DE2427716B1 - Knochensaege fuer medizinische Zwecke - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Knochensäge für medizinische Zwecke mit einem eine hin- und hergehende Bewegung ausführenden, einer Kühlmittelzufuhr unterworfenen Sägeblatt.

In der FR-PS 15 65 396 wird eine Knochensäge für medizinische Zwecke beschrieben und in der Beschreibungseinleitung dieser Literaturstelle eine solche Säge bereits als bekannt geschildert, die aus einem hin- und hergehenden Sägeblatt besteht, dem während des Arbeitsverfahrens eine Kühlflüssigkeit zugeführt wird. Im Prinzip richtet sich die genannte Literaturstelle auf eine Knochensäge für medizinische Zwecke, die aus zwei gegenläufig rotierenden im Abstand voneinander angeordneten Sägeblättern besteht, wobei zwischen den Sägeblättern die Kühlflüssigkeit zugeführt wird und damit im unmittelbaren Arbeitsbereich der Sägeblätter austritt. Eine solche Anordnung ist konstruktiv aufwendig und hat weiterhin den Nachteil, daß ein Verstopfen des Raumes zwischen den beiden Sägeblättern eintreten kann, wodurch die wirksame Zufuhr der Kühlflüssigkeit in Frage gestellt ist.

In der DT-PS 34 151 wird eine Kühlvorrichtung für Kreissägen beschrieben, die zur Bearbeitung von Holz, Gestein und Metall verwendet werden. Bei dieser bekannten Einrichtung werden in das Kreissägeblatt Kühlmittelkanäle eingebaut, die an der Peripherie des Sägeblattes münden. Die Zuführung des Kühlmittels erfolgt zentral über die Antriebswelle des Sägeblattes.

Durch diese Konstruktion erfolgt eine Schwächung der eigentlichen Schneidfläche des Sägeblattes. Weiterhin hat diese bekannte Einrichtung den Nachteil, daß keine ausreichende Kühlwirkung erzielt wird, da das eigentliche Sägeblatt nur im Bereich der Kanäle gekühlt wird, aber eine wirksame Abführung der Wärme im Schneidbereich des Sägeblattes nicht erreicht werden kann. Auch bei dieser bekannten Einrichtung ist ein Verstopfen der Kanalmündungen zu befürchten. Wird zur Vermeidung dieser Gefahr der Kühlmitteldruck erhöht, erfolgt ein Abspritzen der Kühlflüssigkeit im Sägeschnitt. Würde eine derartige Konstruktion für medizinische Zwecke eingesetzt, besteht die Gefahr, daß durch Zurückprall feiner Abspritzer die offene Wunde von Verunreinigungen nicht freigehalten werden kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mit einer Kühlmittelzufuhr versehenes Sägeblatt für medizinische Zwecke zu schaffen, bei welchem der Kühlmittelaustritt so angeordnet ist, daß eine wirksame Kühlung des gesamten Schneidenbereiches einschließlich der angrenzenden Wandungen des zu behandelnden Knochens erfolgt.

Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in dem Sägeblatt Kanäle zur Führung des Kühlmittels ausgeformt sind, die im vorderen Bereich des Sägeblattes zu den beiden Außenseiten des Sägeblattes münden.

Durch diese Anordnung wird eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber den bisher bekannten Konstruktionen erreicht. So ist einmal sichergestellt, daß ein Verstopfen der Kanalmündungen durch Knochensplitter und Weichteile nicht möglich ist. Der Drück für die Zuführung des Kühlmittels kann niedrig gehalten werden, so daß die austretende Kühlflüssigkeit im Operationsbereich nicht stört. Das Sägeblatt weist trotz der eingearbeiteten Kühlmittelkanäle, insbesondere in seinem im wesentlichen beanspruchten Bereich, nämlich an der Peripherie, eine ausreichende Stabilität auf und das Sägeblatt arbeitet in einer Kühlmittelschicht, die sich beiderseits des Schneidenbereichs und der angrenzenden Knochenwandungen befindet, wodurch gerade die entscheidendste Stelle des Knochens gekühlt wird. Der Abtransport des Knochenkleins wird durch das Flüssigkeitspolster beiderseits der Zähne der Säge in besonders günstiger Weise bewerkstelligt.

Eine praktische Ausführung des erfindungsgemäßen Vorschlages läßt sich am besten dadurch verwirklichen, daß die Kanäle durch zu den beiden Sägeblattflächen hin offene Schlitze gebildet sind, in die Röhrchen od. dgl. ortsfest eingelegt werden, wobei die Außenfläche wieder vollkommen glatt bearbeitet wird. Eine solche Ausführungsform erscheint technisch einfacher und weniger kompliziert herzustellen als das Aufbohren des relativ dünnen Sägeblattes.

Um einen problemlosen Austritt des Kühlmittels zu erreichen, wird weiterhin vorgeschlagen, daß am Austrittsende der Kanäle Leitvorrichtungen angeordnet sind, die die Kühlflüssigkeit zu beiden Seiten des Sägeblattes führen.

Das erfindungsgemäße Sägeblatt bietet darüber hinaus den Vorteil, daß während des Sägevorganges der entstehenden Wunde zusätzliche Wirkstoffe zugeführt werden können, wie beispielsweise antibiotische Mittel od. dgl., so daß neben dem eigentlichen Kühlvorgang ein zusätzlicher medizinischer Effekt erreichbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen erläutert. In den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 schaubildlich eine mit einem erfindungsgemäßen Sägeblatt ausgerüstete Knochensäge,

Fig.2 in größerem.Maßstab einen Schnitt gemäß der Linie 2-2 in F i g. 1 und

F i g. 3 ebenfalls in größerem Maßstab einen Schnitt gemäß der Linie 3-3 in F i g. 1.

In F i g. 1 ist allgemein mit 1 eine an sich bekannte Knochensäge bezeichnet, die über Druckluft angetrieben werden kann, wobei mit 2 der zum Betrieb der Vorrichtung dienende Schaltgriff bezeichnet ist. Ein Übersetzungsgetriebe 3 kann für gewünschte Änderungen der Schwingungszahl des eigentlichen Sägeblattes 4 Sorge tragen.

Das Sägeblatt 4 ist in an sich bekannter Weise im wesentlichen dreieckförmig ausgebildet, wobei der Scheitel dieses Dreiecks an die Getriebevorrichtung 3 anschließt, während gegenüberliegend der vordere Bereich des Sägeblattes vorgesehen ist, der mit 5 bezeichnet ist und der entsprechend geschränkte Sägezähne aufweist.

In dieses Sägeblatt sind, wie dies die F i g. 2 und 3 deutlicher zeigen, Kanäle 6, 7 und 8 eingearbeitet, und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, daß in dem Sägeblatt Schlitze 9 vorgesehen sind, in die Röhrchen 10 eingebettet werden. Die freien Räume werden mit einem entsprechenden Lötmittel od. dgl. wieder ausgefüllt, so daß sich nach Einsetzen der Röhrchen 10 eine glatte Sägeblattoberfiäche darstellt. Die einzelnen Kanäle 6 bis 8 münden im Abstand von dem vorderen Bereich des Sägeblattes, wie dies besonders deutlich F i g. 2 zeigt, und in diesen vorderen Bereich sind innerhalb des Sägeblattes Leitvorrichtungen vorgesehen, von denen die Leitvorrichtung 11 in F i g. 2 erkennbar ist. Diese Leitvorrichtung trägt dafür Sorge, daß der aus dem Röhrchen 10 austretende Kühlmittelstrom gleichmäßig auf beide Flächen des Sägeblattes abgelenkt wird.

An der rückwärtigen Seite stehen die Röhrchen 10 mit einer Zuleitung 12 in Verbindung, die eine Anschlußvorrichtung für ein flexibles Verbindungsmittel aufweist, beispielsweise einen Plastikschlauch od. dgl., der der Zuführung des Kühlmittels dient.

Als Kühlmittel kann normales destilliertes Wasser oder eine Spezialflüssigkeit genommen werden, die entsprechende medizinische Zusatzeffekte bewirkt.

Dadurch, daß die Röhrchen 10 im Abstand von dem vorderen Bereich des Sägeblattes 5 enden, wird in diesem am meisten beanspruchten Bereich die erforderliche Stabilität des Sägeblattes gewährleistet.

Obgleich dies in der Zeichnung nicht dargestellt ist und auch die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform für die technisch einfache gehalten wird, ist es selbstverständlich möglich, die der Führung des Kühlmittels innerhalb des Sägeblattes dienenden Kanäle auch durch Aufbohren des Sägeblattes zu erreichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Knochensäge für medizinische Zwecke mit einem eine hin- und hergehende Bewegung ausführenden, einer Kühlmittelzufuhr unterworfenen Sägeblatt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Sägeblatt (4) Kanäle (6, 7, 8) zur Führung des Kühlmittels ausgeformt sind, die im vorderen Bereich des Sägeblattes (4) zu den beiden Außenseiten des Sägeblattes (4) münden.

2. Knochensäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (6, 7, 8) im Abstand von den Sägezähnen enden.

3. Knochensäge nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle durch zu den beiden Sägeblattflächen hin offene Schlitze (9) gebildet sind, in die Röhrchen (10) od. dgl. ortsfest eingelegt sind.

4. Knochensäge nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch am Austrittsende der Kanäle angeordnete Leitvorrichtungen (11) für das austretende Kühlmittel.