DE241972C - - Google Patents

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 27c. GRUPPE
WILHELM TIDEMAN in LEIPZIG.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Januar 1911 ab.
Die Erfindung betrifft eine rotierende Luftpumpe mit Sperrflüssigkeit (Quecksilber-Luftpumpe), welche sich infolge ihrer eigenartigen Ausbildung durch große Leistungsfähigkeit bei überaus bequemer Handhabung auszeichnet. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß das Quecksilber in einer endlosen Schraube angeordnet ist und durch Drehung der letzteren unter Vermittlung eines selbsttätig gesteuerten Hahnes ein fortwährendes Absaugen der Luft aus dem zu entleerenden Behälter bewirkt.
In der Zeichnung ist die Quecksilber-Luftpumpe in Fig. ι in Seiten- und in Fig. 2 in Vorderansicht je mit einem Schnitt durch den Umsteuerungshahn (dieser der Deutlichkeit halber vergrößert) und in den Fig. 3 und 4 der letztere in verschiedenen Querschnitten beispielsweise dargestellt.
ao Die Quecksilber-Luftpumpe besteht zunächst aus dem Schraubenrohre a, welches aus geeignetem Material (z.B. Kupfer) in einer beliebigen Anzahl von Windungen hergestellt ist, die in einer Doppellage auf einer Trommel b von verhältnismäßig großem Durchmesser angeordnet sind und deren beide Enden in den ebenfalls auf der Trommel gelagerten Umsteuerhahn c münden. In der Schraube befindet sich der Quecksilberstrang d, welcher sich auf die Hälfte einer Windung erstreckt und infolge seiner Schwere unten bleibt, so daß bei Drehung der Trommel das Quecksilber zuerst sämtliche Windungen der ersten und dann diejenigen der zweiten Lage durchläuft und auf diese Weise zur ersten Windung wieder zurückgeführt wird.
Beim Durchlaufen der letzteren erfolgt nun jedesmal durch den in diese Windung eingebauten Hahn c die Umsteuerung, welche sich derart zu vollziehen hat, daß der Hahn kurz vor dem Auftreffen auf den Quecksilberstrang dessen Überströmen von der letzten Windung in die erste ermöglicht, dann unmittelbar hinter dem Quecksilber die Verbindung mit dem zu entleerenden Gefäß und vor dem letzteren gleichzeitig diejenige mit der Außenluft herstellen muß, damit durch die die Windungen nacheinander durchlaufende Quecksilbersäule hinter dieser ein Absaugen und vor dieser ein Austreiben der Luft stattfindet.
Zu diesem Zweck weist der Hahn drei Bohrungen in seinen Küken auf. Die erste Bohrung f steht senkrecht zur Längsachse des Kükens und bewirkt eine Verbindung des Rezipienten mit dem Schraubenanfang a1 (Fig. 2 und 3) durch die Leitung k, die wegen der Trommelrotation an einem Ende drehbar gelagert ist. Die zweite Bohrung g steht senkrecht zu der ersten, trifft diese jedoch nicht, sondern steigt über sie hinweg, endet in ihren Mündungsstellen in gleicher Höhe wie die erste und verbindet das Ende a2 der Schraubenwindung durch den Rohrstutzen I mit der Außenluft. Diese Stellung veranschaulicht Fig. 1.
Die dritte Bohrung h am Küken ist rechtwinklig geführt, halbiert die Richtungslinien der beiden anderen Bohrungen und bildet demnach einen Winkel von 45 ° mit diesen. Auch die letzte Bohrung h trifft nicht die erste, sondern unterfängt die beiden Boh-
rungen und beginnt und endet in der gleichen Höhe wie die erste und zweite Bohrung. Sie gestattet eine Verbindung in der Weise, daß der Quecksilberstrang nach der letzten durchlaufenen Rohrwindung in den Anfang der Rohrwindungen — also von a1 nach a% — überfließen kann (siehe Fig. 4). Erwähnt sei dabei, daß der Durchmesser der Trommel mindestens so viel Millimeter betragen muß, als die zu erzielende Verminderung des in dem Gefäß enthaltenen Luftdruckes in Millimeter Quecksilberdruck beträgt, also z. B. bei hochgradiger Verdünnung mindestens 360 mm.
Die selbsttätige Drehung und Feststellung des Hahnes in der jeweiligen Lage kann auf verschiedene und bekannte Weise, z. B. durch geeignete Anschläge (wie bei Zählwerken) unter Vermittlung von Zahnrädern, oder auf elektromagnetischem Wege usw. erfolgen.
Die Luftpumpe erfordert demgemäß zur Betätigung die einfachste und bequemste Art der Bewegung, nämlich die umlaufende, und ermöglicht außerdem, auf konstruktiv einfache Weise unter Fortfall komplizierter Dichtungen usw. einen hohen Grad von Luftleere zu erreichen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Rotierende Luftpumpe mit Sperrflüssigkeit (Quecksilber - Luftpumpe), dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrflüssigkeit (Quecksilber) in einer endlosen Schraube von verhältnismäßig großem Durchmesser angeordnet ist und durch Drehung der letzteren unter Vermittlung eines selbsttätig gesteuerten Hahnes ein fortwährendes Absaugen bewirkt.
2. Luftpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umsteuerhahn drei voneinander getrennte Bohrungen besitzt, derart, daß durch diese bei Drehung der Trommel das Überströmen des Quecksilberstranges, dann hinter diesem die Verbindung mit dem zu entleerenden Gefäß und vor diesem diejenige mit der Außenluft stattfindet, um die Luft gleichzeitig abzusaugen und auszutreiben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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