DE2419818C2 - Greif- oder Klemmvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Greif- oder Klemmvorrichtung, bestehend aus einem einzigen Stück Kunststoff, zwei Armen, die an einem Ende jeweils eine Backe tragen und am anderen Ende mitteis eines nachgiebigen Bügels verbunden sind, und einem nachgiebigen Abstandsteil, der zwischen den Backen und dem Bügel angeordnet ist und den Abstand zwischen den beiden Armen über die gesamte Armbreite hinweg überbrückt.

Eine solche Greif- oder Klemmvorrichtung ist in Form einer Wäscheklammer aus der US-PS 33 84 935 bekannt. Bei dieser Wäscheklammer ist der Abstandsteil im wesentlichen dreiecksförmig gestallet und in bezug auf die Arme so angeordnet, daß er mit seiner Basis in den einen Arm und mit seiner Spitze in den anderen Arm übergeht. Im entspannten Zustand der Wäscheklammer liegen die Backen aneinander. Zum öffnen der Klammer wird der eine Arm zusammen mit dem Abstandsteil als Einheit um dessen Spitze nach hinten verschwenkt, wobei diese abgebogen wird. Die dabei zu überwindende Rückstellkraft der Spitze des Abstandsteiles ist erheblich, da die Klemmwirkung der Backen zum Festhalten eines Wäschestückes an einer Leine auf dieser Rückstellkraft beruht. Beim Schließen der Klammer werden der eine Arm und der Abstandstei! unter der Wirkung der in der abgebogenen Spitze erzeugten Rückstellkraft um diese nach vorne verschwenkt, wobei sich die Maulöffnung der Klammer infolge des sich nach vorne bewegenden Abstandsteiles aber verkleinert. Wegen der erheblichen Rückstellkraft, die beim Öffnen der Klammer zu überwinden ist, besteht die Gefahr, daß die Backen der Klammer gegeneinander verdreht werden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einer als Pinzette oder Scherenpinzette zu verwendenden gattungsgemäßen Greif- oder Klemmvorrichtung Maßnahmen zu treffen, daß sich beim Schließen der Klammer die Backen nicht überkreuzen können und die Maulöffnung der Pinzette vergrößert wird.

Diese Aufgabe wird bei einer Pinzette oder Scherenpinzette als Greif- oder Klemmvorrichtung dadurch gelöst, daß der Abstandsteil zwei winkelförmig angeordnete, im wesentlichen starre Platten aufweist, die an ihren einander zugekehrten Enden über einen dünnen, biegsamen Materialsteg miteinander verbunden sind und an ihren voneinander abgekehrten Enden über jeweils einen dünnen, biegsamen Materialsteg in den zugehörigen Arm übergehen, und der Abstandsteil mit seiner konkaven Seite den Backen zugekehrt ist

Aus der GB-PS 11 05 020 ist eine Pinzette bekannt, bei v/elcher der Abstandsteil aus einer Platte b2steht die an ihren Enden unmittelbar in den jeweiligen Arm der Pinzette übergeht Die Backen der Pinzette liegen unter Druck aneinander, und zum Öffnen der Pinzette müssen die Arme im Bereich zwischen dem Abstandsteil und dem Bügel zusammengedrückt werden, wobei sich die Arme um die Platte drehen, die dabei im wesentlichen unverbogen bleibt. Auch bei dieser Pinzette können sich die Backen gegeneinander verdrehen und wird die Größe der Maulöft.mng beim Schließen der Pinzette durch die Platte nicht vergrößert
Weiterhin ist aus der US-PS 28 81 649 eine Zange bekannt, die eine Armöffnungsfeder als Abstandsteil aufweist Die Armöffnungsfeder wird aber beim Schließen der Zange zur Maulöffnung hin abgeknickt

Zwei Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnung nachstehend erläutert, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Pinzette in nicht gespanntem Zustand,

F i g. 2 eine perspektivische Darstellung der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform,

Fig.3 eine Seitenansicht ein-?r Pirrtitte im geschlossenen Zustand, und

F i g. 4 eine Seitenansicht der Pinzette nach F i g. 3 in geöffneter Stellung.

Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Pinzette besteht aus einem einzigen Stück Kunststoff und sie besitzt ein Paar Betätigungsarme 1 und 2, welche an ihren Enden unter einem Winkel von etwa 15° durch einen Bügel 3 miteinander verbunden sind. Bei der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform bestehen die Arme 1 und 2 sowie der Bügel 3 aus einem Stück wie erwähnt, und sie besitzen gleichen Querschnitt. Darüber hinaus ist die durch die Arme 1 und 2 und dem Bügel 3 entstehende Struktur infolge der Natur des verwendeten Plastikmaterials nachgiebig. An den von dem Bügel 3 entfernten Enden ist jeder der Arme 1 und 2 mit einem Backen 4 oder 5 versehen. Jeder Arm weist eine Greifoberfläche 6 auf seiner äußeren Fläche auf und wird durch eine an der Innenseite jedes Armes angebrachte Rippe 7 verstärkt Zwischen den Armen 1 und 2 ist in der Nähe der Backen 4 und 5 ein nachgiebiger Abstandsteil angeordnet, welcher jeweils an der inneren Oberfläche jedes Armes angebracht ist. Dieser nachgiebige Teil ist in Form von zwei rechteckigen, im wesentlichen starren Platten 8 und 9 ausgebildet, welche untereinander durch einen dünnen Materialsteg 10 verbunden sind. Die Platte 8 ist mit dem Arm 1 durch einen dünnen Materialsteg 11 an der gegenüberliegenden Kante verbunden. In entsprechender Weise ist eine Kante der Platten 9 durch einen dünnen Materialsteg 12 mit dem anderen Ann 2

verbunden. Die gegenüberliegenden Kanten der Platten 8 und 9 sind miteinander durch den Steg 10 verbunden. Jeder dieser Stege 10,11 und 12 ist biegsam, so daß sie als Gelenk wirken können. Die Platten 8 und 9 sind in einer Ebene normal zur Bewegungsebene der Arme 1 und 2 über die Stege 11, 12 an den Armen 1 und 2 angebracht und die Breite (F i g. 2) der Platten in dieser Ebene ist gleich der Breite der Anne 1 und 2 in dieser Ebene. Die Län^e der Platten 8 und 9 zusammengenommen ist größer als der Abstand zwischen ihren Befestigungspunkten an den Armen 1 und 2, wenn die Pinzette nicht gespannt ist und der Steg 10 zwischen den Platten 8 und 9 wird von den Backen 4 und 5 weg abgeknickt. Der biegsame Abstandsteil als Ganzes wird auf diese Weise von den Backen 4 und 5 weg verschoben.

Wenn diese Pinzette dazu benutzt werden soll, einen Gegenstand zu ergreifen, so wird sie in eine Hand genommen, und zwar mit dem Daumen auf die eine Greifoberfläche 6 und mit dem Zeigefinger an der anderen Greifoberfläche 6. Die Backen 4 und 6 werden über das zu ergreifende Objekt gebracht und die Backen i und 2 dann zusammengedrückt. Die durch die Arm« 1 und 2 zusammen mit dem Bügel 3 gebildete Struktur wird verformt, wenn die Backen 4 und 5 sich gegeneinander bewegen und da der biegsame Abstandsteil 8 weniger rückstellend ist als die Arme 1 und 2 mit dem Bügel 3 werden die Platten 8, 9, von den Backen 4 und 5 der Pinzette weggeknickt, wobei sie um die Stege 10,11,12 schwenken. Da die Stege 11 und 12 sich verhältnismäßig nahe an den Backen 4 und 5 quer über die Breite der Arme 1 und 2 erstrecken, wird irgendeine Tendenz der Backen 4 und 5 sich aus ihrer Bewegungsebene heraus zu bewegen infolge einer Torsion des Bügels 3 durch den biegsamen Abstandsteil verhindert. Wenn der betreffende Gegenstand wieder freigegeben werden soll, wird der Druck auf den Armen 1 und 2 nachgelassen und die Nachgiebigkeit der durch die Arme 1 und 2 und dem Bügel 3 gebildete Struktur bewirkt, daß die Backen sich öffnen und den Gegenstand freigeben.

Die in den F i g. 3 und 4 dargestellte Pinzette ist in Form einer Schere ausgebildet und besteht aus einem einzigen Stück Kunststoff, welcher derart gsformt ist, daß ein Paar Arme 1 und 2 mit Backen 4 und 5 gebildet werden, welche durch einen Bügel in Form eines Steges 3 miteinander verbunden sind, der als Drehpunkt wirkt, wobei ein Paar Betätigungshebel 13 und 14 vorgesehen sind, welche mit den Armen 1 und 2 durch Stege IS und 16 und untereinander durch einen weiteren Steg 17 verbunden sind. Die vier Stege U, 15,16 und 17 sind rautenförmig angeordnet. An jedem Arm 1 und 2 ist an einem Punkt etwa in der Mitte zwischen den Backen 4 und 5 und dem Steg 3 ein biegsamer Abstandsteil in Form von zwei rechteckigen Platten 8 und 9 angeordnet, die durch einen Steg 10 miteinander verbunden und an der inneren Oberfläche der Arme 1 und 2 durch Stege 11 und 12 in der gleichen Weise angebracht sind, wie bei der Ausführungsform der F i g. 1 und 2. Obwohl in der Zeichnung nicht dargestellt, erstrocken sich die Stege 11 und 12 quer über die gesamte Breite der inneren Oberflächen der Arme 1 und 2 und wie aus F i g. 4 ersichtlich, ist die Länge der Platten 8 und 9 zusammengenommen größer als der Abstand zwischen ihren Befestigungspunkten, wenn sich die Pinzette im geöffneten Zustand befindet. Die in den F i g. 3 und 4 dargestellte Pinzette ist in an sich bekannter Weise derart ausgebildet, daß, wenn die Pinzette geschlossen ist (F i g. 3) der die Betätigungshebel 13 uad 14 verbindende Steg 17 die Verbindungslinie zwischen den Stegen 15 und 16 überschreitet, so daß die Pinzette selbstsperrend wird.

Bei der Betätigung der Pinzette wirken die Platten 8 und 9 zusammen mit den Stegen 10, 11 und 12 in der gleichen Weise wie bei der Ausführungsform der F i g. 1 und 2 und sie widerstehen einer Tendenz, daß sich die Backen 4 und 5 außerhalb ihrer Bewegungsebene verdrehen.

Die beschriebenen Pinzetten können durch Einstufenspritzguß durch Verformen von thermoplastischem Material hergestellt werden. Diese Pinzetten lassen sich sehr billig herstellen, so daß sie nach Gebrauch verworfen werden können. Bevorzugte Plastikmaterialien, aus denen die Pinzetten gemäß der Erfindung hergestellt werden können, sind thermoplastische Polymere, wie beispielsweise Polypropylen, Polyäthylen, Nylon, Polyester, beispielsweise Polyäthylenterephthalat, oder Polystyrol oder irgendeiner dieser Werkstoffe zusammen mit einem Füllstoff, beispielsweise Talk oder Glasfaser. Ein bevorzugtes Material ist mit einem Talkfüllmittel versetztes Polypropylen.

Bei den beiden beschriebenen und üÄr>>este!iien Ausführungsformen sind die Backen 4, 5 als einfache zangenartige Backen mit Querzähnen dargestellt, jedoch kann die Erfindung auch auf Pinzetten angewendet werden, die :gendeine Backenart aufweisen, beispielsweise gespitzt, spachteiförmig oder gebogen und die mit irgendeiner Art Greifoberfläche versehen sind, wobei diese gegebenenfalls auch fortgelassen werden können.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentanspruch: Greif- oder Klemmvorrichtung, bestehend aus

1. einem einzigen Stück Kunststoff,

2. zwei Armen, die

2.1 an einem Ende jeweils eine Backe tragen und
22 am anderen Ende mittels eines nachgiebigen Bügels verbunden sind, und

3. einem nachgiebigen Abstandsteil, der

3.1 zwischen den Backen und dem Bügel angeordnet ist und

3.2 den Abstand zwischen den beiden Armen über die gesamte Armbreite hinweg überbrückt,

dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Pinzette oder Scherenpinzette als Greif- oder Klemmvorrichtung

4. der Absiandsteii zwei winkelförmig angeordnete, im wesentlichen starre Platten (8,9) aufweist, die

4.1 an ihren einander zugekehrten Enden über einen dünnen, biegsamen Materialsteg (10) miteinander verbunden sind und

42 an ihren voneinander abgekehrten Enden über jeweils einen dünnen, biegsamen Materialsteg (11, 12) in den zugehörigen Arm (1, 2) übergehen und

5. der Absta' dsteil mit seiner konkaven Seite den Backen (4,5) zugekehrt ist