-
Flugzeug mit einer Kalotte zur hinteren Innenraumbegrenzung Die Erfindung
bezieht sich auf ein Flugzeug mit einer Kalotte zur hinteren Innenraumbegrenzung
des Rumpfes.
-
Es ist bekannt, im Bereich des hinteren Endes eines Flugzeuges mit
Druckrumpf für den Abschluß der Kabine eine Kalotte anzuordnen, damit der verbleibende,
sich verjüngende Teil des Rumpfes, welcher das Leitwerk trägt, nicht mehr so druckfest
ausgebildet werden muß, was nicht nur die Baukosten, sondern auch das Gewicht vermindert.
Bei Flugzeugen dieser Art ist jedoch die Anordnung einer Heckklappe für die Beladung
des Flugzeuges im Falle von Transportmaschinen oder für einen Einstieg im Falle
von Passagiermaschinen nicht möglich, da die Kalotte fest angeordnet ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Flugzeug der eingangs erläuterten
Art so auszubilden, daß es sowohl als Passagiermaschine als auch als Transportmaschine
mit oder ohne druckbelüfteter Kabine verwendbar ist und durch eine Heckklappe beladen
werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kalotte
abnehmbar angeordnet und durch eine verschließbare Öffnung im Elt c-k ein- und ausfahrbar
ist. Die Kalotte, die in üblicher Weise zusatzlit hz tL Raum für Gepäck und Toilette
im Falle einer Passagiermaschine itnd zusätzlichen Laderaum im Falle einer Transportmaschine
bietet, wird zum Beladen über diejenige Heckklappe ausgefahren, durch die die Beladung
der Maschine erfolgt. Es ist also durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung möglich,
einen bestimmten Grundtyp herzustellen, der dann mit einfachen Mitteln von einer
Passagiermaschine in eine Transportmaschine und umgekehrt umrüstbar ist. Aber auch
für den Fall, wenn das Flugzeug nicht umgerüstet werden soll, sondern entweder als
Transportmaschine oder als Passagiermaschine von Anfang an bestimmt ist, ergeben
sich für die Fertigung entscheidende Vorteile, da jedes Mal auf den gleichen Grundtyp
zurückgegriffen werden kann.
-
Wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung am Ende des
durch die Kalotte zu begrenzenden Rumpfteils eine umlaufende, mit dem Rand- der
Kalotte zusammenwirkende Dichtung vorgesehen ist, so besteht die Möglichkeit einer
Druckbelüftung des Rumpfes, d.h. dieser Teil des Rumpfes dient als Druckkabine.
Im Falle der Benutzung des Flugzeuges als Transportmaschine kann die Dichtung entfallen,
da hierfür eine Druckbelüftung nicht erforderlich ist. Dies gilt auch für Passagiermaschinen,
wenn Flughöhen unter 3000 Meter eingehalten werden.
-
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die
Hecköffnung durch zwei Heckklappen verschließbar ist, von denen eine nach unten
außen und die andere nach oben innen schwenkbar ist und daß die Kalotte auf der
nach außen unten schwenkbaren Heckklappe abgestützt und zusammen mit dieser hochschwenkbar
und absenkbar ist. Mit dem Schließen der nach unten außen schwenkbaren Heckklappe
ist somit die hintere Rumpföffnung durch die Kalotte verschlossen.
-
IJnz die Kalotte in einfacher Weise auf die Heckklappe bringen und
sie in einfacher Weise von der Heckklappe entfernen zu können, ist die Kalotte an
der Außenseite ihres dem offenen Rand gegenüberliegenden Wandbereiches mit Laufrollen
bzw. Laufrädern versehen. Vorzugsweise sind dabei drei Laufrollen bzw. Laufräder
vorgesehen, von denen zwei in Rastblöcken an der nach außen unten schwenkbaren Heckklappe
aufnehmbar sind und als Schwenklager für das Heranschwenken der Kalotte gegen den
durch die Kalotte abzugrenzenden Rumpfteil dienen, während das dritte Laufrad vorzugsweise
als lenkbares Laufrad ausgebildet ist. Die Kalotte wird also auf den Laufrädern
auf die Heckklappe gefahren und dann von Hand so weit gegen den abzusperrenden Rumpfteil
herangeschwenkt, daß dann durch das Hochschwenken der Heckklappe, auf der die Kalotte
mit den beiden Rädern in Rastblöcken steht, der Rumpfteil durch die vollständig
herangeschwenkte Kalotte nach hinten vollständig abgegrenzt ist.
-
Damit sich die Kalotte nach dem ersten Anschwenken an den Rumpfteil
nicht mehr seitlich verschieben kann und auch im unteren Bereich des Rumpfteiles
während des Hochschwenkens der die Kalotte abstützenden Heckklappe sich nicht mehr
entfernen kann, weist die Kalotte in weiterer Ausgestaltung der Erfindung an ihrem
unteren offenen Rand zu beiden Seiten je einen Beschlagteil mit einer in Bezug auf
die Einlage der Kalotte schräg nach hinten offenen Gabel und einen darüber liegenden
Bolzen auf, und am Rumpfteil sind Beschlagteile vorgesehen, die jeweils- eine Gabel
zur Aufnahme des Bolzens am Beschlagteil der Kalotte und einen Bolzen aufweisen,
der mit der Gabel an dem Beschlagteil der Kalotte im angebauten Zustand der Kalotte
zusammenwirkt. Die Kalotte ist also durch die entsprechenden Beschlagteile nach
dem Anschwenken von Hand an den Rumpf angekuppelt und kann dann in -dieser zentrierten
Lage durch Hochziehen der Heckklappe ohne Gefahr einer-Verschiebung vollständig
an
den Rumpfteil herangezogen werden. Die Beschlagteile nehmen auch das Gewicht der
Kalotte und nach außen gerichtete Druckkräfte aut, da die Gabeln an den Beschlagteilen
der Kalotte nach ihrem Verschwenken mit ihrer offenen Seite schräg nach hinten unten
weisen, so daß sie abgestützt an den entsprechenden Bolzen an den rumpffesten Beschlagteiitti
die nach hinten auf die Kalotte wirkenden Druckkräfte aufnehmen können, während
die an den kalottenfesten Beschlagteilen angeordneten Bolzen zusammen mit den Gabeln
bzw. gabelförmigen Ausnehmungen an den rumpffesten Beschlagteilen das Gewicht der
Kalotte aufnehmen und gleichzeitig als Anschlag beim Heranschwenken der Kalotte
dienen, so daß bei Anordnung einer entsprechenden Dichtung im Falle eines Druckrumpfes
diese nicht durch die hochgeschwenkte Kalotte beschädigt werde kann.
-
Vorzugsweise ist jeder am Rumpfteil angeordnete Beschlagteil U-förmig
ausgebildet und der jeweilige an der Kalotte angreifende Beschlagteil greift zwischen
die Schenkel des rumpffesten Beschlagteiles ein, so daß auch die seitlichen Kräfte
durch einfache Maßnahmen aufgenommen werden können. Außerdem wird durch diese Ausbildung
eine exakte Zentrierung der Kalotte in Bezug auf den abzuschließenden Rumpfteil
nach dem Anschwenken der Kalotte an den Rumpfteil bereits vor dem Hochschwenken
der Heckklappe zusammen mit der Kalotte herbeigeführt.
-
Damit der Vorgang des Anschwenkens der Kalotte gegen den unteren Teil
des Rumpfes erleichtert wird, sind die Schenkel der U-förmigen Beschlagteile an
ihren freien Rändern nach außen gebogen. Hierdurch kann die Kalotte, nachdem sie
mit ihren Rädern in den Rastblöcken der Heckklappe ruht, ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen
gegen den Rumpf geschwenkt werden, da die Kalotte durch den Rumpfausschnitt bereits
so weit vorzentriert ist, daß das möglicherweise noch fehlende Maß durch die nach
außen aufgebogenen Schenkel der rumpffesten Beschlagteile
ausgeglichen
wird und die Kalotte durch das Zusammenwirken der Be schlagteile dann exakt ausgerichtet
ist.
-
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung, in
der die Erfindung beispielsweise dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1
einen schematischen Schnitt durch das Heck eines Flugzeuges, wobei mit aus gezogenen
Linien die eine Endstellung der Kalotte veranschaulicht ist, in der sie den hinteren
Rumpfteil abschließt, während mit strichpunktierten Linien die Ausgangsstellung
vor dem Einbau und'eine Zwischenstellung dargestellt sind; Fig. 2 einen Schnitt
nach der Linie II-II in Fig. zu Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des mit III
bezeichneten Bereiches in Fig. 1, in dem Beschlagteile zum Ankuppeln der Kalotte
am Flugzeugrumpf dargestellt sind; und Fig. 4 eine Ansicht von oben auf den Beschlag
nach Fig. 3.
-
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlicht ist am Ende des im wesentlichen
in seinem Querschnitt gleichbleibenden Rumpfteils 1, der die Kabine des Flugzeuges
bildet, ein sich verjüngender Rumpfteil 2 angeschlossen, der das nicht dargestellte
Leitwerk trägt. Dieser Rumpfteil 2 ist aus Gründen der Gewichtsersparnis verhältnismäßig
leicht ausgeführt und eignet sich nicht fiir eine Druckbelüftung. Aus diesem Grunde
ist am Ende des Rumpfteiles 1 eine Kalotte 3 angesetzt, die den Rumpfteil 1 nach
hinten abschließt. Die Kalotte 3 ist an ihrem offenen Rand 4 dem Querschnitt des
Rumpfteiles 1 angepaßt und weist einen sich an die Seitenwände anschließenden stetig
gekrümmten Boden 5 auf.
-
Die Kalotte 3 kann über eine mittels Heckklappen 6 und 7 verschließbare
Öffnung aus dem Rumpfteil 2 herausgebracht und in dieses eingefahren werden. Die
am Rumpfteil 1 angelenkte Heckklappe 6 ist nach außen und unten verschwenkbar, während
die Heckklappe 7 nach oben und innen hochklappbar ist.
-
An dem Boden 5 der Kalotte 3 sind zwei um feste Achsen drehbare Laufräder
8, 8' und ein weiteres Laufrad 9 angeordnet, das vorzugsweise als lenkbares Laufrad
ausgebildet ist. Die Laufräder 8, 8> sind in Rastblöcken 10, 10' aufnehmbar,
die auf der Innenseite der Heckklappe 6 angeordnet sind. Mit 11, 11' sind die Achsen
der Laufräder 8, 8' bezeichnet, um die die Kalotte 3 aus der untersten Lage, in
welcher die Laufräder 8, 8' in den Rastblöcken 10, 10' und das Laufrad 9 noch auf
dem Boden ist, über die Zwischenlage, in welcher der Rand 4 in seinem unteren Bereich
an dem Rumpfteil 1 angekuppelt und das Laufrad 9 bereits abgehoben ist, in die in
Fig. 1 mit aus gezogenen Linien dargestellte Lage verschwenkt werden kann, in welcher
die Kalotte 3 das hintere Ende des Rumpfteiles 1 begrenzt. Die Kalotte 3 schafft
somit zusätzlichen Raum, der sich in den Rumpfteil 2 hinein erstreckt, in welchem
wegen der verhältnismäßig schwachen Ausführung keine Lasten aufgenommen werden können.
Mit 12 ist ein Seilzug bezeichnet, der über eine Rolle 13 ein Hochziehen der Heckklappe
6 zusammen mit der Kalotte 3 aus der untersten in die oberste Lage gestattet, in
welcher die Kalotte 3 den Rumpfteil 1 nach hinten begrenzt. Dabei liegt der offene
Rand 4 der Kalotte 3 an einer am hinteren Ende des Rumpfteiles 1 angeordneten Dichtung
14 an, so daß der Rumpfteil 1 als druckbelüftete Kabine für den Transport von Passagieren
und ohne Druckbelüftung, wobei die Dichtung 14 entfallen kann, für den Transport
von Lasten dienen kann. Selbstverständlich sind viele Verwendungsmöglichkeiten für
dieses Flugzeug gegeben; beispielsweise kann dieses Flugzeug wegen der Beladungemoglichkeit
von hinten als Sanitätsflugzeug oder als Transportflugzeug für abwerfbare Lasten
dienen.
-
In den Fig. 3 und 4 ist ein Beschlag 15 dargestellt, der zum Ankuppeln
der Kalotte'3 an dem Rumpfteil 1 dient. Zu diesem Zweck sind zwei Be.
-
schläge vorgesehen, die möglichst weit voneinander angeordnet sind,
um die auftretenden Kräfte besser aufnehmen zu können. Jeder Beschlag 1 5 besteht
aus einem an der Kalotte 3 befestigten Beschlagteil 16 und einem am Rumpfteil 1
befestigten Beschlagteil 17. Der Beschlagteil 16 weist Augen 18 auf, um die Glasfaserstränge
herumgeschlungen sind, welche zur Befestigung des Beschlagteiles 16 an der Kalotte
3 dienen, die vorzugsweise als glasfaserverstärkter Kunststoffteil ausgeführt ist.
Der Beschlagteil 16 weist eine im eingebauten Zustand der Kalotte 3 schräg nach
unten und hinten offene Gabel 19 auf und ist außerdem mit einem über der Gabel liegenden
Bolzen 20 versehen, wobei sich die genannte Zuordnung auf den eingebauten Zustand
der Kalotte bezieht. Der am Rumpfteil 1 angeordnete Beschlagteil 17 ist, wie aus
Fig. 3 ersichtlich, U-förmig ausgebildet und weist zwei Schenkel 21 auf, die durch
einen Bolzen 22 miteinander verbunden sind. Mit diesem Bolzen 22 wirkt die Gabel~19
des Beschlagteiles 16 im angekuppelten Zustand zusammen, während der Bolzen 20 des
Beschlagteiles 16 in eine Gabel bzw. gabelförmige Ausnehmung 23 des rumpffesten
Beschlagteiles 17 eingreift, wenn die Kalotte 3 in ihrer eingebauten Endstellung
sich befindet. Die freien Enden der Schenkel 21 sind nach außen gebogen, um das
Einführen des Beschlagteiles ] 6 zu erleichtern, wenn die Kalotte 3 an den Rumpfteil
1 herangeschwenkt wird, um ein Ankuppeln derselben mit Hilfe der Beschläge 15 herbeizuführen.
-
Aus der in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage wird
die Kalotte 3 zusammen mit der Heckklappe 6 mittels des Seilzuges 12 abgelassen,
bis sie in die mit strichpunktierten Linien dargestellte Zwischenlage gelangt, in
der die Heckklappe 6 zwar schon auf dem Boden aufruht, die Beschlagteile aber noch
ineinander greifen. Hierauf kann die Kalotte 3 von Hand um die Achsen 11, 11' verschwenkt
werden, bis das Laufrad 9
auf dem Boden aufruht. In dieser Stellung
sind die Beschlagteile 16 und 17 voneinander gelöst und die Kalotte 3 kann auf dem
Boden weggefahren werden, wobei die Laufräder 8, 8' aus den Rastblöcken 10, 10'
heraustreten. Der Anbau der Kalotte 3 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei
die Kalotte mit den Laufrädern 8, 8' zuerst in die Rastblöcke 10, 10' eingesetzt
wird. Hierbei muß die Kalotte 3 so angefahren werden, daß sie im wesentlichen mit
gleichem seitlichen Abstand zu der Begrenzung der Rumpföffnung liegt, die durch
die Heckklappen 6 und 7 verschließbar ist. Da die Rumpföffnung in seitlicher Richtung
nur unwesentlich größer ist als die entsprechende Abmessung der Kalotte 3, wie dies
aus Fig. 2 hervorgeht, so erfolgt hierdurch bereits eine gewisse Vorzentrierung
der einander zugeordneten Beschlagteile. Nachdem die Kalotte 3 auf die Rastblöcke
10, 10' mit ihren Laufrädern 8, 8' gefahren wurde, kann sie von Hand hochgeschwenkt
werden, bis die Beschlagteile 16 in die Beschlagteile 17 eingreifen, wobei die nach
außen gebogenen Schenkel 21 der Beschlagteile 17 die endgültige Zentrierung der
Kalotte herbeiführen. Die Gabel 19 greift dabei über den Bolzen 22, um den dann
die Kalotte 3 zusammen mit der Heckklappe 6 hochgeschwenkt werden kann, bis der
Bolzen 20 in die Gabel 23 des Beschlagteiles 17 eingreift, der dabei gleichzeitig
als Anschlag dient, damit die Dichtung 14 nicht beschädigt werden kann. Wegen der
schräg nach hinten und unten gerichteten Öffnung der Gabel 19 im eingebauten Zustand
der Kalotte kann der Beschlagteil 16 die sich aus der Druckbelüftung des Rumpfteiles
1 ergebenden Kräfte aufnehmen. Die Kräfte des Eigengewichts der Kalotte 3 werden
dabei sowohl von der Gabel 19, die sich auf dem Bolzen 22 abstützt, als auch von
dem Bolzen 20 aufgenommen, der sich in der Gabel 23 des rumpffesten Beschlagteiles
17 abstützt. Das Zusammenwirken von dem Bolzen 20 und der in horizontaler Richtung
mit ihrer Symmetrieachse ausgerichteten Gabel 23 verhindert eine Verschiebung der
Kalotte 3 auch nach oben. Wenn die Kalotte 3 die in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien
dargestellte
Lage erreicht hat, wird sie an ihrem oberen Rand mittels eines nicht näher dargestellten
Verschlusses 24 im oberen Bereich des Rumpfteiles 1 festgelegt, worauf die Heckklappe
7 heruntergelassen wird und die Rumpföffnung ist geschlossen.