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"Teilgeflutete Vorrichtung für die Naßbehandlung von strangförmigem
Textilgut, insbesondere Textilmeterware".
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Die Erfindung bezieht sich auf eine teilgeflutete Vorrichtung fUr
die NaBbehandlung von strangförmigem Textilgut, insbesondere Meterware, mit einem
dUsenartigen beim Behandeln mitwirkenden Antriebsorgan fUr den Umlauf des Stranges
und einem gefluteten Zirkulationssystem für das Behandlungsmedium.
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Eine bekannte Vorrichtung dieses Typs besteht darin, dass ein zylinderförmiger
Behälter in mehrere Abteilungen eingeteilt ist, die Jeweils ungefähr bis zur Hälfte
geflutet sind. Das düsenartige Antriebsorgan befindet sich in dem mit Gas gefüllten
oberen Teil des Zylinders, während der untere Teil des Behälters das Naßbehandlungsmedium,
z.B.
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die Färbeflotte, enthält. Wenn die Flotte den Strang in der DUse trifft,
wird das den Strang umgebende gasförmige
Medium ohne grössere Energieverluste
verdrängt; die Durchtränkung des Stranges im Bereich der DUse erfolgt unmittelbar
und intensiv.
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Nach Verlassen der Düse wird der Strang auf eine Prallwand geschleudert,
von der er in die Färbeflotte, also in den halbgefluteten Teil des Zylinders, absinkt.
In diesen Teil des Zylinders fällt der Strang in unregelmäßig gewellter Form, bis
er wieder vom düsenartigen Antriebsorgan erfasst und in erneuten Umlauf gesetzt
wird. Eine derartige Naßbehandlung zum Einfärben von Textilmeterware dauert zwischen
1 und 2 Minuten. Die durch das den artige Antriebsorgan steuerbare Umlaufgeschwindigkeit
kann bis zu 400m - in Ausnahmefällen bis zu 700 m in einer-ElrwAe betragen.
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Eine derartige Strangfärbemaschine ist im Prinzip vollkommen zufriedenstellend,
benötigt Jedoch z.B. fUr das Einfärben sehr viel Flotte, die z.B. beim Wechseln
der Farben vollständig verlorengeht. Auch ist dieser Färbeapparat wegen des sehr
grossen Wasserbedarfs relativ unwirtschaftlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Naßbehandlung
von strangförmigem Textilgut des oben angegebenen Typs zu schaffen, mit der wesentlich
wirtschaftlicher gearbeitet werden kann.
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Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung des eingangs erwähnten Typs
dadurch gelöst, dass erfindungsgemäß der Umlaufraum des Stranges ausserhalb des
Bereichs des Antriebsorgans mit einem gasförmigen Medium gefUllt ist und das Behandlungsmedium
in der Vorrichtung eine derartige Spiegelhöhe aufweist, dass gerade Kavitationen
in
in der die Zirkulation veranlassenden Einrichtung verhindert
werden.
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Während bei den bekannten Naßbehandlungsvorrichtungen, z.B.
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der oben erwähntenStrangfärbevorrichtung, das Verhältnis zwischen
1 kg Textilgut und dem entsprechenden Gewicht der Flotte mindesten 1:7 - oR-l:lO
- beträgt, kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ungefähr im Verhältnis von
1 kg Textilgut zu 2 kg Färbeflotte gearbeitet werden.
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Demzufolge kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung mindestens zwei
Drittel des sonst ueblichen bzw. oben erwähnten Behandlungsmediums, vor allen Dingen
der sehr teuren Färbeflotte, eingespart werden. Ein weiterer Vorteil ist darin zu
sehen, dass der Strang nach Verlassen der Düse nur in einem gasförmigen Medium,
also z.B. Luft (mit oder ohne Überdruck), bewegt wird, sodass das düsenartige Antriebsorgan
bei gleichem Energieaufwand wie bei einer halbgefluteten Vorrichtung den Strang
ungefähr dreimal so schnell antreiben kann; demzufolge können mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung Geschwindigkeiten bis zu 1500 m Je Minute ohne zusätzlichen Energieaufwand
erreicht werden. Der Nachteil, dass der Textilstrang nicht mehr, wie z.B. bei einer
teilgefluteten Färbevorrichtung,längere Zeit in der Färbeflotte verweilt, wird bei
weitem durch die wesentlich häufigere intensive Behandlung im düsenartigen Antriebsorgan
aufgehoben.
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Auch der Wasserbedarf der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auf weniger
als ein Drittel gegenüber einer halbgefluteten Vorrichtung vermindert werden. Wenn
man davon ausgeht, dass eine mit zwei DUsen ausgestattete halbgeflutete Strangfärbemaschine
einen Jahresbedarf von ca.
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20 000 m3 Wasser hat, dann ist die erfindungsgemäße Vorrichtung bei
gleichen Abmessungen und gleicher Wirkung als ausgesprochen umweltfreundlich anzusehen,
weil tatsächlich
bei dieser Maschine vergleichsweise nur 4000 -
6000 m3 Wasser benötigt werden. Wenn man berücksichtigt, dass bei grossen Färbereien,
Bleichereien o.dgl. eine ganze Anzahl von Färbetrommeln mit beispielsweise Jeweils
drei DUsen arbeitet, so ist die enorme Einsparung an Wasser klar ersichtlich. Gleichzeitig
wird bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Strangfärbemaschine eine
entsprechende Menge an Färbestoffen bzw. Färbepigmenten eingespart.
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Gemäß einer bevorzugten Abwandlung der Erfindung weisen die Rohre
vor der die Zirkulation veranlassenden Vorrichtung ein Volumen auf, welches dieser
Einrichtung entspricht.
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Während also bei der bekannten halbgefluteten Strangfärbemaschine
entscheidend auf ein Durchziehen des Stranges in Faltenlagen durch das Färbebad
Wert gelegt wird, entfällt diese Verweilzeit in der Färbeflotte bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vollständig, und es soll mit dem gerade noch tragbaren Minimum an Färbeflotte
gearbeitet werden. Selbstverständlich massen Blasenbildungen im Naßbehandlungsmedium
bzw. Kavitationen in der die Zirkulation veranlassenden Einrichtung, z.B. einer
üblichen Zirkulationspumpe, mit Sicherheit vermieden werden.
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Eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass
dem Ablaß der Vorrichtung ein Zusatzbehälter nachgeschaltet ist; dieser Zusatzbehälter
kann unterhalb der Vorrichtung angeordnet sein, er kann aber auch oberhalb des Mediumspiegels
angeordnet und der Mediumspiegel dann geregelt sein. Der Zusatzbehälter kann auch
innerhalb der Vorrichtung angeordnet sein.
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Weiterhin ist es möglich, dass dem dUsenartigen Antriebsorgan eine
an sich bekannte, gegebenenfalls angetriebene
Walze o.dgl. vorgeschaltet
ist.
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Die Umlaufbahn des Stranges kann durch gegebenenfalls gelochte
und/oder Fnhrungsbleche eingefasst sein.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausfthrungsform der Erfindung
in stark schematischer Darstellung gezeigt.
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Ein z.B. zylindrischer Behälter 1, dessen Achse horizontal verläuft,
weist mehrere "scheibenförmige" Abteilungen auf, die durch Lochplatten voneinander
getrennt sind und Jeweils ein düsenartiges Antriebsorgan 2 enthalten. Das düsenartige
Antriebs organ kann auch vertikal angeordnet werden. Der Behälter 1 ist drucksicher
ausgebildet und kann unter normalem, also atmophärischem Druck oder auch unter Überdruck
arbeiten. Der Behälter 1 ist bei der dargestellten Ausführungsform mit einem gasförmigen
Medium, also z.B. Luft, gefüllt. Dem dUsenartigen Antriebsorgan bekannter Bauart
sind rohrförmige Leitbleche 3 vor- bzw.
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entsprechende Leitbleche 4 nachgeschaltet. Fallsdas Antriebsorgan
in vertikaler Stellung angeordnet ist, können dieseLeitbleche entfallen.
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In der Mitte des zylindrischen Behälters 1 ist ein im Querschnitt
geschlossener muldenförmiger Raum 5 vorgesehen. Der Raum 5 bleibt bei dieser Ausrührungsrorm
ungenutzt. Bei vertikaler Anordnung des Antriebsorgans kann der muldenförmige Raum
oben offen bleiben; die den Raum 5 umschiiessenden Seitenwandungen und die Bodenwand
dienen zur Führung des Textilgutes.
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Das strangförmige Textilgut, d.h. z.B. die Textilmeterware 6, wird
im Behälter 1 in an sich üblicher Weise durch das düsenartige Antriebsorgan 2 in
Umlauf gesetzt; ein Strang kann dabei die Länge von 150 - 200 m haben.
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Dem düsenartigen Antriebs organ 2 in Förderrichtung gegenüberliegend
sind Prallbleche 7 vorgesehen, die gelocht sind und zum Auffangen eines Teils des
mitgerissenen Behandlungsmediums dienen. Das Behandlungsmedium, das vom Strang weggeschleudert
wurde, fließt im Bereich 8 zwischen der Innenwandung des Behälter 1 und Leitblechen
zum Ablaß 9.
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Reste des noch nicht weggeschleuderten Naßbehandlungsmediums werden
imrrechten unteren Teil des Behälters noch mit dem Strang mitgeführt, lösen sich
Jedoch spätestens an der tiefsten Stelle des Behälters vom Strang und fließen ebenfalls
zum Ablaß 9.
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Um die Zuführung des Stranges zum düsenartigen Antriebsorgan zu erleichtern,
ist eine Förderwalze 10 vorgesehen, welche selbständig angetrieben werden kann oder
nur frei mitläuft.
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Bei einer'- bekannten Anordnung des Antriebsorgans entfallen die Prallbleche
7. Bei beiden Ausführungsformen kann oberhalb des Ablasses 9 ein waagerecht verlaufendes
Führungsblech vorgesehen sein.
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Da das Antriebs organ einen nfast trockenen" Strang in Umlauf versetzt,
ist die Umlaufgeschwindigkeit sehr hoch.
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Unterhalb des Behälters 1 ist ein Zusatzbehälter 11 vorgesehen, in
welchem das Naßbehandlungsmittel aufgefangen wird.
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Wenn die beiseitig dieses Zusatzbehälters 11 vorgesehenen Ventile
12 und 13 geöffnet sind, kann eine Zirkulationspumpe 14 das Naßbehandlungsmittel
in Zirkulation bringen, und zwar über einen Wärmeaustauscher 15 und ein Rohrsystem
16.
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Ein in das Rohrsystem 16 eingeschaltetes Ventil 17 steuert den Zufluß
des Naßbehandlungsmittels zum Antriebsorgan 2.
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Der Wärmeaustauscher 15 wird z.B. über eine Dampfleitung 18 mit einer
Ventilsteuerung 19 mit Dampf aufgeheizt.
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Weiterhin ist eine Kühlwasserzuleitung 20 mit einer Ventile steuerung
21 vorgesehen. An den Wärmaaustauscherl5 ist ferner eine Kühiwasserableitung 22
und eine Kondensatableitung 23 angeschlossen.
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Falls erforderlich, kann über eine Rohrleitung 24, die mit einem Ventil
25 versehen ist, kaltes oder warmes Frischwasser dem Zirkulationssystem zugeführt
werden.
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Die Anordnung der Ventile und die Anschlüsse der Leitungen sind nur
als Prinzipdarstellung aufzufassen.
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Statt der Frischwasserzufuhr zum Zusatzbehälter - oder auch zusätzlich
zu dieser Zufuhr - kann das warme oder kalte Frischwasser über eine nicht dargestellte
ventilgesteuerte Leitung auch der Verbindungsleitung von der Zirkulationspumpe 14
und dem Wärmeaustauscher 15 zugeführt werden; in diesem Fall verläuft die mit dem
Ventil 21 versehene Kühlwasserleitung vom Wärmeaustauscher 15 unmittelbar zur Frischwasserleitung;
die Kondensat ab leitung erfolgt jedoch genauso über die Ableitung 23.
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Der Zusatzbehälter 11 ist mit einem mit Ventilsteuerung 26 versehenen
Ablaß 27 versehen.
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PATENTANSPRÜCHE: