DE2419179A1 - Lackbindemittel - Google Patents
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Description
BASF Aktiengesellschaft o , Λ η Λ „ η
Ik ι y ι / y
Unser Zeichen: O.Z. 30 5Ι& Ls/Wil
6700 Ludwigshafen, 17-4.1974
La ckb indemi11e1
Die vorliegende Erfindung betrifft Lackbindemittel, die durch Umsetzung von Mannichbasen und Epoxidharzen erhalten worden
sind, sowie deren Verwendung in ihrer durch Protonierung mit einer Säure erhältlichen wasserverdünnbaren Form als kationische
Elektrotauchlackbindemittel.
Es sind schon eine Reihe von kationischen Elektrotauchlackbindemittel
systemen vorgeschlagen worden, z. B. in DT-OS
2 033 770, DT-OS .2 I63 143, DT-OS 2 057 799, DT-OS 1 930
und DT-OS 2 252 536, die beispielsweise im Hinblick auf Korrosionsschutz oder Umgriff gute Ergebnisse zeigen, die
jedoch., was die Gesamtheit der Bindemitteleigenschaften angeht,
nicht befriedigen.
Ein wesentlicher Mangel der bekannten Systeme ist unter anderem, daß sie sich nicht bei dem in der anodischen Elektrotauchlackierung
verwendeten pH-Bereich zwischen pH 7 und 9 verarbeiten lassen (vgl. auch "Electrodeposition of Coatings", Advances
in Chemistry Series II9, S. 110 bis 127, American Chemical Society, Washington 1973 und Industrial Finishing, Vol. 49,
Nr. 8, 1973, Se 18 bis 23).
Ein weiterer Nachteil ist, daß die angegebenen Vernetzungsreaktionen nicht auf den erwünschten pH-Bereich abgestimmt sind
und nur mäßige Badstabilitätseigenschaften beobachtet werden, was z. T. zur Folge hat, daß die Badtemperaturen niedrig, beispielsweise
< 25°C, gehalten werden müssen, eine Maßnahme, die einen höheren Kühlaufwand erforderlich macht.
Die Mitverwendung von Lösungsmitteln zur Stabilisierung der
Bäder ist unerwünscht, da ein höherer Kontrollaufwand notwendig wird und außerdem auch Bindemitteleigenschaften negativ beeinflußt
werden«,
125/74 5098.45/0837 /2
~ 2 - · O. Z. ,.~· jii-
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Laekbinderaittel
und insbesondere kationische Elektrotauchlackbindernittel aufzuzeigen, die gegenüber dem bekannten Stand der Technik
wesentliche Verbesserungen aufweisen und in ihren Eigenschaften den an sie gestellten Anforderungen gerecht werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein im wesentlichen epoxidgruppenfreies Lackbindemittel., das dadurch gekennzeichnet
ista daß es durch Umsetzung von
a) Mannichbasen aus
(a,) mindestens einem äthergruppenfreien kondensierten Phenol, "das mindestens zwei phenolische Hydroxylgruppen
pro Molekül enthält,
(ap) mindestens einem mindestens eine Äthergruppe pro Molekül enthaltenden kondensierten Phenol, das mindestens
eine phenolische Hydroxylgruppe im Molekül enthält,
(a·,) mindestens einem sekundären Amin, das mindestens eine
Hydroxyalkylgruppe enthält, oder einem Gemisch aus einem derartigen sekundären Amin mit einem anderen
sekundären Amin und
(ajjj Formaldehyd oder einer Formaldehyd liefernden Verbindung
b) mindestens einem Epoxidharz
erhalten worden ist.
erhalten worden ist.
Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lackbindemittel sind dadurch gekennzeichnet, daß das Lackbindemittel
durch Umsetzung von 50 bis 90 Gew.% der Komponente (a)
mit 10 bis 50 Gew.% der Komponente (b) erhalten worden ist und ■
0 bis 30 Gew«/£ eines weiteren Lackbindemittels enthält und
als Komponente (a-z) Diäthanolamin oder ein Gemisch aus Diäthanoiamin
und einem anderen sekundären Amin verwendet wird.
Besonders vorteilhaft ist es, die erfindungsgemäßen Lackbindemittel
in üblicher Weise mit einer Säure zu protonieren.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem die Verwendung der er-
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- 3 - o.z. 30 51ε
findungsgemäßen Lackbindemittel in ihrer protonierten Form für
die kathodische Elektrotauchlackierung elektrisch leitender Oberflächen, wobei das Elektrotauchbad pH-Werte zwischen 6 und
10,2 aufweist.
Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen kationischen Elektrotauchlackbindemittel
ist es, daß sie zu ihrer elektrophoretischen Verarbeitung in der üblichen Weise nur mit besonders
geringen Mengen einer Säure, z«,B„ bevorzugt Essigsäure (1,3 bis
2,0 Gewichtsprozent) protoniert werden und stabile Dispersionen oder kolloidale Dispersionen mit pH-Werten zwischen 7,0 und
10,2 ergeben und daß ihre Verarbeitung vorteilhaft ohne die Anwes-enheit
zusätzlicher Lösungsmittel erfolgt« Ein weiterer besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen kationischen Elektrotauchlaekbindemittel
ist es, daß sie eine ausgezeichnete Naßfilmhaf-' tung (auch über einen längeren Zeitraum der Alterung) und besonders
bei den aus ihnen hergestellten pigmentierten Systemen guten Umgriff aufweisen« Ein weiterer besonderer Vorzug der
Bindemittel ist es, daß sie gute Badstabilitätswerte bei 30 C-Alterung
aufweisen.
Ein zusätzlicher besonderer Vorzug der aus den erfindungsgemäßen
Bindemitteln hergestellten Lackfilme ist ihre Lösungsmittelfest igkeit, die hohe Härte-und Elastizität, der ausgezeichnete
(R) Korrosionsschutz auf mit Zink und Eisenphosphat (z»B. Bonder
125, 1040 der Metallgesellschaft) vorbehandelten Eisenblechen
und die ausgezeichnete Schlagfestigkeit auch bei· Proben-, die mit
den üblichen Karosserielackaufbauten versehen wurden.
über die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Elektrotauchlackbindemittel
verwendeten Komponenten· ist inr einzelnen folgendes auszuführen:
(a) Herstellung der Mannichbasen
(a.' Ais äthergruppenfreie kondensierte Phenole, 'die mindestens
zwei phenolische Hydroxylgruppen pro Molekül enthalten, kommen mehrwertige Phenole in Frage, die
einen oder mehrere aromatische Reste enthalten, vorzugsweise Bisphenol A oder Novolake,
509 84 5/083 7 A
■ ■'- 4 - o;z. 30 5i£
Besonders geeignet als Komponente (a.,} sind -Phenol'e der
allgemeinen Formel
wobei die OH-Gruppen in ortho- und/oder para-Stellung
zu X stehen und X für einen geradkettigen oder verzweigten zweiwertigen aliphatischen Rest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
oder für > SO2, ^SO, -C=O und -0- steht; vorzugsweise
.geeignet ist Bisphenol A« Weiterhin geeignet sind die Alkylderivate oben genannter-kondensierter
Phenole.
(a?) Als mindestens eine·Äthergruppe pro Molekül enthaltende
kondensierte Phenole, die mindestens eine,phenolische
Hydroxylgruppe'im-Molekül enthalten» kommen in Betracht
Produkte der allgemeinen Formel
HO-B-/I-0-E-0-7n-H bzw* HO-B-&0tE-0-J n'P t
wobei B für den Rest CO)-X-(O/ steht und X die unter
Ca1) angegebene Bedeutung hat,
E für einen OH-Gruppen enthaltenden, durch Addition einer Epoxidverbindung an eine phenolische OH-Gruppe erhaltenen
Rest,
P für einen Phenol- oder Alkylphenolrest, sowie η für eine ganze Zahl von 1'bis 3 steht,
wobei als Epoxidverbindungen (für .E) bevorzugt die Glycidyläther von Bisphenol A, Pentaerythrit, Glycerin,
Trimethylolpropan, Glykol, Glkyoläther ZEpikote 828 und 162 (Shell)7 und anderer mehrwertiger, vorzugsweise zweibis
vierwertiger Alkohole eingesetzt, werden. Besonders bevorzugt als Komponente (a2) sind die Umsetzungsprodukte
aus Epikote 162-,-Bisphenol A und-Phenol; an Stelle von
Bisphenol A-können-auch die Alkylderivate .des Bisphenol
A verwendet werden.
Andere geeignete·Verbindungen mit Epoxidgruppen sind
stickstoffhaltige Diepoxide, wie sie in der US-PS-3 365 471 beschrieben sind, Epoxidharze aus 1,1-Methy-
509845/0837
■· 5 - O.Z. 30 5^
len-bis-(5=substituiertem Hydantoin)-(US-PS 3 391 Ο97);
Diepoxide aus Bis-imiden (US-PS 3 450 711), epoxylierte
Aminomethyl-diphenyloxide (US-PS 3 312 664)jheterocyclische
N, N' -Diglycidylverbindungen (US-PS 3 503 979),
Aminoepoxyphosphonate (GP 1 172 9l6)j1,3,5-Triglycidylisocyanurate
und andere in der Technik gut bekannte Materialien, die Epoxidgruppen enthalten.
Besonders bevorzugt als Komponente (aj sind die Phenolgruppen
enthaltenden, praktisch epoxidgruppenfreien Umsetzungsprodukte von Glycidyläthern des Bisphenol A oder
mehrwertiger aliphatischer Alkohole, wie Pentaerythrit, Trimethylolpropan und Glycerin, mit Bisphenol A, die
auf 1 Mol der Komponente (a2) mindestens eine phenolische
OH-Gruppe enthalten.
Die Produkte weisen im allgemeinen Molekulargewichte von 650 bis I3OO und Epoxiäwerte von 0,004 bis 0,01 auf
und können beispielsweise bei Temperaturen zwischen 17Ο und l8o°C, bei Anwesenheit von Reaktionskatalysatoren bei
entsprechend niedrigeren Temperaturen, hergestellt werden«
(a-z) Als sekundäre Amine (a·,), die mindestens eine Hydroxyalkylgruppe
enthalten, eignen sich beispielsweise Alkyläthanolamine
oder Alkyllsopropanolamine mit 1 bis β Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe. Bevorzugt sind
jedoch Dialkanolamine, insbesondere Diäthanolamin sowie Gemische dieser (Di-)Alkanolamine mit anderen
sekundären Aminen»
Die sekundären Amine (a·,) in den Mannichbasen (a), als
Diäthanolamlnomethylgruppen und Alkyläthanolaminomethylgruppen eingebaut, sind für den Grad der Dispergierbarkeit
der Bindemittel in dem gewünschten pH-Bereich von 6,0 bis 10,2 und für die Vernetzung des Systems von
wesentlicher Bedeutung.
Als sekundäre Alkylamine, die gegebenenfalls zusammen
mit den Hydroxyalkylgruppen-haltigen Aminen für die Herstellung der Mannichbasen (a) eingesetzt werden,
/6 509845/0837
- β - - O,Z. 30 5ϊ
eignen sich solche der allgemeinen Formel
wobei R1 und Rg gleich oder verschieden sind und für
einen geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls
. Alkoxygruppen enthält, stehen» Derartige geeignete sekundäre Amine sind beispielsweise Di-n-butylamin,
Dl-n-propylatain, Diisopropylamin, Di-n-pentylamin, Di-n-hexylamin, Di-n-oofcylamin, Di-2-äthylhexylamin
und Di-2-aIkozyäthy]amine, wie ze B. Di-2-methoxy-,
Di-2-äthoxy- oder Di-2-butoxy-äthylamin, sowie solche,
in denen R, und Rp zu einem Ring verknüpft sind, wie
z. B. Morpholin oder Piperidin.
Bevorzugt geeignet sind von diesen gegebenenfalls mitzuverwendenden
sekundären Aminen Di-n-butylamin, Di-nhexylamin und Di-n-octylamin, Di-2-äthylhexylamin sowie
Di-2-alkoxyäthylamine und ihre Gemische. Die Wirkungsweise
dieser sekundären Amine (a^) besteht vornehmlich
in der Beeinflussung der Stabilitätseigenschaften der Bindemittel, außerdem tragen sie zum Verlauf und zur
"inneren Weichmaohung" der aus den Bindemitteln hergestellen
Lackschichten bei.
Die sekundären Amine (a-~) können, u.a, bedingt durch
ihre Herstellungsweise, auch Anteile entsprechender primärer Amine enthalten, doch sollte deren Anteil
10 Gewichtsprozent des sekundären Amins nicht übersteigen.
(ah) Als Formaldehyd bzw. Formaldehyd liefernde Verbindungen
werden vorzugsweise alkoholische, wie z. B, butanolische Formaldehydlösungen oder Paraformaldehyd oder
deren Gemische verwendeta
Die Herstellung der Manniohbasen (a) erfolgt nach den üblichen in der Literatur angegebenen Methoden, wie z. B.
Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band Xl/1-,
50S845/083?
/7
Seite 731j 1957» zu entnehmen ist»
Die Mengenverhältnisse der eingesetzten Ausgangsstoffe ergeben sich aus den jeweils angestrebten Eigenschaften, wobei
das Gewichtsverhältnis der Komponente (a,,) zur Komponente (a~)
bevorzugt 1 : 0,1 bis 1 : 3,0 und das Gewichtsverhältnis der sekundären hydroxylgruppenhaltigen Amine zu anderen sekundären
Alkylaminen 3 : 1 bis 1 : 3 betragen kann.
Die Mengenverhältnisse der Ausgangsstoffeia^), (a2) und (a,)
werden zur Herstellung der Manniehbase (a) zweckmäßigerweise so gewählt, daß auf jede phenolische Hydroxylgruppe des Gemisches
der Komponenten (a,,) und (a~) etwa 0,3 - 2,0, vorzugsweise
0,5 - 1,5 Mole der Komponente (a^) kommen.
Die zur Herstellung der Manniehbase (a) einzusetzende Menge
an (aj.) beträgt mindestens 1 Mol bezogen auf 1 Mol (a ).
Durch Variation der Mengenverhältnisse der sekundären Amine lassen sich die Elektrotauchbad- und Schicht-Eigenschaften
wunschgemäß beeinflussen: über das gewählte-Mengenverhältnis
Diäthanolamin bzw. Alkyläthanolamin und Di-n-butylamin,
Di-n-hexylamin, Di-2-äthylhexylamin, Di-*n*-octylamin und
Di-2~alkoxyäthylenamin können die Dispergierbarkeit des Bindemittels,
die Reaktivität, Verlaufeigenschaften, Vernetzung, Elastizität sowie der Korrosionsschutz eingestellt werden.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Herstellung der Mannichbasen
mit einer formaldehydliefernden Verbindung, Z-B0 Paraformaldehyd,
in Mengen , die dem verwendeten Aminanteil praktisch
äquivalent sind, in einem Alkohol, wie Isopropanol oder Isobutanol,
durchgeführt wird und daß die Komponente (a) direkt, d„h. ohne nachfolgende Umsetzung mit weiterem Formaldehyd mit
der Komponente (b) zur Reaktion gebracht wird.
/7a
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OJ. 30 51%
fä ff9
Im allgemeinen wird die Umsetzung der Komponente (a) mit der
Komponente (b) so gesteuert, daß die entstehenden erfindungsgernäßen
Bindemittel mittlere Molekulargewichte von 800 bis
5000, vorzugsweise 1000 bis 3000, aufweisen»
5000, vorzugsweise 1000 bis 3000, aufweisen»
Die Umsetzung der Komponente (a) mit der Komponente (b) erfolgt im allgemeinen bei Temperaturen von 20 bis 100 C, vorzugsweise
von 60 bis 80 C, bevorzugt in organischen Lösungsmitteln, wie ζ.Β, Alkoholen und Glykolätherno
Die Mannichbasen.(a) können aber auch mit" weiterem Formaldehyd
etwa im Sinne einer Novolakbildung umgesetzt werden, doch
/8
509845/0837
ORIGINAL INSPECTED
sollte der Formaldehydgehalt mit Rücksicht auf den Restformaldehydgehalt
der Bindemittel nicht höher als 2,5 bis
5*0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Mamiiehbase (a), gewählt
werderu
Die Mannichkondensationsprodukfce (a) werden zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Elektrotauohlaekbindemittel in einer
Menge von 40 bis 90 Gewichtsprozent., vorzugsweise 50 bis ^O
Gewichtsprosent ß mit 10 bis 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise
IO bis 50 Gewiehtsprozent, Epoxidharz (b) umgesetzt^ wobei
durch den Grad der Veretherung der phenolischen Komponente (a2) insbesondere die Stabllltäts°fl aber auch andere wesentliche
Eigenschaften^ wie za Be die Spannungsfesfcigkeiten,
beeinflußt werden können«
(b) Als la2-Polyepoxide kommen die üblichen Polyepoxidverbindungen
in Frage., wie S0 B0
Io Die Umsetzungsprodukfce von mehrwertigen Phenolen^ besonders
solchen der oben bereits erwähnten Formel
bevorzugt Bisphenol A und Ipiohlorhydrin. Geeignete Handelsprodukte
auf dieser Basis sind z. B. ^"''''Epikote 828,
1001, 1004 der Shell AG oder Epoxi 1/53 der Chemapol,
CSSR5 oder
2ο die Reaktionsprodukte von mehrwertigen Alkoholen, wie z.
Bo Äthylenglykol^ Propylenglykol, A'thylendiglykol, Pentaerythrit,
Trimethylolpropan oder Glycerin mit Epichlorhydrin, wie Z9 B0 ^Epikote 162 der Shell AG.
Andere geeignete Verbindungen aus Harzen mit Epoxidgruppen sind stickstoffhaltige Diepoxide, wie sie beschrieben sind in
der US-PS 3 365 1VJl3, Epoxyharze von l#l-Methylen-bis-(5-substituiertem
Hydantoin) (US-PS 3 39I 097), Diepoxide mit
Bis-imider (US-PS 3 ^50 TIl)5 epossfdierte Aminomethyldlphenyloxi'i?-
(US-PC 3 312 664)5 heterocyclische N,N'-Diglyci'^"lverbindunger.(uS-PS
3 503 9791,Arainoepoxyphosphonate
P 1 172 916) Ij1J5 5~TrdglyoIdylisocyanurate und andere in
der Technik gut bekannte Materialien* die Epaxidgruppen enthalten *
Als reagierendes Harz kann bei dieser Umsetzung nahezu jedes
■ Harz verwendet- werden^ das mindestens eine 1,2-Epoxygruppe
enthalt« Das Harz kann ac B4 zn den allgemeinen Klassen der
Polyätiier, Polyester·,, Epoxyharze,, Acrylharze;, Urethanharze
und dergleichen gehören=
Für die erfindungsgemaßen Bindemittel ist es wesentlich«, daß sie
o-Alkanolamlnomethylphenolreste, o=Alkylaminomethylphenolreste
bzwο o-Diäthanolaminomethylphenolreste enthalten»
Das erfindungsgemäße, aus den Komponenten (a) und (b) erhaltene
Umsetzungsprodukt ist im wesentlichen epoxidgruppenfrei und
sollte zum Zeitpunkt der Verarbeitung nicht mehr als 0,5 Epoxid»
gruppen pro Molekül Urasetzungsprodukt enthalten«
Die absolute Abwesenheit von la2-Spoxidgruppen im Elektrotauchlackbindemittel
ist nicht er-finamigswesentlich,, da das Vorhandensein
von Epaxidgruppen und ihre nachträgliche Reaktion beispielsweise
die Badstabilitätseigenschaften nicht nennenswert beeinflußt«
Die erfindungsgemäßen Lackbindemittel können mit üblichen Lack"
(R) lösungsmitteln, wie z» B. Isopropanol, Delcanol, v ;lsanol oder
mit xfäßr-igen organischen Lösungsmittel (gemischen) verdünnt, gegebenenfalls zusammen mit Pigmenten, Füllstoffen und üblichen
Hilfsmitteln unter Anwendung konventioneller Lackiermethoden,
wie Spritzen, Tauchen, Fluten* auf das zu überziehende bsw. zu
lackierende Substrat, wie z, B8 auf Holz,, Metall, Glas oder
Keramik, aufgetragen, getrocknet und bei Temperaturen von über 1700C gehärtet werden. Die damit erhaltenen Überzüge zeichnen
sich beispielsweise durch hohe Härte und LösungsmittelfoestäncLIgkeit
aus«
Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Lackbindemittel jedoch
mit Säuren, wie ze Be Phosphorsäur-e und Ihren Derivaten, Vorzugs-
50S84S/083
«7
O.Z. 30 51t-
weise mit wasserlöslichen Carbonsäuren, wie z. B. Essigsäure, Ameisensäure, Milchsäure, protoniert angewandt. Das protonierte
Lackbindemittel ist wasserverdünnbar und kann unter Anwendung
der oben angeführten konventionellen Lackiermethoden verarbeitet werden, wobei ebenfalls Überzüge mit sehr wertvollen Eigenschaften
erhalten werden. Der Protonierungsgrad soll jedoch so gering wie möglich gehalten werden.
Die bevorzugte Verwendung der protonierten erfindungsgemäßen Lackbindemittel ist die kathodische Elektrotauchlackierung
elektrisch leitender Flächen, z. B. von Metallteilen, Blechen usw. aus Messing, Kupfer, Aluminium, Eisen und Stahl, die gegebenenfalls
chemisch vorbehandelt, z. B. phosphatiert, sind.
Die wäßrigen Lösungen oder Dispersionen der zumindest teilweise als Salz einer wasserlöslichen Carbonsäure vorliegenden erfindungsgemäßen
Lackbindemittel können auch im Gemisch mit diesen durch Kataphorese elektrochemisch abscheidbare Hilfsstoffe enthalten,
wie Pigmente, lösliche Farbstoffe, Lösungsmittel, Verlauf sverbesserer, Stabilisatoren, Härtungskatalysatoren, Antischaummittel
sowie andere Hilfs- und Zusatzstoffe.
Zur kathodischen' Elektrotauchlackierung wird im allgemeinen durch Verdünnen mit entionisiertem Wasser ein Feststoffgehalt
des Elektrotauchbades von 5 bis 20 Gewichtsprozent eingestellt.
Die Abscheidung erfolgt im allgemeinen bei Temperaturen von 15 bis 400C während einer Zeit von 1 bis 2 Minuten und bei BadpH-Werten
von 6,0 bis 10,2, vorzugsweise pH 7,0 bis 9,5, bei Ab--Scheidungsspannungen
zwischen 50 und 500 Volt. Nach dem Abspülen des auf dem elektrisch leitenden Körper kathodisch abgeschiedenen
Films wird dieser bei etwa 170 bis 22O0C 10 bis 30 Minuten, vorzugsweise
bei 180 bis 2000C 20 Minuten gehärtet.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel ergeben bei der kathodischen Abscheidung Überzüge mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften,
wie große Härte und Kratzfestigkeit, bei sehr guter Elastizität und fester Haftung auf dem Substrat. Außerdem weisen die
Schichten die notwendige Überbrennbarkeit auf.
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«r - O.Z. 30 51t
Weiterhin zeichnen sieh die damit erhaltenen Überzüge durch hohe
Lösungsmittelbeständigkeit und Beständigkeit im Salzsprühtest aus.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
Herstellung der Komponente (ag)ί
2100 Teile Epikote 1β2 (Shell) (GlycidylM.ther aus Pentaerythrit
und Epichlorhydrln mit einem Epoxidwert von ca. 0,57) werden mit
366,0 Teilen Phenol bei l8o°G 50 Minuten zur Reaktion gebracht.
Danach werden 1624 Teile Bisphenol A zugesetzt« Die Temperatur
des Ansatzes fällt dabei auf 1200C. Innerhalb JO Minuten wird
der Ansatz wieder auf l80°C aufgeheist und 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten.
Der auf ~13O0C abgekühlte Ansatz wird mit 2100 Teilen Isobutanol
auf einen Festgehalt von 65 fo verdünnt. Das Produkt besitzt ein
mittleres Molekulargewicht von 1200 bis IJOO und einen Epoxidwert
von 0,005.
288,5 Teile Epikote 828 (Shell) (Glycidyläther aus Bisphenol A und Epichlorhydrin mit einem Epoxidwert von ca. 0,5) werden mit
342,0 Teilen Bisphenol A bei l80°C 5 Stunden zur Reaktion gebracht. Nach dem Abkühlen auf 1300C wird mit 300 Teilen Isobutanol
auf einen Pestgehalt von ca. 76 # verdünnt. Das Produkt besitzt einen Epoxidwert von 0,05.
Aus 250,0 Teilen der nach Beispiel 1 hergestellten Komponente (ag)# 375*0 Teilen Bisphenol A, 235,0 Teilen Diäthanolamin,
120,0 Teilen Di-n-butylamin, 150,0 Teilen Di-n-hexylamln und
131*0 Teilen Paraformaldehyd in 250,0 Teilen Isobutanol wird ein Mannich-Kondensationsprodukt hergestellt:
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O.Z. 30 5-^
Man läßt 30 Minuten bei 500C rühren, heizt auf 80°C auf und Mit
bei dieser Temperatur 3 Stundenβ
Nach Zugabe von 4l2sO Teilen Epoxi 1/33 (Chemapol, CSSR) s 164,0
Teilen Epikote 162 (Shell) und 150,0 Teilen Isobutanol wird die
Reaktion 5 Stunden bei 700C fortgesetzte Mach Zugabe von 133*0
Teilen Plastigen G (R4SF) und 150,0 Teilen Isobutanol resultiert
ein klares Harz mit einem mittleren Molekulargewicht von 1300 bis 1400 und einem Festgehalt von ca* 71 ^*
Zur Herstellung eines 3=Liter-Lackbades wird ein Teil des Bindemittels
mit 1C5 % Eisessig (bezogen auf'Festharz) protoniert
und mit vollentsalztem Wasser auf einen Pestgehalt von 10 % ver~
dünnt. Zur Entfernung vorhandenen Lösungsmittels wird das Lackbad 72 Stunden bei 300C gerührt» Das Bad hat einen pH-Wert von 8,3·
Die Abscheidung des Bindemittels auf mit Bonder· 1040 (Metallgesellschaft)
beschichteten Stahlblechen bei einer Spannung von 240 V bei 300C und 2 Minuten ergibt nach Wärmebehandlung (1900C/
20 Minuten) glatte Filme mit ausgezeichneten Eigenschaften und einer Schichtdicke von 0s0l8 bis Ox,020 mm0 Die Korrosionsprüfung
nach dem ASTM-Test (DIF SS 50 021) ergibt nach 500 Stunden Werte
zwischen 0 und 1,5 mrou Zur Prüfung der Badstabilität l&ssen sich
unter obengenannten Bedingungen auch nach 1000 Stunden Badalterung bei 300C überzüge von einwandfreier Beschaffenheit herstellenc
Beispiel 4 -
860 Teile des nach Beispiel 3 hergestellten Bindemittels werden mit 9 Teilen Eisessig protoniert*, mit 600 Teilen vollentsalztem
Wasser verdünnt und nach Zugabe von 120 Teilen Eisenoxidrot AC 5052 (Bayer) in einer Kugelmühle.bis zu einer Kornfeinheit
von weniger als 10/u angemahlen. Anschließend wird auf einen
Festgehalt von 10 % weiter verdünnt und zur Entfernung der Lösungsmittel 72 Stunden unter Rühren bei 300C gehalten.
Zur Messung des Umgriffes wird ein Schiffchen aus' phosphatiertem
Bleche wie es bei einer von M. Maisch In der Zeitschrift Industrie Lackierbetrieb 33, 312 (1965) beschriebenen Prüfmethode
verwendet wird5 2 Minuten bei 300C 36Ο V und unter Ver-
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503845/0337
O.Z. 30 5ib
Wendung eines Vorschaltwiderstand.es von 25 Ohm beschichtet. An der Außenseite des Schiffchens wird nach dem Einbrennen (20
MiiTdten/190°C) eine Schichtstärke von O5 020 bis O5 022 rr.rr geraessen.
An der Innenseite oben wird eine Schichtstärke von O3 018 mm festgestellt.
Aus 16335 Teilen der nach Beispiel 2 hergestellten Komponente
(ao), 187,5 Teilen Bisphenol A, 14O5O Teilen Diäthanolamin,
5l4g 0 Teilen Di-n-butylamin, 74,5 Teilen Di-n-hexylamin und
69,0 Teilen Paraforraaldehj^d in 125*0 Teilen Isobutanol wird wie
unter Beispiel 3 beschrieben ein Mannich-Kondensaticnsprodukt
hergestellts Mach Zugabe von 15O5O Teilen Spoxi 1/33 (Chemapol
CSSR)5 82,0 Teilen Epikote 162 (Shell) und βθ Teilen Isobutanol
wird die Reaktion 5 Stunden bei 700G fortgesetzt« Das klare
Harz hat einen Festgehalt von 73 $* Die Herstellung und Vorbereitung
eines Lackbades erfolgt wie unter Beispiel 3 beschrieben«
Die Abscheidung des Bindemittels auf mit Bonder 1040 (Metallgesellschaft)
beschichteten Stahlblechen 200 V/2Minuten bei 300C
ergibt nach Wärmebehandlung (190°C/20 Minuten) glatte Filme
bis 0,020 mm) mit ausgezeichneten Eigenschaften,
Im ASTM-Salzsprühtest (DIN SS 50 021) werden nach 500 Stunden
Werte zwischen 1,5 und 2 mm festgestellt.
Aus 687,5 Teilen der nach Beispiel 1 hergestellten Komponente
(a2) (70$ig in Isobutanol), 375*0 Teilen Bisphenol A, 273 Teilen
Diäthanolamin, 108,0 Teilen Paraformaldehyd in 250 Teilen Isobutanol
wird wie in Beispiel 3 beschrieben ein Mannich-Kondensationsprodukt
hergestellt.
Nach Zugabe von 250,0 Teilen Epoxi 1/33 (Chetnapol, CSSR), 246
Teilen Epikote 1Ö2 (Shell) und 310 Teilen Isobutanol wird die
Reaktion 5 Stunden bei 700C fortgesetzt.
/14
5 f\ Οι Ο* ΐ Ε /fiß?7
O.Z. 30
Es wird ein klares Harz mit einem Festgehalt von 70 fo erhalten.
Zur Herstellung eines 3-Liter-Lackbades wird ein Teil des Bindemittels
mit 1,5 % Eisessig (bezogen auf Festharz) protoniert und.mit vollentsalztem Wasser auf einen Festgehalt von 10 f>
verdünnt .
Vor der Erstabscheidung wird das Lackbad zur Entfernung des Lösungsmittels 72 \
Bades beträgt 8,3·
Bades beträgt 8,3·
Lösungsmittels 72 Stunden bei 300C gerührt. Der pH-Wert des
Die Abscheidung des Bindemittels wird auf mit Bonder 1040 (Metallgesellschaft) beschichteten Stahlblechen bei der Bad«
temperatur von 300C, einer Spannung von 210 V/2 Minuten vorgenommen.
Nach Wärmebehandlung (19O°C/2O Minuten) erhält man glatte Filme mit ausgezeichneten Eigenschaften. Die Schichtstärke
beträgt 0,018 bis 0,020 mm. Die Korrosionsprüfung auf phosphat!ertem Blech* z, B. Bonder 104O3 nach dem ASTM-Test
(DIN SS 50 021) ergibt nach 500 Stunden Werte zwischen 0,5 und 1,5 mm.
3βθ Teile des nach Beispiel β hergestellten Bindemittels werden
mit 10 Teilen Eisessig protoniert, mit 500 Teilen vollentsalztem Wasser verdünnt und nach Zugabe von l8o Teilen Eisenoxidrot AC
5052 (Bayer) in einer Kugelmühle bis zu einer Kornfeinheit von
weniger als 10 /U angemahlen. Anschließend werden weitere 650
Teile des nach Beispiel 6 hergestellten Bindemittels und 2 Teile Eisessig zugesetzt, mit vollentsalztem Wasser auf ~ 6 Liter
eines 12,5$igen Lackbades verdünnt und zur Entfernung des Lösungsmittels
72 Stunden unter Rühren bei 3O0C gealtert. Der pH-Wert
beträgt 8,1.
Zur Messung des Umgriffes wird ein nur außen phosphatiertes
Blech-Schiffchen 2 Minuten bei 300C 3βΟ V und unter Verwendung
eines Vorschaltwiderstandes von 25 Ohm beschichtet. An der Außenseite des Schiffchens wird nach dem Einbrennen (20 Minuten/l90°C
eine Schichtstärke von 0,025 bis 0,030 mm gemessen. An der Innen« seite oben wird eine Schichtstärke von 0,020 mm festgestellt.
509845/0837
/15
Claims (5)
- ο.ζ. ^o 51ö- ■PatentansprücheZ1JL/ Im wesentlichen epoxidgruppenfreies Lackbindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es durch Umsetzung vona) Mannichbasen aus(a^) mindestens einem äthergruppenfreien'kondensierten Phenol, das mindestens zwei phenolisehe Hydroxylgruppen pro Molekül enthält,(ag) mindestens einem mindestens eine Äthergruppe pro Molekül enthaltenden kondensierten Phenol, das mindestens eine phenolische Hydroxylgruppe pro Molekül enthält,(a,) mindestens einem sekundären Amin, das mindestens eine Hydroxyalkylgruppe enthält, oder einem Gemisch aus einem derartigen sekundären Amin mit einem anderen sekundären Amin
und(a^) Formaldehyd oder einer Formaldehyd liefernden Verbindungmitb) mindestens einem Epoxidharz
erhalten worden ist. - 2. Lackbindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es durch Umsetzung von 50 bis 90 Gewichtsprozent der Komponente (a) mit 10 bis 50 Gewichtsprozent der Komponente (b) erhalten worden ist und 0 bis 30 Gewichtsprozent eines weiteren Lackbindemittels enthält.
- 3. Lackbindemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (a-,) Diäthanolamin oder ein Gemisch aus Diäthanolamin und einem anderen sekundären Amin ist.
- 4. Lackbindemittel nach Anspruch 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet, daß es in üblicher Weise mit einer Säure protoniert ist./16 509845/0837O.Z. 30
- 5. Verwendung der Lackbindemittel nach Anspruch K für die kathodische Elektrotauchlackierung elektrisch leitender Oberflächen.6, Verwendung der Lackbindemittel nach Anspruch 4 für die kathodische Elektrotauchlackierung elektrisch leitender Oberflächen, wobei das Elektrotauchbad pH-Werte zwischen 6 und 10,2 aufweist.BASF Aktiengesellschaft509845/0837
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