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Unterputz-Ventil Für die Ermittlung der von einem Verbraucher einem
Wassernetz entnommenen Wassermenge werden Wasserzähler verwendet. Es ist bekannt,
jedem Großverbraucher, z.B. einem Mehrfamilienhaus oder einem gewerblichen Abnehmer,
einen Wasserzähler zuzuordnen, der die Grundlage für die Abrechnung des sogenannten
Wassergeldes bildet. Bisher nicht üblich, zur Vermeidung von nicht zu verantwortender
Wasserverschwendung bei zunehmender Wasserknappheit und aus Gründen einer gerechteren
Aufteilung des Wassergeldes aber notwendig, ist die Messung der an die Verbrauchereinheit,
z.B. an eine Mietpartei innerhalb eines Mehrfamilienhauses, abgegebenen Wassermenge.
Bei Neuplanungen läßt sich der Einbau üblicher Wasserzähler vorsehen. Bei bereits
bestehenden Bauwerken ist dieser Einbau jedoch mit erheblichem Aufwand und mit Schwierigkeiten
verbunden. Die Ermittlung einer zentralen ZUleitung für die jeweils zu zählende
Einheit, das Aufreißen der Wände, die in den meisten Fällen gekachelt sind, und
der große benötigte Arbeitsraum lassen einen nachträglichen Einbau herkömmlicher
Zähler nahezu unmöglich erscheinen. Die Erfindung bezweckt die Lösung dieses Problems.
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Bekannt sind Unterputz-Ventile mit einem Ventilgehäuse, das durch
eine mit einer Öffnung versehene Zwischenwand in zwei Kammern geteilt ist und in
das eine Führungsbuchse geschraubt ist, mit einer Spindel, die in der Führungsbuchse
in Aiialrichtung verstellbar gehalten ist, an einer Stirnseite eine Dichtung für
das Verschließen der Öffnung und an der anderen Stirnseite ein drehbares Griffstück
aufweist, und mit einem von der Spindel durchsetzten Gehäuserohr zwischen Ventilgehäuse
und Griffstuck. Es ist Vorschrift, daß ein solches Unterputz-Ventil den zentralen
Zufluß für eine Verbrauchereinheit bildet. Danach liegt der Erfindung die Aufgabezugrunde,
ein bekanntes Unterputz-V~entil so umzugestalten, daß es auch die Funktion eines
Zählers erfüllt, wobei der Umbau ohne Auswechseln des Ventilgehäuses nachträglich
möglich sein soll. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen
Dichtung und Führungsbuchse auf der Spindel ein Drehflügel gelagert ist, der mit
einer die Spindel durchsetzenden Welle verbunden ist, die im Bereich des mit einem
Schauglas versehenen Griffstücks mit einem in der Spindel -lagerten Zählwerk verbunden
ist.
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Der als Unterpute-Zählventil zu bezeichnende Gegenstand der Erfindung
bietet die Möglichkeit, ohne großen Aufwand, und zwar sowohl im Rohbau als auch
in bereits bewohnten Häusern, die Wassermenge zu messen, Sowohl Kaltwasser- als
auch Warmwassermengen sind auf die gleiche Weise meßbar. Der Einbau oder Umbau des
Ventils erfolgt lediglich dadurch, daß die bei dem bekannten Unterputz-Ventil lediglich
dem Verschließen und Öffnen dienende Spindel aus dem Ventil ausgebaut und eine mit
Zählflügel und Meßwerk versehene Spindel eingebaut wird. Danach muß lediglich das
bei dem bekannten Unterputz-Ventil undurchsichtige Griffstück durch ein Griffstück
mit Schauglas ausgetauscht werden, um das Unterputz-Zählventil nach der Erfindung
zu erhalten. Der erwähnte Austausch ist unkompliziert, er kann in kurzer Zeit ohne
Aufreißen der Wände erfolgen. Das Unterutz-Zählventil mißt einerseits
die
das Ventil passierende Wassermenge; es ist andererseits wie bekannte Unterputz-Ventile
zum Absperren des Wasserzuflusses geeignet.
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VOrteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend im einzelnen beschrieben. Die einzige Figur zeigt in schematischer
Darstellung einen Axialschnitt durch ein Unterputz-Zählventil in geöffnetem Zustand.
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Das als Ausführungsbeispiel gewählte Unterputz-Zählventil weist ein
Ventilgehäuse 1 auf. Eine das Ventilgehäuse 1 durchsetzende Zwischenwand 2 unterteilt
das Ventilgehäuse in zwei Kammern, von denen die eine mit einem nicht dargestellten
Wasserzufluß, die andere mit einem ebenfalls nicht dargestellten Wasserabfluß verbunden
ist. In der Zwischenwand 2 ist mittig eine Öffnung 3 vorgesehen. Die Öffnung 3 ist
mittels einer Dichtung 4 verschließbar, die an der Stirnseite eines Ventiltellers
5 befestigt ist. Der Ventilteller 5 ist seinerseits an einer Spindel 6 befestigt.
In vollständig abgesenkter Stellung der Spindel 6 verschließt die Dichtung 4 die
Öffnung 3 und sperrt so den Wasserzufluß ab.
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Die Führung der Spindel 6 erfolgt mit Hilfe einer Führungsbuchse 7,
die in eine koaxial zu der Spindel 6 vorgesehene Öffnung 8 im Ventilgehäuse 1 geschraubt
ist. Die gleiche Führungsbuchse 7 weisen auch bekannte Unterputz-Ventile auf.
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Für die Verschraubung mit dem Ventilgehäuse 1 weist die Bührungsbuchse
einen Außensechskant 9 auf. Mit diesem Außensechskant 9 sind die Führungsbuchse
7 und mit ihr die Spindel 6 sowie alle verbundenen Teile wie bei bekannten Unterputz-Ventilen
in das Ventilgehäuse 1 ein- und aus ihm ausschraubbar.
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Die Spindel 6 ist zweiteilig ausgeführt. Der eine Bil ist mit dem
Ventilteller 5 verbunden; der andere Teil weist auf der entgegengesetzten Stirnseite
einen Außenvielkant 15 auf.
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In diesen Außenvielkant 15 greift ein mit einem Griffstück 16 verbundener
Einsatz 17. Das Drehen des Griffteils 16 hat das Drehen des mit dem Außenvielkant
15 verbundenen Teils der Spindel 6 zur folge, wodurch der mit dem Ventilteller 5
verbundene Teil der Spindel eine Axialbewegung in-Richtung der Öffnung 3 oder von
ihr weg ausführt. In dem Bereich zwischen Griffteil 16 und Führungsbuchse 7 ist
die Spindel 6 von einem Gehäuserohr 18 umgeben. Das Ventiloberteil kann mit dem
Ventilgehäuse verplombt sein.
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In der Spindel 6 ist eine Welle 21 vorgesehen, die einerseits im Bereich
des Ventiltellers 6, andererseits im Bereich des Außenvielkants 15 gelagert ist,
jedoch über die Stirnseite des Außenvielkants 15 vorsteht. Mit der Welle 21 ist
ein Flügelrad 22 verbunden, welches in der Spindel gelagert und im Bereich zwischen
Führungsbuchse 7 und Ventilteller 5 angeordnet ist. Koaxial zu dem Flügelrad 22
ist ein Schmutzfangsieb 28 vorgesehen, dessen Durchmesser kleiner als der der Öffnung
8 ist und das zwischen Führungsbuchse 7 und Zwischenwand 2 angeordnet ist. Das entgegengesetzte
freie Ende der Welle 21 ist nach Art eines Ritzels 23 ausgebildet, welches das Eintriebsrad
eines Getriebes 24 bildet. Die Austriebswelle des Getriebes 24 ist mit einem Zeiger
25 verbunden, dessen zugehörige Skala auf einem Ziffernblatt 26 angeordnet ist.
Das Ziffernblatt 26 ist durch ein im Griffstück 16 angeordnetes Schauglas 27 sichtbar.
Das Zählwerk 24, 25, 26 kann über eine Magnetkupplung angetrieben sein. Anstelle
des mechanischen Zählwerks kann ein nach dem Induktionsprinzip arbeitender Kleinzähler
eingesetzt werden.
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Bei geöffnetem Ventil fließt durch die Öffnung 3 Wasser.
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Proportional zu der Menge des fließenden Wassers dreht sich das Flügelrad
22 und mit ihm die Welle 21. Diese Drehbewegung
wird auf das mit
der Spindel 6 verbundene Getriebe 24 und damit auf den Zeiger 25 übertragen. Uber
den Zeiger ist die Menge des durchgeflossenen Wassers ablesbar. Die Relativstellung
zwischen Welle 21 und Getriebe 24 bleibt auch bei Drehung des Griffteils 16 und
damit der Spindel 6 erhalten.
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Gezählt wird also lediglich, wenn sich die Relativstellung der Welle
21 zu der Spindel 6 infolge der Bewegung des Flügelrads 22 ändert. Im übrigen steht
die für das Öffnen und Schließen des Ventiltellers 6 notwendige Drehbewegung der
Spindel 6 in keinem Verhältnis zu der Anzahl der Umdrehungen der Welle 21 für die
Anzeige des Wasserdurchflusses. Das Meßergebnis verfälschende Turbulenzen innerhalb
des Ventilgehäuses 1 im Bereich des Flügelrades 22 sind nicht zu erwarten. Im übrigen
ist das Flügelrad 22 von einer seitliche Öffnungen aufweisenden Hülse 29 umgeben,
die das Verbindungsstück zwischen dem Ventilteller 5 und dem übrigen Teil der Spindel
6 bildet. Der Ventilteller selbst kann einen Teil der Hülse 29 bilden. Stattdessen
kann die Drehbewegung von dem Flügelrad 22 auf die Welle 21 auch durch die dann
durchgehende Spindelwandung hindurch kraftschlüssig, z.B. magnetisch, erfolgen.
Schließlich ist mit dem Unterputz-Zählventil, obwohl es so konstruiert ist, daß
kein zusätzlicher Druckverlust auftritt, nicht beabsichtigt, hohe Meßgenauigkeiten
zu erzielen. Vielmehr sollen die auf die einzelnen Abnahmeeinheiten entfallenden
anteiligen Wassermengen bezogen auf eine mit einer Wasseruhr herkömmlicher Art gemessenen
Wassermenge ermittelt werden. Das Unterputz-Zählventil kann als Naßläufer und als
Trockenläufer ausgelegt sein.