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Verfahren zum Herstellen von Feilen und Haumeißel zum Durchführen
des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
von Feilen, insbesondere von groben bis halbschlichten Rundfeilen, bei dem der Oberhieb
gehauen und frühestens gleichzeitig Spanbrechernuten quer über die Aufwürfe des
Oberhiebes angebracht werden, sowie einen Haumeißel zum Durchführen des Verfahrens,
mit einer keilförmigen Schneide.
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Feilen mit Doppel- oder Kreuzhieb werden bei mittleren Werkstorfhärten
Feilen mit Einhieb vorgezogen. Der Kreuzhieb führt zu einer glatteren Oberfläche
des Werkstückes,verhindert ein seitliches Weggleiten am Werkstück und greift an-diesem
besser an.
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Natürlich ist die Herstellung von Feilen mit Kreuzhieb teurer als
die von Feilen mit Einhieb. Es ist daher schon mit einem aus der DL-PS 68 802 bekannten
Verfahren versucht worden, Feilen ohne Unterhieb im engeren Sinne herzustellen.
Bei dem bekannten Verfahren wird zuerst der Oberhieb gehauen. In einem nachfolgenden
Arbeitsgang werden durch Walzen oder Prägen Einkerbungen quer über die Aufwürfe
des bereits gehauenen Oberhiebes angebracht, die die Funktion des spanbrechenden
Unterhiebes erfüllen sollen.
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Die mit dem bekannten Verfahren hergestellten Feilen haben jedoch
den Nachteil, daß das nachträgliche Eindrücken der Einkerbungen, d.h. von Spanbrechernuten,
zu unerwünschten hakenförmigen Verforwelche den Spanabfluß behindern.
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mungen der Oberhiebschneiden führt,/Außerdem erfordert das bekannte
Verfahren für das Anbringen der Spanbrechernuten einen gesonderten Arbeitsgang,
wodurch es teurer wird und länger dauert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein billigeres und schnelleres
Verfahren zum Herstellen von besseren unterhieblosen Feilen mit Spanbrechernuten
sowie einen Haumeißel zu seiner Durchführungzu schaffen.
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Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Spanbrechernuten gleichzeitig mit dem Oberhieb passiv angebracht
werden. Dementsprechend ist der erfirrdungsgemäße Haumeißel mit keilförmiger Schneide
dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite der Schneide Rillen angebracht sind.
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Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Haumeißels verursachen die
einseitig an der Schneide angebrachten Rillen einerseits, daß
sich
zwischen den Rillen höhere Aufwerfungen bilden, die zwischen s#ec# passiv Spanbrechernuten
entstehen lassen ~und andererseits,-das zwischen jedem Zahngrund und dem benachbarten
Zahngrund ein einer Rille zugeordneter, verstärkender Steg stehen bleibt. Die Aufwerfung
ist mit anderen Worten im Bereich der Rillen geringer als im Bereich zwischen den
Rillen. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens entstehen die Spanbrechernuten
gleichzeitig mit dem Oberhieb in einem einzigen Arbeitsgang, so daß es einfacher
und billiger durchführbar ist. Das Verfahrenserzeugnis ist eine Feile mit den Eigenschaften,
die sonst vom Kreuzhieb herrühren, obwohl das Herstellungsverfahren nur einen Aufwand
erfordert, wie er zum Anbringen eines einzigen Hiebes erforderlich ist. Damit die
Schnur oder Schnürung des Verfahrenserzeugnisses einen Winkel mit der Längsachse
des Feilenkörpers bildet, muß beim Hauen von Flachseiten der Feile entweder der
mit dem Haumeißel zusammenwirkende Amboß schräg angeordnet oder der Meißelhalter
nach jedem Hieb seitlich versetzt werden. Beim Hauen von Rundseiten hingegen ergibt
sich die zur schrägen Schnürung führende seitliche Versetzung der Spanbrechernuten
durch die Drehung des Feilenkörpers von selbst. Daher eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren besonders gut zur Herstellung von Rundfei len.
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Bei einer möglichen Aus führungs form des erfindungsgemäßen Haumeißels
sind als Rillen teilkegelförmige Ausnehmungen mit dem größten Querschnitt an der
Schneddkante vorgesehen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform hingegen ist die mit den Rillen
versehene Seite der Schneide wesentlich länger als deren andere Seite und weisen
die Rillen einen über ihre ganze Länge gleichbleibenden Querschnitt auf. Der Rillenquerschnitt
kann beispielsweise teilzylindrisch sein. Zweckmäßigerweise liegt die an die andere
Seite der Schneide anschließende Seite des Haumeißels parallel zu der einen Seite
der Schneide. Der Vorteil dieser Aus führungs form besteht darin, daß nach dem Stumpfwerden
zum Schärfen jeweils nur die gegebenenfalls verhältnismäßig kleine ~Fläche auf der
anderen Seite des Haumeißels abgeschliffen zu werden braucht, ohne daß dabei Rücksicht
auf die Rillen genommen zu werden bräuchte.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier durch die Zeichnung beispielhaft
dargestellter Ausführungsformen des erfindungsgemässen Haumeißels im einzelnen erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine abgebrochen dargestellte perspektivische Ansicht einer ersten
Ausführungsform, Fig. 2 eine abgebrochene, angeschnittene perspektivische Ansicht
der Oberfläche einer mit der ersten Ausführungs form hergestellten Feile und Fig.
3 eine Fig. 1 entsprechende perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform.
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Die erste Ausführungsform gemäß Fig. 1 weist eine keilförmige Schneide
2 mit zwei ungleich langen Seiten (Waten-) 4 und 6 sowie einer unterbrochenen Schneidkante
8 auf. Auf der Seite 4 sind Rillen in Form von nicht ganz halbkegelförmigen Ausnehmungen
10 vorgesehen, deren größter Querschnitt an der Schneidkante 8 zu finden ist.
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Die mit der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haumeissels
herstellbare Feile hat eine Oberfläche, wie sie Fig. 2 #ematisdi zeigt. Die Oberhiebschneiden
12 sind durch mehrere Spanbrechernuten 14 gleichmäßig unterbrochen. Neben jedem
nicht am Rande liegenden Zahngrund 16 befinden sich unterhalb der Spanbrechernuten
14 Stege 18. Die Form der Spanbrechernuten 14 und der Stege 18 entspricht annähernd
der Form der Ausnehmungen 10.
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Bei der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist die mit im Querschnitt
teilzylindrischen, ganz durchgehenden Rillen 20 versehene Seite 22 der Schneide
24 wesentlich länger als deren andere Seite 26. Die an die andere Seite 26 der Schneide
24 an schließende Seite 28 des Haumeißels liegt parallel zu der mit den Rillen 20
versehenen Seite 22. Zum Schärfen der Schneidkante 30 braucht daher nur die verhältnismäßig
kleine Fläche der Seite 26 abgeschliffen zu werden. Voraussetzung hierfür ist natürlich
der über ihre ganze Länge gleichbleibende Querschnitt der Rillen 20 Zum besseren
Verständnis der Unterschiede sind in Fig. 3 mit gestrichelten Linien die Umrisse
eines herkömmlichen Haumeißels eingezeichnet.