DE2429630B2 - Verfahren zum überziehen von Mikroteilchen mit einer Zirkonkarbid-Kohlenstoff-Legierung - Google Patents
Verfahren zum überziehen von Mikroteilchen mit einer Zirkonkarbid-Kohlenstoff-LegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überziehen von Kernbrennstoffteilchen mit einer Zirkonkarbid-Kohlenstoff-Legierung,
bei dem eine Mischung, bestehend aus einem Trägergas, einem Kohlenwasserstoff
als Kohlenstoffquelle und einem durch die Reaktion von Halogen mit Zirkonschwamm hergestellen Dampf
als Zirkonquelle im Wirbelbett pyrolisiert und dadurch Zirkonkarbid und Kohlenstoff gleichzeitig auf die
Brennstoffteilchen aufgetragen werden.
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Kernbrennstoffherstellung,
wobei das Verfahren zum Überziehen der im gasgekühlten Hochtemperaturreaktor verwendeten Brennstoffteilchen mit einer Zirkonkarbid-Kohlenstoff-Legierung
anwendbar ist.
Der bei gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren verwendete Brennstoff unterscheidet sich von dem der
konventionellen Reaktoren. Er wird hergestellt durch das mehrfache Überziehen mit pyrolytischem Kohlenstoff
und Siliziumkarbid der gesamten Oberfläche von so aus Karbiden oder Oxiden des Urans oder Thoriums
bestehenden Brennstoffkernen (mit einem Durchmesser von mehreren 100 μΐη), damit überzogene Brennstoffteilchen
entstehen, wonach diese Teilchen in einem Graphitgefüge dispergiert und zu als Pellets bezeichnete
Kügelchen geformt werden. Die Pellets werden schließlich in einer Hülse oder einem Block aus Graphit
eingefügt.
Zum Überziehen von Brennstoffteilchen mit einer Zirkonkarbid-Kohlenstoff-Legierung sind die folgenden
vier Alternativverfahren gebräuchlich:
1. ein Verfahren, bei dem Zirkontetrachlorid und Kohlenwasserstoffe als Rohmaterial verwendet
werden,
2. ein Verfahren, bei dem der durch die Reaktion von Chlor mit Zirkonschwamm kontinuierlich entstehende
Dampf als Zirkonquelle dient und Kohlenwasserstoffe als Kohlenstoffquelle benutzt werden.
3. ein Verfahren, bei dem Methyljodid und Zirkonschwamm
als Rohmaterial verwendet werden und
4. ein Verfahren, bei dem Methylendichlorid und Zirkonschwamm
als Rohmaterial dienen.
Jedes dieser konventionellen Verfahren ist mit ernsthaften Nachteilen behaftet, wie im folgenden erläutert
werden soll.
Das Verfahren 1 wird beschrieben in Trans. Brit. Ceram.
Soc 62, S. 269 bis 279 (1963), wobei auf der S. 273
ausgeführt wird, daß Temperaturen von etwa 1500°C zur Durchführung des Verfahrens erforderlich sind.
Temperaturen von dieser Größenordnung erfordern in nachteiliger Weise die Verwendung von hitzebeständigen
Einrichtungen. Aus der S. 276 geht auch hervor, daß die auf diese Weise hergestellten überzogenen
Teilchen eine erhebliche Porosität und Risse sowie einen allmählichen Übergang von einer äußeren Kohlenstoffschicht
zu einer Schicht aus Zirkonkarbid in stöchiometrischer Zusammensetzung aufweisen.
In einem Bericht der Atomenergiebehörde der USA, USAEC Report GA-8200 aus dem Jahre 1967 wird auf
der S. 96 die Durchführung dieses Verfahrens bei einer ebenfalls hohen Temperatur von 1800°C beschrieben.
Aus diesem Bericht geht auch aus der S. db hervor, daß
sich die Zuführgeschwindigkeit des Zirkontetrachlorids
aus nicht offensichtlichem Grund nicht in geeigneter Weise steuern läßt.
Mit dem Verfahren 2 befaßt sich Metal Surface Technology, 19, S. 514 bis 519 (1968) sowie Journal of
the Less-Common Metals, 29, S. 233 bis 239 (1972). Bei rein wissenschaftlichen Untersuchungen wurde Zirkonkarbid
bzw. Zirkonkarbid mit Kohlenstoff auf Graphitsubstrate aufgetragen. Eine Anwendung auf Mikroteilchen
wird dabei nicht erwähnt. Das beschriebene Verfahren unterscheidet sich von dem Verfahren 1 in der
Herstellung des Zirkontetrachlorids. Obwohl die beschriebenen Versuche auch bei niedrigen Temperaturen
durchgeführt werden, müßten bei der Anwendung des Veriahrens bei Kernbrennstoffteilchen die erprobten
Versuchsbedingungen des Verfahrens 1, d.h. auch die hohen Temperaturen, eingehalten werden. Ein weiterer
Nachteil dieses Verfahrens liegt bei den Schwierigkeiten, die der Umgang mit Chlor mit sich bringt.
Das Verfahren 3 wird beschrieben in Journal of Nuclear Materials, 45, S. 67 und 68 (1972/73) und in Journal
of Nuclear Science and Technology, 11, S. 263 bis 267
(1974). Wie aus der Fig. 5 auf der S. 266 der letztgenannten Veröffentlichung hervorgeht, wird der Zirkonschwamm
allmählich inaktiv. Dies ist zurückzuführen auf ein vorzeitiges Ablagern von Kohlenstoff aus der
Methylgruppe des als Kohlenstoffquelle verwendeten Methyljodids auf die Oberfläche des Zirkonschwamms.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß das Verhältnis von Kohlenstoff zu Zirkon in der Überzugsschicht
nicht frei wählbar ist, weil das Verhältnis von Kohlenstoff zu Jod im Methyljodid festliegt.
Im Journal of Ceram. Society Japan, 81, S. 403 bis 406 (1973), wird das Verfahren 4 beschrieben. Wie jedoch
auf der S. 235 der bereits zitierten Veröffentlichungen in Journal of the Less Common Metals angegeben wird,
findet bei diesem Verfahren eine Deaktivierung des Zirkonschwamms bei 800°C statt. Das Verhältnis von
Kohlenstoff zu Zirkon im Überzug läßt sich auch hier nicht frei wählen.
Neben den obenstehend beschriebenen Verfahren ist auch ein Diffusionsbeschichtungsverfahren angewendet
worden. Dies kann jedoch nicht zum Zweck des Überziehens von Mikroteilchen mit Legierungen verwendet
24 630
werden, weil die Zusammensetzung der Überzugsschicht nicht frei wählbar ist.
Auf dem Gebiet der Brennstoffwiederaufbereitung und Brennstoffelementherstell1 ng besaht demnach ein
Bedürfnis, diese Nachteile, mit denen die konventionellen
Verfahren behaftet sind, zu beseitigen.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein e.nfaches, verheuertes Verfahren zum Überziehen von
Brennstoffteilchen für einen gasgekühlten Hochtemperaturreaktor mit einer Zirkonkarbid-Kohlenstoffiegierung
vorzusehen, das bei niedriger Temperatur kontinuierlich, steuerbar und sicher durchführbar ist und zu
überzogenen Brennstoffteilchen mit wählbarem Verhältnis von Kohlenstoff zu Zirkonium führt, die auch
gegenüber höheren Temperaturen beständig sind.
Die Aufgabe wird bei dem eingangs gerannten Verfahren
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Halogen Bromdampf verwendet wird und daß dem Trägergas
Wasserstoff zugesetzt wird.
Gemäß der Erfindung wird demnach eine Mischung aus einem durch die Reaktion von Bromdampf mit Zirkonschwamm
kontinuierlich hergestellten Dampf als Zirkonquelle und einem Kohlenwasserstoff als Kohlenstoffquelle
in Gegenwart von Wasserstoff im Wirbelbett der Mikroteilchen pyrolisiert, um Zirkon und Kohlenstoff
kontinuierlich auf die gesamte Fläche der Mikroteilchen aufzutragen.
In Ausgestaltung der Erfindung wird eine Mischung aus Edelgas und Wasserstoff als Wirbelgas verwendet.
Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung wird der Zirkonschwamm auf eine zwischen 400 und 8000C liegende
Temperatur erhitzt.
In einer weiteren Ausgestaltung wird ein gleichzeitiges
Auftragen von Zirkon und Kohlenstoff auf die Mikroteilchen bei einer zwischen 1100 und 1400°C liegenden
Temperatur durchgeführt.
Ein wesentlicher technischer Fortschritt des Verfahrens gemäß der Erfindung gegenüber den Verfahren 1
und 2 liegt darin, daß es bei Temperaturen unterhalb von 14000C durchgeführt werden kann, wodurch sich
weniger Einschränkungen bei der Auslegung der Apparaturen ergeben.
Schwierigkeiten bei der Steuerung der Zufuhr des Zirkonhalids, wie in der Literatur beschrieben, treten
bei der Erfindung nicht auf, weil die Zufuhr des Zirkontetrabromids über die Zuführgeschwindigkeit des
Broms geregelt werden kann. Da Brom flüssig ist, läßt sich seine Verdampfungsgeschwindigkeit leicht steuern.
Hieraus ergibt sich auch ein Vorteil gegenüber dem Verfahren 4.
Photographische Aufnahmen von Querschnitten der gemäß der Erfindung überzogenen Teilchen zeigen keinen
allmählichen Übergang von einer Kohlcnstoffschicht zu einer Zirkonkarbidschicht, wie dies bei den
nach dem Verfahren 1 hergestellten Teilchen beobachtet wurde (vgl. F i g. 2).
Gegenüber einer möglichen Anwendung des Verfahrens 2 weist das erfindungsgemäße Verfahren den speziellen
Vorteil auf. daß der umgang mit Chlor vermieden wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat auch einen Vorteil gegenüber den Verfahren 3 und 4 weil das Halogen
und die Kohlenstoffquelle nicht als eine einzige Verbindung, wie Methyljodid und Methylenchlorid, zugeführt
werden, was zu einer Beschichtung mit Kohlenstoff des Zirkonschwamms und zu seiner Deaktivierung
führt.
Da bei der Erfindung das Halogen und der als Κο.μ-lenstoffquelle
wirkende Kohlenwasserstoff der Apparatur getrennt und nicht in Form einer Verbindung, wie
Me'.hyljodid, zuführbar sind, läßt sich auch das Verhältnis
von Kohlenstoff zu Zirkon in der Überzugsschicht der Teilchen regeln, was bei dem Verfahren 3. nicht der
Fall ist.
An Hand der F i g. 1 wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläutert. In dieser Figur
haben die Ziffern folgende Bedeutung: 1 ein Beschichlungsofen, 2 ein Reaktionsofen, 3 ein Ofenrohr, 4 ein
inneres Rohr und 5 eine Düse. Die Düse 5 befindet sich innerhalb des Ofenrohrs 3 etwas unterhalb der Mitte
des Beschichtungsofens 1. Das innere Rohr 4 ist mit Zirkonschwamm beschickt, dessen Korngröße nicht
mehr als 1 cm beträgt und dessen Gewicht mehr als fünfmal größer ist als das unter der Voraussetzung, daß
der gesamte zugeführte Bromdampf zur Produktion von Zirkontetrabromid aufgebraucht wird, als erforderlich
berechnete.
Das Ofenrohr 3 wird über die Düse 5 mit Mikroteilchen beschickt. Eine Mischung aus einem Edelgas und
Wasserstoff wird als Wirbelgas durch den Ringraum zwischen dem inneren Rohr 4 und dem Ofenrohr 3 zugeführt.
Die untere Grenze der Wasserstoffkonzemration beträgt 30% des gesamten zugeführten Gases einschließlich
des Rohmaterials. Dagegen beträgt die obere Grenze 100% des gesamten zugeführten Wirbelgases.
Das bei Temperaturen zwischen 00C und Zimmertemperatur
verdampfte Brom wird am unteren Ende des inneren Rohres 4 zusammen mit einem Trägergas
eingeführt. Ein mit dem Wirbelgas gemischter Kohlenwasserstoff wird durch den Ringraum zwischen dem
inneren Rohr 4 und dem Ofenrohr 3 eingeführt. Der im Reaktionsofen 2 auf Temperaturen zwischen 400 und
8000C erhitzte Zirkonschwamm wird mit dem zugeführten Bromdampf zur Reaktion gebracht.
Das im Beschichtungsofen 1 auf eine Temperatur von 1100 bis 14000C erhitzte Wirbelbett dient als Basis,
an der das Zirkon und der Kohlenstoff gleichzeitig auf die Mikroteilchen aufgetragen werden.
Versuchsbeispiel 1
Es wurde eine Beschichtungsapparatur, bestehend aus einem Ofenrohr 3 von 20 mm innerem Durchmesser,
einem inneren Rohr 4 von 16 mm Innendurchmesser und eine Düse 5 mit einem oberen Konuswinkei
von 55° und 4 mm Öffnungsdurchmesser verwendet. Ein zwischen Temperaturen von 400 und 800° C liegender
Bereich des inneren Rohres 4 dieser Apparatur wurde mit 50 g Zirkonschwamm beschickt. Die Temperatur
des Wirbelbettes wurde bei 12003C aufrechterhalten.
Es wurden 10 g Mikroteilchen. bestehend aus Aluminiumoxid mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von etwa 600 μίτι und einer Dichte von
3,6 g/cm}, verwendet. Eine Mischung äquivalenter Volumina
von Argon und Wasserstoff wurde als Wirbelgas mit einer Zuflußgeschwindigkeit von 1200cmVmin
eingeführt. Als Kohlenwasserstoff wurde Methan mit einer Geschwindigkeit von 250cmVmin eingelassen.
Brom wurde bei 20°C verdampft. Als Trägergas diente Argon, das mit einem Durchsatz von 400 cmVmin zugeführt
wurde. Durch eine öOminutige Beschichtung wurde ein Überzug von 17 μηι Dicke und ein Atomverhältnis
von Kohlenstoff zu Zirkon von 3,4 : 1 erhalten. Der Überzug erwies sich bei mikroskopischer Betrachtung
als von hoher Dichte.
Versuchsbeispiel 2
Die Apparatur, Beschickung des Zirkons, Temperatur des Wirbelbettes, Art des Trägergases und seine
Zuflußgeschwindigkeit entsprachen derjenigen des Versuchsbeispiels 1. Eine Beschickung mit 7,5 Kernbrennstoffteilchen,
bestehend aus gesinterten Urankarbid-Mikroteilchen von 500 μπι Durchmesser, die bis zu
einer Dicke von etwa 70 μιη mit Kohlenstoff überzogen
waren, fand statt. Als Wirbelgas wurde eine Mi-
schung aus Argon mit einer Zuflußgeschwindigkeit von
400cmVmin und Wasserstoff mit einer Zufluf3gcschwindigkeit
von 900 cmVmin eingelassen und als Kohlenwasserstoff Methan mit einem Durchsatz von
150cmVmin zugeführt. Brom wurde bei 21'·'C verdampft.
Durch eine 55minutigc Beschichtung wurde ein Überzug von 12 μιη Dicke und einem Atomverhiiltnis
von Kohlenstoff zu Zirkon von 1,9 : 1 erhalten, der sich bei mikroskopischer Untersuchung als von hoher Dichte
erwies.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Überziehen von Kernbrennstoffteilchen mit einer Zirkonkarbid-Kohlenstoff- j
Legierung, bei dem eine Mischung, bestehend aus einem Trägergas, einem Kohlenwasserstoff als
Kohlenstoffquelle und einem durch die Reaktion von Halogen mit Zirkonschwamm hergestellten
Dampf als Zirkonquelle im Wirbelbett pyrolisiert to und dadurch Zirkonkarbid und Kohlenstoff gleichzeitig
auf die Brennstoffteilchen aufgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Halogen
Bromdampf verwendet wird und daß dem Trägergas Wasserstoff zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus Edelgas und Wasserstoff
als Wirbelgas verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zirkonschwamm auf eine zwisehen 400 und 8000C liegende Temperatur erhitzt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß das gleichzeitige Auftragen von Zirkonkarbid
und Kohlenstoff auf die Kernbrennstoffteilchen bei einer zwischen 1100 und 1400°C liegenden
Temperatur durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6988673A JPS5328030B2 (de) | 1973-06-22 | 1973-06-22 | |
JP6988673 | 1973-06-22 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2429630A1 DE2429630A1 (de) | 1975-01-16 |
DE2429630B2 true DE2429630B2 (de) | 1975-12-04 |
DE2429630C3 DE2429630C3 (de) | 1976-07-22 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1470227A (en) | 1977-04-14 |
DE2429630A1 (de) | 1975-01-16 |
JPS5328030B2 (de) | 1978-08-11 |
JPS5018325A (de) | 1975-02-26 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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