-
Vorrichtung zum Garen von in Dosen gepackten rohen Fischen oder Fischteilen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Garen von in Dosen gepackten
rohen Fischen oder Fischteilen, bestehend aus einem Dämpfteil und einem Trockenteil,
die gemeinsam oder getrennt in einem tunnel artigen Gehäuse untergebracht sind,
in dessen Innerem ein vorzugsweise in sich geschlossenes Fördermittel, vornehmlich
eine Förderkette vorgesehen ist, die mit einem Zu-und einem Abführband nach außen
in Verbindung steht.
-
Es ist bekannt, Fischen oder Fischteilen, die zu Vollkonserven verarbeitet
werden sollen, einen mehr oder weniger großen Teil des Zellwassers zu-entziehen,
bevor sie weiterbehandelt werden. Die Weiterbehandlung kann beispielsweise darin
bestehen, daß man sie unter Zusatz von Öl oder einer anderen Tunke in Dosen packt,
diese verschließt und anschließend sterilisiert.
-
Der vorherige Entzug des Zellwassers und eine Trennung vom vorbehandelten
Fisch ist nötig, um zu verhüten, daß es erst beim Sterilisieren austritt,.da es
dann in der verschlossenen Dose bleibt und eine sehr starke negative Beeinträchtigung
des Geschmacks bewirkt.
-
Das Austreten des Zellwassers ist bei der durch die Sterilisation
benötigten Zuführung von Wärme unvermeidbar, da bei Temperaturen über 420 C die
Überführung des Eiweißes aus dem nativen in den koagulierten Zustand eintritt, bei
dem das Zellwasser frei wird und - wenn es nicht vorher entfernt wurde - in das
Öl oder die Tunke austritt.
-
Da aber für den zulässigen Wassergehalt im Öl oder in der Soße gesetzliche
Bestimmungen bestehen, ist es nötig, seine Größe vorher beeinflussen zu können,
indem man ihn durch eine Vorbehandlung in vorbestimmter Weise verkleinert. Dies
geschieht beispielsweise durch Erhitzen der Fische in heißem Ö1 oder durch Erhitzen
im Wasserbad mit nachgeschaltetem Trocknen vor dem Packen in Dosen.
-
Eine weitere häufig angewandte Methode ist das Dämpfen und/oder Trocknen
auf Sieben oder in einer Variante das Dämpfen und Trocknen auf einem Drahtgeflechtband,
von welchem die Fische, nachdem sie eine Dämpf- und Trockenstrecke durchlaufen haben,
unmittelbar in Dosen gepackt werden.
-
Bei allen diesen Vorbehandlungsverfahren wird als nachteilig empfunden,
daß der vorbehandelte, d.h. der gargekochte Fisch von einer Unterlage abgenommen
und in die Dosen gepackt werden muß. Dabei entsteht ein nicht unbeachtlicher Verlust
durch Zerbrechen des durch das Kochen weich gewordenen Fischfleisches in einzelne
Stücke.
-
Zur Vermeidung dieses Übel standes ist es bekannt, den Fisch roh in
Dosen zu verpacken (was im übrigen schneller vor sich geht als bei gekochtem Fisch)
und einer Vorbehandlung durch Wärme zur Entfernung des Zellwassers auszusetzen.
Auf dem Markt befindliche Vorrichtungen dieser Art sind so konstruiert, daß das
bei der Erhitzung des Fischfleisches mittels Dampf und Heißluft durch die Umwandlung
des darin enthaltenen Eiweißes aus dem nativen in den koagulierten Zustand freiwerdende
Zellwasser und das anfallende Kondensat aus den Dosen ablaufen kann.
-
Dazu werden die Dosen mit der Öffnung nach unten mit Hilfe einer Vorrichtung
von Hand außerhalb der Anlage auf schmale Tabletts gesetzt, die - gleichfalls von
Hand -in Kettenpaare gehängt werden, welche sie nach mehreren Umleitungen durch
eine Dämpf- und oft auch durch eine anschließende Trockenzone führen.
-
Nach dem Durchlauf durch die Anlage werden die Tabletts abgenommen,
was wiederum von Hand geschieht, und durch Umdrehen unter Verwendung eines manuell
aufgelegten Deckels von den heißen Dosen entleert. Die Tabletts werden dann, meist
unter Verwendung eines Wagens, an das Aufgabeende der Dämpfvorrichtung zum Neubeladen
zurückgebracht.
-
Da die Verwindungssteifigkeit der bei den bekanntgewordenen Dämpfvorrichtungen
verwendeten Tabletts1 die beispielsweise 1200 mm lang und 120 mm breit sind und
an den Kopfenden senkrechtstehende Einhängeeinrichtungen aufweisen, relativ gering
ist, verbiegen sie sich oft beim Rücktransport oder beim unachtsamen Ein- und Aushängen.
Daran sind bisher Versuche gescheitert, das Be-und Entladen der Dämpf-Vorrichtungen
zu mechanisieren.
-
Dieses ist aber sehr erwünscht, weil ein Arbeiten vor den -Eintritts-
und Austrittsöffnungen der Vorrichtung durch die Hitzeeinwirkung beschwerlich ist
und eine Anzahl von Bedienungspersonen zur reibungslosen Aufrechterhaltung des Prozeßablaufes
erforderlich ist.
-
Hier setzt sie Erfindung ein. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die weitgehend mechanisiert betreibbar ist,
bei der insbesondere eine Beschickung der Dämpf- und Trockenvorrichtung ohne Einsatz
von menschlicher Arbeitskraft möglich wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß als Fördermittel eine endlose, um waagerechte Achsen umlaufende Förderkette
dient, die fest angeordnete nach außen ragende U-förmige Mitnehmer aufweist, welche
sich über die gesamte Breite der Kette erstrecken und deren übrige Größenerstreckung
auf die der Dosen abgestimmt ist, und daß das Zu- und das Abführband im Bereich
desjenigen Teiles des Trums der Kette vor dem Eintritt in die Dämpfzone angeordnet
ist, in welchem eine Zu- und Abführung der Dosen in aufrechtstehender, oben offener
Lage
möglich ist. Die Dosen werden von den Packerinnen unmittelbar auf das Zuführband
gesetzt. Hierdurch entfallen die Bedienungspersonen für den Dämpf-Apparat, denn
die Beschickung sowie auch die Abführung der gefüllten Dosen wird insofern mechanisiert
als eine der Breite der Förderkette entsprechende Anzahl der Dosen von dem Zuführband
aus auf einmal in den Bereich der Mitnehmer der Kette, beispielsweise unter Verwendung
eines an sich bekannten Zuteilschiebers, zugeführt wird und in gleicher Weise die
Abnahme der behandelten Dosen auf das Abführband geschieht.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Zu- und
das Abführband im Bereich desjenigen Teiles des Trums der Kette angeordnet sind,
bei dem die Mitnehmer die Dosen von oben übergreifen. Hierdurch wird erreicht, daß
die Mitnehmer im oberen Bereich der Dämpfungssowie auch in der Trockenzone, bei
der die Dosen zum Entzug des Zellwassers mit ihrer offenen Seite - wie beabsichtigt
- nach unten liegen, als Auflage fungieren. Sie sind zu diesem Zwecke gemäß einem
weiteren-Merkmal der Erfindung mit Mitteln zum erleichternden Ablaufen des Zellwassers,
beispielsweise mit bodenseitigen Perforationen versehen.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Schenkel
der Mitnehmer transversal zur Bewegungsrichtung der Förderkette liegen und eine
Höhe haben, die etwa die Hälfte der Dosen beträgt. Diese Maßnahme ist von Bedeutung
im Zusammenhang mit der Sicherheit der Dosenbeschikkung und -entnahme sowie des
Transportes innerhalb der Vorrichtung.
-
Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele, die in der
Zeichnung dargestellt sind, im folgenden näher erläutert.
-
Es zeigen: Figur 1 in stark schematisierter Darstellung die geschnittene
Teilansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung in ihrem wesentlichen Aufbau.
-
Figur 2 und 3 Seitenansicht und Draufsicht des Gesamt aufbaus einer
Ausführungsform in schematisierter Darstellung.
-
Figur 4 und 5 Seitenansicht und Draufsicht auf eine variante Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
-
Figur 6 eine schematisierte Stirnansicht einer Ausführungsform der
Vorrichtung gemäß der Erfindung.
-
Wie sich aus den Figuren der Zeichnung ergibt, besteht die erfindungsgemäße
Vorrichtung nach den vorliegenden Ausführungsbeispielen, aus einem tunnel artigen
Gehäuse , welches nach den Ausführungsbeispielen gemäß Figur 1 - 3 durch eine nach
innen ragende Querwand 2 in eine Dämpfzone 3 und eine Trockenzone 4 unterteilt ist.
-
Das Gehäuse 1 weist in seinem Inneren eine Förderkette 5 auf, die
in sich geschlossen ist und um waagerechte Achsen umlaufend sich praktisch über
die ganze Länge des Gehäuses 1 erstreckt. Mit 6 sind entsprechende Umlenkräder bezeichnet.
Wie sich aus den Figuren der Zeich--nung ergibt, weist die Förderkette 5 im Trennbereich
(Querwand 2) einen nach unten abgeknickten Verlauf auf.
-
Dies ist im vorliegenden Falle durch die Querwand 2 konstruktionsbedingt.
Es ist möglich und liegt im Rahmen der Erfindung, den Trennbereich zwischen Dämpfzone
und Trockenzone auch anders zu gestalten, so daß beispielsweise eine Abknickung
der Förderkette in diesem Bereich - nicht unbedingt notwendig ist. So kann beispielsweise
eine
Trennung beider Zonen dadurch erfolgen, daß Dämpfteil 3' und Trockenteil 4' parallel
zueinander liegen, wie sich dies durch die Ausführungsform gemäß Figur 5 ergibt.
Ferner wäre es möglich, die Trennung beider Zonen durch einen ausreichenden Abstand
untereinander zu erreichen, was allerdings den Nachteil mit sich bringt, daß die
Anlage bauaufwendiger wird.
-
Die Kette 5 weist - vornehmlich auf ihrer Oberseite angeordnet - nach
außen ragende U-förmige Mitnehmer 7 auf, welche sich über die gesamte Breite der
Kette 5 erstrekken und deren übrige Größenerstreckung auf die der Dosen D abgestimmt
ist. Hier ist es möglich, daß entweder eine Mehrzahl gleicher Mitnehmer 7 kleinerer
Größenabmessung vorgesehen ist, die über die Breite der Kette 5 nebeneinander liegen
oder daß als Mitnehmer 7 nur ein einziges Teil vorgesehen ist, welches sich über
die-Breite der Kette erstreckt. Um einen sicheren Transport der Dosen D zu gewährleisten,
liegen die Schenkel 7' der Mitnehmer 7 transversal zur Bewegungsrichtung der Förderkette
5 (siehe Pfeil) und haben eine Höhe, die etwa die Hälfte der Höhe der Dosen D beträgt.
Diese Abmessung hat eine besondere Bedeutung in Verbindung mit der Zu-und Abführung
der Dosen D, die über je ein Zuführband 8 und ein Abführband 9 erfolgt. Das Zuführband
8 und das Abführband 9 sollten nämlich, wie sich aus der Figur 1 der Zeichnung besonders
klar ergibt, im Bereich desjenigen Teiles des Trums der Kette 5 vor dem Eintritt
in die Dämpfzone 3 angeordnet sein, in welchem eine Zu-und Abführung der Dosen D
in aufrecht stehender, oben offener Lage möglich ist. Dieses ist wiederum deshalb
notwendig, um einmal die Zuführung der Dosen mechanisieren zu können, zum anderen
aber, um eine Umlenkung der Dosen D in der Dämpfzone 3 derart zu ermöglichen, daß
die Dosen D mit ihrer Öffnung nach unten zu liegen kommen, um den-Zellwasseraustritt
zu ermöglichen. Für diesen Fall ist der Mitnehmer 7 mit Mitteln zum erleichternden
Ablaufen des Zellwassers, beispielsweise mit bodenseitigen Perforationen versehen.
-
In gleicher Weise, d.h. zur weitgehend mechanisierten Entleerung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung von den Dosen D nach Passieren der Trockenzone 4 muß
dafür Sorge getragen werden, daß die Dosen wiederum aufrecht mit der Öffnung nach
oben zu liegen kommen, um reibungslos über das Band 9 abgeführt werden zu können.
Auch hier übergreifen die Mitnehmer 7 die Dosen D.
-
Mit 10 ist eine Aufgabevorrichtung für in die Dosen D zu bringenden
Flüssigkeiten vorgesehen, deren Zweck noch zu beschreiben sein wird.
-
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die Dosen D werden von den U-förmigen
Mitnehmern 7 der Förderkette 5 von dem Zuführband 8, dem ein an sich bekannter und
daher nicht dargestellter Hebetisch in Verbindung mit einem Zuteilschieber zugeordnet
sein kann, übernommen und mit der Öffnung nach oben vom unteren Trum besagter Kette
5 unter Übergreifen durch die Mitnehmer 7 auf Gleitführungen 11 lurch die Dampfzone
3 gezogen.
-
Die Dosen D passieren im Bereich des Eintritts in die Dämpfzone 3
die Flüssigkeitsaufgabeeinrichtung 10, die den Doseninhalt zusätzlich mit Wasser
oder Lake versehen kann. Durch diese Zugabe von Flüssigkeit soll das Zusammenkleben
von Fischteilen oder das Vermeiden des Platzens der Haut bei ganzen Fischen günstig
beeinflußt werden. Dieses Zusammenkleben tritt dadurch ein, daß das austretende
Eiweiß im erhitzten Wasser, welches die Dose D zu Beginn der Wärmebehandlung anfüllt,
koaguliert und damit seine Klebkraft im wesentlichen verliert. Es können der Flüssigkeit
auch Zusätze beigegeben werden, die diesen Effekt verstärken.
-
Am Umkehrpunkt werden die Dosen D, gehalten von den entsprechend geformten
Gleitführungen 11, um 1800 gedreht,
so daß sie nunmehr mit der Öffnung
nach unten in den U-förmigen Mitnehmer 7 liegen. Die perforierte Bodenseite der
Mitnehmer 7 ermöglicht das Abtropfen des Zellwassers, des Kondensats und der vorher
eingebrachten Flüssigkeit. Ein Zwischenboden 12 (siehe Figur 6), an den sich die
Reinigungsöffnung 13 anschließt, verhindert, daß abtropfende Flüssigkeit in die
vom unteren Trum der Kette 5 gezogenen Dosen D fällt.
-
In der Überkopflage, wie sie sich durch den oberen waagerechten Trum
der Kette 5 in der Dämpfzone für die Dosen D ergibt, treten diese, den gedämpften
Fisch oder Fischteile enthaltend, in die Trockenzone 4 ein, die direkt oder vorzugsweise
indirekt erwärmt ist.
-
Ein Wrasenabzug 14 (siehe Figur 2), der zweckmäßigerweise am Ende
der Trockenzone 4 angeordnet ist, sorgt, evtl.
-
in Verbindung mit einem Ventilator mit Zugregelung, für den Abzug
der mit Feuchtigkeit angereicherten Luft.
-
Am Ende der Trockenzone 4 werden die gefüllten Dosen wieder um 1800
gedreht, so daß sie mit der Öffnung nach oben auf auch an dieser Stelle wiederum
vorgesehenen Gleitführungen 11 durch die U-förmigen Mitnehmer 7, die sie jetzt wieder
mit ihren Schenkeln 7' von oben übergreifen, zum Austrittsende der Trockenzone befördern,
von wo sie durch das Abführband 9 aus der Vorrichtung entnommen werden.
-
An das Abführband 9 kann sich in an sich bekannter Weise ein Tunker,
Clincher, Verschließautomaten oder dgl. anschließen.
-
Wie sich aus der Figur 6 ergibt, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
so ausgestaltet sein, daß das Innere leicht zugänglich wird. Dieses ist dadurch
möglich, daß Boden 15 und Deckel 16 abklappbar oder ganz abhebbar
ausgebildet
sind. Die Abdichtung gegen Dampf-Austritt erfolgt durch an sich bekannte wassergefüllte
Rinnen.
-
Im Rahmen der zu der Erfindung gehörigen Varianten liegt es, das Zuführband
8 einerseits und das Abführband 9 andererseits im Gegensatz zuder Ausführungsform
gemäß Figur 1 auf gegenüberliegenden Seiten der Vorrichtung anzuordnen (Figur 3).
Im Falle der Variante, bei der die mit 3' bezeichnete Dämpfzone und die mit 4' bezeichnete
Trockenzone getrennt voneinander und vorzugsweise parallel zueinander angeordnet
sind, wird ein zusätzliches Zwischenband 8' notwendig, welches die Dosen D von der
Dämpfzone 3' in die Trockenzone 4' überführt (siehe Figur 5). Der Aufbau der Förderelemente
innerhalb dieser getrennt angeordneten Zonen ist im übrigen entsprechend.