DE2432627B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Temperaturbehandlung eines Gemisches von feinteiligen festen Stoffen und Gasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Temperaturbehandlung eines Gemisches von feinteiligen festen Stoffen und GasenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die es ermöglichen, feinteilige feste Stoffe
und Gase über längere Zeiträume in inniger Durchmischung einer Temperaturbehandlung zu unterwerfen.
In der Technik besteht verschiedentlich die Aufgabe, ein Gemisch von feinteiligen festen Stoffen und Gasen
längere Zeit, beispielsweise mehr als 10 Minuten, in Kontakt zu halten, wobei Wärme zu- oder abgeführt
werden muß. Außer bei chemischen Feststoff-Gas-Reaktionen
besteht diese Aufgabe vor allem bei der Trocknung bzw. Entgasung von Stoffen, die flüchtige
Bestandteile nur langsam abgeben, insbesondere dann, wenn durch die thermische Empfindlichkeit des zu
trocknenden Stoffes die Trocknungsgeschwindigkeit durch Temperaturerhöhung nicht beliebig vergrößert
werden kann.
Die bekannten Stromtrockner nach Aufbereitungs-Technik 12 (1971), S. 605-609 bezwecken meist hohe
Trockenleistungen, wobei innerhalb kurzer Verweilzeiten (wenige Sekunden) das Material hohen Lufttemperaturen,
die wesentlich über Produkt-Schädigungstemjo peraturen liegen können, ausgesetzt werden. Luft und
feste Teilchen haben die gleiche Strömungsgeschwindigkeit. Erwünschte Verweilzeitunterschiede in Abhängigkeit
von der Teilchengröße sind nicht möglich. Wenn längere Verweilzeiten notwendig sind, werden Hinter-J5
einanderschaltungen empfohlen, die viel Platz benötigen.
Der Wirbeltrockner nach Grundlagen der ehem. Technik F. K η e u 1 e »Das Trocknen«, 2. Auflage (1968),
S. 208-209 ermöglicht zwar einen Klassierungseffekt, benötigt aber ebenfalls hohe Luftgeschwindigkeiten, um
das Absetzen größerer Teilchen in den wandnahen Zonen im unteren Teil der Wirbelkammern zu
verhindern, wobei Gefahr besteht, daß bei diesen hohen Strömungsgeschwindigkeiten größere Teilchen mit
relativ hoher Dichte insbesondere die letzte Wirbelkammer mit der engsten Blende überhaupt nicht mehr
verlassen, einen allmählich anwachsenden Ballast bilden und thermisch geschädigt werden.
Für längere Verweilzeiten von thermisch empfindlichem Material ist der Wirbelschicht-Trockner (UIlmanns
Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage [1972]; Bd. 2, S. 711) bisher noch am besten geeignet. Bei
diesem System wird der Feststoffdurchsatz vom Luftdurchsatz nicht beeinflußt! Dieser Trockner benötigt
aber bei langen Verweilzeiten hohe Luftmengen. Er hat großen Raumbedarf und ergibt keinerlei Klassierungseffekt.
Eine Führung der Trockenluft im Kreis ist nicht möglich, da mitgeführte feinste Staubteilchen sich
am Anströmboden des Trockners ansetzen und diesen allmählich verstopfen.
Der vorliegenden Anmeldung lag die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren anzugeben, das länger dauernde
Temperaturbehandlungen von Gemischen feinteiliger Feststoffe mit Gasen ermöglicht, wobei die Temperatureinwirkung
gut regelbar ist. Bei diesem Verfahren wird das gegebenenfalls vorher erwärmte Gas tangential in
den unteren Teil eines rotationssymmetrisch ausgebildeten Behälters eingeführt, der feste Stoff dem Gas
spätestens nach Eintritt in den Behälter zugesetzt, das Gemisch von Feststoff und Gas durch den Behältermantel
temperiert und im oberen Teil des Behälters abgeführt, mit dem Kennzeichen, daß der feststoffhaltige
Gasstrom innerhalb des Behälters von unten nach oben in mindestens zwei in sich weitgehend abgeschlossenen,
waagrecht übereinanderliegenden Strömungsringen geführt wird, wobei der Stofftransport von einem
Strömungsring zum darüberliegenden nächsten Strömungsring in einer konzentrischen Innenzone der
Strömungsringe erfolgt
Durch die Materialführung von unten nach oben bewirkt außer der Zentrifugalkraft die Schwerkraft eine
Klassierung der Teilchen. Die Gasphase und die festen Teilchen strömen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
nach oben. Durch Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Strömungsring-Innenzone, in der der Stofftransport
erfolgt, kann die axial nach oben gerichtete Strömungsgeschwindigkeitskomponente der Gasphase
so beeinflußt werden, daß ein sehr guter Kla~sierungseffekt und damit ein besonders günstiges VerweiJzeitspektrum
der festen Teilchen erzielt wird.
Das feststoffhaltige Gasgemisch kann im Verlauf seiner Strömung durch Kontakt mit dem Behältermantel
in bestimmten Bereichen erwärmt und in anderen Bereichen gekühlt werden. Die Kühlung kann den
Zweck haben, eine thermische Überbelastung bei längeren Verweilzeiten zu verhindern, beispielsweise
wenn die Temperaturbehandlung bei hohen Temperaturen beginnt und dann bei mäßiger Temperatur
weitergeführt wird.
Um die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens zu steigern ist es vorteilhaft, die Strömung
des feststoffhaltigen Gasgemisches in mehr als zwei, beispielsweise 3 bis 31, waagerecht übereinanderliegenden
Strömungsringen zu führen. Die Anzahl dieser Strömungsringe ist nach oben durch den inneren
Strömungswiderstand des Behälters (nachfolgend auch »Strömungsbehäuer« genannt) begrenzt. Nach ca. 31
Strömungsringen ist es, wenn eine Fortsetzung des Verfahrens erforderlich ist, im allgemeinen günstiger,
das feststoffhaltige Gasgemisch aus dem Strömungsbehälter tangential abzuführen und das erfindungsgemäße
Verfahren in einem oder mehreren weiteren temperierbaren Strömungsbehältern fortzusetzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens arbeitet man mit 6 bis 16 Strömungsringen je
Behälter.
Für das erfin.dungsgemäße Verfahren soll der eingesetzte Feststoff eine mittlere Teilchengröße von 1
bis 10 000 μ, vorzugsweise von 10 bis 4000 μ besitzen,
wobei mit einer mittleren Teilchengröße von 20 bis 1000 μ besonders gute Ergebnisse erzielt werden.
Sollte der Feststoff einzelne größere Teilchen enthalten, die unter den gewählten Verfahrensbedindungen
nicht durch den Gasstrom zum Kopf des Strömungsbehälters transportiert werden, so ist es
vorteilhaft, im Boden dieses Behälters hierfür eine gegebenenfalls gekühlte Ablagerungsmöglichkeit vorzusehen,
aus der diese Teilchen kontinuierlich oder chargenweise abgeführt werden können. Diese abgeführten
Teilchen können entweder zerkleinert und dem Prozeß wieder zugeführt oder endgültig ausgeschieden
werden. Diese zusätzliche Wirkung des Strömungsbehälters als Windsichter kann noch verstärkt werden,
wenn man den feinteiligen Feststoff oberhalb des Gaseintritts in Höhe des zweiten, dritten oder vierten
Strömungsringes zusetzt. Auch aus anderen Gründen kann eine Einführung von Gas und/oder feinieiligem
festen Stoff an mehreren Stellen des Strömungsverlaufes von Vorteil sein.
Besonders vorteilhaft können bei der Trennung schwer oder unbrennbarer fester Stoffe von darin
enthaltenen flüchtigen Verunreinigungen Luft oder Wasserdampf oder deren Gemische eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorteilhaft
anzuwenden bei der Trennung feinteiliger Feststoffe,
ίο die zu 60 bis nahezu 100 Gew.-% aus organischen
hochpolymeren Stoffen bestehen, von darin enthaltenen flüchtigen Stoffen. Besonders günstig wird das Verfahren
zur Herabsetzung der flüchtigen Anteile von feinteiligen Feststoffe, die 50 bis nahezu 100 Gew.-%
polymerisiertes Vinylchlorid enthalten, verwendet
Ein weiterer Anwendungsbereich ist z. B. die katalytische Reinigung von lösungsmitteldampfhaltiger Luft mit
feinteiligen festen Katalysatorteilchen. Die Strömungsgeschwindigkeit des Gases beim
Eintritt in den ersten Strömungsbehälter ist u. a. abhängig vom Strömungswidersland der gewählten
Apparatur, von der Korngrößenverteilung und Dichte des eingesetzten Feststoffes und der gewünschten
Verweilzeit in der Apparatur. Geeignete Strömungsgeschwindigkeiten liegen im Bereich von etwa 1 m/sec bis
etwa 100 m/sec, bevorzugt wird ein Bereich von 5 m/sec
bis 20 m/sec gewählt.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Ausführung des oben beschriebenen Verfahrens,
bestehend aus einem Behälter mit rotationssymmetrisch ausgebildetem Innenraum, dessen Mantel mindestens
über Teilbereiche Heizvorrichtungen enthält, der im unteren und im oberen Teil je mindestens eine
tangential zum Mantel angeordnete Öffnung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des Behälters
zwischen den beiden öffnungen mindestens eine an der Behälterwandung dicht abschließende Ringblende angeordnet
ist.
Der rotationssymmetrische Innenraum des Behälters kann beispielsweise die Gestalt eines nach oben oder nach unten sich erweiternden Kegelstumpfes haben. Bevorzugt ist der Behälterinnenraum zylindrisch ausgebildet, wobei er auch aus mehreren übereinanderliegenden zylindrischen Bereichen mit unterschiedlichem 5 Durchmesser zusammengesetzt sein kann.
Der rotationssymmetrische Innenraum des Behälters kann beispielsweise die Gestalt eines nach oben oder nach unten sich erweiternden Kegelstumpfes haben. Bevorzugt ist der Behälterinnenraum zylindrisch ausgebildet, wobei er auch aus mehreren übereinanderliegenden zylindrischen Bereichen mit unterschiedlichem 5 Durchmesser zusammengesetzt sein kann.
Innerhalb des Strömungsbehälters sind vorteilhaft 2 bis 30, insbesondere 5 bis 15 Ringblenden übereinanderliegend
angeordnet.
Die Ringblenden können in unterschiedlichen Abständen voneinander angebracht sein. Gleicher Abstand aller Ringblenden innerhalb eines Strömungsbehälters ist eine bevorzugte Ausführungsform, wobei die Abstände das 0,1- bis 1 fache und mit Vorteil das 0,2- bis 0,6fache des größten Behälterinnendurchmessers betragen.
Die Ringblenden können in unterschiedlichen Abständen voneinander angebracht sein. Gleicher Abstand aller Ringblenden innerhalb eines Strömungsbehälters ist eine bevorzugte Ausführungsform, wobei die Abstände das 0,1- bis 1 fache und mit Vorteil das 0,2- bis 0,6fache des größten Behälterinnendurchmessers betragen.
Um Materialablagerungen zu vermeiden, werden bevorzugt die Ringblenden in radialer Richtung zur
Behälterachse hin geneigt ausgeführt. An der Ringblendenöffnung kann ein schmaler zylindrischer Ring so
bo angebracht sein, daß er oben mit der Ringblendenfläche
dicht abschließt. Der Neigungswinkel der Ringblendenfläche gegenüber der Waagerechten kann von Ringblende
zu Ringblende verschieden sein, vorzugsweise ist er jedoch bei allen Ringblenden innerhalb eines
Strömungsbehälters gleich. Er kann von 1 bis 45° betragen; vorteilhaft wird ein Neigungswinkel von 5 bis
20° gewählt.
Die öffnung jeder Ringblende soll einen freien
Die öffnung jeder Ringblende soll einen freien
Querschnitt von 10% bis 90%, vorzugsweise von 15% bis 40%, des freien Querschnitts des Strömungsbehälters
an der Stelle haben, an der die jeweilige Ringblende angeordnet ist.
Die Heiz- und/oder Kühlvorrichtungen der Behälter- > wand sind zweckmäßig in waagerecht übereinanderliegenden
ringförmigen Bereichen dieser Wand so angeordnet, daß jeweils der Beginn bzw. das Ende eines
solchen Bereiches mit einer im Inneren des Behälters angebrachten Ringblende auf gleicher Höhe liegt, ι ο
Zweckmäßigerweise wird die Oberfläche einer Ringblende, die an der Übergangsstelle zweier Temperierbereiche
liegt, wärmeisolierend ausgeführt.
Eine oder mehrere Ringblenden können ebenfalls Mittel zur Temperierung enthalten, wobei diese Mittel
mit den Mitteln zur Temperierung der Behälterwand verbunden sein können.
Zwischen den im unteren und oberen Teil des Behälters tangential zum Mantel angeordneten Öffnungen
können noch weitere Öffnungen in verschiedenen Höhen des Behälters ebenfalls tangential zum Behältermantel
angebracht sein, um Gas und/oder feinteiligen Feststoff zuzuführen.
Der Boden des Strömungsbehälters kann konisch gestaltet sein und eine Öffnung enthalten, die zur
Abführung der Teilchen dient, die unter den gewählten Betriebsbedingungen nicht mit dem Gasstrom nach
oben ausgetragen werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Strömungsbehälter innen zylindrisch ausgebildet, 3d
enthält Ringblenden mit Öffnungen gleicher Größe und einen zu diesen konzentrisch angeordneten Verdrängerkörper,
dessen größter Durchmesser etwa 10% bis 90%, bevorzugt 30% bis 60%, des Durchmessers der
Ringblendenöffnungen beträgt. Der Verdrängerkörper ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet, er kann sich
aber auch konisch nach unten oder oben zu verjüngen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine kontinuierliche Temperaturbehandlung von Feststoff-Gasgemischen
bei Verweilzeiten von etwa '/2 bis 60, vorteilhaft 2 bis 30 min, mit erheblich verbessertem
Wirkungsgrad gegenüber beispielsweise einem Wirbelschicht-Trockner. Die Temperierung kann optimal auf
die Erfordernisse des Prozeßablaufs eingestellt werden, wodurch eine intensive aber schonende Behandlung
gewährleistet ist. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, den Klassierungseffekt des Verfahrens zu verwenden,
um einen bestimmten Anteil der größten Feststoff-Teilchen am Anfang des Temperaturbehandlungsprozesses
abzuscheiden und getrennt weiter zu behandeln. Die erforderliche Vorrichtung ist relativ
einfach gebaut, robust, wenig störanfällig und hat geringen Platzbedarf.
Der Anwendungsbereich des Verfahrens ist vielseitig. Es kann sowohl zur Nachtrocknung, zur Entgasung, zur
einfachen Temperaturbehandlung wie auch zur Durchführung von anderen physikalischen und chemischen
Wechselwirkungsreaktionen zwischen Feststoffen und Gasen verwendet werden, sofern entsprechende Einwirkungszeiten
erforderlich sind. t>o
Besonders bewährt hat sich das Verfahren zur Entfernung flüchtiger Bestandteile, zum Beispiel Restmonomerer
aus Feststoffen, die zu 80 bis etwa 100 Gew.-% aus organischen hochpolymeren Stoffen
bestehen, insbesondere aus Vinylchlorid-Homo- und hr>
Mischpolymerisaten mit anderen Monomeren, bei denen der Feststoff 50 bis 100 Gew.-% polymerisiertes
Vinylchlorid enthält.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispie len und Figuren erläutert.
Beispiel 1
mit F i g. 1
mit F i g. 1
zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Schnitt. Ir einem senkrecht stehenden zylindrischen Behälter 1
wird durch einen unten tangential zum Mante! angebrachten Rohrstutzen 2 ein Gas-Feststoffgemisch
eingeblasen und strömt in waagerecht übereinanderliegenden Ringen, die durch die Ringblenden 5 gegeneinander
abgeteilt sind, nach oben, wobei der Materialtransport in einer konzentrischen Mittelzone 6 erfolgt
Das Gas-Feststoff gemisch verläßt den Behälter durch einen oben tangential angebrachten Rohrstutzen 7. Die
Behälterwand ist in zwei Doppelmantel-Zonen 8, 9 mil einem flüssigen Wärmeübertrager temperierbar. Ein zu
den Ringblendenöffnungen konzentrischer Verdrängerkörper 10 verengt den Durchtrittsquerschnitt der
Ringblenden.
Beispiel 2
mit Fig. 2
mit Fig. 2
stellt eine erfindungsgemäße Vorrichtung dar, bestehend aus einem zylindrischen Behälter 1 mit Einführ- 2
und Austragsstutzen 7 sowie vier übereinander angeordneten Ringblenden 5 mit gleich großen, konzentrischen
Öffnungen. In drei dieser Öffnungen ragt von oben ein konzentrischer Verdrängerkörper 22 herein,
Durch die Kegelform des Verdrängerkörpers wird der freie Durchtrittsquerschnitt der Ringblenden nach oben
zu verkleinert, was eine Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit des durchtretenden Feststoff-Gas-Gemisches
bewirkt. Die Behälterwand ist als Doppelmantel ausgeführt 8, der von einer Temperierflüssigkeit
durchströmt wird.
Beispiel 3
mit F i g. 3
mit F i g. 3
Hier besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem Behälter in Gestalt eines sich nach oben zu
verjüngenden Kegelstumpfes 23 mit Einführ- 2 und Austrag- 7 Stutzen. Die Behälterwand besteht aus zwei
übereinander angeordneten Doppelmänteln 8 und 9, deren Inneraum voneinander getrennt ist. Die fünf
Ringblenden im Behälterinneren sind als Hohlringe 24 ausgeführt, deren Oberflächen ein radiales Gefalle
aufweisen, deren Unterflächen waagerecht liegen und die mit den von einer Temperierflüssigkeit durchströmten
Doppelmänteln 8, 9 verbunden sind. Der Durchtriusquerschnitt 6 aller Ringblenden ist gleich.
Beispiel 4
mit F i g. 4
mit F i g. 4
zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die aus zwei übereinanderliegenden zylindrischen Behälterteilen 26
mit verschiedenem Innendurchmesser zusammengesetzt ist. Sie enthält insgesamt 17 Ringblenden 5, die in
gleichem Abstand übereinander angebracht sind und einen konischen Boden 28 mit verschließbarer Öffnung
29. Die Behälterwand ist in zwei verschiedenen Bereichen 8 und 9 temperierbar. Es sind drei tangential
zur drehsymmetrischen Behälterwand angeordnete Rohrstutzen 2, 27 und 7 vorgesehen. Durch die unteren
Stutzen 2 und 27 wird Gas bzw. Gas+ Feststoff zugeführt, durch den obere Stutzen 7 verläßt das
Feststoff-Gas-Gemisch den Behälter. Ein Teil des Feststoffs wird über den Stutzen 29 ausgetragen. Die
konzentrische Mittelzone 62 im Unterteil des Behälters 26 hat einen Querschnitt von nur 75% der Mittelzonc 61
im Oberteil des Behälters.
Ein Vinylchlorid-Homopolymerisat mit einem K-Wert von 76, einem Gehall an monomeren
Vinylchlorid (VC) von 2400 ppm, einem mittleren Teilchendurchmesser von 110 μ und einem Grobgut-Anteil
von 2% Teilchen mit über 300 μ Durchmesser soll so weit wie möglich von monomerem VC und von
Teilchen über 300 μ Durchmesser befreit werden:
a) Nach einem Verfahren gemäß dem Stand der Technik werden zunächst die Teilchen über 300 μ
Durchmesser abgesiebt und das Feingut in einem Wirbelschichttrockner (siehe Ullmanns Enzyklopädie
loc. cit.) mit einer Grundfläche von 2,5 m2
während 4 Stunden bei 100°C Lufttemperatur entgast. Es wird eine Heißluftmenge von 360 mVh
und eine Feststoffmenge von 150 kg/h durchgesetzt. Die ermittelten Daten sind in Tabelle Il
zusammengestellt.
b) Erfindungsgemäß wird mit einer Vorrichtung ähnlich F i g. 4 gearbeitet mit folgenden Abmessungen:
Oberer | Unterer | |
Behälterlei! | ||
Innendurchmesser | 560 mm | 400 mm |
Zahl der Ringblenden | 14 | 2 |
Durchmesser der Ring | 350 mm | 300 mm |
blendenöffnungen | ||
Abstand der Ringblenden | 250 mm | 170 mm |
Radialer Neigungswinkel | 15° | 20" |
der Ringblendenoberfläche | ||
gegen die Waagerechte |
Die ermittelten Daten sind in nachfolgender Tabelle zusammengestellt:
In den unteren Behälterteil wird durch Rohrstutzen 2
Luft von 80°C mit einer Menge von 50OmVh eingeblasen. In den oberen Behälterteil wird ein
Gemisch aus 150 kg des VC- Polymeren wie unter a) und
600 m1 Luft von 8O0C innerhalb einer Stunde eingeführt.
Die Behälterwand wird in beiden Zonen 8 und 9 mit Warmwasser von 90°C temperiert.
Das Luft-Feststoff-Gemisch verläßt die Vorrichtung durch den Stutzen 7 mit einer Luftmenge von 1100 mVh.
Luft und Feststoff werden nach bekanntem Verfahren getrennt und die warme Luft im Kreis wieder in den
Prozeß eingeführt. Das ausgegaste monomere VC wird mit 11OmVh Luft ausgeschleust und einer VC-Wiedergcwinnungsanlagc
zugeführt. Die ausgeschleuste Luftmenge wird durch die gleiche Menge Frischluft ergänzt.
Die mittlere Vcrwcilzeit der Feststoffteilchen in der Vorrichtung beträgt ca. 10 min. Kleine Teilchen (ca. 30 μ
Durchmesser) haben bedeutend geringere Vcrwcilzcii (ca. 0,5 min) als große Teilchen (ca. 250 μ Durchmesser:
ca. 20 min Vcrwcilzeit). Teilchen über 300 μ Durchmesser sammeln sich im konischen Behälterboden 28 und
werden durch den Stutzen 29 ausgetragen; eine Siebung des Produktes entfällt.
I Ik'i/u 5 Bin
Verfahren | b) erfindunys- | |
u) Stand der | gemäß | |
Technik | ca. 10 | |
Monomer-VC-Gehalt | ca. 10 | |
des behandelten | ||
Polymeren (ppm) | 14 | |
Energieverbrauch | 66 | |
(kcal/kg Polymer) | 110 | |
Luftverbrauch (mVh) | 360 | |
Der Platzbedarf der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist etwa 1A von dem des Wirbelschichttrockners.
Beispiel 6
mit F i g. 5
mit F i g. 5
Es besteht die Aufgabe, 3000NmVh sauerstoffhaltiges
Abgas mit einer Temperatur von 80°C und einem Gehalt an 5g/mJ organisch gebundenem Kohlenstoff
sowie staubförmigen Verunreinigungen durch katalytische Nachverbrennung unter450°C zu reinigen.
Hierzu wird die in F i g. 5 dargestellte Apparatur verwendet. Sie enthält die erfindungsgemäße Vorrichtung
in Gestalt eines zylindrischen Behälters 1 mit unten und oben je einer tangential zum Mantel angeordneten
öffnung 2, 7, eingebauten Ringblenden 5 und einem Doppelmantel 9, der ab der zweituntersten Ringblende
nach oben zu den Behälter umgibt. Die Abmessungen der Vorrichtung sind folgende:
Innendurchmesser | 1000 mm |
Zahl der Ringblendcn | 8 |
Durchmesser der Ring | |
blendenöffnungen | 550 mm |
Abstand der Ringblenden | 500 mm |
Radialer Neigungswinkel | |
der Ringblendenoberflächen | |
gegen die Waagerechte | 15° |
Das oben beschriebene Abgas wird in den Doppelmantel 9 unten eingeleitet und verläßt diesen oben,
durch die katalytischc Verbrennung im Behälter 1 erwärmt, mil etwa 145°. Es wird nun durch einen
Wärmetauscher 30 geführt, in dem es durch das gereinigte Abgas auf Anspringtemperatur der katalyti
scher! Reaktion, etwa 350°C, erwärmt wird. Dem Abgas
wird feinteiliger fester Katalysator mit einer mittleren Teilchengröße von 500 μ zugesetzt und die Mischung
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von ca. I7m/sec durch die untere öffnung 2 in den Behälter 1 eingeleitet.
Während der Durchströmung des Behälters erfolgt die katalytische Nachverbrennung unter Kühlung durch die
Behälterwand. Das Gemisch verläßt den Behälter durch die obere Öffnung 7 mil etwa 430°C. In einem Zyklon 31
werden die festen Teilchen vom Gasstrom getrennt. Letzterer durchläuft den Wärmetauscher 30 und wird
mit einer Temperatur von ca. 220"C und einem Restgchalt von etwa 0,5 g/m' organisch gebundenem
Kohlenstoff über Dach geblasen. Die festen Teilchen werden über eine Dosiervorrichtung 32 dem zu
reinigenden Gasstrom wieder zugesetzt.
809 528/278
Claims (11)
1. Verfahren zur Temperaturbehandlung eines Gemisches von feinteiligen festen Stoffen und
Gasen, wobei das Gas tangential in den unteren Teil eines rotationssymmetrisch ausgebildeten Behälters
eingeführt, der feste Stoff dem Gas spätestens nach Eintritt in den Behälter zugesetzt, das Gemisch von
Feststoff und Gas durch den Behältermantel temperiert und im oberen Teil des Behälters
abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der feststoffhaltige Gasstrom innerhalb des
Behälters von unten nach oben in mindestens zwei in sich weitgehend abgeschlossenen, waagerecht übereinanderliegenden
Strömungsringen geführt wird, wobei der Stofftransport von einem Strömungsring zum darüberliegenden nächsten Strömungsring in
einer konzentrischen Innenzone der Strömungsringe erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gas und/oder feinteiliger fester Stoff
an mehreren Stellen in den Strömungsvorgang eingeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das feststoffhaltige
Gasgemisch durch mehrere hintereinandergeschaltete, temperierte Ringströmungsbehälter geführt
wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Feststoffs am
Boden des oder der Ringströmungsbehälter abgeführt, gegebenenfalls zerkleinert und dem Gasstrom
wieder zugesetzt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von etwa 1 bis etwa lOOm/sec, vorzugsweise von 5 bis 20 m/sec, in den Ringströmungsbehälter
eingeführt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Gas Luft oder Wasserdampf oder deren Gemische verwendet werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der feinteilige Feststoff eine
mittlere Teilchengröße von 1 bis 10 000 μ, vorzugsweise 10 bis 4000 μ, aufweist.
8. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, bestehend aus einem
Behälter mit rotationssymmetrisch ausgebildetem Innenraum dessen Mantel mindestens über Teilbereiche
Heizvorrichtungen enthält, der im unteren Teil und im oberen Teil je mindestens eine tangential
zum Mantel angeordnete öffnung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des Behälters (1)
zwischen den beiden öffnungen (2, 7) mindestens eine, an der Behälterwandung dicht abschließende
Ringblende (5,24) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Behälter (1) 2 bis 30,
vorzugsweise 5 bis 15, Ringblenden (5, 24) übereinander angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringblenden (5,24)
in etwa gleichen Abständen, die das 0,1- bis 1 fache, vorzugsweise das 0,2- bis 0,6fache des größten
Behälter-Innendurchmessers betragen, übereinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ringblenden (5,24) in radialer Richtung zur Behälterachse hin in einem
Winkel von 1 bis 45°, vorzugsweise von 5 bis 20° gegen die Waagerechte geneigt sind.
Priority Applications (14)
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---|---|---|---|
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