DE2417522B1 - Vorrichtung zur Messung der Druckbeistellung zwischen den Zylindern einer Druckmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Messung der Druckbeistellung zwischen den Zylindern einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Messen der Druckbeistellung zwischen zwei Zylindern
in Druckmaschinen. Zur Erzielung qualitativ hochwertiger und reproduzierbarer Druckergebnisse ist eine
exakt meßbare und konstante Druckbeistellung erforderlich. Diese kann sich ändern durch falsche Bedienung,
aber auch während des Fortdrucks durch Wechsel der Papiereigenschaften, Quellen des Gummituches,
Temperaturänderungen usw. Aus den Lagerkräften der Zylinderlagerung kann wohl auf die Druckbeistellung
geschlossen werden, jedoch sind die bekannten Meßverfahren mittels Druckmeßdosen oder Dehnungsmeßstreifen
zu umständlich und aufwendig und deshalb für die Überwachung des Betriebszustandes der laufenden
Maschine in der täglichen Druckereipraxis nicht geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine genau arbeitende, einfach aufgebaute Meßvorrichtung
zur Messung der Durchbiegung von Druckzylindern, die nach Druckanstellung und im Betrieb der Druckmaschine
erfolgt, zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird deshalb eine Vorrichtung vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch einen am
Stirnende des Lagerzapfens eines der beiden Zylinder, senkrecht und mittig zu dessen Achse befestigten ersten
Spiegel, einen planparallel oder mit geringer Neigung zum ersten Spiegel und im Abstand zu diesem am
Maschinengestell angeordneten zweiten Spiegel, einen am Maschinengestell befestigten, einen scharf gebündelten
Lichtstrahl unter einem geringen Einfallswinkel auf einen der beiden Spiegel richtenden Lichtsender sowie
einen am Maschinengestell befestigten, auf Helligkeitsunterschiede ansprechenden Lichtempfänger, der
im Strahlengang des an den beiden Spiegeln mehrfach reflektierten Lichtstrahls am Ende des letzten reflektierten
Strahlenstücks angeordnet ist. Hierbei wird von der Tatsache ausgegangen, daß sich jeder Druckmaschinenzylinder
bei Belastung durch den mit ihm zusammenarbeitenden Zylinder durchbiegt und daß bei
Kenntnis der spezifischen Kennwerte für das Durchbiegungsverhalten des betreffenden Zylinders der spezifische
Druck in der Berührungszone zweier Zylinder bekannt ist. Gegenüber bekannten Meßverfahren für die
Lagerkräfte hat die erfindungsgemäße Vorrichtung den großen Vorteil, daß sie vom Lagerspiel in der Zylinderlagerung
unbeeinflußt arbeitet und daß ferner die elektrischen Meßwerte von einem stationären Bauteil abgenommen
werden können. Die Vorrichtung besteht aus einfachen und robusten Bauteilen, sie kann auf engstem
Raum untergebracht werden, und sie arbeitet mit einer hohen mechanischen Verstärkung der Meßwerte.
Die mehrfache Reflexion des Lichtstrahls an den beiden annähernd parallelen Spiegeln ergibt eine Verlängerung
des wirksamen Lichtzeigers und damit eine hohe, rein mechanisch wirkende Verstärkung der Meßwerte,
dadurch werden die einer hohen elektrischen Verstärkung anhaftenden Fehlerquellen vermieden. Als
Lichtempfänger kann jeder auf Helligkeitsunterschiede ansprechende optoelektrische Wandler verwendet
werden, der Helligkeitsunterschiede in entsprechend unterschiedliche elektrische Signale umsetzt. Die Helligkeitsunterschiede
auf der aktiven Fläche des Lichtempfängers entstehen beispielsweise dadurch, daß der
mehr oder weniger abgelenkte Lichtstrahl einen mehr oder weniger großen Teil der aktiven Fläche des Lichtempfängers
beleuchtet.
Im Rahmen der Erfindung ist weiter vorgesehen, daß der Lichtsender, der zweite Spiegel und der Lichtempfänger
in einem Bauteil vereinigt sind, das um die Zylinderachse verdrehbar am Maschinengestell angeordnet
ist. Damit ist die Möglichkeit gegeben, die Durchbiegung und somit auch die Druckbeistellung eines Zylinders
in unterschiedlichen Ebenen durch die Zylinderachse zu ermitteln. Dies ist besonders wichtig beim
Gummizylinder von Offsetdruckmaschinen, dessen Beistellung gegenüber dem Plattenzylinder und dem
Druckzylinder im Regelfall jeweils unterschiedliche Werte aufweist.
Im Rahmen der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß
die Neigung des zweiten Spiegels zum ersten zwischen dem Wert Null und einem positiven oder negativen
Maximalwert veränderbar ist. Es ist weiterhin vorgesehen, daß der gegenseitige Abstand der beiden Spiegel
unter Beibehaltung ihrer gegenseitigen Neigung einstellbar ist und daß ferner der Einfallswinkel des Lichtstrahls
durch Verschwenken des Lichtsenders veränderbar ist. Alle diese Einzelmaßnahmen dienen jede für
sich oder in beliebiger Kombination dazu, die Anzahl der mehrfachen Reflexionen des Lichtstrahls an den
beiden Spiegeln um einen ganzzahligen Wert zu vergrößern oder zu verkleinern und damit die Empfindlichkeit
der Meßanordnung stufenweise zu verändern. Es ist jedoch gleichermaßen auch möglich, die Lage des
Auftreffpunkts des Lichtstrahls auf dem Lichtempfänger stufenlos zu verändern und damit beispielsweise die
jeweils zweckmäßigste Nullpunktlage der Meßanordnung einzuregulieren. Dem gleichen Zweck dient eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung, die sich dadurch kennzeichnet, daß der Abstand des Lichtempfängers
vom Lichtsender einstellbar ist. Vorzugsweise kann diese Einstellvorrichtung als Feineinstellung ausgebildet
sein, was insbesondere bei der Nullpunkteinjustierung eine besondere Hilfe bedeutet.
An Stelle der oben beschriebenen elektrischen Meßgrößenumwandlung durch den mehr oder weniger tief
in einen Lichtempfänger eingelenkten Lichtstrahl kann für die analoge Umwandlung auch ein Lichtempfänger
mit Zonen unterschiedlicher Empfindlichkeit oder ein vor dem Lichtempfänger angeordnetes Verlauffilter
vorgesehen werden. Die Meßgrößenumwandlung kann erforderlichenfalls jedoch auch digital erfolgen, und
zwar durch die Anordnung einer Mehrzahl von Lichtempfängern in einer Reihe oder durch eine Lichtempfängerzeile,
wobei die Einzelempfänger beim Durchbiegen des Zylinders nacheinander durch den dabei auslenkenden
Lichtstrahl erfaßt werden. Das Ausgangssignal kann in quantisierter Form dargestellt oder nach
bekannter Aufbereitung als Zählsignal verwertet werden. Eine weitere Möglichkeit der digitalen Erfassung
besteht in der Anordnung eines Lichtempfängers, der beim Durchbiegen des Zylinders nacheinander von aufeinanderfolgenden
Reflexionspunkten überstrichen wird. In bekannter Weise können die hierbei entstehenden
elektrischen Impulse zur Vor-Rückwärtszählung benutzt werden.
Ist die Ebene der maximalen Durchbiegung des Zylinders im voraus nicht bekannt oder ändert sie sich
während einer Umdrehung des Zylinders oder treten zwei Maxima in zwei verschiedenen Ebenen auf, so
können zwei Meßanordnungen, jeweils bestehend aus Licht-Sender und -Empfänger nebst zugehörigem zweitem
Spiegel, und um die Achse des Zylinders gegeneinander verschwenkt, angeordnet werden. Die Winkellage
jeder Anordnung, bezogen auf die Zylinderachse, kann den Erfordernissen entsprechend frei gewählt
werden. Die Meßanordnungen können entweder in den zu erwartenden Hauptdurchbiegungsebenen oder um
90° gegeneinander verdreht angeordnet werden. Mittels eines nachgeschalteten, entsprechend ausgelegten
Rechenverstärkers können die Meßwerte in der jeweils gewünschten Form aufbereitet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt,
F i g. 2 eine Stirnansicht,
F i g. 3 den Strahlengang bei zwei unterschiedlichen Belastungszuständen.
Der Zylinder 1 einer Druckmaschine ist in bekannter Weise mittels der Lagerbuchse 2 in der Seitenwand 3
gelagert. Am Stirnende des Lagerzapfens 4 ist mittels eines Sockels 5 ein Spiegel 6 befestigt, und zwar unter
Zwischenschaltung von drei, jeweils um 120° gegeneinander versetzten Einstellschrauben 7. Mittels dieser
Einstellschrauben 7 kann der Spiegel 6 genau senkrecht zur Achse des Zylinders 1 ausgerichtet werden. Annähernd
zentrisch zum Zylinder 1 ist am Seitenständer 3 mittels der Schrauben 8 eine Rundführung 9 befestigt,
in der ein Gehäuse 10 verdrehbar gelagert ist. An der Stirnwand des Gehäuses 10 ist um den Gelenkbolzen
11 verschwenkbar ein zweiter Spiegel 12 angeordnet. Mittels der Stellschraube 13 kann der Spiegel 12 entweder
planparallel oder mit geringer Neigung zum ersten Spiegel 6 eingestellt werden. An der Stirnwand des
Gehäuses 10 ist ferner um einen Gelenkbolzen 14 verschwenkbar ein Lichtsender 15 angeordnet. Die Verschwenkung
des Lichtsenders 15 wird mittels der Stellschraube 16 vorgenommen, wodurch der Einfallswinkel
des vom Lichtsender 15 ausgesandten Lichtstrahls 17 am Spiegel 6 den jeweiligen Erfordernissen entsprechend
eingestellt werden kann. Je kleiner dieser Einfallswinkel ist, um so öfter wird der Lichtstrahl 17 an
den beiden Spiegeln 6 und 12 reflektiert, bis er schließlich am Ende des Spiegels 12 angelangt ist. Sinngemäß
das gleiche gilt auch für die Neigung des Spiegels 12 zum Spiegel 6. Je kleiner diese Neigung ist, um so öfter
wird der Lichtstrahl 17 an den beiden Spiegeln 6 und 12 reflektiert. Am Ende des Spiegels 12 ist ein Lichtempfänger
18 vorgesehen, der mittels der Stellschraube 19 in einer am Spiegel 12 vorgesehenen Längsführung
verschoben werden kann. Dadurch ist es möglich, die Lage des Lichtempfängers 18 gegenüber dem ankommenden
Lichtstrahl feinfühlig zu verändern und damit beispielsweise den Nullpunkt der Meßanordnung einzuregulieren.
Der Lichtempfänger 18 muß nicht am Spiegel 12 angeordnet sein, die Bedingung ist lediglich,
daß er sich im Strahlengang des letzten reflektierten Strahlenstücks befindet. Der Lichtempfänger 18 kann
mit gleicher Wirkung auch unmittelbar an dem Gehäuse 10 angeordnet werden, eine Einstellmöglichkeit in
Richtung auf den Lichtsender hin bzw. von ihm weg sollte jedoch in jedem Fall vorhanden sein. Die Verdrehbarkeit
des Gehäuses innerhalb der Rundführung 9 ermöglicht es, die zu einer Baueinheit zusammengefaßten
Elemente, und zwar den Lichtsender 15, den zweiten Spiegel 12 und den Lichtempfänger 18 in die durch
die Zylinderachse gehende Ebene einzustellen, in der die Durchbiegung des Zylinders 1 ermittelt werden soll.
In F i g. 3 ist der Strahlengang innerhalb der Vorrichtung schematisch dargestellt. Zur Verdeutlichung sind
die Unterschiede bei zwei verschiedenen Belastungszuständen stark vergrößert dargestellt. Der von dem
Lichtsender 15 ausgehende Lichtstrahl 17 durchläuft die nicht unterbrochen gezeichnete Linie und erreicht
den Rand des Lichtempfängers 18 nach mehrfacher Reflexion an den beiden Spiegeln 6 und 12, wenn diese
parallel zueinander ausgerichtet sind. Wird der Zylinder 1 nun unter Belastung durchgebogen, dann verschwenkt
der Spiegel 6 in die strichpunktiert dargestellte Stellung 106, und der Lichtstrahl durchläuft nunmehr
die ebenfalls strichpunktiert gezeichnete Linie 117. Dadurch wird ein wesentlich größerer Teil der aktiven
Fläche des Lichtempfängers 18 beleuchtet und damit ein entsprechend geändertes elektrisches Signal
abgegeben. Die Änderung dieses Signals ist unter Berücksichtigung der vorliegenden Eichfaktoren ein Maß
für die Durchbiegung des Zylinders 1 bzw. für dessen spezifische Belastung und damit der Druckbeistellung
gegenüber dem mit ihm zusammenarbeitenden Gegenzylinder. Die Vorrichtung ist für die Messung der
Durchbiegung ähnlicher Bauteile gleichermaßen geeignet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Messen der Druckbeistellung zwischen zwei Zylindern in Druckmaschinen, gekennzeichnet
durch einen am Stirnende des Lagerzapfens (4) eines der beiden Zylinder (1), senkrecht und mittig zu dessen Achse befestigten
ersten Spiegel (6), einen planparallel oder mit geringer Neigung zum ersten Spiegel (6) und im Abstand
zu diesem am Maschinengestell (3) angeordneten zweiten Spiegel (12), einen am Maschinengestell (3)
befestigten, einen scharf gebündelten Lichtstrahl (17) unter einem geringen Einfallswinkel auf einen
der beiden Spiegel (6, 12) richtenden Lichtsender (15) sowie einen am Maschinengestell (3) befestigten,
auf Helligkeitsunterschiede ansprechenden Lichtempfänger (18), der im Strahlengang des an
den beiden Spiegeln (6, 12) mehrfach reflektierten Lichtstrahls (17) am Ende des letzten reflektierten
Strahlenstücks angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtsender (15), der zweite Spiegel
(12) und der Lichtempfänger (18) in einem Bauteil (10) vereinigt sind, das um die Zylinderachse
verdrehbar am Maschinengestell (3) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung des zweiten Spiegels
(12) zum ersten (6) in einer durch die Verdrehung des Bauteils (10) gewählten Ebene zwischen
dem Wert Null und einem positiven oder negativen Maximalwert veränderbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige Abstand
der beiden Spiegel (6, 12) unter Beibehaltung ihrer gegenseitigen Neigung einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfallswinkel des
Lichtstrahls (17) durch Verschwenken des Lichtsenders (15) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des
Lichtempfängers (18) vom Lichtsender (15) einstellbar ist.
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