DE2426401A1 - 2,2-bis-hydroxymethyl-alkansulfonate - Google Patents
2,2-bis-hydroxymethyl-alkansulfonateInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
509 Leverkusen, Bayerwerk Dn/Bä
3 0: MA!
2,2-Bis-hydroxymethyl-alkansulf onate
Zur Modifizierung von Polymeren, beispielsweise Polyestern, Polyäthern oder Polyurethanen sind Sulfonsäure-oder Sulfonatgruppen
enthaltende Diole erwünscht. Durch den Einbau solcher
Diole in die Polymeren würde beispielsweise die Anfärbbarkeit
mit sauren Farbstoffen und die Emulgierbarkeit solcher Polymeren
günstig beeinflußt.
Es ist bekannt (US-PS 2 006 309) aus »c-Chlorhydrin durch
Umsetzung mit Natriumsulfit das Natriumsalz der 2,3-Dihydroxypropansulfonsäure
herzustellen.
HO - CH2 - CH - CH2 - SO5Fa
OH
Da jedoch ß-Hydroxysulfonsäuren sehr leicht bei erhöhten Temperaturen
in Vinylsulfonsäuren übergehen, ist diese Verbindung
in den Fällen nicht verwendbar, in denen die Herstellung des Polymeren bei erhöhten Temperaturen stattfindet.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, aliphatisch^
Diolsulfonsäuren zur Verfügung zu stellen, die in ß-Stellung zur Sulfonsäure- oder Sulfonatgruppe keine leicht eliminierbare
Gruppe enthalten.
Le A15 744 - 1 -
509850/1004
Es wurde nun gefunden, daß man solche Diolsulfonate sehr leicht erhalten kann, wenn man 2,2-Bishydroxymethylalkylhalogenide
mit einem Alkali- oder Erdalkalisulfit umsetzt.
Gegenstand der Erfindung sind daher 2,2-Bis-hydroxymethylalkansulfonate
und -sulfonsäuren der allgemeinen Formel
CH9-OH
I *
R-C— CH0-SOxM
I 2 5
CH2-OH
in der
R eine Alkylgruppe mit 1-5 C-Atomen und M ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetalläquivalent oder ein
Wasserstoffatom darstellen.
Bevorzugte "Verbindungen sind 2,2-Bis-hydroxymethyl-butansulfonsäure
und 2,2-Bishydroxymethylpropansulfonsäure.
Die freien Sulfonsäuren können aus den Salzen mit Hilfe von sauren Ionenaustauschern hergestellt werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bishydroxymethyl-alkansulfonaten, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein 2,2-Bishydroxymethyl-alky!halogenid
mit einem Alkali- oder Erdalkalisulfit bei Temperaturen von 100 bis 1800C in wäßriger Lösung umsetzt.
Vorzugsweise werden dabei 2,2-Bishydroxymethyl-alkanhalogenide
eingesetzt, deren Alkankette 3 bis 7, besonders bevorzugt 3 bis 4 C-Atome aufweist.
Als Halogenide sind Chloride, Bromide und Jodide geeignet.
le A 15 744 - 2 -
509850/1004
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, bei der Umsetzung geringe Mengen eines Alkalijodids als Katalysator zuzusetzen.
Die als Ausgangsverbindungen eingesetzten Halogen-Diole können
beispielsweise aus den entsprechenden 3-Alkyl-3-hydroxymethyloxetanen durch Umsetzung mit Halogenwasserstoff (siehe liebigs
Annalen der Chemie 1973, S. 365 - 374) oder im Falle der Chlorverbindungen, aus den entsprechenden Triolen durch Umsetzungen
mit Thionylchlorid und Verseifen des intermediär entstehenden cyclischen Sulfitesters der Formel
,CH2-O
SO
Cl-CH2' "CH2-O"'''
Cl-CH2' "CH2-O"'''
erhalten werden.
Für einen Einbau in Polymere sind Produkte, in denen die Alkylgruppe
R nicht mehr als 5 C-Atome enthält, besonders gut geeignet. Durch längere Seitenketten kann die Orientierung des
Polymeren gestört und die Eigenschaften nachteilig beeinflußt werden.
In den folgenden Beispielen wird die Herstellung dieser Verbindungen näher erläutert.
Die neuen Verbindungen dienen in hervorragender Weise zur Verbesserung der Anfärbbarkeit von Polymeren, wie im Anwendungsbeispiel 4 anhand eines Copolyesters gezeigt wird.
Le A 15 744 - 3 -
509850/100 4
Herstellung des Natriumsalzes der 2,2-Bis-hydroxymethyl-butansulfonsäure
CHpOH
I
Hc-Cp-C CHp-SO,Na (I)
I
Hc-Cp-C CHp-SO,Na (I)
CHoOH
C.
536 g 1,1,1-Trimethylolpropan und 20 ml Pyridin wurden in 1 1
Dioxan gelöst. Bei Raumtemperatur wurden 952g thionylchlorid
innerhalb von 2 Stunden zugetropft. Anschließend wurde bei Raumtemperatur nachgerührt, bis keine Gasentwicklung mehr auftrat
(etwa 8 Stunden). Dann wurde das Dioxan im Vakuum abdestilliert. Der verbliebene Rückstand wurde im Vakuum destilliert.
Zwischen 120 und 1450C destillierte bei 13 Torr ein Gemisch
der beiden stereoisomeren Formen des cyclischen Sulfitesters II über.
S=O (II)
rf] ητι
/τττ Π
Es wurden 680 g Destillat erhalten. Das Destillat wurde mit 200 ml Wasser und 30 ml konzentrierter HCl 7,5 Stunden am
Rückfluß erhitzt (die SOp-Entwicklung war nach dieser Zeit beendet). Es wurde mit 1 Liter Wasser versetzt, auf O0C abgekühlt
und abgesaugt. Das erhaltene Produkt wurde in 1 1 Wasser umkristallisiert, abgesaugt und im Vakuum überiPpOc getrocknet.
Es wurden 523 g (= 85,5 % der Theorie) 1-Chlorinethy 1-1,1- dimethylol
propan (Trimethylolpropanmonochlorhydrin) vom Fp. 63 - 640C erhalten.
Ie A 15 744 - 4 -
509850/1004
Ber.: Gef.: |
47 47 |
H | 5c2 - c - CH2 |
CH2OH Cl |
Cl Ίο |
|
Analyse: | C 1* |
H * |
0 | 23,3 23,1 |
||
,1 ,2 |
8,6 8,3 |
21,0 21,1 |
||||
CHpOH
I
I
320 g 1-Chlorinethyl-1,1-dimethylolpropan, 315 g Na2SO-, und
3,5 g KJ wurden in 2 1 Wasser durch leichtes Erwärmen gelöst. In einem Autoklaven wurde 8 Stunden auf 1400C erhitzt. Anschließend
wurde das Wasser im Vakuum abdestilliert. Der verbleibende
Rückstand wurde mit 2 1 Dimethylformamid ausgekocht. Vom Kochsalz und NapSO-z-Resten wurde abgesaugt und die erhaltene
Lösung im Vakuum vom Dimethylformamid befreit. Der verbleibende Rückstand wurde mit etwa 2 1 Aceton erhitzt bis er kristallin
und gut filtrierbar wurde. Er wurde abgesaugt und im Vakuum über PpOf- getrocknet. (Das Aufarbeiten des Produktes muß schnell
erfolgen, da das Produkt sehr hygroskopisch ist). Der Schmelzpunkt des Produktes ist sehr stark vom Wassergehalt abhängig,
stark wasserhaltiges Produkt schmilzt schon bei etwa 40 C, gut getrocknetes Produkt erst bei 170 - 1750C. Es wurden 328 g
(= 74,5 io der Theorie) trockenes Produkt vom Pp. 168 - 1720C
erhalten.
Analyse:
C H OS Na Cl
Ber.: 32,8 5,8 36,2 15,0 10,3 Ö Gef.: 32,3 5,7 36,0 14,9 10,8 0,3
Le A 15 744 - 5 -
509850/1004
2,2-Bis-hydroxymethyl-butansulfonat wird in einer Ausbeute
von 60,4 io erhalten, wenn man die Umsetzung des 1-Chlormethyl-1,1-dimethylolpropans
mit ITa2SO, während 4 Stunden bei 16O0C
durchführt und wie in Beispiel 1 beschrieben, aufarbeitet,
2,2-Bis-hydroxymethyl-butansulfonat wird in einer Ausbeute
von 48,5 $ erhalten, wenn man die Umsetzung des 1-Chlorine thy I-1,1-dimethylolpropans
mit NapSO, während 8 stunden bei 130 C
durchführt und wie in Beispiel 1 beschrieben, aufarbeitet.
194 g Dimethylterephthalat, 218 g Äthylenglykol und 4,3 g des nach Beispiel 1 hergestellten Sulfonates werden 3 Stunden bei
150°C unter Np in Gegenwart von 1,2 g Zn-acetat umgeestert.
Nach Zugabe von 200 mg SbpO-z wird die Temperatur langsam auf
2700C gesteigert und der Druck schrittweise gesenkt, so daß
beim Erreichen von 2700C ein Druck von 0,2 Torr erreicht wird.
Bei 27O0C wird eine Stunde kondensiert. Der erhaltene, fast
farblose Polyester läßt sich zu Fäden verspinnen. Die Lösungsviskosität, gemessen bei 25 C an einer 1 ^igen Lösung
in m-Kresol, beträgt 1,49·
3 g Fasern, die aus einem nach Beispiel 4 erhaltenen Polyester hergestellt wurden, werden in einer Färbeflotte, die aus
100 ml Wasser, 2 1/2 ml eines Carriers auf Basis Kresotinsäureester
und 100 ml einer 0,1 $igen Lösung eines basischen
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50985 0/1004
roten Farbstoffes (Astrazonrot) besteht, eine Stunde auf 100 C erhitzt. Die Farbstofflösung ist nach dieser Zeit fast vollständig
entfärbt. Die Fasern sind tiefrot angefärbt. Beim Auskochen mit Wasser wird der Farbstoff nur ganz geringfügig
aus den Fasern extrahiert.
Polyesterfasern, die keine Sulfonatgruppen enthalten, werden unter den gleichen Färbebedingungen nur schwach angefärbt.
Der Farbstoff wird beim Auskochen mit Wasser stark extrahiert.
Ähnliche Ergebnisse .werden erhalten, wenn mit einem basischen
blauen Farbstoff unter gleichen Bedingungen angefärbt wird.
Herstellung des Natriumsalzes der 2,2-Bis-hydroxymethylpropansulfonsäure
CH2-OH '
H3C-C-CH2-SO5Na (I)
CH2-OH
240 g 1,1,1-Trimethyloläthan und 5 ml Pyridin wurden in
750 ml Dioxan gelöst. Bei 700C wurden 525 g Thionylchlorid
zugetropft und anschließend 3 Stunden am Rückfluß erhitzt. Danach wurde das Dioxan abdestilliert und der Rückstand
im Hochvakuum destilliert. Bei 0,7 - 0,8 Torr destilliert bei 85 - 105°C ein Gemisch über, das im wesentlichen aus den
beiden stereoisomeren Formen des cyclischen Sulfitesters (II)
besteht.
Cl-H2C
so (11)
Le A 15 744 - 7 -
509850/1004
Es wurden 327 g Destillat erhalten ( = 88,5 % d.Th. ).
Das Destillat wurde mit 200 ml Wasser und 15 ml konz. HCl 6 Stunden zum Sieden erhitzt. Die SOp-Entwicklung
war dann abgeschlossen. Es wurden 300 ml Wasser zugegeben und auf 00C abgekühlt. Der ausgefallene Kristallbrei
wurde abgesaugt und über PpO1- im Vakuum getrocknet.
Es wurden 187 g ( = 75,7 % d.Th. ) 1 <-Chlormethyl-1,1-dimethyloläthan
(III) erhalten. Der Schmelzpunkt des Rohproduktes lag bei 83 - 850C.
CH2OH -C-CH2Cl |
H | 0 | (III) | Cl | |
CH2OH | 7,9 7,9 |
ro ro ro VjJ to to |
25,6 26,1 |
||
Analyse: | C | ||||
ber.: gef. (Roh- |
43,2 43,5 |
0 8 |
|||
produkt):
177 g l-Chlormethyl-l,l-dimet^iylöläthan ( getrocknetes
Rohprodukt), 177 g Na3SO, und 4 g KJ wurden in 500 ml Wasser
in einem Autoklaven 8 Stunden auf l4o°C erhitzt. Danach wurde eingeengt und,wie in Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet
und getrocknet.
Es wurden 142 g ( = 54,-# d.Th. ) 2,2-Bishydroxymethylpropansulfonsäure
(i) als Natfiumsalz erhalten. Das Produkt ist stark hygroskopisch.
Fp. 81 - 830C .
Fp. 81 - 830C .
Le A 15 744 i - 8 -
509850/1004
Analyse: | C | 1 | H | 4. | O | 8 | S | β | Na | 2 | Cl |
ber.: | 29, | β | 5, | 7 | 38, | 1 | 15, | 3 | 11, | 5 | O |
gef.: | 28, | 5, | 39, | 15, | η, | 0,2 | |||||
Das Produkt kann analog Beispiel 4 in Polyester eingebaut
werden und liefert Pasern mit ähnlichen Färbeeigenschaften wie dort beschrieben.
Le A 15
9.8 5 0.i-.10
Claims (5)
1. 2,2-Bis-hydroxymethyl-alkansulfonate und -sulfonsäuren der
allgemeinen Formel
CH2-OH
CH2-OH
in der
R eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen und M ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetalläquivalent oder
ein Wasserstoffatom darstellen.
2. 2,2-Bis-hydroxymethyl-butansulfonat der Formel
CH2-OH
H3C-CH2-C-CH2-SO3Na
CH2-OH
CH2-OH
3. 2,2-Bis-hydroxymethyl-propansulfonat der Formel
CH2-OH
H3C-C-CH2-SO3Na
CH2-OH
4. Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-hydroxymethyl-alkansulfonaten,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein 2,2-Bishydroxymethyl-alky!halogenid
mit einem Alkali- oder Erdalkalisulfit bei Temperaturen von 100 bis 18ü°C in wäßriger Lösung
umsetzt.
Le A 15 74-4 - 10 -
509850/1004
5. Verwendung von 2,2-Bishydroxymethyl-alkansulfonaten oder
-sulfonsäuren zur Verbesserung der Anfärbbarkeit von Polymeren.
Le A 15 744 - 11 -
509850/1004
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