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Vorrichtung zum Herstellen von Konfekt. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Formen von Konfekt bzw. Pralinen bestimmter Art mit einem
Förderer oder einem Förderband für sich fortbewegende Formen, von denen jede eine
Anzahl von Formhöhlungen enthält; die Formen bewegen sich mit konstantem Vorschub
und gleichem Abstand von einer Abfüllstation, an der die Formhöhlungen von einem
beweglichen Hauptabscheider gefüllt werden, durch eine Kühlzone zu einer Entleerungsstelle
und wieder zurück zur Abfüllstelle; bevor die Formen die Entleerungsstelle erreichen,
werden sie gewendet und bei ihrem weiteren Weg bis zur Abfüllstelle werden sie wieder
in ihre ursprüngliche Position gebracht. Besteht das Konfekt aus weichem Fondant,
dann kann es
aus den Formhöhlungen dadurch entfernt werden, daß
Luft durch Löcher in den Böden der Höhlungen geblasen wird (GB-PS 1 050 699). Bei
hartem Fondant können die Formen aus elastischem Material angefertigt werden und
die Entnahme der Fondants wird durch Klopfen oder Verformen an der Entleerungsstelle
erleichtert (GB-PS 1 005 674).
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Mit einer derartigen Vorrichtung ist es möglich, zwei verschiedene
Konfektmaterialien hintereinander oder gleichzeitig vom bewegten Hauptabscheider
in Jede Formhöhlung einzubringen. Die gleichzeitige Einbringung kann aus zueinander
konzentrischen Düsen geschehen, von denen die eine ringförmig die andere umgibt.
Während die Einbringung verschiedener Stoffe aus einem gemeinsamen Abscheider in
dieselbe Formhöhlung einerseits die Fertigung von Pralinen mit flüssiger Füllung
ermöglicht, wie z.B.Marmelade in einer Cremehülle, besteht andererseits eine erhebliche
Einschränkung der Fertigungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Verträglichkeit der
beiden Stoffe. Deshalb dürfen sie bezüglich ihrer Dichte nicht wesentlich voneinander
verschieden sein.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen aus einer Vorrichtung der genannten
Gattung, bei der Jede Form in eine feste Hälfte und eine gelenkig angeordnete Hälfte
unterteilt ist, die für gewöhnlich zur festen Hälfte symmetrisch ist; hierbei ist
der Abscheider dazu eingerichtet, daß er verschiedene Stoffe
in
die Formhöhlungen einer Jeden Formhälfte einbringt; die Vorrichtung enthält an einer
Faltstation hinter der Kühlstation eine Apparatur zum Umklappen der mit Scharnieren
gelenkig angeordneten Hälfte einer jeden Form um ihr Scharnier gegenüber der festen
Hälfte und zum Einbringen des Inhalts aus den Formhöhlungen der gelenkig angebrachten
Hälfte in die Formhöhlungen der festen Hälfte, sowie an einer nachfolgenden Aufklappstation
eine Apparatur zum Zurückklappen der umgeklappten, gelenkig angebrachten Hälfte
in ihre normale Position, in der sie symmetrisch der festen Hälfte zugeordnet ist.
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In der Abbildung sind zwei Ausgestaltungen der Erfindung als Ausführungsbeispiele
dargestellt. Beide Ausgestaltungen weisen die gleiche Apparatur zum Auf- und Zuklappen
der Formen auf; sie unterscheiden sich in Bezug auf die grundsätzliche Ausle -gung
der Vorrichtung.
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Fig.1-4 sind die Schnittdarstellungen einer Form, und sie zeigen
die aufeinander folgenden Verfahrensschritte beim Formen und beim Auslösen aus der
Form.
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Fig. 5 zeigt schematisch die erste Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in der Seitenansicht.
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Fig. 6 zeigt ähnlich zu Fig. 5 die zweite Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Fig. 7 stellt die Seitenansicht der Apparatur zum Auf- und Zuklappen
der Form dar.
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Fig. 8 zeigt die in Fig. 7 dargestellte Apparatur in der Draufsicht.
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Fig. 9 zeigt eine Form in der Seitenansicht, wie sie sich der Stelle
zum Zuklappen nähert.
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Fig. 10 stellt den Schnitt längs Linie X - X in Fig.9 dar.
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Fig. 11 stellt den Schnitt längs Linie XI - XI in Fig. 9 dar.
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Bei beiden Lösungen enthält die Vorrichtung eine Folge von Formen
12, von denen jede aus einem Rahmen 13 besteht (Fig.9 und 10). Der Rahmen ist an
jedem Ende mit einer stetig sich bewegenden Förderkette 14 verbunden, wobei an jedem
Ende ein Rollenpaar vorgesehen ist, dessen Rollen 15 auf einer festen Schiene 16
laufen. Jede Form ist in zwei Hälften unterteilt, und zwar in eine feste Hälfte
17 (Fig.8), die einstückig mit dem Rahmen 13 ausgebildet ist, und in eine mit Scharnieren
19 angelenkte Hälfte 18, die normalerweise in einer Aussparung am Rahmen 13 ruht
und dann mit der festen Hälfte in einer horizontalen Ebene liegt (Fig.1), die aber
auch um das Scharnier
19 geklappt werden kann, so daß sie bündig
auf der festen Hälfte aufliegt (Fig.2). Die Formhälften 17 und 18 sind mit Formhöhlungen
20 bzw. 21 versehen.
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Beim Betrieb der Vorrichtung werden verschiedene Konfektmaterialien
A und B (z.B. Creme bzw. Sahne und Pektingelée) gleichzeitig in die Formhöhlungen
20 und 21 einer jeden Form eingelegt (Fig.1). Nachdem die Form genügend weit in
einer Abkühlzone gefördert worden ist, um den Inhalt der Formhöhlungen abzukühlen
und zu verfestigen, wird die mit Scharnieren angelenkte Formhälfte 18 auf die Oberseite
der festen Formhälfte 17 hinübergeklappt (Fig.2), um das Material B in den Höhlungen
21 auf dem Material A in den Höhlungen 20 aufzulegen.
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Das Herausbringen des Inhaltes B aus den Formhöhlungen 21 kann dadurch
unterstützt werden, daß Luft durch kleine Löcher im Boden der Höhlungen 21 geblasen
wird, wie es in der GB-PS 1 050 699 dargestellt ist, oder durch Klopfen, wie es
in der GB-PS 1 005 674 dargestellt ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß
die Höhlungen 21 verformbare Membranen aufweisen, wie es in der GB-PS 532 873 dargestellt
ist; Diese Membranen sind normalerweise innerhalb der Höhlungen durch das Einwirken
eines Vakuums zurückgesaugt, können aber freigegeben werden, wobei sie sich beispielsweise
zusammenziehen und dabei die Füllung aus den Höhlungen auswerfen, wenn das Vakuum
nach
Abklappen der Form beseitigt wird.
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Nach dem Einbringen wird die mit Scharnieren angelenkte Formhälfte
18 in ihre Ausgangsposition zurückgeklappt, wie es in Fig.3 dargestellt ist. Falls
gewünscht, kann ein drittes Konfektmaterial, z.B. eine weichkörnige, süße Masse
aus Zucker, Milch, Schokolade usw., in die Höhlungen 20 eingebracht werden, das
dabei ein Verschmelzen und Einschmelzen der Konfektmaterialien A und B bewirkt.
Hiernach werden die Formen umgedreht, und der Inhalt der Höhlungen 20 wird auf einen
Entnahmeförderer entleert, wie es in Fig.4 dargestellt ist.
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Mit Ausnahme der erfindungsgemäßen Ausstattung der Formen mit Scharnieren
und mit Ausnahme der erfindungsgemäßen Anordnung einer Apparatur zum Auf- und Zuklappen
der Formenhälften arbeitet die Vorrichtung in beiden Ausfuhrungsbeispielen gemäß
der GB-PS 1 050 699; dort sind die übereinstimmenden Vorrichtungsteile eingehend
beschrieben.
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In der in Fig.5 dargestellten Ausführungsform passieren die Formen
12 nach der Entleerung ihres Inhaltes auf einen Förderer 22, z.B. ein Förderband,
eine Sprüheinheit 23, die ein Lösungsmittel in die Höhlungen 20 sprüht; dann fahren
die Formen 12 unter einem bewegten Hauptabscheider 24 gemäß der GB-PS 405 374 hindurch,
der die Konfektmaterialien A und B in
die Formhöhlungen einbringt,
wie es in Fig.1 gezeigt ist.
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Nachdem die Form einen Kühler 25, beispielsweise gemäß der GB-PS 1005
674, passiert hat, erreicht sie einen Umklapp-Bereich D, in dem die Form gemäß Fig.2
zusammengeklappt wird.
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Hiernach ist eine mechanische Klopfvorrichtung 29 angeordnet, die
auf die obenliegende Oberfläche der umgeklappten Hälfte 18 klopft, um das Ausleeren
des Stoffes B in die Höhlungen 20 hinein zu unterstützen. Die Form passiert dann
einen Aufklapp-Bereich E, in dem die mit einem Scharnier angelenkte Hälfte 18 in
ihre Ausgangsposition zurückgebracht wird, in der sie mit der festen Hälfte 17 in
einer Ebene liegt. Dann läuft die Form unter einem weiteren Hauptabscheider 26 durch,
der das dritte Konfektmaterial C abscheidet (Fig.3); dieses Konfektmaterial wird
in die Höhlungen 20 der festen Hälfte 17 eingebracht; anschließend wird die Form
wieder zum Küchler 25 zurückgefördert. Die Form durchläuft dann eine Umkehreinheit
27, da sie umdreht, und die Form wird dann unter einer pneumatischen Entleerungsvorrichtung
durchgeführt, die die Pralinen aus den Höhlungen 20 auf ein Förderband 22 entleert
(Fig.4).
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Die Einheiten 27 und 28 entsprechen der GB-PS 1 050 699.
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Die in Fig.6 dargestellte Vorrichtung unterscheidet sich von der eben
beschriebenen dadurch, daß der zweite Abscheider 26 unmittelbar auf den Kühler 25
folgt, und daß er Marmelade oder sonst ein anderes Material abscheidet,das geeignet
ist,
die Materialien A und B miteinander zu verbinden; dieses Material
wird in die Aussparungen 20 an der festen Hälfte eingebracht noch bevor die Form
zusammengeklappt wird. Weiter unterscheidet sich diese Vorrichtung von der vorherigen
dadurch, daß die Form nach Verlassen des Aufklappbereiches E unter einer Stampfvorrichtung
30 durchgeführt wird, die die beiden Pralinenhälften zusammendrückt. Die Stampfvorrichtung
30 kann aber auch hinter derZuklappeinrichtung D angeordnet sein und die beiden
Formhälften zusammendrücken, Von hier aus wird die Form direkt zur Umkehreinheit
27 transportiert.
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Die ebenbeschriebenen Vorrichtungsformen sind insbesondere dann zweckmäßig,
wenn die festen Formhälften aus Metall und die mit Scharnieren angelenkten Hälften
aus flexiblem Material bestehen, wie beispielsweise aus Silikongummi. Deshalb wird
ein Lösungsmittel nur bei den Aussparungen 20 in den festen Formhälften zur Anwendung
gebracht, während eine mechanische Klopfvorrichtung 29 dazu verwendet wird, die
flexible Hälfte während des ersten Entleerungsvorganges, wenn die Form geschlossen
ist, zu verformen (Fig.2), während für den zweiten Entleerungsvorgang eine pneumatische
Entleerungsvorrichtung 28 verwendet wird, die Luftdruck auf kleine Löcher 31 einwirken
läßt (Fig,4), die in den Höhlungen der Vertiefungen 20 in den umgedrehten Formen
angeordnet sind.
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Gemäß einer anderen Lösung könnten die durch Scharniere angelenkten
Formhälften aus Metall sein und durch Luftdruck entleert werden, während die festen
Hälften aus flexiblem Material bestehen könnten und mechanisch entleert würden;
in diesem Fall würde ein Lösungsmittel nur auf die Höhlungen in der angelenkten
Formhälfte zur Anwendung gebracht. Es können aber auch beide Formhälften aus starrem
Material bestehen und durch Luftdruck entleert werden, oder aus flexiblem Material
und mechanisch entleert werden.
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In Fig. 7 bis 11 ist dargestellt, wie das Auf- und Zuklappen der Formen
bewerkstelligt wird.
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Jede mit einem Scharnier angelenkte Formhälfte trägt eine Rolle 32,
die in einem festen Vorsprung 33 drehbar gelagert ist, der aus der Formhälfte 18
heraus und durch den Schlitz 34 im Rahmen 13 einen Vorsprung bildet; dies ist am
klarsten aus Fig.11 ersichtlich. Die mit einem Scharnier angelenkte Formhälfte 18
ist normalerweise in aufgeklappter Stellung festgehalten, wo sie mit der festen
Formhälfte fluchtet; diese Stellung wird durch eine Klinke 35 beibehalten, die mit
einem Stift 36 drehbar am Rahmen 13 angebracht ist und die an ihrem unteren Ende
eine Rolle 37 aufweist. Eine Feder 38, die die Klinke 35 mit dem Rahmen 13 verbindet,
hält normalerweise das hakenförmig ausgebildete obere Ende 39 der Klinke in Eingriff
mit
dem Vorsprung 33.
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Wenn sich die Form der Umklappstelle nähert, fährt die Rolle 37 eine
Nockenschiene 40 an, die die Klinke 35 im Gegenuhrzeigersinn schwenkt, um sie aus
dem Eingriff mit dem Vorsprung 33 zu lösen, und die Rolle 32 kommt mit einer Hubschiene
41 in Eingriff (Fig.9). Wird gemäß Fig.8 die Form weiter nach links gefördert, dann
hebt die Schiene 41 fortlaufend die angelenkte Formhälfte über die Rolle 32, bis
die Formhälfte die mit F bezeichnete vertikale Stellung erreicht. Die Rolle 32 verlässt
dann die Hubschiene 41 und wird dann durch die Absenkschiene 42 gesteuert, die der
angelenkten Formhälfte 18 erlaubt, unter dem Einfluß der Schwerkraft allmählich
in die zusammengeklappte Stellung hinuntergelassen zu werden (Fig.2).
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Nachdem das Entleeren der Höhlungen 21 wie bereits beschrieben stattgefunden
hat, läuft die Rolle 32 auf eine zweite Hubschiene 43, die die angelenkte Formhälfte
allmählich wieder in die vertikale Lage anhebt, wie es bei G gezeigt ist; dann läuft
die Rolle auf eine zweite Absenkschiene 44, die die Formhälfte wieder allmählich
unter dem Einfluß der Schwerkraft in ihre ursprüngliche horizontale Lage zurückkehren
läßt, wo sie durch den Eingriff der Klinke 35 in den Vorsprung 33 wieder verriegelt
wird.
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Die Stoffe, die in die Höhlungen 20 und 21 durch den Abscheider 24
eingebracht werden, können grundsätzlich die Ausgangsmaterialien für verschiedenes
Konfekt sein, z.B. Schlagsahne und Pektingelée, wie es schon oben beschrieben worden-ist.
Sie können aber auch Konfekte auf der gleichen gemeinsamen Basis sein, aber von
verschiedenem Geschmack oder von verschiedener Farbe.