DE2431805B2 - Strömungssteuervorrichtung - Google Patents
StrömungssteuervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Strömungssteuervorrichtung,
insbesondere für geringe Strömungsdurchsätze und Arzneimittelinfusionen, mit einem elastisch
verformbaren Leitungsrohr, in dem langgestreckte und achsparallel ausgerichtete Füllelemente angeordnet
sind, und mit einer Kompressionsvorrichtung zum mehr oder minder starken radialen Zusammendrükken
des Leitungsrohrs.
Eine derartige Strömungssteuervorrichtung, die allerdings für größere Strömungsdurchsätze vorgesehen
ist, ist bereits bekannt (GB-PS 901 925). Hierbei sind die Füllelemente von einem Bündel dünnwandiger
Gummirolire gebildet, die den Querschnitt des Leitungsrohrs
nur zu einem geringen Teil ausfüllen und /in Vermeidung des Strömungsquerschnittes des nicht
zusammengedrückten Leitungsrohrs nicht nur ihrer Außenseite umströmt, sondern auch jeweils selbst
durchströmt werden. Das Leitungsrohr ist selbst ein Gummirohr. dessen Außeiuimfang eine Ringkammer
umgrenzt, die /um radialen Zusammendrücken des Leitungsrohrs mit einem Druckmittel beschickbar ist.
Dabei sind die Enden des Leitungsrohrs fest eingespannt, so daß bei einer Betätigung der Kompressionsvorrichtung
das Leitungsrohr im wesentlichen nur in seinem mittleren Bereich stark eingeschnürt
wird. In diesem Bereich werden durch die Einschnürung des Leitungsrohrs die Füllelemente bzw. Gummirohre
in Richtung auf die Leitungsrohrachse verlagert und erheblich verformt, sowie auch selbst unter
Verringerung ihres Querschnittes radial zusammengedrückt. Dabei muß es als fraglich erscheinen, ob
der gesamte Strömungsquerschnitt außerhalb und innerhalb aller Füllrohre vollständig geschlossen werden
kann Zumindest sind dazu ganz erhebliche Verformungskräfte auf die Füllrohre aufzubringen. Beim
Nachlassen der Kompressionskräfte gehen die Füllrohre in Folge der Elastizität des Gummis zwar wieder
in ihre ursprüngliche Lage zurück, jedoch ist nicht gewährleistet, daß gleiche Vorrichtungen bei gleicher
Kompressionskraft gleiche Strömungsverhältnisse bzw. -durchsätze aufweisen und daß insbesondere auf
Dauer exakt gleiche Strömungsdurchsätze durch jeweils entsprechende Betätigung der Kompressionsvorrichtung reproduzierbar sind.
Dieser Nachteil der bekannten Vorrichtung gilt in gleicher Weise für die alternativ vorgesehene bekannte
Ausbildung, bei der ein einziges Füllelement in Form eines das Leitungsrohr im wesentlichen ausfüllenden
Gummiklotzes vorgesehen ist, durch den sich über den Querschnitt verteilt achsparallele Strömungskanäle
erstrecken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strömungssteuervorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sich sehr kleine Durchflußmengen im Bereich von beispielsweise 1 bis K) ml/h
exakt einstellen und auch auf Dauer wiederholen lassen, ohne daß Einstellungsänderungen erforderlich
werden.
Diese Aufgabe wird erfindngsgemüß dadurch gelöst, daß die Füllelemente Fäden (Monofilamentc)
sind, die den Querschnitt des Leitungsrohrs zu wenigstens 50% ausfüllen.
Erfindungsgemäß werden also hohlraumfreie und im wesentlichen nicht kompressible Füllelemente in
Form einzelner Fäden verwendet, die den Querschnitt des Leitungsrohrs bereits zum größten Teil ausfüllen.
Dabei erfahren diese Fäden durch die radiale Kompression des Leitungsrohrs keine wesentliche Verformung
ihres Querschnitts und darüber hinaus im Hinblick auf die vergleichsweise starke Anfüllung des
Leitungsrohrs mit den Füllfäden auch nur eine vergleichsweise geringe radiale Verlagerung in Richtung
auf die Achse des Leitungsrohrs. Dabei werden nur die Zwischenräume zwischen den Fäden durchströmt,
und zwar in Form einer kapillaren, laminaren Strömung ohne Turbulenzen. Insbesondere durch die
beim radialen Komprimieren mehr oder minder gleichmäßige Verringerung der Zwischenräume zwischen
den Fiillfädcn wird die Reproduzierbarkeit des Strömungsdurchsatzes bei einer gegebenen Einstellung
der Koinpressionsvorrichtung wesentlich vergrößert. Entsprechendes gilt für die Genauigkeit bzw.
Feinheit der Durchsatzregelung. Auch insoweit wirken die vorgenannten Faktoren zur Erzielung des crstrebten
Ergebnisses zusammen. Hs ist leicht einzusehen, daß die Füllläden auch nach langer Betriebszeit
keine bleibenden Verformungen erfahren, welche die Einstellung und Wiederholbarkeit eines bestimmten
geringen Durchsatzes beeinträchtigen würden. Es wurde festgestellt, daß sich mit der erfindungsgemälien
Strömungsregelvorrichtung geringe und gleichmäßige Durchsätze bis herab zu 0,1 ml/h erzielen lassen.
Daher ist die Strömungsregelvorrichtung insbesondere zur Durchführung von Arzneimittelinfusionen
geeignet, die in kleinen Mengen und mit gleichbleibender bzw. exakt wiederholbarer Dosierung
verabreicht werden müssen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den' Unteransprüchen. Dabei ist
das Merkmal einer Kompression des Leitungsrohrs im wesentlichen über die gesamte Länge der Füllfäden
von ganz besonderem Vorteil, denn es ist leicht einzusehen, daß die Einschnürung des Leitungsrohrquerschnitts
nicht nur innerhalb einer Radialebene, sondern über einen Längenbereich die Einstellbarkeit des
Durchsatzes noch erheblich verfeinert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mehrerer Ausführungsbeispiele
mit weites en Einzelheiten erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise in aufgeschnittener Darstellung, einer strömungsregelbaren Fludleitung
nach der Erfindung, und
Fig. 2 eine teilweise vereinfachte Seitenansicht, teilweise in aufgeschnittener Darstellung, eines Infusionsgerätes
nach der Erfindung.
Die in Fig. 1 dargestellte, in ihrer Gesamtheit mit
10 bezeichnete strömungsregelbare Fludleitung wnist ein aus einem verformbaren, nachgiebig-elastischen
Werkstoff hergestelltes Leitungsrohr 11 auf. Das hohle Leitungsrohr 11 besitzt eine gerundete Querschnittsgestalt
und ist beispielsweise kreisrund, elliptisch od. dgl. Ein kreisrunder Querschnitt wird bevorzugt.
An entgegengesetzten Enden des Leitungsrohres
11 sind Anschlußstücke 12 und 14 befestigt. Die zu regelnde Fludströmung tritt in das Leitungsrohr 11
durch das Anschlußstück 12 ein und tritt als geregelte Strömung durch das Anschlußstück 14 aus. Im Leitungsrohr
11 ist zwischen den Anschlußstücken 12 und 14 eine Mehrzahl von Fasern bzw. Fäden 15 angeordnet,
die beim gezeigten Beispiel das Leitungsrohr 11 im wesentlichen ganz ausfüllen und in der
Längsachse des Leitungsrohres 11 sowie parallel zueinander angeordnet sind. Die Fasern 15 sind im wesentlichen
gerade und aus einem elastischen Elastomer-Werkstoff hergestellt, wie z. B. aus Polyurethan.
Am Leitungsrohr 11, das in einer U-förmigen Basis 16 aufgenommen ist, läßt sich mit einem Block 17
und einer verstellbaren Klemmschraube 19 eine Kompressionskraft auftragen, und zwar in einer Richtungsenkrecht
zur Richtung, in der das FIuJ das Leitungsrohr 11 durchströmt. Die Kompressionskraft
greift am Leitungsrohr 11 an der Stelle an, an der axial zueinander ausgerichtete Fasern 15 angeordnet
sind, und kann auf der gesamten oder auf einem Teil der Länge der zueinander ausgerichteten Fasern aufgetragen
werden.
Bei Beaufschlagung mit einer Kompressionskraft verformt sich das Leitungsrohr 11. Der Umfang des
Leitungsrohres 11 verändert sich nicht merklich. Diese Verformung führt zu einer Verminderung der
Innenquerschnittsflächc des Leitungsrohres. Da im Querschnitt der zueinander ausgerichteten Fasern im
Leitungsrohr keine merkliche Veränderung eintritt, füllen sie auf diese Weise einen größer werdenden Teil
des Leitungsrohrquerschnittes aus, so daß der für das
Flud durchfließbare Raum kleiner wird und somit die Fluddurchflußmenge durch das Leitungsrohr abnimmt.
Bei der gezeigten grundlegenden Ausbildungsform der strömungssteuerbaren Fludleitung 16
bewirkt eine Veränderung der Klemmung der ' Klemmschraube 19 eine Änderung des Kompressionsgrades
des Leitungsrohres 11 und der Fasern IS und auf diese Weise der Flüssigkeitsdurchflußmenge
durch die strömungssteuerbare Fludleitung 10.
Die zueinander ausgerichteten Fasern sind im In-
Die zueinander ausgerichteten Fasern sind im In-
i» nern des sie von außen umschließenden Leitungsrohres
dicht gepackt. Im allgemeinen sollten die Fasern vor Kompression wenigstens 50%, gewöhnlich 50 bis
95 % der Innenquerschnittsfläche des Leitungsrohres einnehmen, d. h. eine dementsprechende Packungs-"
> dichte aufweisen. Vorzugsweise füllen die Fasern zwischen 60 und 90% der Querschnittsfläche aus. In einer
am stärksten bevorzugten Ausbildungsform weisen die Fasern selbst eine gerundete, vorzugsweise kreisrunde
Querschnittsgestalt auf und sind sechseckför-
-'" mig dicht gepackt, wobei sie auf diese Weise etwa 85
bis 90% der Querschnittsfläche des Leitungsrohres ausfüllen.
Die Anzahl der Innenfasern und ihre Größe, bezogen auf den Innendurchmesser des äußeren Leitungs-
-"' rohres, können verschieden sein. Als allgemeine Regel
gilt, daß wenigstens sechs Innenfasern vorhanden sein müssen. Die obere Grenze der Faserzahl ist nicht
kritisch. Es können bis zu mehrere Hundert Fasern verwendet werden. Die Größe der Innenfasern ist ab-
i» hängig von der Anzahl der Fasern und ihrer Pakkungsdichte
innerhalb der bereits erwähnten Bereiche. Die Fasern sind im Querschnitt vorzugsweise
kreisrund, jedoch sind elliptische Querschnittsformen annehmbar. Die Durchmesser derartiger Fasern be-
!"> tragen vorzugsweise etwa das 0,04- bis 0,4fache des
Innendurchmessers des äußeren Leitungsrohres.
Da die strömungssteuerbare Fludleitung nach der Erfindung besonders für das Regein kleiner Fludströme
Anwendung findet, sind ihre Gesamtabmes-
»■' sungcn im allgemeinen verhältnismäßig klein. In einer
bevorzugten Ausbildungsform beträgt der Innendurchmesser des Leitungsrohres zwischen etwa
0,3 mm und etwa 6 mm, und die Fasern sind zwischen etwa 1 cm und etwa 12 cm lang. Abhängig von der
ι "ι Größe der zu steuernden Strömung und des Druckabfalls
über der Vorrichtung sind diese Abmessungen je nach Bedarf vergrößer- oder verkleinerbar.
In Anwendungsfällen, bei denen eine maximale Wiederholbarkeit der Steuerung angestrebt wird, ist
Ίΐι es zweckmäßig, die Vorrichtungen so auszubilden, daß
bei Kompression und Entlastung zwischen den zueinander ausgerichteten Fasern ein Minimum an Relativbewegung
stattfindet. Eine Möglichkeit zur Erreichung dieses Zieles besteht in der Verwendung eines
Vi äußeren Leitungsrohres, das die zueinander ausgerichteten
Fasern etwas, d. h. etwa bis ungefähr um 10%, zusammendrückt. Diese Kompression vergrößert
die Berührungsfläche und die Reibung zwischen den Fasern und begrenzt ihre Verschiebung gegenein-
Wi ander.
FJne andere Möglichkeit, das vorerwähnte Ziel zu erreichen, besteht darin, die seitliche Spreizung oder
Dehnung des Rohres oder Leitungsrohres bei Kompression zu beschränken, d. h. das Leitungsrohr an der
tr, Kompressionsstelle an beiden Seiten durch parallele
Wände oder andere Mittel zu fixieren oder festzustellen, die seitliches Ausdehnen des unter Kompression
siehenden Leitungsrohres begrenzen und verhindern.
In Fig. 2 ist eine Fludspeiidcvorrichtung oder Fludinfusionsgerät dargestellt, das mit einer anderen
beispielsweisen Vorrichtung zum Zusammendrücken der strömungssteuerbaren Fludleitung nach der Erfindung
arbeitet. Dieses Fludinfusionsgerät 20 weist eine Fludleitung 10 auf, die ungefähr wie im Zusammenhang
mit Fig. 1 beschrieben ausgebildet ist, d. h. sie enthält ein zylindrisches Leitungsrohr 11, in welchem
in dessen Längsachse eine Mehrzahl parallel zueinander ausgerichteter Fasern angeordnet ist. Die
Fasern sind Monofilamente. Die strömungsregelbare Fludleitung 10 ist mit einer Basis 21 über hohle Anschlußrohre
12 und 14 verbunden. Von einem Fludvorratsbehälter 24 her kommend tritt Flud über das
Anschlußrohr 12 in die strömungsregelbare Fludleitung 10 ein und verläßt diese über das Anschlußrohr
14 und gelangt zu einem Fludspender 25. Der Fludvorratsbehälter 24 kann in vielfältiger Weise gestaltet
und als Fludvorratsbehälter mit Schwerkraft- oder Fallspeisung ausgebildet sein. Vorzugsweise erfolgt
die Zufuhr von Flud zur strömungsregelbaren Fludleitung 10 unter Druck, beispielsweise mit Hilfe von hydraulischem
oder pneumatischem Druck, der mit Pumpen oder anderen äquivalenten Mitteln erzeugt
wird. Der Fludspender 25 kann ebenfalls in vielfältiger Weise ausgebildet sein, je nachdem, weiche Flüssigkeit
mit dem Gerät 20 abgegeben oder verabreicht wird und welchem Zweck die verabreichte Flüssigkeit
dient. In einer bevorzugten Ausbildungsform nach der Erfindung dienen das Gerät 20 und der Fludspender
25 dazu, beispielsweise durch Gefäßinfusion, d. h. durch intravenöse oder intraarterielle Infusion, Patienten
Arzneimittel und/oder medizinische Flüssigkeiten zu verabreichen. In einer solchen Ausbildungsform
hätte der Fludspender 25 die Form eines i.v. Katheters, von Nadeln od. dgl.
Die Regelung der Fludströmung im Gerät 20 wird auf folgende Weise erzielt: Die Fludleitung 10 ist an
einer Seite mit einem Block 26 festgestellt, der an der Basis 21 befestigt ist. Dem Block 26 gegenüber ist
ein höhenverstellbarer Keil 27 angeordnet, der gegen Bewegung in waagerechter Richtung mit Haltezapfen
29 und 30 gesichert ist, die ebenfalls an der Basis 21 befestigt sind. Die Höhensteuerung des Keils 27 geschieht
durch waagerechtes Verstellen eines seitlich bewegbaren Keiles 31. dessen Stellung wiederum
durch Drehen einer geschlitzten Welle 32 und eines Ritzels 33 veränderbar ist. Das Ritzel 33 treibt bei
Drehung eine Zahnstange 34 mit dem Keil 31 in einer waagerechten Richtung an. Der Keil 31 trägt eine Anzeigemarke
35. die sich gegenüber einer (nicht gezeichneten) an der Basis 21 befestigten Einstellskala
verstellt. Bei seitlicher Verstellung des Keils 31 werden durch diesen das verformbare Leitungsrohr 11
und darin die zueinander ausgerichteten Innenfasern mehr oder weniger stark zusammengedrückt. Durch
unterschiedlich starke Kompression des Leitungsrohres 11 wird in ähnlicher Weise und in umgekehrtem
Verhältnis zur Stärke der Kompression eine Veränderung der Fluddurchflußmenge durch die strömungssteuerbare
Fludleitung 10 hervorgerufen.
Das Leitungsrohr und die darin angeordneten Innenfasern können aus dem gleichen oder aus verschiedenen
Werkstoffen hergestellt sein. Im letzteren Falle sollen die Werkstoffe die gleichen Eigenschaften aufweisen.
Geeignete Werkstoffe zum Ausbilden des zylindrischen Leitungsrohres und/oder der Innenfasern
sind elastische, verformbare Werkstoffe, die gegen das Flud, dessen Strömung geregelt wird, inert sind. Zi
solchen Werkstoffen zählen Naturkautschuk, der vorzugsweise in zweckentsprechender Weise ausgelaugl
oder behandelt wird, um Fremdstoffe, die eine polentielle Verunreinigungsgelahr für das Fluid darstelle!
wurden, herauszulösen, ebenso wie synthetische Elastomere, wie z.B. Polyisopren, Poly-1,4-Butadien
scgmcntiertes Polyäther-Polyurethan, Blockmisch-Co- und -Terpolymere aus Butadien und Styrol (nicht
zu vulkanisierendes Styrol-Butadien-Elastomer), Silikonkautschuke,
Butylkautschuk, Nitrilbutadienkautschuk und Neopren.
Ohne daß dadurch eine Beschränkung des Erfindungsumfanges
beabsichtigt ist, und wenngleich andere als die soeben erwähnten elastomere!! bzw. elastischen
Werkstoffe verwendet werden können, werden für die Herstellung der elastomeren bzw. elastischen
Fasern segmentierte Polyurethane, Butylkautschuk und Silikonkautschuke bevorzugt, für die
Herstellung des äußeren Leitungsrohres Silikonkautschuke, Polyisopren und Butylkautschukc.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgend beschriebenen Beispiele und Vergleichsdarstellungcn
weiter erläutert.
Zur Herstellung einer strömungsregelbarcn Fludleitung
nach der Erfindung werden handelsübliche Polyurcthan-Monofilamente 70 den verwendet.
Diese weisen kreisrunden Querschnitt auf und messen im Durchmesser etwa 0,10 mm. Vierhundert dieser
Monofilamente werden mit paralleler Ausrichtung zueinander zusammengebündelt und im Innern eines
äußeren Leitungsrohres mit einem Innendurchmesser von 1,59 mm angeordnet. Das Einsetzen der Fasern
geschieht, indem man das aus Silikonkautschuk hergestellte äußere Leitungsrohr auf einem Dorn dehnt.
Von dem Rohr werden sechs jeweils 5 cm lange Stücke abgeschnitten. Die Innenfasern füllen etwa
87 % des Innenquerschnitts des Außenrohres aus. Mit jedem Ende der 5 cm langen Rohrstücke werden
Kautschuk-Anschlußstücke verkittet, die aus Kautschukrohr oder -schlauch mit einem Innendurchmesser
von 3,18 mm hergestellt sind. Eines der Rohrstücke wird an eine Wasserleitung angeschlossen, die
Wasser unter einem Druck von 0,7 kp/cm2 liefert. Die Wasserströmung durch das Rohr wird mit 16,5 cmVh
ermittelt. Sodann werden nacheinander die vier anderen Rohrstücke angeschlossen. Die ermittelten Abweichungen
in der Durchflußmenge gegenüber dem ersten Rohrstück betragen nicht mehr als ±5%. Sodann
wird das erste Rohrstück erneut in die Versuchsvorrichtung eingebaut. Das Rohrstück wird zwischen
den ebenflächigen Backen einer Zwinge mit Feineinstellung angeordnet. Die Zwingenbacken drücken das
Rohr über einer Länge von etwa 5 cm in dem Bereich zusammen, in dem die Monofilamente angeordnet
sind. Die Zwinge wird mit festgelegten Abstufungen zunehmend stärker angezogen, wobei die Fluddurchflußmengen
durch das Rohr für jede Kompressionsstufe gemessen werden. Es ergibt sich, daß die Durchflußmengen
auf 0 ml/h absinken. Der Klemmdruck wird dann stufenweise bis auf die anfängliche Stärke
zurückgenommen. Die beim öffnen der Zwinge ermittelten Durchflußmengen liegen innerhalb ±5%
der zuvor für die entsprechenden Stufen beim Schließen
der Zwinge ermittelten Werte.
Die übrigen vier Rohrstücke werden erneut nach-
einander in die Versuchvorrichtung eingebaut. Jedes wird mit der gleichen Stärke zusammengedrückt, wobei
die Durchflußmenge gemessen wird. Es ergibt sich, daß die Durchflußmengen von Rohrstück zu Rohrstück
im wesentlichen, innerhalb ±5%, wiederholbar sind.
Unter Verwendung des gleichen Außenrohres und Anwendung desselben Herstellungsverfahrens wird
eine strömungssteuerbare Fludleitung hergestellt, die mit jenen im Beispiel 1 beschriebenen im wesentlichen
übereinstimmt. Als Innenfasern sind achtzig SiIikonkautschuk-Monofilamente
von 0,25 mm Durchmesser und kreisrundem Querschnitt vorgesehen. Diese nehmen 85% des Rohrinnenquerschnitts ein.
Das Rohr wird in 6 cm lange Stücke unterteilt und in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 beschrieben
getestet. Obgleich die Durchflußmengen bei gegebenen Kompressionsstärkeii bei diesen Fludleitungen
von denen der in Beispiel 1 verwendeten Fludleitungen
abweichen, sind sif sowohl von Rohrstück zu Rohrstück als auch bei zunehmender und abnehmender
Kompressionsstärke wiederholbar.
Eines dieser Rohrstücke wird in ein Arzneimittel-Infusionsgerät, wie es in Fig. 2 vereinfacht dargestellt
ist, eingebaut. Mit Hilfe eines Arzneimittel-Vorratsbehälters wird eine Arzneimittel-Lösung (0,5 % Heparin
in Kochsalzlösung) mit einem Druck von 0,7 kp/cm2 der strömungsregelbaren Fludleitung zugeführt.
Das Regelrohr wird mit der in Fig. 2 dargestellten Schieberampen-Presse verschieden stark zusammengedrückt.
Die Arzneimittel-Durchflußmengen schwanken zwischen 10 und 1,0 ml/h je nach Stärke der Kompression. Dieser kleine, geregelte
Strom von Arzneimittel-Lösung wird einem Arznei-
mittelspender zugeleitet, in diesem Falle einem Polyäthylen-Schlauch,
der zu einer Infusionsnadel, 50 mm, 25 Gauge, für intravenöse Infusion, führt, und
einem Patienten verabreicht.
Vergleichsdarstellung A
Die strömungsregelbaren Fludleitungen aus Beispiel 2 werden mit einer Änderung hergerichtet. Anstelle
von axial ausgerichteten, zueinander parallelen Kautschukfasern, wird die gleiche Gesamtlänge an
Kautschukfaser mit regelloser »wollähnlicher« Pakkung in das Außenrohr eingesetzt. Während mit den
erhaltenen Fludleitungen bei Kompression und Entlastung verhältnismäßig ähnliche Durchflußmengen
erzielt wurden, wurde zwischen den einzelnen Fludieitungen
praktisch keine Wiederholbarkeit der Durchflußmenge erreicht.
Vergleichsdarstellung B
Die strömungsregelbaren Fludleitungen aus Beispiel 2 werden mit einer Änderung hergerichtet. Anstelle
von Kautschuk-Monofilamenten werden als Innenfasern nichtelastische Nylonf ilamente benutzt. Die
mit den erhaltenen Fludleitungen durchgeführten Tests zeigen, daß die Fluddurchflußmengen bei Kompression
und Entlastung voneinander abweichen.
Vergleichsdarstellung C
i<> Die strömungsregelbaren Fludleitungen aus Beispiel 2 werden mit einer Änderung hergerichtet. Es
werden nur 40 Kautschukfasern benutzt. Auf diese Weise sind nur 43% des Innenquerschnitts des Rohrs
mit Fasern ausgefüllt. Beim Test werden zwischen den
J5 einzelnen Fludleitungen wiederholbare Durchflußmengen
nicht erreicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
909 516/235
Claims (7)
1. Strömungsvorrichtung, insbesondere für geringe Strömungsdurchsätze und Arzneimittelinfusionen,
mit einem elastisch verformbaren Leitungsrohr, in dem langgestreckte und achsparallel
ausgerichtete Füllelemente angeordnet sind, und mit einer Kompressionsvorrichtung zum mehr
oder minder starken radialen Zusammendrücken des Leitungsrohrs, dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllelemente (15) Fäden (Monof ilamente) sind, die den Querschnitt des Leitungsrohrs (11)
zu wenigstens 50% ausfüllen.
2. Strömungssteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fäden
(15) den Querschnitt des Leitungsrohrs (11) zu 60 bis 95%, insbesondere 85 bis 90% ausfüllen.
3. Strömungssteuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fäden (15) kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
4. Strömungssteuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadendurchmesser
das 0,04- bis 0,4fache des Innendurchmessers des Leitungsrohrs (11) beträgt.
5. Strömungssteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Innendurchmesser des Leitungsrohrs (11) 0,3 bis 6 mm beträgt und die Fäden 1 bis 12 cm lang
sind.
6. Strömungssteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Koinpressionsvorrichtung (17, 19; 27; 31) im wesentlichen über die gesamte Länge der Fäden
(15) am Leitungsrohr (11) angreift.
7. Strömungssteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fäden (15) aus Naturkautschuk oder Polyisopren oder Poly-1,4-Butadien oder segmentiertem
Polyäther-Polymethan oder Blockmisch-Copolymercn aus Butadien und Styrol oder Silikonkautschuk
oder Butylkautschuk oder Nitrilbutadienkautschuk oder Neopren hergestellt sind.
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