichtung
kann mit einer Absperrvorrichtung gemäß der Erfindung kombiniert oder durch eine solche Vorrichtung
ersetzt werden, die allgemein mit 15 bezeichnet ist und aus einem an einem Winkelarm 16 beweglich getragenen
Kolben 17 oder Pfropfen besteht, der mittels eines Luftzylinders 18 oder eines anderen, zweckdienlichen
Steuergliedes, das mit dem Winkelarm 16 gelenkig verbunden ist, aus der gezeigten Lage an dem sich nach
außen konisch verjüngenden Austritt 3 in eine hintere Lage bewegbar ist, in der der Kolben (Pfropfen) durch
strichpunktierte Linien gezeigt ist Diese Endlage kann mittels die Schwenkbewegung des Winkelarmes 16
begrenzender Stellschrauben 19 eingeregelt werden. Die Bewegung des Winkelarmes 16 und des Kolbens 15
mittels des Zylinders f*5 kann durch mechanische oder
elektrische Signale von einer Waage 20 gesteuert werden, die zum Wiegen des in den obengenannten
(nicht gezeigten) Sack ausgegebenen Gutes benutzt wird, Palis der Kolben 17 in Kombination mit der
Absperrvorrichtung 10 benutzt werden soll, kann er derart angeordnet werden, daß er aus der hinteren Lage
um einen Schritt in eine Lage bewegbar ist in welcher er den Austritt 3 drosselt, jedoch nicht völlig schließt, um
eine Feinausgabe des Gutes nach einer Grob- oder Schnellausgabe zu gestatten. Das endgültige Absperren
ίο kann dann mittels der Vorrichtung 10 ausgeführt
werden. Die Vorrichtung 15 gemäß der Erfindung kann jedoch auch die Vorrichtung 10 ersetzen, in welchem
Falle der Kolben 17 auch zur dichtenden Anlage gegen den Austritt 3 führbar sein muß, was bei der gezeigten
Konstruktion ohne weiteres möglich ist
Der Kolben 17 hat einen Kanal 21, der an eine Luftleitung zum Reinblasen des Austritts 3 und des
Rohres 8 oder alternativ an eine Saugleitung zur Evakuierung von Oberschußluft im Sack, zum Einsaugen
von zurückbleibendem Gut im Rohr 8 und gegebenenfalls zum Einsaugen von wirbelndem Staub
im Sack und im Rohr 8 angeschlossen werden kann.
Fig.2 und 3 zeigen zwei Ausführungsformen, bei
denen die oben beschriebene Absperrvorrichtung die bekannte Vorrichtung 10 in F i g. 1 völlig ersetzt und
außerdem zwecks Drosselung des Austritts 3 zum Feinwiegen und dann zum völligen Schließen des
Austritts betätigbar ist.
Fig.4 zeigt eine weitere Abänderung, bei der der
jo Kolben 17 nur dazu bestimmt ist, zwecks Feinausgabe
und Feinwiegung die Durchströmungsfläche des Austritts 3 zu reduzieren. Der Kolben 17 ist mittels eines
Luftzylinders 18 über einen Winkelarm 16 im Behälter 1 schwenkbar. In dieser wie in den anderen Ausführungsformen
wird die Bewegung des Mechanismus nicht durch das Gut im Behälter 1 behindert, da das Gut im
fluidisierten Zustand gehalten wird.
In sämtlichen Ausführungsformen kann der Pfropfen oder Kolben 17 über die Achse von einem Zylinder und
■to einem Betätigungsarm an der Außenseite des Gutbehälters
betätigt werden. Die Bewegung des Pfropfens kann von außen her mittels der Stellschrauben zur Regelung
der Größe des Öffnungsspaltes und somit der Durchströmung bei der Feinausgabe eingestellt werden.
Erforderlichenfalls kann der Pfropfen aus porösem
Material ausgeführt werden, so daß die Fluidisierung durch den Pfropfen erfolgen kann, um die Ausströmung
in der reduzierten Öffnung zu erleichtern, wenn schwerflüssigeres Material im Sack verpackt werden
soll.
Der Impuls zur Bewegung des Kolbens oder Pfropfens kann durch Schwenken des Waagebaikens
zustandegebracht werden. Ein Waagearm betätigt den Waagebalken, bis die Bewegung aufhört. Dann wird ein
Kontakt ausgelöst, der einen Impuls zur Bewegung des Steuerzylinders gibt. Mittels eines verschiebbaren
Gewichts kann die Länge der Feinausgabezeit derart eingeregelt werden, daß die Bewegung des Waagebalkens
beginnt, -venn die erwünschte Gutmenge nach
w> einem Grobfüllen in den Sack ausgegeben worden ist,
beispielsweise 2—3 kg weniger als das endgültige Gewicht. Gemäß einem anderen St stern kann eine
Feder benutzt werden, um die Bewegung des Waagebalkens während der ersten Stufe zu beeinflussen.
"> Statt einer Balkenwaage kann eine elektronische
Waage benutzt werden, und dann muß der Betätigungsmechanismus für den Pfropfen (Kolben) auf elektronischem
Wege regelbar sein.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Abfüllen von fluidisierbarem Gut in vorbestimmten Mengen, mit einem Vorratsbehälter,
einer den Gutaustritt verschließenden Absperreinrichtung und einer im Vorratsbehälter an
der Austrittsöffnung angeordneten Drosseleinrichtung, die aus einer voll geöffneten Grobstromstellung
in eine teilweise geschlossene Feinstromstellung verstellbar ist, sowie mit einer Wägeeinrichtung ι ο
zum Bestimmen der abgefüllten Mengen und zum Steuern der Absperreinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosseleinrichtung (15) aus einem Verschlußstopfen (17) besteht, der
innerhalb des Vorratsbehälters (1) im wesentlichen '.s in der Ausströmrichtung des Gutes gegen die
Austrittsöffnung (3) bewegbar ist, um diese teilweise zu verschließen.
2. Vorrichtung nach Anspructi 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Absperrvorrichtung zum vollständigen Schließen des Gutaustritts (3) einen an sich
bekannten, gesonderten Schließmechanismus außerhalb des Gutbehälters umfaßt, beispielsweise eine
Klemmvorrichtung (10) zum Zusammenklemmen eines aus elastischem Material bestehenden Teils (9)
des Gutaustritts (3).
3. Vorrichtung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrvorrichtung zum vollständigen
Schließen des Gutaustritts (3) der Verschlußpfropfen (17) ist, der aus der zweiten, partiell
geschlossenen Lage in eine dritte Lage bewegbar ist, in der der /erschlußpfropfen den Austritt völlig
schließt
4. Vorrichtung nacb einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzt :hnet, daß der Verschlußpfropfen
(17) aus weichem Material besteht oder damit bekleidet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gutaustritt
(3) oder ein zur Zusammenwirkung mit dem ·*ο Kolben bestimmter Teil des Gutaustritts aus
weichem Material besteht oder solches Material umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Pfropfen (17) einen
Kanal (21) hat, der an eine Druckluftleitung anschließbar ist, um das Blasen von Luft durch den
Pfropfen zum Reinblasen des Austritts (3) zu gestatten, und/oder an eine Saugleitung anschließbar
ist, um das Einsaugen von im Austritt '>o zurückgebliebenem Gut durch den Pfropfen und/
oder das Evakuieren von Luft oder Staub aus einem Behälter zu gestatten, in welchem das Gut vom
Austritt ausgegeben wird.
7. Vorrichtung zum einen der Ansprüche I bis 5, « dadurch gekennzeichnet, daß der Pfropfen (17) mit
öffnungen versehen ist oder aus porösem Material besteht, um beim Anschluß an eine Druckluftquelle
die Fluidisierung von Gut zu gestatten, das durch den Austritt ausgegeben wird, vor allem wenn der f><>
Austritt (3) durch den Pfropfen partiell geschlossen ist.
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DE19742434470 DE2434470C3 (de) | 1974-07-18 | 1974-07-18 | Vorrichtung zum Abfüllen von fluidisierbarem Gut |
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DE2434470A1 DE2434470A1 (de) | 1976-01-29 |
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-
1974
- 1974-07-18 DE DE19742434470 patent/DE2434470C3/de not_active Expired
Also Published As
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