DE2423485C2 - 3-Oxotricyclo[2,2,1,0↑2↑↑,↑↑6↑]heptan-5-anti-carbonsäure und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
3-Oxotricyclo[2,2,1,0↑2↑↑,↑↑6↑]heptan-5-anti-carbonsäure und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
i=O
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
3-Formyloxy-5-anti(formyloxymethyl)tricyclo[2,2,l ,(R^heptan oxidiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn-
Die Erfindung betrifft ein neues Zwischenprodukt, das für die Herstellung von Prostaglandinen und
prostaglandinartigen Verbindungen dient, nämlich
ίο 3-Oxoiricyclo[2^,l,02'6]heptan-5-anti*)-carbonsäure (I)
und ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung durch Oxidation von 3-Formyloxy-5-anti-(formyloxymethylJ-tricycIopAl.O^heptan
(II), vorzugsweise mit Jones-Reagenz (Chromsäure in Aceton).
Das als Ausgangsmaterial im obigen Verfahren verwendete 3-Formyloxy-5-anti-(formyloxymethyl)-tricyclo[2,2,l,02-6]heptan
kann dadurch hergestellt werden, daß man Norbornadien III mit Formaldehyd in Ameisensäure (Prins-Reaktion) umsetzt, wobei II
zusammen mit einer kleineren Menge der entsprechenden 5-syn*)-(formyloxymethyl)-Verbindung erhalten
wird, welche durch Destillation vom Reaktionsprodukt abgetrennt werden kann.
HC-OCH2 H
HOOC H
L—O —CHO
(HD
(ID
(D
Die erfindungsgemäße Verbindung eier Formel I weist einen Cyclopropylketon-Teil auf, der bei der
Addition von einem Hydrobromierungs-, Hydrochlorierungs- oder Hydrojodierungsmittel, wie z. B. Bromwasserstoff/Essigsäure
oder konzentrierte Salzsäure, oder von einer Alkansäure mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
wie z. B. Essigsäure, im Gemisch mit Perchlorsäure zu einer überraschend glatten und vor allem unerwartet
selektiven öffnung des Moleküls unter Bildung von Ketonen der Formel IV führt.
HOOC H
(IV)
Ein geeigneter Wert für R1, wenn es für ein Alkanoyloxyradikal steht, ist beispielsweise ein Acetoxy-
radikal.
Unter Verwendung dieser aus der Verbindung I in
Unter Verwendung dieser aus der Verbindung I in
außerordentlich vorteilhafter Weise erhältlichen Ketone IV stehen für den erfahrenen Fachmann eine Reihe
vorteilhafter Reaktionswege zu bekannten Prostaglandin-Zwischenstufen und damit auch Prostaglandinen
offen.
Eine derartige bekannte Prostaglandin-Zwischenstufe, die Verbindung der Formel XI, in der PB für einen
4-Phenylbenzoyl-Rest steht,
worin R1 für ein Brom-, Chlor- oder Jodatom oder ein Alkanoyloxyradikal mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht.
*) anti bezieht sich auf einen Substituenten, der sich auf der Seite des Brückenkopfs befindet, die der 3-Sauerstoff-Funktion
gegenüberliegt, und syn bezieht sich auf einen Substituenten, der sich auf der gleichen Seite des Brückenkopfs wie der
3-Sauerstoff-Substituent befindet.
(XI)
O —PB
CHO
kann über die erfindungsgemäße Verbindung I ausgehend von Norbornadien in einer nachfolgend genauer
beschriebenen achtstufigen Reaktion erhalten werden. Diese gleiche Zwischenstufe XI wird nach dem aus
der DE-OS 22 17 930 bekannten Verfahren ausgehend von Cyclopentadien über Acetoxyfulven (ein stark
tränenreizender Stoff) unter Verwendung von Chloracetonitril
(ein Vesicans und starker Sensibilisator) sowie über einen Bicyclohepten-J-syn-carbaldehyd in einer
mindestens zehnstufigen Reaktionsfolge hergestellt Dabei ist eine Jodierung/Dejodierung erforderlich, die
zur Folge hat, daß das fertige Prostaglandin-Produkt durch beträchtliche Anteile der 10-Hydroxyverbindung
verunreinigt ist, die nur auf mühiame und teure Weise
abgetrennt werden kann.
Diesem bekannten Verfahren gegenüber zeigen über die erfindungsgemäße Verbindung 1 verlaufende Verfahren
den grundsätzlichen Vorteil, daß keine gefährlichen und aggressiven Reagenzien verwendet werden
müssen. Alle zu verwendenden Reagenzien reagieren im bekannten Arnes-Test auf Mutagenität negativ.
Da bei der weiteren Umsetzung z. B. zu dem
bekannten Zwischenprodukt XI keine ähnliche Jodierung/Dejodierung durchlaufen wird, werden die Endprodukte
in reinerer Form erhalten. Ferner kann zur Herstellung von XI ausgehend von Norbornadien, das
hinsichtlich der Verfügbarkeit und des Preises mit Cyclopentadien vergleichbar ist, ein nur insgesamt 8
Stufen umfassender Reaktionsweg beschritten werden, der dieses Zwischenprodukt in mindestens vergleichbarer
Ausbeute und in der Regel höherer Reinheit liefert.
Unter Verwendung der Verbindung I, die dem Fachmann durch die vorliegende Erfindung zur
Verfügung gestellt wird, bzw. der daraus herstellbaren Verbindungen IV, kann dieser unter Ausnutzung an sich
bekannter Folgereaktionen bekannte Prostaglandin-Zwischenstufen und Prostaglandine auf vorteilhafte
Weise herstellen.
Nachfolgend werden im obigen Sinne gegenüber den Verfahren der DE-OS 22 17 930 vorteilhafte Weiterverarbeitungen
der erfindungsgemäßen Verbindung I zu bekannten Prostaglandinzwischenstufen, darunter auch
XI, beschrieben. Diese Weiterverarbeitungen gehören nicht mehr zur eigentlichen Erfindung, die die
Bereitstellung der Verbindung I betrifft.
Bei der Weiterverarbeitung von I zu Prostaglandin-Zwischenstufen
wird I vorteilhafterweise in Ketone der Formel IV
HOOC H
R'-i
(IV)
I=O
10
15 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht, mit einem Gemisch aus
einer Alkansäure mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Essigsäure, und aus Perchlorsäure umsetzt
Die auf die beschriebene Weise aus I erhaltenen Ketone IV werden bei der Weiterverarbeitung vorteilhafterweise
in Lactone der Formel V überführt
HOOC H
(V)
wobei in V R2 für ein Wasserstoffatom, ein Brom-, Chlor- oder Jodatom oder ein Alkanoyloxyradikal mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. ein Acetoxyradikal, steht.
Bei der Herstellung der Ketone V geht man so vor, daß man ein Keton der Formel IV beispielsweise mit
Peressigsäure oxidiert und daß man hierauf, wenn ein Lacton gewünscht wird, worin R2 für ein Wasserstoffatom
steht, das entsprechende Lacton, worin R2 für ein
Brom-, Chlor- oder Jodatom steht, das entsprechende Lacton, worin R2 für ein Brom-, Chlor- oder Jodatom
steht, der Hydrogenolyse unterwirft, beispielsweise mit Zink und Essigsäure.
In einer ein- oder mehrstufigen Umsetzung überführt man anschließend die Ketone V vorteilhafterweise in
Lactone VI
35
(VD
COOR4
worin R3 für ein Wasserstoffatom oder ein Aroylradikal mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen, wie z. B. ein
4- Phenylbenzoylradikal, steht und R4 für ein Wasserstoffatom,
ein Alkylradikal mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. ein Methylradikal, oder ein Phenacylradikal,
so das ggf. im Phenylteil durch Halogen oder Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
wie z. B. ein 4-Bromphenacylradikal, steht.
Spezielle Lactone der Formel VI sind:
Spezielle Lactone der Formel VI sind:
überführt, worin R1 für ein Brom-, Chlor- oder Jodatom
oder ein Alkanoyloxyradikal mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht.
Ein geeigneter Wert für R1, wenn es für ein
Alkanoyloxyradikal steht, ist beispielsweise ein Acetoxyradikal.
Die Umwandlung von I in die Ketone IV erfolgt dabei so, daß man für diejenigen Ketone, in deren R1 für ein
Brom-, Chlor- oder Jodatom steht, die 3-Oxotricyclo[2,2,1,026]heptan-5-carbonsäure
mit beispielsweise einem Hydrobromierungs-, Hydrochlorierungs- oder
Hydrojodierungsmittel, wie z. B. Bromwasserstoff/Essigsäure
oder konzentrierte Salzsäure, oder für diejenigen Ketone, in denen R1 für ein Alkanoyloxyradikal mit
2,3.3aj3,6a/?-Tetrahydro-5«-hydroxy-2-oxocyclo-
penteno[b]-furan-4|3-carbonsäure,
2,3,3a/?,6a/?-Tetrahydro-5Ä-hydroxy-2-oxocyclo-
2,3,3a/?,6a/?-Tetrahydro-5Ä-hydroxy-2-oxocyclo-
penteno[b]furan-4j3-carbonsäure-methylester,
2,3,3a/J,6a/?-Tetrahydro-5a-hydroxy-2-oxocyclo-
2,3,3a/J,6a/?-Tetrahydro-5a-hydroxy-2-oxocyclo-
penteno[b]furan-4|3-carbonsäure-4-bromo-
phenacylester,
2,3,3a|3,6aJ3-Tetrahydro-2-oxo-5a-(4-phenyl-
2,3,3a|3,6aJ3-Tetrahydro-2-oxo-5a-(4-phenyl-
benzoyloxyjcyclopentenofbjfuran^ß-carbon-
säure-methylester,
2,3,3aj3,6ajJ-Tetrahydro-2-oxo-5«-(4-phenyl-
2,3,3aj3,6ajJ-Tetrahydro-2-oxo-5«-(4-phenyl-
benzoyloxy)cyclopenteno[b]furan-4j?-carbon-
säure-4-bromophenacylester oder
2,3,3a/3,6a|3-Tetrahydro-2-oxo-5a-(4-phenyl-
2,3,3a/3,6a|3-Tetrahydro-2-oxo-5a-(4-phenyl-
benzoyloxyjcyclopentenofbjfuran-'tß-carbonsäure.
Die Herstellung der Verbindungen Vl erfolgt dabei ausgehend von V in Abhängigkeit voa der gewünschten
Substitution von VI auf verschiedene Weise, indem man:
a) für diejenigen Lactone, in denen R3 und R4 beide für
Wasserstoffatome stehen,^ ein Lacton der Formel V, worin R1 für ein Brom-, Chlor- oder Jodatom steht, mit
Hydroxylamin in Gegenwart einer tertiären organischen Base, wie z. B. einem Collidin, umsetzt;
b) für diejenigen Lactone, in denen R3 und R4 beide
für Wasserstoffatome stehen, eine aus V herstellbare Säure VII
OR5
-CH2COOH
COuH
(VID
10 eine selektive Deprotektion des entsprechenden Lactons,
worin R3 für ein Aroylradikal steht und R4 für ein Phenacylradiakl steht, mit beispielsweise Zink und
Essigsäure durchführt;
f) für diejenigen Lactone, worin R3 für ein Aroylradikal
steht und R4 für ein Wasserstoffatom steht, ein entsprechendes Lacton, worin R3 und R4 beide für
Wasserstoffatome stehen, mit einem Aroylhalogenid, wie z. B. einem Aroylchlorid, umsetzt; oder
g) für diejenigen Lactone, worin R3 für ein Aroylradikal steht und R4 für ein Alkylradikal steht, eine
Verbindung der Formel VI11
15
20
worin R1 für ein Brom-, Chlor- oder Jodatom steht und R5 für ein Alkanoylradikal mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
wie z. B. ein Acetylradial, steht, mit einer Base, wie z. B. Natriumhydroxid, umsetzt;
c) für diejenigen Lactone, worin R3 für ein Wasserstoffatom steht und R4 für ein Phenacylradikal
steht, das entsprechende Lacton, worin R3 unr! R4 beide
für Wasserstoffatome stehen, mit einem Phenacylhalogenid, wie z. B. einem Phenacylbromid, umsetzt;
d) für diejenigen Lactone, worin R3 für ein Aroylradikal steht und R4 für ein Phenacylradikal steht,
das entsprechende Lacton, worin R3 für ein Wasserstoffatom steht und R4 für ein Phenacylradikal steht, mit
einem Aroylhalogenid, wie z. B. einem Aroylchlorid, umsetzt;
e) für diejenigen Lactone, worin R3 für ein Aroylradikal steht und R4 für ein Wasserstoffatom steht.
OR3
-CH2COOR6
COOR4
(VIII)
worin R' für ein Brom-, Chlor- oder Jodatom steht, R3 für ein Aroylradikal steht und R4 und R6 jeweils für ein
Alkylradikal mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen, beispielsweise mit Silberacetat in Essigsäure cyclisiert.
Das Ausgangsmaterial der Formel VII, welches im obigen Verfahren verwendet wird, kann dadurch
erhalten werden, daß man ein Lacton der Formel V in Gegenwart einer Alkansäure, R5OH, beispielsweise mit
Bromwasserstoff/Essigsäure einer sauren Hydrolyse unterwirft.
Das Ausgangsmaterial der Formel VIII, das im obigen Verfahren verwendet wird, kann dadurch erhalten
werden, daß man ein Lacton der Formel V (R2= Brom, Chlor oder Jod) mit einem Alkanol mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen, wie z. B. Methanol, und einer starken Säure, wie z. B. Schwefelsäure, umsetzt, wobei
ein Bisester IX erhalten wird, der mit einem Aroylhalogenid, wie z. B. einem Aroylchlorid, verestert
wird, wobei die gewünschte Verbindung VIII erhalten wird.
V (R2 = Brom, Chlor oder Jod)
OH
(VIII)
Aus den Verbindungen (Vl) können bekannte Prostaglandinzwischenstufen erzeugt werden, z. B. die
Verbindung (X):
serstoff) beispielsweise mit Diboran einer selektiven Reduktion unterwirft.
Eine Verbindung der Formel VI gestattet auch die Herstellung des bekannten Prostaglandinzwischenpro-
(PB = 4-Phenylbenzoyl) 60 duktS
O —PB
CHO
(X)
oder ihr entsprechendes 4a-Hydroxymethyl-Epimer, wobei man so vorgeht, daß man das entsprechende
Lacton der Formel Vl (R3 = 4-Phenylbenzoyl, R4 = Was-
O —PB
CHO
(PB = 4-Phenylbenzoyl)
(XI)
(XI)
oder des 4«-Formyl-Epimers davon, durch Reduktion
des Säurechlorids der entsprechenden Säure der Formel VI (R3 = 4-Phenylbenzoyl, R4 = Wasserstoff) beispielsweise
mit Wasserstoff und einem Palladium-auf-Bariumsulfat-Katalysator.
Das genannte Säurechlorid kann beispielsweise durch Umsetzen der Säure mit Oxalylchlorid hergestellt
werden.
Die Verbindungen X und XI, worin der 4-Substituent sich in der «-Konfiguration befindet, können in
Prostaglandine und prostaglandinartige Verbindungen der 12-epi-Reihe überführt werden, und zwar genau in
der gleichen Weise, wie es für die Überführung der 4b-Verbindungen X und XI in Prostaglandine und
prostaglandinartige Verbindungen der natürlichen i2-Reihe bekannt ist.
Die in einfacher Weise aus I erhältlichen Lactone V können leicht in Prostaglandine oder prostaglandinartige
Verbindungen der 9-Desoxy-Reihe (wobei von einer Verbindung V, worin R1 für Wasserstoff steht, ausgegangen
wird), der 9-epi- Reihe (wobei von Verbindungen der Formel V, worin R2 für ein Alkanoyloxyradikal steht und
die Carboxylgruppe sich in anti-Stellung befindet, ausgegangen wird) oder der 9,12-Bis-epi-Reihe, wobei
es sich um die gleiche Reihe wie die 8,11-Bis-epi-Reihe
handelt (wobei von Verbindungen der Formel V, worin R2 für ein Alkanoyloxyradikal steht und die Carboxygruppe
sich in syn-Stellung befindet, ausgegangen wird), überführt werden, und zwar durch übliche Umwandlungen,
die in der organischen Chemie allgemein bekannt sind. Beispielsweise kann die Umwandlung einer
Verbindung V in ein Prostaglandin oder in eine prostaglandinartige Verbindung durch die folgenden
Stufen erreicht werden:
1. Umwandlung des Carboxylradikals in ein Formylradikal,
und zwar entweder durch direkte selektive Reduktion oder durch Reduktion der entsprechenden
Hydroxymethylverbindung, beispielsweise mit Diboran, und Oxidation der Hydroxymethylgruppe,
beispielsweise mit Chromsäure, zu einer Formylgruppe;
2. Umsetzung der Formylgruppe mit einem Phosphonatreagenz (CH3O)2POCH2COR7, worin R7 für
C-16 aufwärts eines bekannten Prostaglandins oder einer bekannten prostaglandinartigen Verbindung
steht, in Gegenwart einer starken Base, wobei ein Enon erhalten wird;
3. Reduktion des Enons zum entsprechenden Enol, wobei die »untere« Seitenkette
-CH = CH CHOH R7
eines bekannten Prostaglandins oder einer bekannten prostaglandinartigen Verbindung erhalten
wird;
4. Hydrolyse des Lactonrings unter Bildung einer Dioisäure;
5. Schutz der Hydroxylgruppen der Dioisäure;
6. Reduktion der Carboxylgruppe in eine Formylgruppe;
7. Umsetzung der Formylgruppe mit (4-Carboxybutyl)-triphenylphosphonium-bromid
und einer starken Base, wobei die »obere« 6-Carboxy-l-cis-hexenyl-Seitenkette
eines Prostaglandins oder einer prostaglandinartigen Verbindung erhalten wird; und
8. Entfernung der Hydroxylschutzgruppen.
Es wird darauf hingewiesen, daß natürlich die Stufen in verschiedenen Reihenfolgen ausgeführt werden
können, mit der Einschränkung, daß die Stufe 2 auf die Stufe 1, die Stufe 3 auf die Stufe 2, die Stufe 5 auf die
Stufe 4, die Stufe 6 auf die Stufe 4 und die Stufe 7 auf die Stufe 6 folgen muß und die Stufe 8 die letzte sein muß.
Fur einen organischen Chemiker ist es klar, daß, wenn
die Reihenfolge der Stufen verändert wird, es nötig sein kann, gewisse reaktive Substituenten im Ausgangsmaterial
für eine bestimmte Reaktion zu schützen und die Schutzgruppe nach Beendigung der Reaktion wieder zu
entfernen.
Prostaglandine und prostaglandinartige Verbindungen der C- und 11-Desoxy-Reihe können auch erhalten
werden durch eine Baeyer-Villiger-Oxidation der 3-Oxotricyclo[2,2,l,02e]heptan-5-carbonsäure I zum tricyclisches
Lacton XII, welches bei Säurebehandlung, wie z. B. mit Bromwasserstoff in Essigsäure, sich
umlagert, wobei das ungesättigte Derivat XHI entsteht. Das ungesättigte Derivat XIII wird lactonisiert und
hydriert, wobei XIV (COOH = &) erhalten wird, welches mit einer Base XIV (COOH=ß) ins Gleichgewicht
gebracht wird, worauf die Carboxylgruppe selektiv reduziert wird, beispielsweise mit Diboran, so daß eine
Hydroxymethylverbindung entsteht, welche durch herkömmliche Umwandlungen, die den oben beschriebenen
analog sind, in Prostaglandine und prostaglandinartige Verbindungen der 11-Desoxy-Reihe umgewandelt
werden kann. Alternativ kann die Hydrierungsstufe weggelassen werden, wobei in einer ähnlichen Weise
Prostaglandine oder prostaglandinartige Verbindungen der C-Reihe entstehen. Wenn das Insgleichgewichtbringen
von XIV (COOH = x) in XiV (COOH=;?)
weggelassen wird, dann können Verbindungen der 11-Desoxy-12-epi-Reihe erhalten werden.
55
t=o
(D
(ΧΠ)
AcO
COOH
(XIV)
C-Reihe
11-Desoxy-Reihe
Eine ebenfalls von (V) ausgehende alternative Reaktionsfolge, die zu der ebenfalls bekannten Prostaglandinzwischenstufe (XVIII)
HO
CH(OH)R7
führt, wobei R7 wie oben definiert ist, beginnt mit der
Überführung des Lactons V in ein Enon XVI, indem man ein Säurechlorid von V, das wie oben angegeben
hergestellt worden ist, mit einem Acetylen HC = CR7 in Gegenwart einer Lewis-Säure, wie z. B. Zinn(IV)-chlorid
umsetzt, wobei ein Enon XX •erhalten wird, das beispielsweise mit Natriumborhydrid zu einem Enol
XXI reduziert wird, dessen Umsetzung mit Natriumäthy-
(XVIII) lat das Enon XVI ergibt. Dieses kann z. B. zur
Verbindung XVII reduziert werden, die unter basischen Bedingungen zu XVIII umgelagert werden kann.
O Cl
V (R2 = Brom, Chlor oder Jod)
1. Oxalylchlorid
2. HC = CRVSnCl4
O Cl
H CH(OH)R7
R2—ι
-♦ (XVIII)
Es wird darauf hingewiesen, daß sich die Erfindung. sowohl auf ein Enantiomer der Formel I, welches ein ,
Zwischenprodukt für optisch aktive Prostaglandine der natürlichen Reihe und analoge optisch aktive prostaglandinartige
Verbindungen ist, als auch auf die .racemische Form, welche aus dem Enantiomer der
Formel I und seinem Spiegelbild besteht, bezieht, wobei die racemische Form ein Zwischenprodukt für racemische
Prostaglandine und prostaglandinartige Verbindungen ist. Es ist allgemein bekannt, wie das Racemat
getrennt werden kann.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
15
Eine Lösung von 10,28 g 3-Formyloxy-5-anti-(formyloxymethyl)-tricyclo[2,2,l,02'6]heptan
in 100 ml Aceton wurde gerührt und mit Eis gekühlt, währenddessen tropfenweise unterhalb 250C Jones-Reagenz zugegeben
wurde, bis Dünnschichtchromatografie die Abwesenheit der Ausgangs-Diformylverbindung anzeigte, was nach
ungefähr 4 h der Fall war. Eine Lösung von Natriumpyrosulfit wurde zugegeben, um den Überschuß des
Oxidationsmittels zu zerstören, das Aceton wurde unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand
wurde 4mal mit Äthylacetat extrahiert. Die Extrakte wurden vereinigt und getrocknet, und das Lösungsmittel
wurde eingedampft, wobei ein Feststoff erhalten wurde, der aus einem Gemisch von Aceton und Petroläther (Kp
60-800C) kristallisiert wurde, wobei die Ketosäure, ^o
3-Oxotricyclo[2,2,l,026]-heptan-5-anti-carbonsäure,
Fp 146-147,5°C, erhalten wurde.
Fp 146-147,5°C, erhalten wurde.
Das im obigen Verfahren verwendete Ausgangsmaterial 3-Formyloxy-5-anti-(formyloxymethyl)tricyclo[2,2,1,026]heptan
kann wie folgt erhalten werden:
Eine Suspension von 60 g Paraformaldehyd in 900 ml 98- 100°/oiger Ameisensäure wurde heftig gerührt und
gekühlt, währenddessen 60 g Norbornadien tropfenweise zugegeben wurden. Nach Beendigung der Zugabe
wurde das Kühlmittel entfernt und das Gemisch noch weitere 12 bis 15 h bei Raumtemperatur gerührt. Die
Ameisensäure wurde unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand wurde mit Äther verdünnt
und durch Celite® filtriert, um den Paiaformaldehyd zu entfernen. Das Filtrat wurde aufeinanderfolgend mit
Wasser, zweimal mit Natriumbicarbonatlösung und wiederum mit Wasser gewaschen und getrocknet Das
Lösungsmittel wurde abgedampft, wobei eine goldgelbe Flüssigkeit erhalten wurde, die destilliert wurde, wobei
die Fraktion mit einem Kp von 92-102°C/0,067 mbar
die Diformylverbindung, 3-Formyloxy-5-anti-(formyloxymethyl)-tricyclo[2,2,1
,O^jheptan. war.
durch Codestillation mit Toluol entfernt. Es wurde
5-exo-Brom-2-oxobicyclo[2,2,l]heptan-7-anticarbonsäure erhalten. Dieses Material eignet sich für die
Verwendung als Ausgangsmaterial beim Verfahren von Beispiel 6. Gegebenenfalls kann es aus einem Gemisch
von Aceton und Petroläther (Kp 60-800C) kristallisiert
werden, wobei ein Material mit einem Fp von 183,5-185,5°C erhalten wird.
Beispiel 3 (Weiterverarbeitung I — IV)
Ein Gemisch aus 4,78 g 3-Oxotricyclo[2,2,l,02il]heptan-5-anti-carbonsäure,
15 ml konzentrierter Salzsäure und 15 ml Eisessig wurde 1 '/2 h in einem ölbad auf
120°C erhitzt. Die Lösung wurde abgekühlt, in Wasser geschüttet und 3mal mit Äthylacetat extrahiert. Die
Extrakte wurden vereinigt, mit Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet, und das Lösungsmittel wurde
unter vermindertem Druck abgedampft, wobei ein kristalliner Rückstand erhalten wurde. Kristallisation
des Rückstands aus Benzol/Leichtpetroläther ergab 5-exo-Chloro-2-oxobicyclo[2,2,l]heptan-7-anti-carbonsäure
mit einem Fp von 157,5— 1600C.
Beispiel 4 (Weiterverarbeitung I - IV)
Ein Gemisch aus 3-Oxotricyclo[2,2,l,02-6]heptan-5-anti-carbonsäure
und einem Überschuß konzentrierter Salzsäure wurde 1V2 h in einem Ölbad auf 1200C erhitzt.
Beim Abkühlen des Reaktionsgemischs kristallisierte 5-exo-Chlor-2-oxobicyclo[2,2,l]heptan-7-anti-carbonsäure
aus, die abfiltriert mit kaltem Wasser gewaschen und getrocknet wurde, wobei ein Material erhalten
wurde, das mit dem in Beispiel 3 erhaltenen identisch war.
Beispiel 5 (Weiterverarbeitung I — IV)
Beispiel 2
(Weiterverarbeitung I — IV)
(Weiterverarbeitung I — IV)
6,86 g S-Oxotricyclop^.l.O^heptan-S-anti-carbonsäure
wurden in Eisessig unter Erwärmen aufgelöst, und zur Lösung wurden 20 ml 45°/oiger Bromwasserstoff in
Essigsäure in einer Portion zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei 35-400C gehalten, bis Dünnschichtchromatografie
an dem oben beschriebenen System das Verschwinden der Ausgangsketosäure —
nach ungefähr 2h — anzeigte. Das Reaktionsgemisch wurde in Eiswasser geschüttet und 4mal mit Äthylacetat
extrahiert Die vereinigten Extrakte wurden mit Wasser gewaschen und getrocknet und das Lösungsmittel
wurde abgedampft Die letzten Spuren wurden dabei
55
60 Ein Gemisch aus 4,1 g S-frj
5-anti-carbonsäure, 50 ml Essigsäure und 1 ml 70%iger wäßriger Perchlorsäure wurde 6,25 h unter Rückfluß
erhitzt. Das resultierende schwarze Gemisch wurde abgekühlt, in 250 ml Wasser geschüttet und mit 130 ml
und dann 4mal mit je 80 ml Äthylacetat extrahiert Die Extrakte wurden vereinigt mit Wasser gewaschen und
getrocknet, und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abgedampft. Der Rückstand
wurde in Natriumbicarbonatlösung aufgelöst und 3mal mit Äthylacetat extrahiert. Die Bicarbonatlösung wurde
mit verdünnter Salzsäure auf pH 1 angesäuert, mit Kochsalz gesättigt und 5mal mit Äthylacetat extrahiert
Die Extrakte wurden vereinigt, mit Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet und das Lösungsmittel
wurde abgedampft wobei ein Rückstand erhalten wurde, der aus Aceton/Leitpetroläther kristallisiert
wurde, wobei 5-exo-Acetoxy-2-oxobicyclo[2,2,l]heptan-7-anti-carbonsäure
mit einem Fp von 186 —187° C erhalten wurde.
Beispiel 6 (Weiterverarbeitung IV-V)
60 ml einer 40%igen Peressigsäurelösung wurden zu einer Lösung von 22,03 g 5-exo-Brom-2-oxobicyclo[2,2,l]heptan-7-anti-carbonsäure
in 220 ml Eisessig
zugegeben, und das Gemisch wurde gerührt, bis Dünnschichtchromatografie (auf Silicagel, entwickelt
mit Benzol: Äther: Essigsäure im Verhältnis von 4:2:1) die Abwesenheit des Ausgangsmaterials anzeigte,
was nach 12 h der Fall war. Eine Lösung von Natriummetabisulfit wurde dann zugegeben, um den
Peressigsäureüberschuß zu zerstören. Das Gemisch wurde dann mit Wasser verdünnt und 6mal mit
Äthylacetat extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden mit Wasser gewaschen und getrocknet, und das
Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abgedampft. Der Rückstand wurde mit Äther trituriert
und in einem Kühlschrank abgekühlt, wobei 6-exo-Brom-3-oxo-2-oxabicyclo[3,2,l]octan-8-anti-carbonsäu-
re erhalten wurde. Eine Probe, die aus einem Gemisch aus Aceton und Petroläther (Kp 60 bis 80cC) kristallisiert
wurde, besaß einen Schmelzpunkt von 178 —1820C
unter Zersetzung.
Beispiel 7
(Weiterverarbeitung IV-V)
(Weiterverarbeitung IV-V)
Das in Beispiel 6 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei 5-exo-Chlor-2-oxobicyclo[2,2,l]heptan-7-anti-carbonsäure
anstelle des 5-exo-Brom-Ausgangsmaterials verwendet wurde. Auf diese Weise wurde 6-exo-Chlor-3-oxo-2-oxabicyclo[3,2,l]octan-8-anti-carbonsäure
mit einem Fp von 178,5—182°C nach
Kristallisation aus Aceton/Leichtpetroläther erhalten.
In ähnlicher Weise wird bei Verwendung von 2-Oxobicyclo[2,2,l]heptan-7-anti-carbonsäure anstelle
des 5-exo-Brom-Ausgangsmaterials 3-Oxo-2-oxabicyclo^^.ljoctan-e-anti-carbonsäure
mit einem Fp von 130 —133° C nach Kristallisation aus Aceton/Leichtpetroläther
und Sublimation unter vermindertem Druck erhalten.
Beispiel 8
(Weiterverarbeitung V — VI)
(Weiterverarbeitung V — VI)
6,1 g e-ex
anti-carbonsäure und 6,82 g Hydroxylaminhydrochlorid wurden in 200 ml 2,4,6-Collidin aufgelöst, und die
Lösung wurde bei Raumtemperatur Ui h und bei 120° C
2 h gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt, mit 50%iger Salzsäure auf pH 1 angesäuert und
kontinuierlich 48 h mit Äther extrahiert. Der Extrakt wurde zur Trockene eingedampft und mit einem
Gemisch aus Aceton und Chloroform trituriert, wobei ein roher Feststoff erhalten wurde, der abfiltriert und
aus Aceton/Leichtpetroläther kristallisiert wurde, wobei 2,3.3aß-6aß-TetrahydrQ-5Ä-hydroxy-2-Qxocyclopenteno[b]furan-40-carbonsäure
mit einem Fp von 150- 1520C erhalten wurde.
Beispiel 9
(Weiterverarbeitung V - (VI I) - VI)
(Weiterverarbeitung V - (VI I) - VI)
3λ-Acetoxy-5)S-brom-2^-carboxycyclopent-1 a-ylessigsäure
(Rohprodukt, aus 4,58 g 6-exo-Brom-3-oxo-2-oxabicyclo[3,2,l]octan-8-anti-carbonsäure,
siehe weiter unten) wurde in Wasser aufgelöst, und dann wurde 8%ige Natriumhydroxidlösung unter Kühlen zugegeben,
so daß ein pH-Wert von 14 erhalten wurde. Nach 20 min bei Raumtemperatur wurde die Lösung mit
verdünnter Salzsäure auf pH 1 angesäuert und kontinuierlich 48 h mit Äther extrahiert Der Ätherextrakt
wurde zur Trockene eingedampft, und der Rückstand wurde mit Äther trituriert, wobei das Cyclopentenofuran-Derivat,
2,3,3a|3,6a0-Tetrahydro-5a-hydroxy-2-oxocyclopentenofbjfuran-^jJ-carbonsäure
(einziger Fleck bei Dünnschichtchromatografie), erhalten wurde. Eine Probe wurde aus einem Gemisch aus Aceton und
Petroläther (Kp 60-80°C) kristallisiert, wobei ein Material mit einem Fp von 150-152°C erhalten wurde.
Die als Ausgangsmaterial im obigen Verfahren
verwendete 3«-Acetoxy-5ß-brom-2j3-carboxycyclopent-l«-ylessigsäure
kann wie folgt hergestellt werden:
Eine Lösung von 4,58 g 6-exo-Brom-3-oxo-2-oxabicy-
cloß^.lJoctan-S-anti-carbonsäure in 15 ml Eisessig und
35 ml 45%igem Bromwasserstoff in Essigsäure wurde 2 h auf 75-800C erhitzt. Die Lösung wurde abgekühlt
und in Wasser geschüttet, und das Gemisch wurde 5mal mit Äthylacetat extrahiert. Die vereinigten Extrakte
wurden mit Wasser gewaschen und getrocknet, und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck
abgedampft, wobei das Cyclopentan-Derivat, 3a-Acetoxy-SjS-brom^jS-carboxycyclopent-la-ylessigsäure,
als öl erhalten wurde.
Beispiel 10 (Umwandlung Vl-VI)
739 mg 2,3,3aj3,6aj3-Tetrahydro-5a-hydroxy-2-oxocyclopenteno[b]furan-4jS-carbonsäure
wurden in 10 ml Wasser aufgelölst, welches 2 Tropfen Phenolphthalein-Indikator enthielt, dann wurde 5%ige Natriumhydroxidlösung
bis zu einer permanenten Rosafärbung zugegeben, und schließlich wurden einige mg des Cyclopentenofuran-Derivats
zugegeben, um die Farbe zu beseitigen. Eine Lösung von 1,22 g frisch umkristallisiertem
p-Bromphenacylbromid in Methanol wurde zugegeben, und zwar mit einer zur einer Lösung ausreichenden
Menge Methanol, worauf das Gemisch unter Rückfluß V/4 h lang erhitzt wurde. Das Reaktionsgemisch wurde
abgekühlt, und das feste Material, das auskristallisierte, wurde aus einem Gemisch aus Methanol und Chloroform
umkristallisiert, wobei 2,3,3ajS-6aß-Tetrahydro-5«-
hydroxy-2-oxocyclopenteno[b]furan-4j3-carbonsäure-4-bromphenacylester
mit einem Fp von 158—16C5C erhalten wurde. Weitere Umkristallisation aus Aceton/
Petroläther hob den Fp auf 159 -160,5° C.
Beispiel 11 (Umwandlung VI-VI)
Das Produkt von Beispiel 10, welches 344 mg wog, 365 mg 4-Phenylbenzoylchlorid und 6 ml Pyridin wurden
bei Raumtemperatur 2,5 st gerührt und in Wasser geschüttet, und das Gemisch wurde dann 3mal mit
Chloroform extrahiert. Die Extrakte wurden vereinigt, mit Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet. Das
Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck eingedampft, und der Rückstand wurde zunächst aus
Chloroform/Leichtpetroläther und dann aus Aceton/ Leichtpetroläther kristallisiert, wobei der 4-Phenylbenzoatester,
2,3,3ajS,6a0-Tetrahydro-2-oxo-5a-(4-phenylbenzoy!oxy)cyclopenteno[b]furan-4jS-carbonsäure-4-
bromphenacylester, mit einem Fp von 161 —163° C
erhalten wurde.
Beispiel 12 (Umwandlung VI-VI)
Das Produkt von Beispiel 11, welches 104 mg wog,
wurde in 10 ml Eisessig aufgelöst, und dann wurden
0,96 g Zinkstaub zugegeben, worauf das Gemisch I1A h
bei Raumtemperatur gerührt wurde. Das Gemisch wurde unter verminderte™. Druck zur Trockene
eingedampft. Der Rückstand wurde zwischen Natriumbicarbonatlösung
und Äther verteilt, und der Äther wurde verworfen. Die wäßrige Lösung wurde 2mal mit
Äther gewaschen, mit verdünnter Schwefelsäure auf pH 1 angesäuert und viermal mit Methylendichlorid
extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden getrocknet, und das Lösungsmittel wurde abgedampft, wobei ein
kristalliner Feststoff erhalten wurde. Kristallisation aus einem Gemisch von Äthylacetat und Petroläther (Kp
60-800C) ergab die Säure. 2,3,3aj3,6ajS-Tetrahydro-2-oxo5«-(4-phenylbenzoyloxy)cyclopenteno[b]furan-4)S-carbonsäure,
mit einem Fp von 174,5 — 175,5° C.
Beispiel 13 (Umwandlung Vl-Vl)
37 mg des Produkts der Beispiele 8 oder 9 wurden in 1 ml Sulfolan unter einer Stickstoffatmosphäre aufgelöst.
Dann wurden 028 ml einer 1,43m Lösung von
n-Butyllithium in Pentan bei Raumtemperatur zugegeben, worauf sich 15 min später der Zusatz einer Lösung
von 56 mg 4-Phenylbenzoyichlorid in 0,5 ml Sulfolan
anschloß. Das Gemisch wurde 1 h bei Raumtemperatur gehalten, mit 1 η Salzsäure angesäuert und mit 10 ml
Äthylacetat verdünnt. Die organische Phase wurde abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet, und
das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wurde durch präparative
Dünnschichtchromatografie auf Silicagel gereinigt und mit 3% Essigsäure in Äthylacetat entwickelt, Rf = 0,5.
Der Rf-Wert und das NMR-Spektrum waren in jeder
Hinsicht mit dem in Beispiel 12 erhaltenen Produkt identisch.
Beispiel 14 (Weiterverarbeitung V-(IX-VIII)-Vl)
Eine Lösung von 126,5 mg 5/J-methoxycarbo-
ny l-3«-(4-phenylbenzoyloxy)cyclopent-1 <x-yl-essigsäure-methylester
in 5 ml Eisessig und 137 mg Silberacetat wurde 1' /2 h auf 90° C erhitzt. Das Gemisch wurde
abgekühlt und mit Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt wurde aufeinanderfolgend 2mal mit Wasser, Natriumbicarbonatlösung
und wiederum mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand
wurde aus Methanol kristallisiert, wobei 2,3,3aj3,6aj3-Te-
trahydro-2-oxo-5a-(4-phenylbenzoyloxy)cyclopenteno[b]furan-4|3-carbonsäure-methylester
mit einem Fp von 145 — 146° C erhalten wurde.
Der als Ausgangsmaterial im obigen Verfahren verwendete 5/?-Brom-2j3-methoxycarbonyi-3a-(4-phenylbenzoyloxy)cyclopent-1
a-yl-essigsäure-methylester kann wie folgt hergestellt werden:
2,37 g 6-exo-Brom-3-oxo-2-oxabicyclo[3,2,l]octan-8-anticarbonsäure,
20 ml Methanol und 1 ml konzentrierte Schwefelsäure wurden gemischt und 1 h auf Raumtemperatur
gehalten. Die Lösung wurde mit Natriumbicarbonat neutralisiert, das Methanol wurde unter vermindertem
Druck abgedampft, und der Rückstand wurde mit Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt wurde 2mal mit
Natriumbicarbonatlösung und dann mit Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet. Das Lösungsmittel wurde
unter vermindertem Druck abgedampft, wobei der Hydroxyester, S/S-BromoOa-hydroxy-i'jS-methoxycarbonylcyclopent-la-yl-essigsäure-methylester,
eine Flüssigkeit die sich bei einer versuchten Destillation zersetzte, erhalten wurde. Sie wurde ohne weitere
Reinigung in der folgenden Reaktion verwendet
Eine Lösung von 473 mg des Hydroxyesters und 369 mg 4-Phenylbenzoylchlorid in 5 ml Pyridin wurde
24 h auf Raumtemperatur gehalten. Dann wurden einige Tropfen Wasser zugegeben, worauf das Reaktionsgemisch
in Wasser geschüttet und 3mal mit Äthylacetat extrahiert wurde. Die Extrakte wurden vereinigt,
aufeinanderfolgend 2mal mit verdünnter Schwefelsäure, dann mit Natriumcarbonat und schließlich mit gesättigter
Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet. Das Äthylacetat wurde unter vermindertem Druck abgedampft
Der Rückstand kristallisierte nach Reiben mit Methanol und wurde aus Tetrachlorkohlenstoff/Leichtpetroläther
umkristallisiert, wobei 5/?-Brom-2/?-methoxycarbonyl-Sa^-phenylbenzoyloxyJcyclopent-1
Λ-ylessigsäure-methylester mit einem Fp von 114 bis 115,5° C
erhaltenwurde.
Beispiel 15
(Weiterverarbeiti ng VI-X (bek. Zwischenprod.))
(Weiterverarbeiti ng VI-X (bek. Zwischenprod.))
Eine Lösung von 366 mg des Produkts von Beispiel 8 oder 9 in 5 ml Tetrahydrofuran wurde auf 0°C
abgekühlt, währenddessen Diboran, das durch Zusatz einer Lösung von 50 mg Natriumborohydrid in Diglym
zu einer gerührten Lösung von Bortrifluorid-ätherat in Diglym erzeugt wurde, in einem Stickstoffstrom
hindurchgeblasen wurde. Die Tetrahydrofuranlösung wurde 3A h auf 0°C gehalten, worauf dann Wasser
zugegeben wurde und worauf schließlich die Lösung 6mal mit Äthylacetat extrahiert wurde. Die Extrakte
wurden vereinigt, aufeinanderfolgend mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen und getrocknet.
Die Lösungsmittel wurden unter vermindertem Druck abgedampft, wobei ein Rückstand erhalten wurdp, der
sich verfestigte. Dabei wurde 2,3,3aj3,6a/3-Tetrahydro-4j3-hydroxymethyl^-oxo-Sot-^-phenylbenzoyloxyicyclopenteno[b]furan
mit einem Fp von 150—152°C nach Kristallisation aus Äthylacetat erhalten. Der gemischte
Fp mit einer authentischen Probe war 149,5 -151,5° C.
Beispiel 16
(Weiterverarbeitung Vl-(Chlorid)-XI)
(Weiterverarbeitung Vl-(Chlorid)-XI)
39 mg 2,3,3aj3,6ajS-Tetrahydro-2-oxo-5*-(4-phenylbonzoyloxy)-cyclopenteno[b]furan-4j9-carbonyl-chlorid
wurden in 2 ml Toluol aufgelöst, 20 mg 5%iges Palladium-auf-Bariumsulfat wurden zugegeben, und die
Lösung wurde unter einer Wasserstoffatmosphäre 4 h bei Raumtemperatur gerührt. Der Katalysator wurde
abfiltriert, das Filtrat wurde mit 3 ml Äthylacetat verdünnt, mit Natriumbicarbonat gewaschen und
getrocknet, und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abgedampft, wobei 2,3,3aj3,6aj3-Tetrahydro-2-oxo-5«-(4-phenylbenzoyloxy)cyclopenteno[b]furan-4j3-carbaldehyd,
Rf = 0,2 (20% Äthylacetat in Methylendichlorid) erhalten wurde. Es war gemäß dem
RF-Wert und der NMR-Spektroskopie mit einem authentischen Material identisch, das durch bekannte
Verfahren hergestellt worden war.
Das als Ausgangsmaterial im obigen Verfahren verwendete Säurechlorid kann dadurch erhalten werden,
daß man 36 mg 2,3,3a/?,6a|S-Tetrahydro-2-oxo-5«-
(4-phenylbenzoyloxy)cyclopenteno[b]furan-4^-carbonsäure in 2 ml Toluol, welches Raumtemperatur aufweist
und 25,5 μΐ Oxalylchlorid enthält, zugibt, 2 Tropfen
Dimethylformamid zusetzt, die Lösung 10 min bei Raumtemperatur rührt und das Gemisch unter vermindertem
Druck zur TrocVane eindampft Dabei wird das rohe Säurechlorid erhalten, das ohne weitere Reinigung
verwendet werden kann.
Claims (1)
1. S-Oxotricycloj^l.O^Jheptan-S-anti-carbonsäure
der Formel:
zeichnet, daß die Oxidation durch Jones-Reagenz (Chromsäure in Aceton) ausgeführt wird.
Il
HO-C
\y
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