DE2423923C2 - Vorrichtung zur Halterung einer Vielzahl von Kondensatorkörpern aus gesintertem Tantalpulver - Google Patents
Vorrichtung zur Halterung einer Vielzahl von Kondensatorkörpern aus gesintertem TantalpulverInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung einer Vielzahl von Kondensatorkörpern
während der einzelnen Verfahrensschritte zur Herstellung von Tantal-Festelektrolyt-Kondensatoren, die eine
Trägerschiene aus Ventilmetall enthält, an der die Kondensatorkörper mit ihren Anodenzuführungen in der
Weise befestigt sind, daß alle Anodenzuführungen in einer Ebene Heren und mit der Längsachse der Trägerschiene einen rechten Winkel bilden.
Bei den meisten Verfahren zur Herstellung solcher Kondensatoren wird üblicher weise eine Trägerschiene
für die Tantal-Festelektrolykondt.isatoren verwendet
Bei einem solchen Verfahren sind die Anodenzuführungen der Kondensatorkörper flach mit einem horizontalen Metallstab verschweißt, so daß eine Vielzahl von
Kondensatorkörpern von der Trägerschiene aus nach unten hängt Typischerweise besteht die Trägerschiene
aus rostfreiem Stahl.
Bei vielen Verfahren werden die Kondensatorkörper
in eine Flüssigkeit eingetaucht. Ein solches Verfahren wird in der US-Patentschrift 29 36 514 beschrieben. Der
Träger für die Körper wird üblicherweise so weit auf die Flüssigkeitsoberfläche abgesenkt, daß die Körper vollständig eingetaucht sind, wobei die Schiene von einer
Befestigung gehalten wird, welche die Schiene relativ zu dem Flüssigkeitsbehälter festhält Dabei taucht die
Schiene nicht in die Flüssigkeit ein. Ein Eintauchen (Ir Schiene während der Bildung der Oxidschicht ist besonders deshalb unerwünscht, weil dies zu starken Strömen
zwischen dem Elektrolyten und dem großen Oberflächenbereich der Schiene führen würde, wodurch die Regelung des Stroms zu den Körpern erschwert wird.
Daher müssen die Tantal-Zuführungsdrähte lang genug sein, damit ein vollständiges Eintauchen der Körper gewährleistet ist, ohne daß die Schiene eintaucht; damit
hängt die Länge dieser Zuführungsdrähte davon ab, wie sorgfältig der Flüssigkeitspegel geregelt werden kann.
Tantaldraht ist recht teures Material und es sind daher beträchtliche Kosteneinsparungen möglich, wenn
die Länge der Zuführungen aus Tantaldraht vermindert werden kann. In dem Ausmaß, in dem die Tantaldrähte
verkürzt werden, wird die als Träger für die Kondensatorkörper dienende Trägerschiene leichter von dem
Elektrolyten in den Bereich nahe den Schweißstellen der Drähte benetzt. Dies kann eine Folge der Kondensation von Elektrolytdampf, des Verspratzens, einer
Dochtwirkung oder einer Kombination dieser Umstände sein. Wird die Trägerschiene aus Tantal oder
einem anderen Ventilmetali hergestellt, dann bildet sich
darauf ein nicht-poröser und selbst-abdichtender dielektrischer Oxidfilm, wobei die kieinen Leckströme,
welche durch die Schiene fließen,'die Steuerung der Oxidbildung auf den Körpern nicht nachteilig beeinflussen. Wenn jedoch Schienen aus billigerem Material ver-
wendet werden, z. B. rostfreiem Stahl, dann können die elektrochemischen Reaktionen auf der Schiene zu sehr
starken Strömen führen, weiche die Steuerung des Verfahrens zur Bildung der Oxidschichten auf den Körpern
ernsthaft beeinträchtigen. Bei diesen Reaktionen kann
Sauerstoff gebildet werden, ferner leitfähige Verbindungen, daneben kann eine anodische Auflösung auftreten,
deren Reaktionsprodukte den Elektrolyt verunreinigen und die Qualität der Kondensatoren herabsetzen können. Eine solche Haltevorrichtung für Kondensatorkör-
per aus Chromstahl oder Nickel ist z. B. in der DE-OS 15 64 858 beschrieben.
Man könnte annehmen, daß Aluminium ein gutes Material für diese Trägerschienen ist, um die genannten
Probleme zu lösen. Unter allen Ventilmetallen ist AIu
minium das billigste und am leichtesten zugängliche.
Schienen aus Aluminium erweichen jedoch und verbiegen sich bei den hoi^n Temperaturen, welche zur Pyrolyse der Mangansalze angewandt werden. Ein solchen
Verbiegen führt zu einem nicht einheitlichen Eintau
chen der Kondensatorkörper bei den nachfolgenden
Verfahrensstufen, wodurch z. B. der feste Elektrolyt den Anschlußdraht an Stellen erreichen kann, bis zu denen
die Oxidbildung nicht vorgedrungen ist, was einen Kurzschluß zwischen Anode und Kathode verursacht
Abgesehen von den teuren Ventilmetallen, wie etwa Tantal, sind bislang keine geeigneten Materialien zur
Herstellung einer Trägerschiene für Kondensatorkörper bekannt geworden, mit denen kurze Anodenzuführungen möglich sind
Aus der DE-OS 1639 432 ist eine Vorrichtung zur
Halterung einer Vielzahl von Kcndensatorkörpern aus gesintertem Tantalpulver bekannt, die eine Trägerschiene aus Ventilmetall enthält, an der die Kondensatorkörper mit ihren Anodenzuführungen in der Weise
befestigt sind, daß alle Anodenzuführungen in einer Ebene liegen und mit der Längsachse der Trägerschiene
einen rechten Winkel bilden.
Nach der DE-OS 15 89 794 wird statt der Führungsschiene ein Leitdraht aus Tantal verwendet
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, deren Trägerschiene sich unter dem Gewicht der an
ihr befestigten Kondensatorkörper nur unwesentlich durchbiegt, wobei die Trägerschiene aus einem preis
werten Material besteht
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Trägerschiene aus einer Legierung des Ventilmetalls Aluminium mit 1 bis 6 Gew.-% Magnesium besteht
Die erfindungsgemäße Trägerschiene bildet einen
selbstabdichtenden Oxidfilm, wodurch eine merkliche
Verringerung der Kosten für die Herstellung von festen Tantal-Elektrolytkondensatoren möglich ist Eine
solche Trägerschiene ermöglicht es nämlich, die teuren Drahtzuführungen sehr kurz zu halten, wodurch ein
wichtiger wirtschaftlicher Vorteil bei der Herstellung von festen Tantalkondensatoren erreicht wird.
Die Abbildungen dienen zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung. Es zeigen
F i g. 1 eine Vorrichtung zur Halterung von Tantal-Kondensatorkörpern
entsprechend einer ersten bevorzugten Ausführungsform;
Fig.2 im Querschnitt den Ausschnitt 2—2 der Vorrichtung
nach F i g. 1;
Fig.3 eine Vorrichtung zur Halterung von Tantal-Kondensatorkörpern
entsprechend einer zweiten bevorzugten Ausführungsform;
Fig.4 im Querschnitt den Ausschnitt 4—4 der Vorrichtung
nach F i g. 3 und
F i g. 5 einen Schnitt durch eine Anordnung zur Herstellung
von Tantal-Festelektrolytkondensatoren mit einer Vorrichtung zur Halterung der Kondensatorkörper,
wobei die Kondensatorkörper die Anoden-EIektroden in einer elektrolytischen Zelle darstellen.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform ist in F i g. 1 dargestellt Die Trägerschiene 10 besteht aus einer Legierung,
weiche aus ungefähr 1 bis 6% Magnesium, Spurenelementen
und Rest Aluminium besteht Es ist eine Vielzahl von gesinterten Kondensatorkörpern aus Tantal
14 vorgesehen, von denen jedes eine Anodenzuführung
12 aus Tantal aufweist, jede Anodenzuführung 12 ist im wesentlichen im rechten Winkel zur Hf-.uptaehse
der Trägerschiene 10 ausgerichtet, und alle diese Zuführungen 12 liegen im wesentlichen in der gleichen Ebene.
Die Zuführung 12 von jedem Kondensatorkörper 14 ist nach dem Überlappungs-Schweißverfahren an die
Trägerschiene 10 angeschweißt Auf diese Weise wird eine Anordnung erhalten, bei der die Kondensatorkörper
14, die Anodendrähte 12 aus Tantal, und die Trägerschiene 10 alle sowohl elektrisch wie mechanisch miteinander
verbunden sind.
Die F i g. 2 zeigt im Querschnitt den Ausschnitt 2—2 der Anordnung nach F i g. 1. Die Schweißstelle 11 ist im
Bereich zwischen dem oberen Abschnitt der Drahtzuführung 12 und dem sich damit überlappenden Bodenabschnitt
der Trägerschiene 10 angebracht. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Überlappungs-Schweißung.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform ist in F i g. 3 dargestellt Tiese Ausführungsform ist ähnlich zu der
Ausführungsform nach Fig. 1, weist jedoch Unterschiede bei der Verbindung der Drahtzuführungen 22
mit der Trägerschiene 20 auf. Die Tantalkörper 24 weisen jeweils eine Anodenzuführung 22 aus Tantal auf.
Die Tantaldrähte sind stumpf an die untere Kante der Trägerschieite 20 angeschweißt
Die Fig.4 zeigt im Querschnitt den Ausschnitt 4—4
der Anordnung nach Fig.3. Die Schweißstelle 21 verbindet
den Endabschnitt der Drahtzuführungen 22 mit der Trägerschiene 20.
In F i g. 5 ist eine dritte bevorzugte Ausführungsform dargestellt, bei welcher durch Elektrolyse eine Oxidschicht
auf den Oberflächen und innerhalb der Zwischenräume der Tantalkondensatorkörper erzeugt wird.
Die Trägerschiene 10, die Kondensatorkörper 14, die Tantal-Zuführungen 12, und die Zwischenräume dazwischen
sind die gleichen, wie bei der ersten bevorzugten Ausführungsform beschrieben. Die Trägerschiene weist
an jedem Ende einen Vorsprung auf. Die Anordnung mit der Trägerschiene 10, den Zuführungen 12 und den
Kondensatorkörpern 14 ruht mit diesen Vorsprüngen aufgehängt auf dem Rand eines Tanks 16, so daß die
Kondensatorkörper nach unten hängen und vollständig in einen flüssigen Elektrolyten 15 eingetaucht sind. Der
Tank 16 besteht aus rostfreiem Stahl. Zwischen die Trägerschiene 10 und den Tank 16 ist eine Stromquelle
18 eeschaltet. wobei ihr j'ositiver Anschluß 19 mit der Trägerschiene 10 und ihr negativer Anschluß 17 mit
dem Tank 16 verbunden ist Die Stromquelle ist mithin so mit der elektrolytischen Zelle verbunden, daß die
Kondensatorkörper 14 die Anoden-Elektroden darstellen
und der Tank 16 als Kathoden-Elektrode wirkt Die Stromquelle 18 ist eine übliche Konstant-Spannungsquelle
mit Strombegrenzung. Wenn die Anordnung zum ersten Mal an die Stromquelle angeschlossen ist, ist der
Widerstand der Zelle sehr gering und es wird daher ein
ίο starker Strom fließen. Die Spannung der Stromquelle
fällt jedoch ab, so daß der Strom in einem begrenzten Bereich gehalten wird, auf den er eingestellt worden ist,
beispielsweise in der Größenordnung von einem Ampere für jeweils 20 Kondensatorkörper. In dem Ausmaß,
in dem die Oxidschicht wächst, nimmt auch der Widerstand der Zelle zu, bis der Strom z. B. auf weniger als ein
Ampere abnimmt, und die Stromquelle liefert während der restlichen Verfahrensstufe zur Oxidbildung eine
konstante Spannung an die Zelle.
Der Elektrolytpegel wird so eingestellt, daß die Kondensatorkörper
vollständig untergetaucht sind. Der Pegel kann so hoch liegen, daß auch em Teil der Trägerschiene
eingetaucht ist, ohne daß nachteilige Wirkungen auf die Oxidbildung an den Kondensatorkörpern
oder die Steuerung dieser Oxidbildung auftreter.. Als
Elektrolyt eignet sich am besten eine Lösung, welche einen pH-Wert zwischen 5 und 7 aufweist Mit besonderem
Erfolg wurde eine O,l°/oige wäßrige Lösung von Ammoniumhydrogenphosphat als Elektrolyt verwendet,
um Versuchskondensatoren herzustellen.
Bei der ersten, zweiten und dritten bevorzugten Ausführungsform bildet sich auf der Legierung, aus der die
Trägerschienen 10 und 20 bestehen, ein undurchlässiges dielektrisches Oxid von im wesentlichen der gleichen
Qualität, die auch auf einer Tantalschiene erhalten wird. Die Festigkeit dieser Legierung ist viel größer als die
Festigkeit von reinem Aluminium und es tritt auch bei Temperaturen von 4500C keinerlei Verbiegung der
Trägerschiene auf. Dieses Material ist in großen Mengen leicht zugänglich, da es in weitem Umfang in der
Automobilindustrie eingesetzt wird.
Mit der ersten bevorzugten Ausführungsform wurde eine Reihe von Versuchsanordnungen hergestellt. Die
Trägerschiene 10 bestand aus einer Legierung, die im wesentlichen aus Aluminium mit etwa 2,5 Gew.-% Magnesium
und Spurenelementen bestand. Die Trägerschiene 10 war 254 mm lang, 12,7 mm breit und 0,81 mm
dick. Die Tantalkondensatorkörper mit den Zuführungsdrähten aus Tantal (Durchmesser 035 bis 0,55 mm)
waren gleichmäßig angeordnet und nach dem Überlappungsschweiß-Verfahren an einer Seite der Trägerschiene
angeschweißt. Die Schweißungen erfolgten mit einem üblichen Schweißgerät, wobei ein elektrische!
Anschluß mit der Trägerschiene verbunden war und der andere Anschluß über eine bewegliche Schweißelektrode
erfolgte. Die Länge der Überlappung der Tantalzuführung mit der Trägerschiene betrug ungefähr
3 mm. Die Länge der Tantalzuführungen zwischen den Kondensatorkörpern und der unteren Kante der
Trägerschiene betrug ungefähr 6 mm. Die Länge der Überlappung des Drahtes mit der Trägerschiene sollte
nicht langer sein als notwendig, um zu einer guten Schweißverbindung zu kommen. Hierzu 'eichen etwa
3 mm aus.
Die Versuchsanordnungen wurden anschließend verwendet, um vollständige Tantalfestelektrolytkondensatoren
herzustellen. Gleichzeitig wurden Trägerschienen aus rostfreiem Stahl verwendet, um nach dem gleichen
Verfahren vollständige Tantalfestelektrolytkondensatoren herzustellen, so daß ein Vergleich vorlag. Zu den
zum Vergleich herangezogenen Stahl-Trägerschienen gehörten Kondensatorkörper mit 19 mm langen Tantal-Zuführungsdrähten,
wobei der Abstand zwischen Trägerschiene und Kondensatorkörpern ungefähr 15,9 mm betrug. Obwohl mit den neuen Trägerschienen
sonach erheblich kleinere Mengen an Tantal für die Zuführungen verwendet wurden als bei den Stahl-Trägerschienen,
wurden hinsichtlich der Qualität der damit hergestellten Kondensatoren keine merklichen Unterschiede
festgestellt.
Die neuen Trägerschienen besitzen eine weit größere Festigkeit, insbesondere nach der Behandlung bei den
hohen Temperaturen, wie sie bei der Herstellung von Kondensatoren auftreten, als solche aus reinem Aluminium.
Ihre Herstellungskosten sind ungefähr die gleichen oder geringer als die Kosten für solche aus rostfreiem
Stahl und viel geringer als die Kosten für Trägerschienen aus reinem Tantal.
Neben der Kostenersparnis, welche durch die Verwendung der Trägerschienen aus der preiswerten Aluminiumlegierung
erreicht wird, ist eine weitere Kosteneinsparung dadurch möglich, daß die Tantal-Zufüh-
rungsdrähte kurz gehalten werden können. Es wurde gezeigt, daß im Vergleich zu einer Anordnung, bei der
Trägerschienen aus Nichtventilmetall, etwa aus rostfreiem Stahl, verwendet werden, bei Anwendung der
neuen Trägerschienen wenigstens 6 mm Tantaldraht pro Zuführungsdraht eingespart werden können.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Halterung einer Vielzahl von Kondensatorkörpern aus gesintertem Tantalpulver
während der einzelnen Verfahrensschritte zur Herstellung von Tantal-Festelektrolytkondensatoren,
die eine Trägerschiene aus Ventilmetall enthält, an der die Kondensatorkörper mit ihren Anodenzuführungen in der Weise befestigt sind, daß alle Anodenzuführungen in einer Ebene liegen und mit der
Längsachse der Trägerschiene einen rechten Winkel bilden, dadurch gekennzeichnet, daßdie
Trägerschiene (10) aus einer Legierung des Ventilmetalls Aluminium mit I bis 6 Gew.-% Magnesium
besteht
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung aus Aluminium und
2,5 Gew.-% Magnesium besteht
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